Um Gemüse selbst zu ziehen, braucht es nicht unbedingt einen Garten. Auch auf dem Balkon lassen sich viele Gemüsesorten anbauen. Entscheidend für den Ernteerfolg ist die Auswahl geeigneter Gemüsesorten. Das heißt, dass du zum einen Gemüse auswählen solltest, die gut in einem Pflanzkübel wachsen können. Zum anderen ist die Lage deines Balkons entscheidend, ob Gemüse dort gut gedeihen kann. Wir stellen die Gemüsesorten mit unterschiedlichen Platzansprüchen vor.
Gemüsesorten für den Südbalkon
Für den Südbalkon sind vor allem die Gemüsesorten geeignet, die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatet sind. Die meisten dieser Gemüsesorten lassen sich sogar besser auf dem Balkon als im Garten kultivieren, da sie dort geschützter stehen und von der wärmenden Hauswand profitieren.
Geeignet sind:
Tomaten - Für den Balkon gibt es klein wachsende Sorten, wie zum Beispiel 'Balconi Red' oder 'Balconi Yellow'
Diese Gemüsedsorten brauchen besonders viel Wärme. In verregneten Sommern kann die Ernte auch misslingen
Mediterrane Kräuter
Möhren - Hier am besten kugelige Sorten anbauen, da die Pflanzgefäße in der Regel nicht so hoch sind, dass die Möhren gut in die Tiefe wurzeln können. Möhren brauchen ein durchlässiges Substrat. Gut ist es, etwas Sand unter die Erde zu mischen
Auberginen sind absolute Sonnenanbeter. Für den Balkon besser kleinere Sorten, wie zum Beispiel 'Ophelia F1-Hybride', anpflanzen
Gurken- Am besten Snackgurken pflanzen, da diese weniger Platz brauchen
Zucchini - Zucchini brauchen einen großen Pflanzkübel, viel Wasser und Nährstoffe. Dafür wirst du mit viel Früchten belohnt
Bohnen - Kletterbohnen, die sich am Rankgerüst hochwinden, dienen zugleich als Sichtschutz. Aber auch Buschbohnen wachsen in Pflanzkübeln sehr gut
Gemüse für den Ost- oder Westbalkon
Hier kannst du aus vielen Gemüsesorten auswählen, da sowohl Sonne als auch Schatten möglich ist. Diese Gemüsesorten kannst du übrigens auch auf dem Südbalkon anbauen, wenn du die Pflanzen mit einer Markise oder einem Sonnenschirm vor allem vor der Mittagssonne schützt.
Beispiele sind:
Radieschen - Radieschen sind schon nach vier Wochen reif und können den ganzen Sommer über ausgesät werden
Erbsen - Erbsen schmecken frisch geerntet nicht nur richtig lecker. Ihre Blüten sehen auch wunderhübsch aus
Salate - Vor allem Pflücksalate sind gut geeignet, da sie sich auch in einem Balkonkasten wohl fühlen. Sie können mehrmals in einer Gartensaison ausgesät werden
Brokkoli
Nordbalkon
Auch auf einem Nordbalkon musst du nicht auf den Anbau von Gemüse verzichten, auch wenn die Auswahl an Gemüsesorten stark eingeschränkt ist. Eine weiße Wand kann Licht reflektieren und den Pflanzen das Leben etwas leichter machen.
Für einen Nordbalkon geeignet sind:
Kümmel
Estragon
- Lauch
Balkongemüse pflegen
Balkongemüse macht etwas mehr Arbeit als Gemüse, das im Beet im Garten wächst. Schließlich können sich die Pflanzen nicht so ausgiebig mit Wasser und Nährstoffen versorgen wie ihre Kollegen im Gemüsebeet. Du musst also viel mehr gießen als bei Gartenpflanzen und auch regelmäßig düngen. Vor allem den Aufwand durch gießen musst du bedenken. Wenn du nicht täglich gießen kannst und keine hilfsbereiten Nachbarn hast, helfen dir ein paar Tipps zur Bewässerung.
Gemüsepflanzen im Pflanzkübel solltest du jede zweite Woche mit einem biologischen Dünger versorgen. Dieser sollte einen hohen Phosphat-Anteil haben. Beim Pflanzen am besten Kompost oder Hornspäne unter die Blumenerde mischen.
Pflegeleichte Pflanzen
Wenn du nicht so viel Zeit für die Pflege deiner Gemüsepflanzen aufwenden kannst, schmücke deinen Balkon am besten mit mediterranen Kräutern. Diese brauchen wenig Wasser und nehmen eine längere Trockenperiode nicht übel. Auch Topanimbur ist nahezu unverwüstlich und auch Spinat ist ziemlich pflegeleicht.
Pflanzgefäße
Allgemein gilt bei den Pflanzgefäßen: je größer, desto besser. Der Pflanztopf sollte auf jeden Fall ein Volumen von mindestens 10 bis 20 Liter haben. Jedes Pflanzgefäß muss außerdem über ein ausreichend großes Abflussloch verfügen. Wer sich als Gemüsegärtner auf dem Balkon erst mal ausprobieren möchte, kann seinen ersten Versuch auch in einem Sack Blumenerde starten. Sieht zwar nicht so schön aus, ist aber preiswert und unkompliziert. Außerdem verdunstet das Wasser im Pflanzsack nicht so schnell, so dass du weniger gießen musst. Unten in den Plastiksack einige Löcher stechen, damit überschüssiges Gießwasser abfließen kann und oben in ein größeres Loch die Gemüsepflanze pflanzen. Für größere Ästheten sind im Handel gibt auch Pflanzsäcke aus Stoff erhältlich, die gut aussehen und die Belüftung der Wurzeln fördern. Im Winter lassen sie sich platzsparend im Keller aufbewahren.
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