Auf was Du beim Pflanzen von Feldsalat trotzdem achten solltest erklären wir Dir im folgenden Artikel.
Allgemeine botanische Information
Der lateinische Name von Feldsalat ist Valerianella locusta und er gehört zur Pflanzenfamilie der Baldriangewächse (Valerianaceae). Er hat, je nach Region, einen anderen umgangssprachlichen Namen. So wird er zum Beispiel in Österreich als Vogerlsalat, in der Schweiz als Nüsslisalat bezeichnet.
Die Blätter des Feldsalates sind in einer Rosette angeordnet, die ganz verzehrt werden kann. Es gibt verschiedene Formen des Feldsalates, was auch in der Form der Blätter deutlich wird. Diese kann von schmal über rund bis spitz variieren. Auch die Farbe kann in verschiedenen Grüntonen variieren. Im Allgemeinen ist der Geschmack der Blätter herzhafter und intensiver je dunkler die Blätter sind.
Aufgrund der ausgesprochenen Frostverträglichkeit von Feldsalat können wir auch im Winter frisch geernteten Salat essen.
Standort und Boden
Feldsalat ist recht unproblematisch was die Ansprüche an den Boden und Standort betreffen. Jedoch gedeiht er am besten auf kalkhaltigen, mittelschweren bis schweren Böden. Staunasse Böden verträgt er jedoch keinesfalls.
Er zählt zu den Schwachzehrern, weshalb Du vor der Kultur von Feldsalat den Boden nicht düngen solltest. Wenn Du Feldsalat unter Glas oder Folie in der lichtarmen Zeit anbaust, kann es zu verstärkter Anreicherung von Nitrat in den Blättern kommen. Die Nitratkonzentration in den Blättern nimmt im Tagesverlauf ab. Damit in den Blättern, die Du isst, relativ wenig Nitrat enthalten ist, solltest Du sie nachmittags ernten und verzehren. Kleine Kinder sollten trotz der geringeren Konzentration an Nitrat bei später geernteten Blättern nicht zu große Mengen an Feldsalat essen.
Nach der Abhärtung der Pflanzen im Garten können sie je nach Sorte -10 bis sogar -18 °C problemlos überstehen.
Feldsalat selber anbauen
Üblicherweise säst Du Feldsalat direkt an der gewünschten Stelle im Garten aus. Da die Pflanzen selbst zur Ernte recht klein sind, ist eine Vorkultur und Pflanzung als Jungpflanzen sehr schwer durchzuführen. Um im Herbst des gleichen Jahres ernten zu können, säst Du den Feldsalat zwischen Mitte August und Mitte September aus. Du kannst auch nach Mitte September aussäen, allerdings dann auch erst später oder sogar erst im darauffolgenden Frühjahr ernten. Je nachdem wann Du den Feldsalat essen möchtest, kannst Du den Aussaattermin wählen.
Bei der Aussaat solltest Du allerdings darauf achten, dass Du die Samen nicht zu dicht aussäst. Je dichter die Pflanzen stehen, desto kleiner werden die ausgebildeten Rosetten, da die Pflanzen sich gegenseitig einengen. Im besten Fall lässt Du einen Abstand von ungefähr 15 cm zwischen den Reihen und ungefähr 4 cm in der Reihe zwischen den Pflanzen. Alternativ kannst Du auch breit in der Reihe aussäen, also ohne den Abstand einzuhalten und zu dicht stehende Pflanzen nach der Keimung entfernen. Je später Du aussäst, desto dichter können die Pflanzen stehen, da sie nicht so groß werden wie bei einem früheren Aussaattermin. Die optimale Keimtemperatur variiert zwischen ungefähr 15 und 20 °C. Bei diesen Temperaturen keimen die Pflanzen innerhalb von ungefähr 9 Tagen. Temperaturen im Boden über 20 °C wirken sich jedoch negativ auf die Keimung aus. Deshalb braucht der Feldsalat ungefähr 2-3 Wochen zur Keimung wenn Du ihn Mitte August aussäst. Bei der Aussaat im August solltest Du zudem darauf achten, dass der Boden immer feucht gehalten wird. Jedoch keinesfalls so viel gießen, dass der Boden verschlämmt.
Der Feldsalat zählt zu den Dunkelkeimern, weshalb Du ihn nach der Aussaat etwas mit Erde bedecken solltest.
Feldsalat pflegen
Der Bekämpfung von Unkräutern solltest Du bei Feldsalat Beachtung schenken. Die Feldsalatpflanzen werden von sich aus nicht sonderlich groß, dementsprechend können sie leichter von Unkräutern überwachsen werden. Die Reihen, in denen Du Feldsalat ausgesät hast, solltest Du, zum Beispiel durch Hacken, unkrautfrei halten.
Trotz der Winterhärte von Feldsalat solltest Du die Pflanzen bei plötzlichen Wintereinbrüchen oder starkem Frost mit einem Vlies abdecken, um ihn zu schützen. Meist treten solche Ereignisse über Nacht auf, das heißt, dass Du die Pflanzen nachmittags abdeckst und am Vormittag des nächsten Tages wieder aufdecken kannst.
In Bezug auf die Fruchtfolge solltest Du den Feldsalat weder nach Kopfsalat noch nach sich selbst auf der gleichen Fläche anbauen. Mit Endivie, Erdbeere, Kohlrabi, Ringelblume, Winterportulak und Zwiebel verträgt sich der Anbau von Feldsalat dagegen sehr gut.
Auch eine Mischkultur von Feldsalat als Unterkultur in (Grün-)Kohl, Porree, Winterzwiebeln, Wirsing, Karotten und Knoblauch ist möglich. Allerdings eignet er sich nicht als Mischkultur mit Petersilie oder Baldrian.
Vermehrung – Saatgut selbst gewinnen
Da es sich bei Feldsalat um eine einjährige, krautige Pflanze handelt, ist lediglich die Aussaat als Vermehrungsart möglich. Wir ernten normalerweise die vegetativen Teile der Pflanze, deshalb ist die Gewinnung von Saatgut aufwendiger. Hierfür säst Du den Feldsalat nicht wie für den Verzehr erst ab Mitte August aus, sondern Ende Februar bis Anfang März. Im Langtag (ab Mitte April) beginnen die Pflanzen zu schossen und gehen dadurch von der vegetativen in die generative Phase, also die Phase der Blütenbildung, über. Anschließend können Bestäuberinsekten die Blüten besuchen, aus denen sich später die Samen bilden. Nachdem die Blüten bestäubt sind, was Du daran erkennst, dass die weißen Blütenblätter abgefallen sind, packst Du die Pflanzen in einen feinmaschigen Netzschlauch ein. Am Wurzelhals bindest Du es zusammen. Die Samen von Feldsalat reifen nach und nach aus und fallen sehr leicht von der Pflanze. Sie sind zudem nicht all zu groß, weshalb Du sonst Schwierigkeiten hättest, die Samen zu gewinnen. Bei der Samenernte kannst Du die Pflanze abschneiden und auf einem Tisch die Samen bequem von der Pflanze aussortieren.
Falls Dir diese Prozedur zu aufwendig ist, kannst Du selbstverständlich im jeweiligen Fachhandel Saatgut erwerben.
Krankheiten und Schädlinge
Der Feldsalat kann von Schnecken befallen werden. Zur Bekämpfung kannst Du entweder Schneckenkorn ausstreuen oder Bretter auslegen, diese häufig wenden und die darauf haftenden Schnecken absammeln.
Daneben gibt es einige Krankheiten, die an Feldsalat auftreten können. Hierzu zählt der echte wie auch falsche Mehltau sowie die Grauschimmelkrankheit. Um beide Mehltau-Arten zu bekämpfen, empfiehlt sich der Anbau von toleranten Sorten, die nicht befallen werden können. Die Grauschimmelkrankheit ist ein Schwächeparasit, das heißt, er tritt hauptsächlich bei bereits geschwächten Pflanzen auf. Eine Bekämpfung ist schwer durchzuführen. Am besten entsorgst Du die befallenen Pflanzen über den Hausmüll.
Blüte und Bienenfreundlichkeit
Bei Feldsalat erntest Du die vegetativen Teile der Pflanze, das bedeutet, dass die Pflanze während der Kulturzeit nicht zur Blüte kommt. Deshalb ist Feldsalat auch nicht für Bienen oder andere Pollen-essende Insekten von Bedeutung.
Sorten
Es gibt viele verschiedene Sorten an Feldsalat, die von verschiedenen Züchtern/Produzenten verkauft werden.
Die Sorte ´Elan´ ist eine mehltauresistente Neuzüchtung, die sehr wüchsig und ertragreich mit angenehm nussartigem Geschmack ist. Sie ist geeignet für den Herbst- als auch den Winteranbau.
Bei der Sorte ´Gala´ hingegen handelt es sich um eine tagneutrale Sorte, die also auch im Sommer angebaut werden kann, ohne dass sie zu Schossen beginnt. Sie ist mehltautolerant und hat vitaminreiche Blätter, ist allerdings nur bedingt winterhart.
´Medaillon´ ist eine Gewächshaus- und Freilandsorte mit breitrunden, dunkelgrünen Blättern in aufgerichteter Blattstellung. Sie ist zudem tolerant gegen falschen Mehltau.
Verwendung in der Küche
Bei der Ernte solltest Du mit den größten Rosetten beginnen und diese bodeneben genug abschneiden, da die Rosette sonst auseinander fällt. Auch solltest Du den Feldsalat nicht bei Frost ernten, weil die Blätter sonst glasig werden.
Der Feldsalat wird in der Küche lediglich roh und meist als Beilagensalat zu beispielsweise Fisch oder als Vorspeise verwendet. In der Variation sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. So kann er ganz einfach mit Essig, Öl, Salz und Pfeffer zubereitet werden oder mit einem Himbeerdressing, gebratenen Birnen und Walnüssen, einer Sahne-Speck-Sauce sowie auch in Kombination mit Granatapfel und Orangen oder Mango und gebratener Hähnchenbrust.
Autor: Florian Fleckenstein
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Zum Autor:
Florian Fleckenstein,
B. Sc. Gartenbau
Student M. Sc. Agrarwissenschaften
In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.
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