Ursachen für eine schlechte Ernte beim Gemüseanbeu gibt es viele, abhängig vom Boden, dem Klima, der Wasserversorgung und anderen Ursachen. Doch einige, gravierende Fehler kannst du vermeiden. Diese 11 Fehler beim Anbau von Gemüse solltest du aber unbedingt vermeiden.
1. Du beginnst zu früh mit dem Gärtnern
Ein Fehler, den wohl alle Gärtner und Gärtnerinnen nach dem Winter begehen. Bei den ersten wärmenden Sonnenstrahlen im Frühjahr juckt der grüne Daumen und die ersten Pflänzchen werden bereits ab Januar oder auf der Fensterbank gezogen.
Besser ist es jedoch sich noch etwas zu gedulden. Gemüse, das zu früh im Haus oder Gewächshaus gezogen wird, wird oft dünn und lang. Der Grund ist das fehlende Licht, da die Tage noch zu kurz sind. Warte daher bis März mit der Anzucht oder setze spezielle Pflanzleuchten ein. Einige Gemüsesorten kannst bzw. solltest du aber schon früher anbauen, wie zum Beispiel Auberginen oder Artischocken.
Pflanze auch keine frostempfindlichen Gemüsesorten vor Mitte Mai in den Garten, wie zum Beispiel Gurken, Tomaten, Peperoni, da es bis zu den sogenannten Eisheiligen immer noch zu Nachtfrösten kommen kann.
2. Pflanzen zu eng pflanzen
Die Setzlinge sind so klein, die Vorfreude auf die erhoffte Ernte so groß! – Was läge da näher als Gemüsepflanzen etwas enger zu setzen, um Platz im Gemüsebeet zu sparen und mehr Pflanzen unterzukriegen? Doch Pflanzen, die zu eng gepflanzt werden, können sich nicht gut entwickeln, werden schwach oder schießen in die Höhe, um mehr Licht zu erhalten. Auch werden die Pflanzen anfälliger für Krankheiten. Halte dich daher an die empfohlenen Pflanzabstände, die auf dem Samentütchen oder dem Pflanzetikett angegeben sind.
Hast du zu eng gesät, kannst du die Pflanzen pikieren oder schwache Pflänzchen herausreißen. Das ist zwar schade, aber nur so können sich die Pflanzen üppig entwickeln.
3. Falsches Gießen
Wichtige Voraussetzung für eine gute Ernte ist regelmäßiges Gießen. Allgemein gilt, seltener und durchdringend als häufiger und wenig zu gießen. Außerdem werden die Gemüsepflanzen lieber am Wurzelballen als mit einem Rasensprenger über die Blätter gegossen. Feuchte Blätter führen nämlich häufig zu Pilzerkrankungen. Die beste Zeit zum Gießen ist morgens. Gießen am Abend hat den Nachteil, dass sich Schnecken auf der feuchten Erde wohler fühlen und sich sehr gern bei dir im Gemüsegarten aufhalten. Übrigens: Eine Mulchschicht auf den Beeten verhindert ein zu schnelles Austrocknen.
4. Falscher Standort
Nahezu alle Gemüsepflanzen sind Sonnenanbeter und benötigen etwa sechs Stunden Sonne am Tag. Nur Spinat und Salat tolerieren Halbschatten. Wenn du in deinem Garten nur schattige Beete hast, kannst du Gemüse in Containern anbauen und sie an sonnige Stellen, zum Beispiel auf die Terrasse stellen.
5. Schlechter Boden
Gemüsepflanzen brauchen Nährstoffe. Ohne Verbesserung des Bodens wird es daher nichts mit einem Ernteglück im Garten. Den Boden im Gemüsegarten düngst du am besten mit Kompost. Im Frühjahr ist der beste Zeitpunkt dafür. Aber auch während des Sommers ist es sinnvoll, die Pflanzen immer wieder mit etwas Humus zu unterstützen – zumindest, wenn du sogenannte Starkzehrer gepflanzt hast. Beachte, dass die verschiedenen Gemüsesorten unterschiedliche Ansprüche an den Boden haben. Wenn du diese nicht berücksichtigst, unterläuft dir der nächste Fehler.
6. Nährstoffbedarf der Gemüsepflanzen nicht berücksichtigen
Wichtig ist die Unterscheidung der Gemüsesorten in Schwach-, Mittel- und Starkzehrer. Starkzehrer sind Pflanzen, die einen hohen Nährstoffbedarf haben. Beispiele sind Rhabarber, Zucchini, alle Kürbissorten, Tomaten, Sellerie und Kartoffeln. Nach der Düngung des Beets mit Kompost im Frühjahr solltest du diese Pflanzen auch während des Sommers immer wieder mit Kompostgaben unterstützen.
Sicher hast du nun erraten, dass Mittelzehrer einen mittleren und Schwachzehrer einen niedrigen Nährstoffbedarf haben. Für diese Pflanzen genügt eine Kompostgabe im Frühjahr, damit ihr Nährstoffbedarf gedeckt ist. Beispiele für Mittelzehrer sind Karotten, Lauch, Kohlrabi oder Stangenbohnen. Zu den Schwachzehrern zählen Kopf- und Feldsalat, Erbsen, Buschbohnen, Spinat, Zwiebeln oder Radieschen.
Und noch ein Tipp: Am besten baust du in einem Beet nacheinander Stark-, Mittel- und Schwachzehrer an, entweder in einem Jahr oder über mehrere Jahre hinweg. Gerade in einem Hochbeet kannst du so die Nährstoffe am besten ausnutzen.
7. Vorlieben der Gemüsepflanzen an die Nachbarn nicht berücksichtigen
Ja, auch Gemüsepflanzen haben Vorlieben. Einige sind etwas eigen und mögen einander einfach nicht. Aus Protest gegen unliebsame Beetnachbarn verweigern sie einfach das Wachstum, die einzige Möglichkeit, um Abstand voneinander halten zu können. Während Bohnen, Karotten, Gurken, Zwiebeln, Tomaten und Lauch in bester Harmonie zusammen im gleichen Beet gedeihen, sind Kartoffeln und Tomaten, Petersilie und Salat, Erbsen und Bohnen schlechte Pflanzkombinationen. Informiere dich also, ob deine geplanten Gemüsepflanzen gute Nachbarn im Gemüsebeet sind.
8. Unkraut nicht in Schach halten
Unkraut (oder Wildkräuter) sind im Gemüsebeet starke Konkurrenten um Licht und Nähstoffe. Da sich Wildkräuter sehr stark vermehren, solltest du sie jäten bevor sie blühen und Samen bilden.
9. Kletterhilfen vergessen
Viele Gemüsepflanzen brauchen Halt. Tomaten benötigen eine Stütze, aber auch Gurken, Bohnen und Melonen wachsen besser in die Höhe als auf dem Boden.
10. Nicht auf Schädlinge achten
Einmal pro Woche solltest du deine Gemüsepflanzen auf Schädlinge kontrollieren. Oft genügt es, die ersten Schädlinge mit der Hand abzustreifen oder mit dem Gartenschlauch abzusprühen, bevor sie sich stark vermehren und deine ganze Ernte zunichte machen. Auch mit natürlichen Mitteln, wie Brennnesseljauche oder ähnlichem kannst du die Pflanzen rechtzeitig stärken und die Zahl der Schädlinge in Schach halten.
11. Die Beete nicht richtig ausnutzen
Viele Gartenbesitzer haben nur ein kleines Beet, um Gemüse anzubauen. Aber auch auf kleiner Fläche kannst du mit diesem Tipp viel ernten.
Plane eine Hauptkultur mit Pflanzen, die mehr Zeit für ihre Entwicklung brauchen und eine Vor- bzw. Nachkultur mit Gemüsepflanzen, die schneller reif zur Ernte sind. Beispiele für Gemüsepflanzen für eine Hauptkultur sind Kartoffeln, Kohlrabi, Karotten, Gurken oder Tomaten. Als Vorkultur eignen sich zum Beispiel Radieschen, Kresse oder Spinat. Gute Gemüsesorten für die Nachkultur sind Chinakohl, Lauch oder Feldsalat, weil sie auch im Herbst bei kälteren Temperaturen noch gut wachsen. Weitere Beispiel für Gemüse, die du noch im Herbst ansäen kannst, findest du hier.
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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