Was wird Zimmerpflanzen nicht alles zugeschrieben! Sie sollen die Luftqualität verbessern, die Stimmung heben, uns kreativer und ausgeglichener machen, Stress reduzieren und außerdem die Wohnung oder das Büro verschönern. Besitzer und Besitzerinnen von Zimmerpflanzen stimmen dem sofort zu und würden hinzufügen, dass sie gelassener sind, wenn sie sich um ihre grünen Lieblinge kümmern, und glücklicher, wenn sie sehen, wie sie wachsen und gedeihen. Genau da fängt der Frust für alle diejenigen an, deren Zimmerpflanzen regelmäßig eingehen oder gerade eben noch überleben.
Dabei ist es kein Hexenwerk, Zimmerpflanzen so zu pflegen, dass sie sich wohl fühlen und gut gedeihen. Hier sind 8 Ideen für gesunde Zimmerpflanzen, angefangen von pflegeleichten Zimmerpflanzen, die man nicht umbringen kann, bis hin zu Pflegetipps, die auch deine Zimmerpflanzen wachsen lassen.
1. Wähle pflegeleichte Zimmerpflanzen
Wenn du Anfänger oder Anfängerin bei Zimmerpflanzen bist oder eine bisher wenig Erfolg bei der Pflege deiner Zimmerpflanzen hattest, solltest du mit pflegeleichten Zimmerpflanzen anfangen. Zimmerpflanzen, die so hart im Nehmen sind, dass man sie gar nicht umbringen kann, sind ein ideale Übung für dich, bis du Selbstvertrauen und Erfahrung bei der Pflege von Zimmerpflanzen gewonnen hast.
Das gilt auch für alle, die zwar Zimmerpflanzen mögen, aber nicht viel Zeit und Lust für deren Pflege aufwenden wollen. Auch dann sind pflegeleichte Zimmerpflanzen, die wenig Wasser oder Licht brauchen und Pflegefehler großzügig verzeihen, genau das richtige.
Beispiele für pflegeleichte Zimmerpflanzen sind:
Bogenhanf (Sansiveria)
Efeututen (Epipremnum aureum)
Einblatt (Spathiphyllum wallisii)
Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia)
Grünlilien (Chlorophytum comosum)
Gummibaum (Ficus elastica)
Fensterblatt (Monstera)
Schmetterlingsorchidee (Phalaenopsis)
2. Das richtige Licht
Du solltest wissen, welche Lichtbedingungen bei dir zu Hause herrschen und wo du Zimmerpflanzen hinstellen möchtest. Im Allgemeinen werden drei Kategorien der Lichtverhältnisse unterschieden, nämlich direktes, indirektes und wenig Licht. Direktes Licht bedeutet viel Sonne. Direktes Sonnenlicht kommt bei Fenstern mit südlicher oder süd-westlicher Ausrichtung vor. Es gibt nur wenige Zimmerpflanzen, die einen Standort am sonnigen Südfenster aushalten. Pflegeleicht und lichthungrig sind zum Beispiel die Aloe Vera, der Geldbaum oder Kakteen.
Mit indirektem Licht kommen die meisten Pflanzen gut aus. An Ost- und Westfenstern leuchtet die Morgen- oder Abendsonne, die nicht so stark brennt und keine große Hitze verursacht.
Die Efeutute und die Monstera fühlen sich zum Beispiel bei indirektem Licht wohl. An Nordfenstern oder an Standorten, die einige Meter von Ost- oder Westfenstern entfernt sind, gibt es wenig Licht. Mit wenig Licht kommen der Bogenhanf und die Glücksfeder aus.
Bevor du eine Zimmerpflanze kaufst, solltest du dir über den künftigen Standort im Klaren sein und die Lichtverhältnisse dort kennen. Lies vor dem Kauf einer Zimmerpflanze das Pflanzenetikett, um zu wissen, ob am geplanten Standort die richtigen Lichtverhältnisse für die Zimmerpflanze herrschen.
Wenn du eine neue Zimmerpflanze hast, habe in der ersten Zeit ein gutes Auge auf sie und achte auf Zeichen von Stress. Gelbe Blätter, abfallende Blätter oder dünne Stängel sind Zeichen dafür, dass Pflanzen mit den Lichtbedingungen nicht zufrieden sind und es ihnen zu dunkel ist. Bei zu viel Licht, werden die Blätter hell und bekommen braune Flecken. Es kann zwar sein, dass Zimmerpflanzen nach dem Umzug an einen neuen Standort Zeichen von Stress zeigen, das ist normal. Nach kurzer Zeit sollten sich die Pflanzen aber erholen.
Tipp: Du solltest jede Zimmerpflanze ab und zu drehen, so dass sie gleichmäßig wachsen und sich nicht zu sehr nach einer Seite neigen.
3. Zimmerpflanzen richtig gießen
Es ist wichtig, Zimmerpflanzen richtig zu gießen. Das heißt vor allem nicht zu viel zu gießen. Denn zu feuchte Erde und daraus folgende Staunässe sind einer der häufigsten Gründe, warum Zimmerpflanzen eingehen. Staunässe verursacht Wurzelfäulnis. Und wenn Wurzeln faulen, dann können sie kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze mit Wasser versorgen. Das heißt, dass die Zimmerpflanze vertrocknet, selbst wenn die Erde feucht ist.
Vor jedem Gießen solltest du mit dem einem Finger prüfen, ob die Oberfläche der Erde trocken ist. Wenn Erde am Finger haften bleibt, solltest du mit dem Gießen noch ein oder zwei Tage warten. Wenn du dir unsicher bist, kannst du auch den Pflanztopf anheben. Ist er schwer, so muss noch nicht gegossen werden. Ein leichter Topf ist ein Zeichen, dass die Erde kein Wasser mehr enthält. Bei größeren Töpfen kann die Oberfläche zwar trocken, aber im Wurzelbereich noch sehr feucht sein. Stich mit einem Holzstab in die Erde. Wenn der Stab sauber aus der Erde kommt, muss gegossen werden. Haftet feuchte Erde an dem Stäbchen, ist noch genug Feuchtigkeit im Pflanztopf. Nach einiger Zeit wirst du ein gutes Gefühl dafür entwickeln, wann deine Zimmerpflanzen gegossen werden müssen, und du kannst auf diese Test verzichten.
4. Kränkelnde Hauspflanzen richtig pflegen
Wenn du bemerkst, dass eine deiner Zimmerpflanzen gelbe oder braune Blätter bekommt, ist folgendes Wellness-Programm empfehlenswert.
Entferne welke und abgestorbene Blätter und Pflanzenteile.
Reinige die Pflanze von Staub. Am besten gönnst du ihr eine Dusche. Lass die Zimmerpflanze gut abtropfen, bevor du sie wieder in den Übertopf stellst, damit kein überschüssiges Wasser im Übertopf stehen bleibt und Staunässe verursachen kann.
Wenn Schimmel sich auf der Blumenerde breit macht oder Wurzeln aus dem Pflanzloch schauen, ist Umtopfen angesagt. Entferne das alte Substrat so gut wie möglich und pflanze die Zimmerpflanze in frische, strukturstabile Blumenerde. Verwende nur Pflanztöpfe, die ein Abflussloch für überschüssiges Wasser haben.
5. Richtig düngen
Zimmerpflanzen haben nur die Nährstoffe zur Verfügung, die sie in der Erde im Blumentopf finden. Da diese schnell verbraucht sind, müssen Zimmerpflanzen gedüngt werden. Ohne Dünger fehlen Zimmerpflanzen wichtige Nährstoffe und Mineralien, so dass sie anfällig für Krankheiten und Schädlinge werden. Du kannst entweder einen Langzeitdünger verwenden oder die Zimmerpflanzen alle ein oder zwei Wochen mit einem Flüssigdünger düngen. Als Langzeitdünger werden Düngestäbchen verwendet, die die Nährstoffe langsam an die Erde abgeben und alle drei Monate ersetzt werden sollten.
Da fast alle Zimmerpflanzen eine Winterpause machen, solltest du deine Zimmerpflanzen von Oktober bis März nicht oder nur sehr wenig düngen. Eine Ausnahme sind im Winter blühende Zimmerpflanzen, wie zum Beispiel Azaleen, Weihnachtskakteen oder Alpenveilchen, die alle zwei Wochen gedüngt werden sollten. Es gilt die Faustregel, dass stark wachsende Pflanzen mehr, langsam wachsende Zimmerpflanzen sparsam gedüngt werden müssen. Es reicht zum Beispiel, wenn Kakteen alle vier Wochen während der Wachstumsphase gedüngt werden.
Achte beim Düngen auf folgende Punkte:
Dünger darf nie unverdünnt verwendet, sondern muss immer dem Gießwasser beigemischt werden.
Neu gekaufte Pflanzen oder frisch umgetopfte Pflanzen müssen etwa sechs Wochen lang nicht gedüngt werden.
Das Substrat der Zimmerpflanzen sollte vor dem Düngen weder vollkommen ausgetrocknet noch zu nass sein.
6. Zimmerpflanzen regelmäßig auf Krankheiten und Schädlinge kontrollieren
Auch Zimmerpflanzen werden krank. Je früher du Krankheiten oder einen Schädlingsbefall erkennst, desto einfacher lassen sie sich behandeln. Spinnmilben zum Beispiel weben weiße Gespinste und hinterlassen helle Flecken. Sie saugen die Pflanze aus, so dass sie schnell eingeht. Wenn du einen Spinnmilbenbefall an einer Zimmerpflanze feststellst, solltest du die Pflanze sofort von den anderen Zimmerpflanzen isolieren. Ist die Pflanze noch nicht so stark befallen, dusche die Blätter gründlich ab. Anschließend wird eine durchsichtige Plastiktüte über die Pflanze gestülpt und unten am Topf fest verschlossen. Das feucht-warme Klima macht den Insekten den Garaus. Stark befallene oder größere Zimmerpflanzen musst du mit Pflanzenschutzmitteln, wie zum Beispiel Neemöl, behandeln.
Gerne umschwirren auch Trauermücken die Pflanzen an den Fensterbänken. Sie legen ihre Eier in der Blumenerde ab. Die Larven knabbern an den Wurzeln der Pflanzen und schädigen sie. Neben vielen Hausmitteln zur Bekämpfung von Trauermücken kannst du auch hier Neemöl einsetzen.
7. Zimmerpflanzen in den Sommerurlaub schicken
Auch Zimmerpflanzen gehen gern in den Urlaub! Schicke deine Zimmerpflanzen im Frühjahr, wenn es wärmer wird und es keine Frostgefahr mehr gibt, raus an die frische Luft. Die meisten Zimmerpflanzen lieben es, draußen zu übersommern und sich frische Luft um die Blätter wehen zu lassen. Viele Zimmerpflanzen genießen die Zeit im Freien und wachsen stark. Außerdem werden sie weniger anfällig für Schädlinge. Von Mitte Mai bis etwa Mitte September können deine grünen Freunde im Garten oder auf dem Balkon verbringen. Da die Sonne im Freien viel intensiver ist als hinter der Glasscheibe musst du die Zimmerpflanzen erst an das Sonnenlicht gewöhnen und in den ersten zwei Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Standort stellen. Dieser sollte auch windgeschützt sein, denn die behüteten Zimmerpflanzen sind es nicht gewohnt, durchgeschüttelt zu werden.
Nicht alle Zimmerpflanzen lieben aber einen Ausflug ins Grüne. Aralien, Bromelien, Birkenfeige, Geweihfarn, Dieffenbachie, Efeutute, Flammendes Käthchen, Gummibaum, Pfeilwurz, Gloxinie, Flamingoblume, Frauenhaarfarn, Kaffeestrauch, Korbmaranthe, Lanzenrosette, Pfeilwurz und Tüpfelfarn bleiben besser auf der Fensterbank, da ihnen Temperaturen unter 17 Grad nicht behagen.
Bevor die Zimmerpflanzen im Herbst wieder ins Haus kommen, solltest du ihnen noch eine Dusche unter dem Gartenschlauch gönnen und die Töpfe von Schmutz reinigen. Lasse sie gut trocken werden, bevor du die Pflanztöpfe ins Haus stellst. Kontrolliere sie auch auf Schädlinge und entferne gelbe Blätter und abgestorbene Triebe.
Damit sich die Pflanzen an das dunklere Licht im Haus gewöhnen, sollten sie ein paar Tage an einem schattigen Platz im Garten, unter einem Carport oder ähnliches verbringen. Falls du dazu keine Möglichkeit hast, kannst du die Zimmerpflanzen in den ersten Tagen an den hellsten Platz in der Wohnung stellen und sie dann erst an ihre angestammten Plätze.
8. Zimmerpflanzen umtopfen
Zimmerpflanzen müssen regelmäßig umgetopft werden. Um festzustellen, ob eine Pflanze umgetopft werden muss, ziehe den Wurzelballen aus dem Topf. Wenn der Pflanztopf stark durchwurzelt ist und kaum mehr Platz für das Substrat ist, braucht die Pflanze einen größeren Topf. Der neue Pflanztopf sollte etwa zwei bis vier Zentimeter größer sein als der alte. Lege eine Tonscherbe auf das Abflussloch und fülle so viel frische Blumenerde ein, bis die Pflanze wieder genauso hoch wie im alten Topf sitzt. Dann fülle die Hohlräume mit Erde auf und gieße die Pflanze gut an. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr, wenn die Pflanzen neu austreiben.
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