Hast du Lust auf Gemüse aus dem eigenen Garten oder vom Balkon, aber wenig Zeit? Kein Problem, mit ein paar Tricks und mit dem Anpflanzen von pflegeleichten Gemüse gelingt der Gemüsegarten für faule Gärtner. Hier die besten 8 Tipps und ein paar überraschende Ideen
1. Mulchen
Mulchen ist der wichtigste Tipp für einen pflegeleichten Gemüsegarten. Denn Mulch verhindert nicht nur, dass Wildkräuter sprießen, sondern schützt den Boden auch vor dem Austrocknen. Außerdem spart Mulchen auch noch Zeit, wenn du nach der Ernte zum Beispiel äußere Blätter vom Salat, das Grün von Radieschen (schmeckt so lecker, dass du es besser mitnimmst) oder welke Blätter einfach auf den Beeten liegen lässt. So sparst du dir die Zeit für das Einsammeln der Ernteabfälle. Auch Wildkräuter, die sich tapfer durch die Mulchschicht kämpfen, kannst du ausreißen und einfach liegen lassen – solange sie keine Samen tragen. Ansonsten ist als Mulchmaterial Rasenschnitt, Laub, gehäckselte Zweige, Stroh oder Kompost geeignet.
2. Nicht umgraben
Gartenfreunde mit Rückenschmerzen werden dankbar sein für diesen Tipp. Aber Umgraben im Frühling oder Herbst ist nicht nötig, sondern bringt das Bodenleben durcheinander und Samen von Wildkräutern, die in der Tiefe schlummern ans Licht. Klar, die freuen sich, dass sie endlich Licht zum Austreiben haben und legen so richtig los. Daher den Spaten im Gartenhäuschen lassen und den Boden allenfalls mit einer Hacke vor dem Jäten oberflächlich lockern.
3. Nicht alles ernten
Pflanzen vorziehen, säen oder in der Gärtnerei kaufen macht Mühe. Gut ist es daher, wenn die Pflanzen mehrfach geerntet werden können, wie zum Beispiel Salat, Lauch, Frühlingszwiebeln, Knoblauch und Mangold. Bei Salaten oder Mangold kannst du nur die äußeren Blätter abschneiden und das Herz unberührt lassen. Bei den anderen Pflanzen musst du etwa drei bis vier Zentimeter von der Pflanze stehen lassen, damit die Pflanzen neu austreiben.
4. Ein Hochbeet nutzen
Ein Hochbeet ist erst mal – hoch. Das macht das Gärtnern schon mal viel angenehmer. Kein Bücken, du kommst von allen Seiten an das Gemüse, Schnecken sind seltener, da sie erst das Beet hinauskriechen müssen. Neben diesen Vorteilen hat ein Hochbeet den Nachteil, dass du es erst bauen und befüllen musst. Das kostet erst einmal Zeit. Wenn du daher keine Lust auf ein Hochbeet hast, beschränke die Größe deines Beetes. Viele Gärtner glauben, sie bräuchten ein großes Gemüsebeet. Beschränke dich lieber beim Platz, das spart Zeit und dir macht der Gemüseanbau dann so richtig Spaß.
5. Pflegeleichte Gemüsesorten pflanzen
Baue pflegeleichtes Gemüse an, das du nicht täglich gießen musst, wie zum Beispiel Pak Choi, Zucchini, Radieschen, Rucola, Pflücksalat, Kartoffeln oder Kürbis. Blumenkohl, Artischocken, Fenchel, Radicchio oder Chicoree wollen hingegen regelmäßig gegossen werden und vertragen auch keinen regnerischen Sommer.
6. Mehrjähriges Gemüse anbauen
Warum sich die Mühe machen und jedes Jahr Gemüse neu anpflanzen, wenn es auch mehrjähriges Gemüse (und Obst) gibt. Du sparst dir nicht nur Zeit beim Anpflanzen, diese Obst- und Gemüsesorten wurzeln in der Regel auch tiefer und brauchen neben der Ernte kaum Pflege. Beispiele sind mehrjährige, winterharte Kräuter, Meerrettich, Rhabarber, Topanimbur, Wilde Rauke, Bärlauch oder Ewiger Kohl.
7. Gemüse anbauen, das sich selbst aussät
Freunde und Freundinnen bunter, wilder Blumenbeete machen es schon lange, das Blackbox-Gardening, das heißt, dass sich Blumen selbst aussäen dürfen. Der Vorteil ist, dass immer was blüht, die Blumenrabatten robust und gesund sind, da sich nur die Pflanzen gut entwickeln, denen es dort, wo sie gekeimt sind, gut gefällt. Und dem Gärtner bleibt genügend Zeit, sich das Ganze vom Liegestuhl aus zu betrachten – wunderbar! Wenn du es nicht so ernst mit dem Gemüseanbau nimmst und du dich über Überraschungen im Garten freust, solltest du genau auf diese Art dein Gemüse anbauen. Denn es gibt auch Gemüse, das sich selbst aussät. Beispiele sind Pak Choi, Borretsch, Rucola, Rübstiel und andere. Eine Anleitung und weitere Beispiele für sich selbst aussäendes Gemüse findest du hier.
8. Essbare Bodendecker
Bodendecker sind das A und O eines pflegeleichten Gartens, da sie den Boden komplett bedecken und Wildkräutern keine Chance auf Licht geben. Außerdem lassen sie, wenn sie erst einmal eingewachsen sind, Unkräutern keine Nährstoffe mehr übrig. Mit essbaren Bodendeckern kannst du zwar keinen Gemüsegarten im herkömmlichen Sinn anlegen, aber es gibt doch einige sehr leckere Pflanzen, wie die Walderdbeeren, den Römischen Schildampfer, den Okinawa Spinat, die Ziersüßkartoffel oder Kräuter. Hier findest du noch mehr Ideen für essbare Bodendecker.
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