Als Strukturpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die wegen der Form ihrer Blätter und Blüten auffallen. Mit ihnen lassen sich Blumenbeete, Staudenrabatten und Blumenkästen gliedern und Spannung im Blumenbeet erzeugen.
Strukturpflanzen können Gräser sein, Stauden mit markanten Blätter, außergewöhnlicher Blattfarbe oder langen, kerzenförmigen Blütenständen sein, aber auch Gehölze mit auffälligem Wuchs, wie zum Beispiel eine Säulenkoniferen.
Drei Kategorien von Strukturpflanzen
Grob lassen sich drei Arten von Strukturpflanzen unterscheiden. Die größte Gruppe sind die Pflanzen mit mittlerer Struktur. Das heißt, dass sie wegen ihrer Blattform oder -farbe sowie wegen ihres Wuchses nicht als außergewöhnlich wahrgenommen werden. Eine feine Struktur haben Pflanzen mit kleinen Blättern und Blüten, sowie mit zarten langen, dünnen Stängeln. Pflanzen mit grober Textur haben große Blätter und Blüten. Wir stellen hier Strukturpflanzen mit kleinen Blättern und Blüten vor.
1. Gräser
Gräser sind perfekt für eine feine Textur. Es gibt eine sehr große Auswahl unterschiedlicher Gräserarten für fast jeden Standort. Das Zittergras (Briza media 'Limouzi') trägt zum Beispiel das ganze Jahr über auffällige große Blütenstände mit vielen zierlichen, herzförmigen Blüten und wird zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch. Das Silber-Ährengras (Stipa calamagrostis) hat wunderschön bogig überhängende, filigrane Blütenhalme.
Standort: geschützt, sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig
2. Federborstengras (Pennisetum)
Das Federborstengras erfreut sich immer größerer Beliebtheit und wird daher hier besonders erwähnt. Mit den bogig überhängenden, sehr schmalen Halmen und den rosaroten, ährenförmigen Blüten bildet das Federborstengras einen reizvoller Kontrast in Staudenrabatten. Das Federborstengras wird zwischen50 und 70 Zentimeter hoch. Achte aus einen ausreichend großen Pflanzabstand zu anderen Pflanzen, da die Gräser sehr breit wachsen können und Platz, brauchen, damit ihr Wuchs zur Geltung kommt.
Standort: sonnig
Boden: nährstoffreich, frisch, humos
3. Japanischer Schlitzahorn (Acer palmatum 'Dissectum')
Die Blätter dieses Ahorns sind ungewöhnlich strukturiert. Sie sind so zart und fein, dass sie fast wie kleine Federn wirken. Im Herbst verfärben sich die Blätter dieses kleinen Baumes je nach Sorte in Orange-, Gelb- oder Rottöne. Auffällig sind aber nicht nur die Blätter, sondern auch der Wuchs. Der Japanische Schlitzahorn hat weit überhängende Äste und sieht aus wie eine kleine Kuppel. Deshalb sollte die Pflanze auch nicht geschnitten werden. Es reicht, im Frühjahr erfrorene Triebspitzen oder vertrocknete Äste zu entfernen. Der Baum ist zwar schwachwüchsig, kann aber nach etwa 20 Jahren dennoch eine Höhe von drei Metern und eine Breite von vier Metern erreichen.
Standort: geschützt, sonnig bis halbschattig, keine pralle Mittagssonne
Boden: durchlässig, frisch, humos, schwach sauer
4. Wiesenknopf (Sanguisorba tenuifolia)
Wiesenknöpfe bringen eine große Leichtigkeit ins Beet. Auf den langen Stängeln schwingen die zylindrischen, meist dunklen Blüten, die in schönem Kontrast zum hellen Laub stehen. Ihren Charme als Strukturpflanze können sie Wiesenknöpfe am besten ausspielen, wenn sie aus niedrigen Pflanzungen mit großen Blättern hinausragen. Die Stauden werden ja nach Sorte zwischen 40 und 200 Zentimeter hoch, wie zum Beispiel die nur 40 Zentimeter hohe Sorte ‚Tanna‘ oder der bis zu zwei Meter hohe Weiße Wiesenknopf ‚Albiflora‘. Die Blütenfarben reichen von weiß über Rosa zu einem dunklen Violett.
Standort: sonnig, absonnig, halbschattig
Boden: durchlässig, frisch, humos
5. Kugellauch (Allium sphaerocephalon)
Die kleinen Kugelköpfe sind nicht rund, wie es der Name vermuten lässt, sondern eiförmig und blühen von Juni bis August. Die purpurroten Blüten sitzen auf langen Stängeln, die je nach Sorte unterschiedlich werden können. Die Sorte Allium ‚Red mohican‘ hat zum Beispiel lange Stiele und kleine, weinrote Blüten an der Spitze. Die Pflanzen werden zwischen 70 und 90 Zentimeter hoch. Die kleinen Blüten sind bei Bienen sehr beliebt.
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, eher trocken, humos
6. Prachtspiere (Astilbe)
Astilben haben filigrane, gefiederte Blätter und lockere Blütenrispen, die sich aus vielen kleinen Einzelblüten zusammensetzen. Sie wachsen am liebsten unter Bäumen in schattigen Ecken des Gartens. Es gibt niedrige Arten der Prachtspieren, die als Bodendecker verwendet werden. Als Strukturpflanzen eignen sich höhere Arten besser, wie zum Beispiel die Astilbe arendsii 'Brautschleier' mit 60 Zentimeter Wuchshöhe und lockeren Blütenrispen. Die filigranen Blätter stellen einen reizvollen Kontrast zu Stauden mit großen Blättern, wie zum Beispiel Funkien (Hosta) oder Bergenien (Bergenia) dar.
Standort: schattig bis halbschattig
Boden: feucht, leicht sauer, humusreich
7. Schleierkraut (Gypsophila)
Schleierkraut ist eine märchenhaft wirkende Staude für sonnige Beete. Die winzigen, filigranen Blüten scheinen über dem Laub zu schweben. Auch wenn das Schleierkraut sehr zart wirkt, so ist es doch eine äußerst pflegeleichte und robuste winterharte Staude. Mit den stacheligen Blüten von Kugeldisteln ergeben sich spannende Gartenbilder.
Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Boden: durchlässig, trocken, mager, kalkhaltig
8. Graues Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)
Das Graue Heiligenkraut hat zarte, gefiederte Blätter und hübsche, gelbe Blütenknöpfe, die auf langen, dünnen Stängeln sitzen. Besonders gut passt diese Pflanze in mediterrane Gärten. Im Winter solltest du die Pflanze mit Reisig vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Das Graue Heiligenkraut ist immergrün.
Standort: sonnig, warm, windgeschützt
Boden: durchlässig, trocken, nicht zu nährstoffreich, kalkhaltig
9. Mittelmeer-Strohblume, Currykraut (Helichrysum stoechas)
Das Currykraut ist eine Strukturpflanze mit auffälliger silberner Blattfarbe, die die Farben der Nachbarpflanzen erst so richtig zum Leuchten bringt.
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, trocken, nicht zu nährstoffreich
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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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Foto Schlitzahorn Bild von Heidelbergerin
Foto Heiligenkraut Bild von Manfred Antranias
KOMMENTARE (1)
Toller Beitrag!! Ich habe ebenfalls vor ein paar Wochen in meiner Website (www.theHeartgardener.at) einen Blog mit dem Thema: "Struktur im Garten" erstellt - vielleicht mögt ihr ja mal reingucken - würde mich sehr freuen..... LG aus Österreich