Ein Cottage-Garten ohne Schleierkraut (Gypsophila) ist unvorstellbar. Die kleinen Blüten umschmeicheln größere Blüten und wirken wie ein Weichzeichner im Blumenbeet. Auch wenn die Blüten so zart und zerbrechlich aussehen, so ist das Rispige Gipskraut doch erfreulich robust.
Fakten zum Schleierkraut
Das Schleierkraut gibt es, grob gesagt, in einer kleinen und reine großen Variante, das Hohe Schleierkraut (Gypsophila paniculata), auch Rispiges Gipskraut, Rispen-Gipskraut oder Schleier-Gipskraut genannt, und das Kriechende Schleierkraut (Gypsophila repens). Beide Arten gehören zur Familie der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Das Kriechende Schleierkraut wird nur zwischen 10 und 25 Zentimeter hoch und hat etwas größere Blüten als das Rispige Gipskraut. Daneben gibt es noch das einjährige Schleierkraut (Gypsophila elegans), das sich immer wieder selbst aussät.
Das Gipskraut ist eine krautig wachsende Pflanze mit schmalen, lanzettlichen Blättern. Es kommt ursprünglich aus Süd- und Mittel-Europa. Die Pflanze hat eine lange, rübenartige Wurzel, die es ihm ermöglicht, auch lange Trockenzeiten zu überstehen. Die Blütezeit des Schleierkrauts ist je nach Sorte unterschiedlich und liegt zwischen Mai und September. Die Blüten sind meist weiß, selten auch rosa. Es gibt gefüllte und ungefüllte Sorten.
Das Hohe Schleierkraut wird je nach Sorte zwischen 50 und 100 Zentimeter hoch. Die zarten Blüten haben einen Durchmesser von etwa 4 mm und sind meist weiß, selten auch rosa. Vor allem im Bauerngarten oder Cottage-Garten sind die romantisch anmutenden Pflanzen sehr beliebt.
Das Kriechende Schleierkraut wird sehr gern zwischen die Fugen von Trockenmauern oder in Steingärten gepflanzt.
Ferner gibt es noch das einjährige Schleierkraut.
Standort und Boden
Je sonniger desto besser. Das Schleierkraut liebt einen Platz an der Sonne, toleriert aber auch Halbschatten. An den Boden stellt es keine besonderen Ansprüche, nur durchlässig sollte er sein. Am besten wächst die Staude auf nährstoffarmen, sandigen und trockenen Böden. Wie der botanische Name ‚Gypsophila‘, was frei übersetzt so viel wie „Freund von Gips“ bedeutet, zeigt, liebt die Staude kalkhaltige Böden.
Schleierkraut pflanzen
Am besten wird das Schleierkraut im Frühjahr gepflanzt. Im Herbst ist der späteste Pflanzzeitpunkt Mitte September. Stelle den Topf mit dem Schleierkraut vor dem Pflanzen in einen Eimer mit Wasser, so dass sich der Wurzelballen gut mit Erde vollsaugen kann. Die Erde solltest du gut auflockern, damit die lange Pfahlwurzel leicht nach unten wachsen kann. Im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzen mag das Gipskraut keinen Kompost oder Torf als Bodenverbesserung. Auch eine Abdeckung der Erde mit Mulch rund um die Staude kommt beim Schleierkraut schlecht an.
Das Schleierkraut kann sehr gut als Kübelpflanze kultiviert werden, wenn der Pflanztopf tief genug ist. Mehrjährige Sorten eignen sich gut als dauerhafte Bepflanzung, da die Pflanzen den Winter gut überstehen.
Schleierkraut pflegen
Das Schleierkraut braucht so gut wie keine Pflege. Im Frühjahr tut dem Hohen Schleierkraut eine kleine Portion Dünger n Form von Kompost gut, das Kriechende Schleierkraut braucht nicht einmal das. Das Hohe Schleierkraut braucht manchmal eine Stütze, um an windigen Standorten nicht umgeblasen zu werden.
Aussaat
Schleierkraut kannst du auch selbst ziehen. Die Pflanzen werden ab März oder April im Haus vorgezogen. Zwei bis drei Samen werden in Pflanztöpfchen gegeben und mit etwas Erde bedeckt. Stelle die Töpfe an einen hellen Platz am Fenster oder in ein Gewächshaus mit mindestens 15 Grad. Achte darauf, dass die Erde nicht austrocknet. Ab Mitte Mai dürfen die Pflänzchen ins Freie gepflanzt werden. Der Abstand der Pflanzen sollte 30 Zentimeter betragen.
Schleierkraut vermehren
Schleierkraut lässt sich nicht nur durch Aussaat, sondern auch durch Teilung vermehren. Grabe dazu im Frühjahr die Staude aus und teile den Wurzelballen mit dem Spaten. Die Wurzelteile werden an ihrem neuen Standort eingegraben und gut angegossen.
Schleierkraut schneiden
Um einen zweiten Blütenflor zu erreichen, solltest du das Hohe Schleierkraut auf etwa zwei Drittel seiner Höge kürzen. Das Kriechende Schleierkraut wird bis auf die Höhe des Polsters zurückgeschnitten.
Schleierkraut im Kübel
Auch wenn du keinen Garten hast, musst du auf die zarten Blütenwolken nicht verzichten. Auch im Pflanztopf wächst die Staude und ist eine tolle Deko für den Balkon. Voraussetzung für das Gedeihen der Pflanze ist ein sehr tiefer Pflanztopf von mindestens 50 Zentimeter Höhe und nährstoffarme, durchlässiges Erde. Am besten mischt du Kübelpflanzenerde im Verhältnis 1:2 mit Sand oder Kies. Im Winter solltest du den Pflanztopf an eine geschützte Stelle bringen, zum Beispiel unter die Dachtraufe oder in ein Carport. Gefahr droht der Staude zwar nicht von niedrigen Temperaturen, sondern von zu viel Nässe.
Nachbarn für das Schleierkraut
Beetnachbarn für das Schleierkraut sollten wie dieses einen sonnigen Standort und einen durchlässigen, mageren Boden lieben. Bart-Iris, Lavendel, Kugeldisteln, Königskerze, Natternkopf, Rosen oder Gräser
Schleierkraut als Schnittblumen oder Trockenblumen
Schleierkraut wird sehr gern als Schnittblume für Blumensträuße verwendet. Da sich das Schleierkraut auch gut trocknen lässt, kannst du aus ihm auch Kränze binden. Zum Trocknen eignet sich das Rispige Gipskraut mit seinen hohen Stängeln am besten. Du kannst aus den frischen Rispen einen Kranz binden oder es erst trocknen lassen. Hänge dazu die Blütenstiele kopfüber an einen luftigen und trockenen Ort.
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