Bergenien pflanzen, pflegen, teilen

Immergrünes Laub, attraktive Blüten und tolle Herbstfärbung: Bergenien sind das ganze Jahr über sehr schön anzusehen. Wir stellen die Pflanzen vor und geben Tipps zum Pflanzen, Pflegen, Schneiden und Teilen.

Bergenien (Bergenia cordifolia) sind verlässliche Stauden, pflegeleicht, anspruchslos, unauffällig und klaglos im Schatten von Bäumen wachsend. Bergenien sind aber auch Stauden mit attraktiven Blüten, die sich im Frühling sehr gerne der Sonne entgegenräkeln und das Gartenjahr über mit dekorativen Blättern Beet- und Teichränder zieren.
Wenn Du Dich jetzt fragst, wie eine Staude einmal so unauffällig und einmal so dekorativ sein kann, hast Du hier die Antwort: Der Unterschied liegt in Standort und Pflege. Denn jahrelang galten Bergenien als Schattenstauden und wurden unter Bäumen und auf Baumscheiben gepflanzt. Da die Pflanzen sehr duldsam sind, sind sie aus Protest nicht eingegangen, sondern haben tapfer ausgeharrt, allerdings auch nicht mehr. Und so kam es, dass viele Gartenbesitzer die Bergenie als sehr langweilige Pflanze kennengelernt haben, und ihr damit Unrecht getan haben. Denn wenn Du sie jedoch an einen sonnigen Standort mit nährstoffreichem Boden pflanzst, wirst Du mit einer äußerst attraktiven Blattstaude belohnt.

Bergenien sind schön im ganzen Gartenjahr

Bergenien gelten als immergrüne Stauden. Ganz richtig ist das allerdings nicht, wenn man „immergrün“ wörtlich nimmt. Denn mit dem ersten Frost verfärben sich die Blätter rot, leuchten in verschiedenen Rottönen und verleihen dem Garten den Winter über Farbe. Erst nach der Blüte im April verfärben sich die Blätter des Vorjahres braun und sollten abgeschnitten werden, um den jungen Blättern Platz zu machen. Ende März, Anfang April erscheinen die weißen, rosa oder violetten Blüten auf den dicken Stängeln. Nach der Blüte sind die grünen Blätter ein Schmuck für jeden Garten, sehr gut zur Beeteinfassung, zur Strukturierung von Hecken als Heckenbänder oder zur Bepflanzung an Teichrändern geeignet. Am besten kommen sie zur Geltung, wenn sie in Gruppen stehen

Standort und Pflege

Bergenien sind außerordentlich robust und kommen mit fast allen Standorten aus. Ihre Schönheit entfalten sie aber nur, wenn sie an möglichst sonnigen Standorten mit nährstoffreichem Boden und guter Wasserversorgung gedeihen.
Entstehen im Lauf der Zeit kahle Stellen, so kannst Du Blätter problemlos zurückschneiden, um einen Neuaustrieb der Blätter herbeizuführen. Es ist nicht nötig, Bergenien, wie viele andere Stauden, regelmäßig zu teilen. Möchtest Du Deine Bergenien aber vermehren oder auslichten, so kannst Du dies problemlos tun. Der beste Zeitpunkt zum Teilen der Staude ist der Herbst.

Bergenien pflanzen

Bergenien werden am besten im Oktober gepflanzt. Dann ist der Boden noch warm genug, dass die Stauden gut anwachsen. Wichtig ist, dass der Boden nach dem Anpflanzen nicht austrocknet. Im ersten Winter ist auch ein guter Frostschutz mit Laub oder Nadelästen zu empfehlen.

Passende Begleiter

Zur Blüte im Frühling sehen die Blüten der Bergenie sehr hübsch zu Küchenschellen, Narzissen oder Tulpen aus. Wenn die Blüten der Zwiebelblumen verblüht sind, verdecken die Blätter der Bergenie auch sehr gut deren braunes Laub, bis es eingezogen ist.
Im Staudenbeet während des Sommers setzen sie runden, fleischigen Blätter einen reizvollen Kontrast zu filigranen Stauden, wie Storchschnabel (Geranium), Wolfsmilch-Arten (Euphorbia) oder Gräsern.

Bergenien teilen

Bergenien müssen nicht geteilt werden, da sie nicht wie andere Stauden altern und blühfaul werden. Bergenien vermehren sich über Rhizome und erobern langsam immer größere Beetflächen. Wenn du Bergenien an einem anderen Platz im Garten ansiedeln, die begrenzen, auslichten oder einige Ableger verschenken willst, ist das kein Problem. Du kannst im Sommer einfach einige Rhizome ausgraben und an einem neuen Platz im Garten einpflanzen.
Und so geht es:

  • Trenne einige Rhizome am Rand mit dem Spaten ab und hebe sie mit einer Grabegabel aus der Erde

  • breche Teilstücke von dem Wurzelstück ab

  • jedes Teilstück sollte einige Blätter und Feinwurzeln haben

  • entferne braune oder abgeknickte Blätter

  • Setze die Wurzelstücke sn ihrem neuen Platz flach und nichtzu tief in das Beet ein. Die Erde sollte locker und humos sein

  • Die Tochterpflanzen gut angießen

Sorten

Wenn Du Dich jetzt in Bergenien verliebt hast, hast Du die Qual der Wahl. Es gibt eine große Anzahl an Sorten, und alle sind wirklich sehr schön. Hier werden einige vorgestellt:

  • Eine schöne Herbstfärbung haben die Sorten 'Morgenröte', die rosa blüht, Abendglut mit purpurroten Blüten und die dunkelrot blühende Sorte ´Abendglocke', sowie die Sorte 'Oeschberg' mit pinkfarbenen Blüten. Weitere Beispiele sind die Sorten ‘Abendglut’, ‘Rote Schwester’ oder ‘Abendglocken'. Wichtig zu wissen: nur an sonnigen Standorten verfärbt sich das Laub der Bergenie im Herbst auch richtig schön.

  • Zwei Mal im Jahr, im Frühling und im Sommer bzw. Herbst, blühen die Sorten 'Morgenröte', die rosafarben blühende 'Herbstblüte' und 'Doppelgänger'.

  • Auffallende Blüten haben die Sorten 'Pink Dragonfly', deren große, purpurrosa leuchtende Blüten sehr schön zu ihrem dunkelbraunen Laub in Kontrast stehen. Die Blüten der Sorte 'Schneekönigin' sind erst weiß und verfärben sich dann hellrosa.

  • Spät blühen die Sorten 'Eroica' mit pinkvioletten Blüten, 'Winterzauber'und 'David'. Ihre Blüten fallen daher späten Frösten nicht zum Opfer. Gut geeignet also für kältere Gegenden.

Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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