Giftige Blumen – diese Blumen sind sehr schön, aber auch giftig

Viele Blumen, die wunderschön aussehen, haben es in sich. Hier eine Liste giftiger Blumen.

Viele Blumen, die wir im Garten kultivieren, sind sehr giftig. Wenn man weiß, welche Pflanzen giftig sind, kann man entsprechend vorsichtig sein. Kinder können auf die Gefahren hingewiesen werden oder man kann ganz auf die Pflanzen verzichten, wenn kleine Kinder im Garten spielen. Viele giftige Blumen sind auch für Hunde und Katzen und andere Haustiere giftig. Meistens sind diese aber nicht daran interessiert, an Blättern zu knabbern. Wer sicher gehen will, kann giftige Blumen aber ganz aus dem Garten verbannen.

Warum Pflanzen giftig sind

Viele Pflanzen schützen sich mit giftigen Inhaltsstoffen vor Fressfeinden oder Schädlingen. Dabei wirken Pflanzengifte nicht auf alle Lebewesen gleich. Manche Pflanzen sind nur für Menschen, andere nur für Tiere, oder auch nur einige Tiere giftig. Manche Pflanzen lösen eine Vergiftung schon bei der Berührung aus (dermal), so dass sich zum Beispiel die Haut entzündet oder sich Blasen bildet.
Wichtig ist auch, immer die Menge des aufgenommenen Gifts, die Körpergröße und der Entwicklungsstand eines Lebewesens zu berücksichtigen. Daher ist die Menge des aufgenommenen Gifts bei kleinen Kindern anders zu bewerten als bei Erwachsenen.
Wir stellen giftige Blumen vor, die häufig in unseren Gärten anzutreffen sind. Die Aufzählung ist nicht vollständig.

1. Alpenveilchen (Cyclamen)

Alpenveilchen werden 30 bis 40 Zentimeter hoch. Sie haben herzförmige, gemusterte Blätter, die an Stängeln direkt aus den Knollen wachsen. Die Blüten wachsen an Blütenstielen und sind je nach Sorte weiß, rosa oder rot. Alpenveilchen wollen einen hellen, aber nicht sonnigen Standort und ein nährstoffreiches, leicht feuchtes Substrat.
Alle Pflanzenteile des Alpenveilchens enthalten das giftige Cyclamin, ein sehr giftiges Saponin. Die Konzentration des Gifts ist in der Knolle besonders hoch. Folgen einer Vergiftung können u.a. Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Magenschmerzen, Durchfall, Kreislaufstörungen, Krämpfe und Atemlähmung sein. Auch auf Hunde, Katzen und sogar auf Fische wirkt das Gift. Zum Glück schmecken die Blätter und Zwiebeln des Alpenveilchens sehr bitter, so dass kaum größere Mengen der Pflanze verzehrt werden. Dennoch sollten Alpenveilchen immer außerhalb der Reichweite von kleinen Kindern und Haustieren aufgestellt werden. Bereits der Kontakt mit der Pflanze kann bei empfindlichen Menschen Hautkribbeln auslösen. Daher solltest du beim Umtopfen besser Handschuhe tragen.

2. Amaryllis, Ritterstern (Amaryllis belladonna)

Die Amaryllis, die eigentlich Ritterstern heißt, ist eine sehr beliebte Blume, da sie ihre Blütezeit im Winter hat und Farbe in die grauen Tage bringt. Die Pflanzen haben auffallend große Blüten und blühen weiß, rosa, rot oder zweifarbig. Die bis zu 12 Zentimeter großen Blüten wachsen an langen Stielen, die zwischen 50 und 90 Zentimeter hoch werden können. Der Ritterstern ist eine mehrjährige Pflanze und kann, wenn er richtig übersommert wird, jedes Jahr wieder blühen.
Weniger bekannt ist, dass in der Amaryllis hochgiftige Alkaloide enthalten sind. Die meisten Giftstoffe sind in der Zwiebel enthalten, aber auch die anderen Pflanzenteile sind giftig. In ihr sind mehrere Alkaloide enthalten, aber der Hauptwirkstoff ist Lycorin. Symptome einer Vergiftung können Erbrechen, Schweißausbrüche, Benommenheit, Durchfall und sogar eine Schädigung der Nieren sein. Der Ritterstern ist für Menschen und Tiere stark giftig. Hunde, Katzen, Hasen, Hamster und Kaninchen leiden im Fall einer Vergiftung unter ähnlichen Symptomen wie Menschen. Wenn kleine Kinder im Haushalt leben, sollte man besser auf den Ritterstern verzichten oder ihn auf jeden Fall außerhalb der Reichweite der Kinder, aber auch von Haustieren, aufstellen.

3. Christrose (Helleborus niger)

Christrosen zählen zu den wenigen Blumen, die bereits im Winter blühen. Die Blüten wachsen an aufrechten, dicken Blütenstielen und blühen in Weiß oder Rosa. Die immergrünen Stauden wachsen gern unter laubabwerfenden Gehölzen, wo sie im Winter viel Licht und im Sommer von der Sonne geschützt im Schatten wachsen. Der Boden sollte humos und leicht feucht sein. Christrosen können auch als Zimmerpflanzen gehalten werden, auch wenn sie nach der Blüte an einen kühlen Ort gebracht werden müssen, da ihnen Zimmertemperaturen über einen längeren Zeitraum hinweg nicht guttun.
Christrosen zählen zu den sehr giftigen Pflanzen. Sie sind in allen Pflanzenteilen, vor allem aber in den Wurzeln, entahlten und sind giftig durch kardiotoxische Bufadienolide, aber auch Saponine, Ecdysone und Protoanemonin. Folgen einer Vergiftung können erhöhter Speichelfluss, Erbrechen, Übelkeit, Koliken, Durchfälle oder Herzrhythmusstörungen sein. Christrosen sind für Menschen und Tiere, wie Hunde, Katzen oder Pferde giftig. Trage beim Pflanzen Handschuhe, um Hautkontakt mit Christrosen zu vermeiden.

4. Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)

Der Blaue Eisenhut ist eine sehr dekorative, zwischen 120 und 160 Zentimeter hoch wachsende Staude mit blauen Blüten, deren Form an einen Helm erinnern. Die Staude blüht zwischen Juni und August. Der Blaue Eisenhut fühlt sich an einem halbschattigen Platz im Garten in einem nährstoffreichen und feuchten Boden wohl.
Der Blaue Eisenhut gilt als giftigste Pflanze Europas. Alle Pflanzenteile sind sehr giftig und zwar für Menschen und Tiere. Dafür ist vor allem das Pflanzengift Aconitin verantwortlich. Das Gift kann sogar durch die unverletzte Haut in den Körper gelangen, so dass es zu Entzündungen und Vergiftungserscheinungen kommen kann. Nach dem Verzehr von entsprechend vielen Blättern oder Wurzelteilen tritt der Tod nach einem Zeitraum von 30 Minuten bis drei Stunden ein. Schon der Verzehr weniger Gramm von Wurzeln oder der Wurzelknolle reichen für eine tödliche Vergiftung aus. Der Blaue Eisenhut sollte daher auf keinen Fall in Gärten gepflanzt werden, in denen kleine Kinder spielen. Beim Pflanzen oder Schneiden der Pflanze sollten unbedingt Handschuhe getragen werden. Auch für Tiere ist der Blaue Eisenhut sehr giftig. Alle pflanzenfressenden Tiere sollten nicht in die Nähe der giftigen Staude gelangen. Aber auch Hunde und Katzen sowie Pferde, Schafe, Kühe und andere Nutztiere sind gefährdet.

5. Fingerhut (Digitalis)

Der Fingerhut ist eine zweijährige Pflanze, der sich immer wieder von alleine aussät. Dieser Gartenvagabund bildet im zweiten Jahr einen langen Blütenstängel, an dem die zahlreichen, an einen Fingerhut erinnernden Blüten hängen, die in Weiß und anderen Pastellfarben blühen. Bei uns am meisten verbreitet sind die heimischen Arten, wie der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea), der Gelbe Fingerhut (Digitalis lutea), der Großblütige Fingerhut (Digitalis grandiflora) sowie Zuchtformen des Roten Fingerhuts. Der Fingerhut ist eine typische Pflanze für den Bauerngarten und äußerst pflegeleicht.
Fingerhut ist in allen Pflanzenteilen giftig. Der Verzehr weniger Blätter kann bereits tödlich sein. Verantwortlich dafür sind die sehr giftigen Digitalisglycoside. Deren Gehalt schwankt je nach Tageszeit und Jahreszeit. Symptome einer Vergiftung sind u.a. Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen, verminderte Pulsfrequenz bei ansteigendem Blutdruck. Schließlich kann es zum Tod durch Herzstillstand kommen. Kinder sind besonders gefährdet, wenn sie mit den Blüten spielen. Daher sollte in Gärten, in denen sich Kinder aufhalten, kein Fingerhut gepflanzt werden. Auch für Tiere, wie Hunde, Katzen, Hasen Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster und viele Nutztiere ist der Fingerhut sehr giftig. Wenn Tiere Pflanzenteile des Fingerhuts aufnehmen, kann dies je nach Menge der gefressenen Blätter und der Größe des Tieres der Tod eintreten.

6. Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)

An der Herbstzeitlosen sind niemals Blätter und Blüten gleichzeitig zu sehen. Die Zwiebelblumen blühen im Herbst, während die Blätter im Frühjahr wachsen, wenn aus der Blüte eine grüne Samenkapsel entstanden ist. Die Samen reifen im Sommer. Die rosa- oder lilafarbenen Blüten der Herbstzeitlosen ähneln denen der Krokusse. Die Herbstzeitlose wächst bevorzugt auf feuchten Wiesen oder lichten Auenwäldern an sonnigen bis halbschattigen Standorten.
Die dekorativen Pflanzen sind bei Bauern sehr unbeliebt, da die Wiesen, auf denen sie wachsen, nur noch eingeschränkt als Weide genutzt werden können. Denn die Herbstzeitlose ist für Menschen und Tier hochgiftig. In der Herbstzeitlose ist das Gift Colchicin enthalten. Schon 2 - 6 Gramm der Samen gelten als tödliche Dosis für Menschen. Symptome einer Vergiftung sind Schluckbeschwerden, Erbrechen, Krämpfe, Durchfälle, sinkende Körpertemperatur und Blutdruck bis hin zum Tod. Die Herbstzeitlose ist auch giftig für Hunde, Katzen, Pferde, Rinder, Schafe, Kaninchen, Hamster, Hasen und Vögel und kann auch bei ihnen zum Tod führen. Herbstzeitlose sollten nicht in Gärten gepflanzt werden, in denen sich Kinder aufhalten. Da die Blätter denen des Bärlauchs ähneln, sollte man beim Sammeln von Bärlauch sehr vorsichtig sein und darauf achten, ob die Blätter tatsächlich den typischen Geruch nach Knoblauch verströmen.

7. Kaiserkrone (Fritillaria imperialis)

Die Kaiserkrone ist eine auffällige Zwiebelblume, deren hoher Blütenstängel von einem prächtige Blütenkranz umgeben ist. Kaiserkronen blühen von April bis Mai, am bekanntesten sind die gelb oder orange blühenden Sorten. Kaiserkronen brauchen einen sonnigen Standort und einen durchlässigen Boden.
Kaiserkronen sind in allen Pflanzenteilen giftig, die höchste Konzentration ist in der Zwiebel. In der Kaiserkronen sind die Giftstoffe Imperialin und Fritillin enthalten. Symptome einer Vergitung sind Erbrechen,Übelkeit, Herz- und Kreislaifbeschwerden. Eine starke Vergiftung kann sogar zum Tod führen.

8. Gewöhnliche Kuhschelle/Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)

Die Küchenschelle ist eine pflegeleichte Staude, die je nach Sorte von März bis Juni blüht. Die Blüten öffnen sich nur halb, weshlab sie an eine Kuhschelle erinnern. Die Küchenschelle ist eine hervorragende Bienenweide. Die Pflanze braucht einen sonnigen und warmen Standort. Der Boden sollte durchlässig, eher trocken und nährstoffarm sein.
Alle Kuhschllen-Arten sind giftig und enthalten das Gift Protoanemonin. Bei Berührung mit dem Pflanzensaft kann es zu Hautreizungen, wie Schwellungen oder Blasen kommen. Beim Verzehr kann es zu Hautreizungen im Mund sowie zu Erbrechen, Magen- und Darmproblemen, Krämpfen und Entzündungen der Nieren kommen. Die Küchenschelle ist für Ziegen giftig.

9. Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Das Maiglöckchen ist ein Bodendecker, der unter laubabwerfenden Bäumen und Sträuchern schnell einen grünen Teppich aus Blättern bildet. Maiglöckchen sind langlebige Stauden, die so gut wie keine Pflege brauchen und im Frühling hübsche, weiße glockenförmige Blüten bilden, die verführerisch duften. Die Blätter des Maiglöckchens entspringen direkt aus der Wurzel und haben eine lanzettliche Form. Das Maiglöckchen wächst an halbschattigen Standorten und in durchlässigem, lockerem Boden.
Das Maiglöckchen ist in allen Pflanzenteilen giftig. In ihm sind Digitalisgykoside enthalten, die in besonders hoher Konzentration in den jungen Blättern, Blüten und Samen enthalten sind. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Übelkeit, Durchfälle, Schwindelgefühl bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Der Tod tritt zum Glück selten nach dem Verzehr von Pflanzenteilen des Maiglöckchens auf, da die Giftstoffe schlecht vom menschlichen Körper aufgenommen werden, Dennoch sollte man vorsichtig mit Maiglöckchen sein, wenn Kinder im Haushalt leben. Die roten Beeren können Kinder zum Verzehr verlocken. Eine weitere Gefahrenquelle für eine Vergiftung ist eine Verwechslung der Blätter mit denen des Bärlauchs. Auch für Tiere ist das Maiglöckchen giftig. Hunde, Katzen, Hasen, Meerschweinchen Kaninchen und Nutztiere leiden nach dem Verzehr von Pflanzenteilen des Maiglöckchens u.a. unter Magen- du Darmproblemen, Koliken oder einer Verlangsamung des Herzschlags.

10. Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)

Die Stinkende Nieswurz ist eine Verwandte der Christrose und wie diese sehr giftig. Die immergrüne Staude öffnet bereits im Vorfrühling ihre Blüten. Diese sind glockenförmig von hellgrüner Farbe und einem rötlichen Rand. Die einzelnen Blüten wachsen in Rispen. Die Nieswurz ist gut für die Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern geeignet, da sie am liebsten an einem halbschattigen Standort und einem durchlässigen, humosen Boden wächst.
Die Stinkende Nieswurz ist in allen Pflanzenteilen giftig. In ihr sind Protoanemonin sowie herzwirksame Glycoside enthalten. Erste Vergiftungssymptome sind ein Kratzen im Hals und Rachen, gefolgt von Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen. Bei starker Vergiftung kann auch der Tod durch Herzstillstand eintreten.
Die Stinkende Nieswurz ist auch für Tiere giftig, wie für Hunde, Katzen und andere Haus- und Nutztiere. Sogar Vögel können sich an der Pflanze vergiften.

11. Tulpe (Tulipa gesneriana)

Tulpen sind aus einem Frühlingsbeet nicht wegzudenken. Die Zwiebelpflanzen blühen in vielen Farben und Formen und können mit vielen anderen Frühlingsblühern kombiniert werden. Tulpenzwiebeln werden nach der Blüte ausgegraben und an einem kühlen, dunklen und trockenen Platz übersommert und im Herbst wieder eingegraben.
Tulpenzwiebeln sind in allen Pflanzenteilen giftig. In ihnen ist der Giftstoff Tulipain enthalten. Bei empfindlichen Personen kann der Hautkontakt mit Tulpen bereits zu Entzündungen der Haut führen, der so genannten Tulpenzwiebel-Dermatitis. Diese äußert sich in Jucken, Rötungen, Ekzemen und brüchigen Fingernägel. Daher sollte man beim Hantieren mit Tulpen immer Handschuhe tragen. Nach dem Verzehr von Teilen von Tulpen kann es zu Erbrechen, Schockzuständen, Apathie und Magenkrämpfen kommen. Nach dem Genuss von sehr vielen Blättern oder Zwiebeln der Tulpen kann sogar ein Atemstillstand eintreten. Dennoch gilt eine Vergiftung mit Tulpen als sehr selten. Auf kleine Kinder und neugierige Haustiere sollte dennoch besonders geachtet werden.

12. Winterling (Eranthis hyemalis)

Winterlinge zählen zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. Die Knollenpflanzen passen sehr gut zu Schneeglöckchen, Blausternen oder Krokussen. Es dauert etwas, bis sich Winterlinge vermehren. Dann aber bilden sie dichte gelbe Blütenteppiche. Die gelben, etwa 2,5 Zentimeter großen Blüten sitzen an etwa 5 Zentimeter hohen Stielen. Winterlinge wachsen auf lockeren, humosen und mäßig nährstoffreichen Böden am besten unter laubabwerfenden Gehölzen, so dass die Knollen im Sommer von der Sonne geschützt sind.
Alle Teile des Winterlings sind giftig. In ihnen sind Glycoside von Chromon-Derivaten, die Erbrechen, Durchfall, Übelkeit auslösen, aber auch Auswirkungen auf die Herztätigkeit haben sollen. Die meisten Giftstoffe befinden sich in der Knolle. Es ist nicht sicher, ob die Pflanze giftig für Tiere ist, da sie normalerweise nicht mit der Knolle in Berührung kommen.

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