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Christrosen richtig pflanzen und pflegen

Christrosen blühen im Winter, wenn es anderen Blumen noch zu kalt ist. Jetzt Tipps zum richtigen Pflanzen, Pflegen, Schneiden und Standort lesen.

Der Zeitpunkt und die Schlichtheit ihrer Blüte macht Christrosen zu besonderen Pflanzen. Je nach Witterung, etwa ab Dezember, öffnen sie ihre Blüten und sind daher ein Sinnbild für Stärke und Hoffnung.

Wissenswertes zu Christrosen

Christrosen (Helleborus niger), auch Schneerosen oder Winterrose genannt, sind immergrüne Pflanzen und werden etwa 15 bis 30 cm hoch. Christrosen gehören zur Gattung der Nieswurze (Helleborus) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und sind mit Anemonen, Küchenschellen, Sumpfdotterblumen und Winterlingen verwandt.

Christrosen sind die einzige Art in ihrer Gattung, die bereits im Dezember blühen. Lenzrosen oder andere Arten des Nieswurzes blühen erst im Frühjahr. Die Heimat der Christrosen sind die östlichen Nord- und Südalpen, sowie der Apennin und der nördliche Balkan. In Deutschland kommt die Christrose in der freien Natur nur in Bayern vor. Christrosen haben dunkelgrüne Blätter, die in fünf bis sieben Abschnitte geteilt sein. Die einzelnen Blattabschnitte sind lanzettenförmig und haben einen gezähnten oder ganzrandigen Blattrand.

Mit der Blüte sterben die alten Laubblätter der Christrosen ab. Die Blütenhüllblätter übernehmen dann die Aufgabe der Photosynthese, bis sich die Früchte gebildet haben. Erst wenn diese gereift und abgefallen sind, wachsen neue Laubblätter.

Blüten und Blütezeit

Die Blüten der Christrosen haben einen Durchmesser von fünf bis 10 Zentimetern. Jede Blüte wächst allein an einem unverzweigten Stängel und hat fünf eiförmige Blütenblätter.

Die Blütezeit hängt etwas von der Witterung und der Sorte ab. Die meisten Christrosen blühen im Garten von Dezember bis April in den Farben Weiß über Rosa, Dunkelrot bis zu einem fast schwarzen Farbton. Es gibt aber auch Züchtungen, wie die so genannte Weihnachtschristrose ‘HGC Joseph Lemper’, die schon im Dezember ihre sehr großen Blüten öffnet. Haben die Christrosen erst einmal begonnen zu blühen, erfreuen sie uns mehrere Wochen mit ihren Blüten. Nach der Befruchtung der Blüten fallen diese nicht ab, sondern verfärben sich grün.

Christrosen für Bienen

Da die Winterrosen bereits im Winter und zeitigem Frühjahr blühen sind die nektarhaltigen Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und Hummeln. Allerdings blühen Christrosen so früh, dass oftmals noch keine Insekten fliegen. Die Narben der Christosenblüten bleiben daher sehr lange fruchtbar und können sogar Pollen durch Selbstbefruchtung aufnehmen.

Der richtige Standort und Boden für Christrosen

Christrosen gedeihen am besten an einem geschützten, schattigen Platz im Halbschatten unter Gehölzen, gerne unter einem laubanwerfenden Busch oder Baum. So steht die Pflanze im Sommer schattig und hat es im Winter hell. Da die Schneerosen das Verpflanzen gar nicht mögen, sollte der Platz so gewählt werden, sie genügend Platz haben, um sich auszubreiten. Versorge im Herbst die Christrosen mit Kompost und und bedecke die Erde um sie mit einer Mulchschicht. Mit Hilfe der angelockten Regenwürmer und dem Schutz vor Verschlämmung bleibt der Boden locker und die Christrose kann sich prächtig entwickeln.

Tipp: Christrosen wachsen am liebsten ungestört. Die Stauden daher nicht teilen und nur umpflanzen, wenn es wirklich nötig ist.

Christrosen pflanzen und pflegen

Die beste Zeit, um Helleborus im Garten zu pflanzen, ist der Herbst. Besonders gut kommen die Schneerosen zur Geltung, wenn sie in Gruppen von drei bis fünf Pflanzen gepflanzt werden. Schöne Begleiter sind alle anderen Frühlingsblumen.

Einmal in den richtigen Boden gepflanzt, brauchen Christrosen keine Plege mehr. Eine Humusgabe im Herbst oder im August ist willkommen. Nur Blätter, die sich schwarz verfärben, sollten abgeschnitten werden. Im Sommer muss die Pflanze nicht gegossen werden. Selbst Unkraut jäten muss nicht sein. Die Hellebori reagieren sehr empfindlich auf Verletzungen der Wurzeln. Daher rund um die die Pflanzen weder hacken noch graben. Christrosen gedeihen am besten, wenn sie ungestört wachsen können.

Christrosen als Zimmerpflanzen

Die Christrosen werden häufig ab Dezember als Zimmerpflanzen zum Kauf angeboten. Das Schöne ist, dass man sie nach der Blütezeit in den Garten oder in einen Pflanztrog auf den Balkon pflanzen kann und sie dort jedes Jahr wieder blühen. Christrosen sollten erst ab März, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, in den Garten gepflanzt werden. Im Zimmer sollte die Christrose hell, aber nicht sonnig, und kühl stehen.

Christrosen als Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse

Christrosen gedeihen auch an einem schattigen Platz auf Balkon oder Terrasse im Topf oder Kübel. Wichtig ist es, Staunässe zu vermeiden. Daher die Hellebori am besten in einen hohen Pflanztopf mit Auslaufloch pflanzen, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Unten in den Pflanztopf als Drainageschicht Blähton, kleine Steinchen o.ä. einfüllen. Als Pflanzerde am besten Kübelpflanzenerde mit lehmiger Gartenerde vermischen. Im Winter den Topf etwas mit Jute o.ä. vor dem Durchfrieren schützen.

Christrosen vermehren

Auch im Hinblick auf die Vermehrung ist die Christrose eine äußerst pflegeleichte Pflanze. Am einfachsten ist es, Christrosen sich selbst aussäen zu lassen. Aus den Blüte bilden so genannte Balgfrüchte, die gern von Ameisen weggetragen werden. Im Frühsommer öffenen sich im Beet die Samenkapseln und die Samen fallen auf die Erde.

Wenn du Christrosen selbst aussäen möchtest, kannst die Balgfrüchte einsammeln und an einem trockenen Platz reifen lassen, um die Samen zu ernten. Am besten die reifen Balgfrüchte in einen Gefrierbeutel geben und kräftig schütteln, bis die keinen Samen herausfallen. Christrosen sind Kaltkeimer. Säe die Samen entweder an eine bestimmte Stelle im Beet oder in Pflanzschlen an, die du den Winter über an einer geschützten Stelle im Garten stehen lässt. Die Samen werden nur fest auf die Erde gedrückt und nicht mit Erde bedeckt. Im Frühjahr beginnen die Samen dann zu keimen.

Man kann die Winterrose auch nach der Blüte teilen. Allerdings wird sie dann einige Zeit brauchen, um sich davon zu erholen, da sie Störungen nicht sehr schätzt.

Warum die Blüten der Christrose bei Frost nicht erfrieren

Die Pflanze wendet einen Trick an, damit ihre Blüten bei Frost nicht erfrieren. Das Wasser wird bei Frost aus den Zellen in die Zwischenräume verlagert, so dass das gefrierende Wasser die Zellen nicht zum Platzen bringen kann. Christrosen lassen daher bei Frost ihre Blüten wie welk hängen und erholen sich bei steigenden Temperaturen wieder.

Vorsicht giftig

Christrosen sind giftig! Bitte darauf achten, dass Kinder sie nicht in den Mund nehmen.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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