Pflanzen kann man nie genug haben, oder? Vor allem, wenn sie kostenlos zu haben sind, wie dies der Fall ist, wenn du sie über Stecklinge vermehrst. Der beste Zeitpunkt ist der Hochsommer. Dann sind nämlich die einjährigen Triebe nicht mehr ganz weich, aber auch noch nicht verholzt. Wir verraten dir, wie es geht.
Das brauchst du zur Stecklingsvermehrung
- Ein scharfes Messer oder Pflanzenschere
- Pflanztopf mit Abflussloch im Boden
- Anzucht- oder Blumenerde
- Für Pflanzen mit großen Blättern: Einen kleinen Pflanzstab und eine durchsichtige Plastiktüte, wie zum Beispiel einen Gefrierbeutel
Anleitung Stecklingsvermehrung: So leicht geht es
Schneide eine etwa 10 bis15 Zentimeter lange Triebspitze deiner Lieblingspflanze ab. Wichtig ist, dass der Trieb mindestens zwei bis drei Blattpaare hat. Schneide immer direkt unterhalb eines Sprossenknotens ab. (Ein Sprossenknoten ist die Stelle an einem Trieb, an dem ein oder zwei Blätter abgehen.) Der Trieb sollte nach Möglichkeit keine Blüten haben.
Entferne die unteren Blätter. Wenn die Pflanze große Blätter hat, solltest du diese halbieren. Denn über große Blätter verdunstet die Pflanze viel Wasser.
Fülle in den Pflanztopf die Erde ein und stecke den Trieb in die Erde. Drücke die Erde gut fest und gieße sie an.
Stelle den Steckling an einen geschützten und hellen, aber nicht sonnigen Platz und halte die Erde feucht, aber nicht nass. Stecke neben ihn einen Pflanzstab und bedecke ihn mit der durchsichtigen Plastiktüte. So bleibt die Luftfeuchtigkeit hoch und die Erde trocknet nicht so schnell aus.
Nach etwa 14 Tagen bilden sich Wurzeln und die Pflanze beginnt zu treiben. Nach vier bis sechs Wochen kannst du winterharte Pflanzen ins Beet setzen.
Welche Pflanzen eignen sich zur Stecklingsvermehrung?
Stauden und Halbsträucher
Stauden werden meistens durch Teilen vermehrt. Der Grund ist, dass die Vitalität vieler Stauden nach einigen Jahren nachlässt. Durch das Teilen erhalten sie wieder neuen Schwung. Das Teilen dient also nicht nur der Vermehrung, sondern auch dazu, Stauden zu verjüngen. Einige Stauden lassen sich aber auch durch Stecklinge vermehren. Dazu zählen zum Beispiel Katzenminze, Monarde, Steppensalbei oder Echter Salbei, Astern, Lavendel oder Phlox.
Balkonpflanzen
Sehr leicht lassen sich Fuchsien, Geranien, Begonien und Fleißige Lieschen
Gehölze
Oleander, Hibiskus, Wandelröschen, Hortensien, Weigelien, Schneeball (Viburnum), Johannisbeersträucher, Stechpalmen und Rosen lassen sich leicht mit halbreifen Stecklingen in der warmen Jahreszeit vermehren.
Bildnachweis:
Johannisbeeren, Foto von Ralph
Fuchsienblüten, Foto von Annette Meyer
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