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Wandelröschen pflegen, schneiden, vermehren

Wandelröschen blühen nicht nur unermüdlich, ihre Blüten wechseln zudem noch die Farbe. Die Schönheiten sind sehr pflegeleicht, wenn du die wichtigsten Tipps zur Pflege berücksichtigst.

Wandelröschen sind sehr pflegeleichte und sehr dekorative Pflanzen für Balkon und Terrasse. Ihren Namen haben sie von der sich wandelnden Blütenfarbe – von Gelb über Orange bis hin zu Rosa erhalten.

Fakten zum Wandelröschen

Das Wandelröschen stammt ursprünglich aus Mittelamerika und dem südlichen Nordamerika. Die Pflanze mit dem botanischen Namen Lantana gehört zu den Eisenkrautgewächsen. In ihrer Heimat verbreitet sich die Pflanze invasiv, das heißt, dass sie sich von selbst in der Vegetation vermehrt. Da das Wandelröschen nicht winterhart ist, ist dies in unseren Breiten ausgeschlossen. Bei uns sind die Zuchtformen (Camera-Hybriden) als Kübelpflanzen erhältlich.

Das Wandelröschen wächst als Strauch mit überhängenden Zweigen und kann zwischen 30 Zentimetern und vier Metern hoch werden. Bei uns ziert es vor allem als Hochstämmchen oder Balkonpflanze Terrassen und Balkone.

Das Wandelröschen hat gegenständige, dunkelgrüne Blätter mit einer ovalen Form. Die Blätter haben eine feste Struktur. So verdunsten sie weniger Wasser, so dass die Pflanze auch Trockenzeiten gut übersteht.

Die Blüten überraschen mit wechselnden Farben. Sie erblühen in Gelb, werden dann, wenn sie älter werden, Orangerot bis hin zu Rot oder Violett. Die röhrenförmigen Blüten selbst sind sehr klein und stehen in Büscheln zusammen. Da die inneren Blüten zuerst aufgehen und jede Blüte sich unterschiedlich schnell verfärbt, leuchtet jeder Blütenschirm in mehreren Farben – ein wunderschönes Farbspektakel. Bei uns blüht das Wandelröschen von Juni bis September.

Aus den Blüten entwickeln sich schwarze Steinfrüchte, die sehr giftig sind. Nicht nur die Beeren, sondern die ganze Pflanze ist in allen Teilen giftig.

Standort und Boden

Das Wandelröschen ist aus seiner Heimat an sonnige Standorte gewöhnt. Auch bei uns entfaltet es seine Schönheit am besten an sonnigen Plätzen. Da es auch wärmeliebend ist, ist ein geschützter Standort, zum Beispiel vor einer Hauswand, die in der Nacht Wärme abgibt, empfehlenswert.

Als Substrat ist handelsübliche Kübelpflanzenerde ausreichend.

Pflanzen und pflegen

Das Wandelröschen ist nicht winterhart. Daher darf es erst Mitte Mai ins Freiland. Meistens werden Wandelröschen als Kübelpflanzen kultiviert, da die Pflanze so leicht im Herbst in ein Winterquartier gebracht werden kann. Wähle ein möglichst großes Gefäß aus, damit die Pflanze nicht so häufig gegossen werden muss. Wer sein Wandelröschen überwintert, sollte es alle drei Jahre umtopfen. Wichtig ist es, beim neuen Pflanzgefäß auf ein Abflussloch zu achten, damit überschüssiges Gießwasser leicht ablaufen kann.

Wandelröschen vertragen zwar Trockenheit, ihre Blütenpracht leidet aber darunter. Daher sollte der Wurzelballen nie ganz austrocknen. Während der Sommermonate muss das Wandelröschen zweimal pro Woche gedüngt werden.

Um Staunässe zu vermeiden entweder überschüssiges Gießwasser aus dem Pflanzuntersetzer abgießen oder den Pflanzkübel auf Füßchen stellen, damit es ungehindert abfließen kann.

Wandelröschen sind sehr pflegeleichte Balkonpflanzen. Sie müssen nicht geschnitten werden. Hochstämmchen, die im Haus überwintern, benötigen aber im Frühjahr einen Formschnitt. Dazu alle Triebe bis auf 10 Zentimeter kürzen, denn die Blüten entwickeln sich nur an jungen Trieben. Triebe, die ins Innere der Krone wachsen oder sich kreuzen, sollten entfernt werden.

Nur im Frühjahr müssen die Pflanzen geschnitten werden. Es ist aber empfehlenswert, die verblühten Blüten im Sommer abzuknipsen. So bilden sich mehr neue Blüten und die Pflanze verschwendet keine Kraft für die Entwicklung von Früchten.

Problem: Wandelröschen blühen nicht

Wer sich auf eine dauerblühende Kübelpflanze freut, ist sehr enttäuscht, wenn die Wandelröschen nicht blühen. Die Ursache kann an einem zu schattigen Standort, zu wenig Nährstoffen oder einem zu zaghaften Rückschnitt im Frühjahr liegen. Im Haus überwinterte Wandelröschen, die an einem kühlen Standort überwintert und dort ihre Blätter verloren haben, brauchen oft etwas länger, bis sie wieder austreiben. In diesem Fall musst du dich auch gedulden, bis die Wandelröschen wieder blühen. Auch wenn das Wandelröschen im Frühjahr zu wenig Licht bekommt, kann es sein, dass es nicht blüht.

Wandelröschen überwintern

Da das Wandelröschen nicht winterhart ist, muss es im Herbst in ein frostfreies Winterquartier geräumt werden. Am besten ist ein heller Raum, in dem es etwa 10 Grad warm ist, wie ein unbeheiztes Treppenhaus oder ein unbeheizter Wintergarten. Die Pflanze kann den Winter auch in dunkleren Räumen verbringen. Dann sollte es allerdings kühler sein, etwa fünf bis 10 Grad – und die Pflanze muss bereits im Herbst gekürzt werden. Wichtig ist, dass das Wandelröschen auch im Winter nicht austrocknet. Daher den Wurzelballen regelmäßig auf Feuchtigkeit hin überprüfen.

Ab Februar sollte Lantana an einen wärmeren Platz gebracht werden. Um für die Gartensaison fit zu machen, muss es schon jetzt regelmäßig gedüngt werden. Entsprechend gestärkt, bildet es schon im Juni neue Blüten.

Wandelröschen vermehren

Wandelröschen lassen sich leicht über Stecklinge vermehren. Dazu am besten die Triebe verwenden, die beim Rückschnitt im Frühjahr anfallen.

Zur Stecklingsvermehrung etwa 10 Zentimeter lange Triebe aussuchen und die unteren Blätter entfernen. Etwa drei Zentimeter tief in einen Pflanztopf mit Anzuchterde stecken und mit einer Folie abdecken. Täglich die Folie zum Lüften entfernen. Wenn der Steckling angewurzelt ist, entweder die Triebspitze abschneiden, damit die Pflanze buschig wächst, oder als Hochstämmchen ziehen. Dann darf Lantana so hoch wachsen, wie das Hochstämmchen werden soll. Dann die Spitze abschneiden und die unter der Krone wachsenden Triebe direkt am Stamm abschneiden.

Auch eine Vermehrung durch Aussaat ist leicht. Wenn du Samen deines Wandelröschens gesammelt hast, denke daran, dass die gezogenen Pflanzen andere Blühfarben haben können als die Mutterpflanzen.

Giftiges Wandelröschen

Wie giftig ist das Wandelröschen? Diese Frage wird immer wieder gestellt. Alle Pflanzenteile des Wandelröschens sind sehr giftig, besonders aber die Beeren. Daher sollten verblühte Blüten am besten entfernt werden, damit sich die schwarzen Steinfrüchte nicht bilden können. Beim Schneiden der Pflanze können Hautrötungen auftreten, daher immer Handschuhe tragen.

Wandelröschen und Bienen

Wandelröschen gelten als bienenfreundliche Balkonpflanzen, da sie bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt sind.

Sorten

Am häufigsten finden sich bei uns Zuchtsorten der farbwechselnden Sorte Lantana camera.

Besonders große Blüten hat die Sorte ‘Bandana Pink’. Außergewöhnliche Farben hat die Sorte ‘Tropic Lantanas Tukan’. Sie hat weiß-gelbe Blüten. Rot- gelbe Blüten trägt die Sorte . ‘Esperanta Compact Red’ und ‘Calippo Tutti Frutti’ treibt es bunt in Orange, Gelb, Violett und Rosa.

Krankheiten und Schädlinge

Wandelröschen sind robust und werden selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Im Sommer machen sich Blattläuse gern über die Pflanzen her. Am besten rechtzeitig bekämpfen und mit Wasser oder Seifenlauge abspülen. Im Winterquartier sind die Pflanzen allerdings etwas anfälliger, vor allem gegenüber Spinnmilben oder Grauschimmel. Je wärmer es ist, desto leichter haben es übrigens die Schädlinge.

Wandelröschen kombinieren

Wenn du Lantana camera mit anderen Balkonblumen kombinieren willst, wähle Pflanzen, deren Blüten nicht in Konkurrenz zum Farbspiel des Wandelröschens treten. Gut sehen kleine gelbe Blüten aus, wie die von gelben Margeriten oder die zarten Blüten des weißen Steinkrauts.

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Diese Gartenidee wurde verfasst von der Redaktion freudengarten.


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