Zimmerpflanzen vermehren – so wachsen Stecklinge und Ableger sicher an

Viele Zimmerpflanzen lassen sich leicht vermehren. Am einfachsten gelingt es, wenn du Stecklinge bewurzeln lässt oder Ableger abnimmst. Wir stellen dir diese Methoden vor und verraten, worauf du achten musst.

Stecklinge abschneiden und bewurzeln lassen oder Ableger abnehmen sind die einfachsten Methoden, um Zimmerpflanzen zu vermehren. Wer einmal damit angefangen hat, wird nicht mehr aufhören. Denn es bereitet viel Freude, wenn aus einem Blatt, Trieb oder Ableger eine neue Pflanze wächst. Wenn du es noch nicht probiert hast, findest du hier eine einfache Anleitung.

Zimmerpflanzen mit Stecklingen vermehren

Eine Pflanze mit Stecklingen zu vermehren, bedeutet nichts anderes als einen Trieb abzuschneiden und in ein Glas mit Wasser zu stecken. Damit die Pflanze dann auch Wurzeln treibt musst du auf einige, wenige Dinge achten.

Die richtige Pflanze zur Stecklingsvermehrung verwenden

Nicht alle Pflanzen lassen sich über Stecklinge vermehren. Pflanzen, die Samen bilden sind nicht dafür geeignet, da sie sich über Samen verbreiten. Einige machen es dir noch leichter und bilden selbst kleine Pflanzen, so genannte Kindel. (Wie du diese richtig abnimmst und dazu bringst, Wurzeln zu bilden, kannst du weiter unten lesen.) Gute Kandidaten für die Stecklingsvermehrung sind

Der richtige Zeitpunkt für die Stecklingsvermehrung

Wenn du Zimmerpflanzen über Stecklinge vermehren möchtest, solltest du das im Frühjahr oder Sommer tun. Dafür sprechen zwei Punkte. Zum einen werden die Tage länger oder sind schon lang, so dass die Stecklinge viel Licht erhalten. Zum anderen sind die Temperaturen angenehm. Der Pflanzennachwuchs wächst am besten, wenn es zwischen 18 und 22 Grad warm ist.

Sauberes Werkzeug verwenden

Am besten schneidest du den Pflanzentrieb mit einem Messer ab, da bei einer Schere der Stängel gequetscht wird. Verwende ein sauberes, desinfiziertes Messer. Du kannst die Klinge zum Desinfizieren mit einem Feuerzeug abbrennen, das Messer mit Alkohol abreiben oder für 10 Minuten in Wasser kochen. Durch das Desinfizieren verhinderst du, dass Pflanzenkrankheiten übertragen werden.

Den richtigen Pflanzentrieb auswählen

Damit dein Steckling gut Wurzeln bildet und anwächst, muss er gesund und kräftig sein. Außerdem muss er mindestens ein Auge (oder auch Knoten oder Nodium genannt) haben, um Wurzeln bilden zu können. Wenn die Pflanze Luftwurzeln hat, muss an dem Trieb auch eine Luftwurzel wachsen. Der Trieb darf nicht zu kurz und nicht zu lang sein. Als Faustregel gilt, dass er so lange sein sollte, wie der Abstand zwischen zwei Knoten, aber maximal 20 Zentimeter lang.

Den Trieb trocknen lassen

Warte einige Stunden, bevor du den Steckling ins Wasser stellst. In dieser Zeit bildet sich über der Schnittstelle eine Haut, die verhindert, dass der Trieb zu faulen beginnt. Wenn dir das zu lange dauert, kannst du die Schnittstelle des Stecklings auch in Currypulver stecken.

Auf die Anzahl der Blätter achten

Pflanzen brauchen Blätter, um Photosynthese betreiben zu können. Ein Steckling, der noch keine Wurzeln hat, tut sich aber mit der Versorgung von Blättern schwer. Daher solltest du die Anzahl der Blätter auf zwei bis drei begrenzen. Entferne alle Blätter, die unten am Trieb wachsen und lasse nur die oberen an der Triebspitze stehen. Achte darauf, dass keine Blätter im Wasser sind. Sie beginnen nämlich zu faulen und könnten den Stiel des Pflanzentriebs anstecken.

Steckling ins Wasser stellen und regelmäßig das Wasser wechseln

Das Wasser in dem Glas, in dem der Steckling steht, muss alle zwei bis drei Tage gewechselt werden, damit es nicht braun und faulig wird. Falls auf der Innenseite des Glases ein Belag entstanden ist, musst du es sorgfältig reinigen und mit Essig ausspülen.

An den richtigen Platz stellen

Nun muss dein Pflanzenkind noch an den richtigen Platz gestellt werden. Der Steckling braucht viel Licht, sollte aber nicht der Mittagssonne ausgesetzt sein. Auch angenehm warm und ohne Zugluft sollte der Standort sein, damit sich das Pflänzchen stressfrei entwickeln kann.

Warten bis sich Wurzeln bilden und einpflanzen

Jetzt heißt es geduldig warten, bis sich Wurzeln gebildet haben. Wenn diese etwa zwei Zentimeter lang sind, kannst du den Steckling in Erde pflanzen. Wähle einen Topf mit Abzugslöchern, denn überschüssiges Gießwasser muss unbedingt abfließen können. Bei zu feuchter Erde fangen die zarten Wurzeln schnell zu faulen an und der Steckling geht ein. Wähle Anzucht- oder Kakteenerde.
Wenn das Pflänzchen gut angewachsen ist und erste Blätter treibt, ist es Zeit, es in einen Pflanztopf mit normaler Blumenerde umzutopfen.

Zimmerpflanzen mit Blattstecklingen vermehren

Bei manchen Zimmerpflanzen ist es gar nicht nötig, einen Trieb abzuschneiden. Bei ihnen reicht es, ein Blatt in die Erde zu stecken.
Folgende Pflanzen kannst du über Blattstecklinge vermehren:

Schneide ein Blatt von der Pflanze ab, stelle es wie oben beschrieben in Wasser und pflanze es ein, wenn sich Wurzeln gebildet haben. Beim Usambaraveilchen, der Glücksfeder, dem Oster- und Weeihnachtskaktus kannst du das Blatt gleich in einen Topf mit Anzuchterde stecken. Halte die Erde feucht aber nicht nass, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Achte darauf, dass die Schnittfläche immer Kontakt zur Erde hat.

Zimmerpflanzen über Ableger vermehren

Einige Zimmerpflanzen machen es dir mit der Vermehrung sehr leicht und bilden, wenn sie sich an ihrem Standort wohl fühlen, Tochterpflanzen, die du nur abnehmen und einpflanzen musst. Beispiele für Zimmerpflanzen, die sich über Ableger vermehren, sind:

Das Vermehren dieser Zimmerpflanzen geht sehr einfach. Nimm die Pflanze aus dem Pflanztopf und trenne vorsichtig den Ableger mit einem desinfizierten Messer ab. Pflanze ihn in einen eigenen Topf mit Anzuchterde und halte die Erde feucht, aber nicht nass, bis sich die ersten Wurzeln gebildet haben. Die Erde darf dabei nicht zu feucht sein, denn sonst könnten die Wurzeln zu faulen beginnen. Sukkulenten müssen einige Tage trocknen, bevor du sie einpflanzen kannst.
Der Standort für die jungen Ableger sollte genau so gewählt werden wie bei der Stecklingsvermehrung und hell, aber nicht sonnig sowie warm sein.

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Bildnachweis:

Pfeilblatt in Wasser, Foto von Mor Shani

Grünlilie Ableger, Bild von Aritha

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