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Grünlilien pflanzen, pflegen, vermehren

Grünlilien sind dekorative und pflegeleichte Zimmerpflanzen. Hier alles zu Standort, Pflege, Gießen und Vermehren lesen und wie du braune Spitzen vermeiden kannst.

Grünlilien (Chlorophytum comosum) sind nicht arm an Trivialnamen: sie werden auch Sachsenlilie, Graslilie, Flinker Heinrich, Brautschleppe, Fliegender Holländer und Beamtengras genannt.

Allgemeines zur Grünlilie

Grünlilien sind immergrüne Blattschmuckstauden mit langen, schmalen Blättern. Sie gehören zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Ursprünglich stammen die Pflanzen aus den Höhenlagen in Afrika und sind daher bei uns nicht winterhart. Der botanische Name setzt sich aus dem griechischen Wort ‚chloros‘ für grün und ‚phyton‘ für Pflanze zusammen. Der Name ‚comosum‘ nimmt Bezug auf den Wuchs der Pflanze und bedeutet ‚schopfartig‘. Denn Grünlilien bilden keine Triebe, sondern die Blätter bilden einen Blattschopf und wachsen rosettenförmig. Die Blätter werden etwa 40 Zentimeter lang und sind etwa 2,5 Zentimeter breit. Am bekanntesten sind grün-weiß gestreifte Sorten, es gibt aber auch Sorten mit grün-gelb gestreiften oder komplett grünen Blättern. Im Sommer bilden sich an langen Trieben weiße, unscheinbare Blüten.
Bei uns sind die Zimmerpflanzen vor allem wegen ihrer Robustheit beliebt. Ihre Unempfindlichkeit machte sie bereits in den 70er und 80er Jahren zu einer beliebten Büropflanze, was ihr den Namen „Beamtengras“ einbrachte.

Standort und Boden

Grünlilien bevorzugen einen halbschattigen Standort. Sie nehmen auch sonnige oder schattige Plätze in der Wohnung in Kauf. An sehr dunklen Plätzen haben die Pflanzen blassere Blätter, die oftmals auch abknicken. An sehr sonnigen Standorten reagieren die Blattschmuckpflanzen manchmal mit braunen Spitzen. Am besten stehen Grünlilien auf einem Regal nahe am Fenster, einem Hocker, einer Pflanzsäule oder wachsen in einer Hängeampel. Denn nicht nur die Blätter hängen oft weit über den Topf. Grünlilien entwickeln an langen Trieben viele Ableger, die wie ein Schleier von der Pflanze herabhängen - damit erklärt sich auch der Trivialname „Brautschleppe“. Den Sommer verbringt die Grünlilie gern an einem windgeschützten Platz auf dem Balkon - nach entsprechender Eingewöhnung.
An den Boden stelle Grünlilien keine besonderen Ansprüche und wachsen gut in normaler Blumenerde.

Grünlilien pflegen

Alle, die keinen grünen Daumen haben, können sich eine Grünlilie ins Haus holen. Kaum eine Zimmerpflanze ist so robust und verzeiht Pflegefehler so sehr wie die Grünlilien. Grünlilien sollten regelmäßig gegossen werden und ihre Erde nicht vollkommen austrocknen. Da Grünlilien dicke, starke Wurzeln haben, in denen sie Wasser speichern, verzeihen sie es jedoch, wenn du sie über einen längeren Zeitraum nicht gießt. Wenn sie sehr lange unter Trockenheit leiden mussten, solltest du ihnen zu ihrer Erholung ein Tauchbad gönnen. Im Winter müssen die Pflanzen seltener gegossen werden.
Wenn die Wurzeln der Grünlilien oben aus dem Topf herausschauen, wird es Zeit, die Pflanze in einen größeren Topf umzupflanzen. Du kannst Grünlilien das ganze Jahr über umpflanzen. Nur der Winter ist nicht ganz so gut geeignet. Wähle einen Pflanztopf, der etwa zwei bis drei Zentimeter breiter ist als der jetzige. Die Pflanzen stehen im Winter gern kühl, die Temperaturen sollten aber nicht unter 10 Grad fallen. Im Sommer genießen es die Pflanzen, wenn sie draußen an einen halbschattigen Platz stehen können.

Grünlilien düngen

Während der Sommermonate werden Grünlilien zwei Mal im Monat mit einem handelsüblichen Flüssigdünger gedüngt. In den Wintermonaten ist es ausreichend, sie einmal im Monat mit Dünger zu versorgen.

Blüten

Fühlen sich Grünlilien an ihrem Standort wohl, so treiben sie zwischen Juni und August Blüten. Diese sind cremeweiß und eher unscheinbar. Aus den Blüten entwickeln sich Kapselfrüchte. Deren Samen kannst du entnehmen, wenn sie reif sind, und neue Pflanzen ziehen. Viel bequemer ist es jedoch, Grünlilien über Ableger zu vermehren.

Grünlilien vermehren

Grünlilien bilden viele kleine Tochterpflanzen, die an langen Ausläufern wachsen und wie ein Schleier nach unten hängen. Ganz einfach ein Kindel abnehmen und in die Erde oder in ein Wasserglas stecken. Die Ableger werden bald Wurzeln treiben.

Braune Spitzen an den Blättern der Grünlilie

Auch wenn Grünlilien sehr robust sind, einen kleinen Protest gegen grobe Pflegefehler erlauben sich die Pflanzen doch. Werden sie zu selten oder zu viel gegossen und leiden sie dabei unter Staunässe, dann bekommen die Pflanzen braune Blattspitzen. Auch wenn die Blätter auf der Fensterbank anstoßen, werden die Spitzen der Blätter braun. Dann die Pflanze in eine Hängeampel umtopfen oder auf einen Hocker stellen, so dass die Blätter frei herabhängen können. Auch ein zu kleiner Pflanztopf oder Nährstoffmangel können Ursachen für braune Blattspitzen sein.

Sind Grünlilien giftig?

Nach Angaben der Giftzentrale http://gizbonn.de/139.0.html sind Grünlilien nicht giftig, auch nicht für Haustiere. Nur beim Verzehr größerer Mengen können leichte Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Sorten der Grünlilien

Neben der bekannten, klassischen Grünlilie gibt es weitere, nicht so bekannte und interessante Sorten. Hier einige Vorschläge in Kürze:

  • ‚Variegata‘: grüne Blätter mit weißem Rand

  • ‚Vittatum‘: grüne Blätter mit hellem, weißen Streifen in der Mitte

  • ‚Curly‘: Grünlilie mit spiralig eingedrehten Blättern

  • ‚Bonnie‘: breitere, in sich gedrehte Blätter in der traditionellen Blattfärbung

  • ‚Atlantic‘: Kürzere Blätter mit dunkelgrünen Außenstreifen

  • ‘Streaker’: Blätter mit einem sehr hellen Streifen in der Mitte

  • ‚Milky Way‘: Blätter mit dunkelgrüner Mitte und weißen Blatträndern

  1. ‚Green Orange‘: Lanzettenförmige, grüne Blätter an orangefarbenen BlattstielenGrüne Blätter mit orangefarbenem Stiel

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