Die Ruhmeskrone ist eine Pflanze mit bezaubernd schöner Blüte, die in der freien Natur in den Tropen und Subtropen vorkommt. Deshalb ist sie bei uns entweder als Schnittblume oder als nicht winterharte Staude zu erhalten.
Auf was Du beim Pflanzen dieser faszinierenden Staude achten solltest, erklären wir Dir im folgenden Artikel.
Allgemeines
Neben dem Namen Ruhmeskrone wird die Pflanze auch Prachtlilie genannt, heißt mit lateinischem Namen Gloriosa superba und gehört zur Pflanzenfamilie der Zeitlosengewächse (Colchiaceae). Sie ist eine rankende, ausdauernd krautige, sommergrüne Pflanze. Das heißt, dass die Pflanze Rhizome als Speicherorgane ausbildet, um am natürlichen Standort die Trockenperiode (bei uns den Winter) zu überleben. Die Stängel, an denen auch die Blüten gebildet werden, entspringen direkt dem Rhizom. Am Ende der Blätter bildet die Pflanze eine Art Ranke aus, mit der sie sich festhalten und nach oben wachsen kann. Falls die Ranken keinen Halt finden, wächst die Pflanze entlang des Bodens. Sie können bis zu 2 Meter hoch wachsen.
Standort und Boden
Aufgrund des natürlichen Standortes in den Tropen bevorzugen die Pflanzen auch bei uns einen warmen und sonnigen Standort. Also solltest Du die Ruhmeskrone keinesfalls auf die Nordseite hinter ein Haus setzen. Wenn die Pflanzen nur spärlich Blüten ausbilden, ist der Standort zu dunkel gewählt. Auch die volle Mittagssonne kann die Pflanze ertragen. Je heller der Standort ist, desto mehr Blüten werden gebildet. Je heißer und sonniger Du den Standort wählst, desto öfter solltest Du die Pflanzen bei anhaltender Trockenheit gießen.
Temperaturen unter 10 °C können die Pflanzen zwar zum Teil ertragen, solche Temperaturen wirken sich jedoch nachteilig auf das Rhizom aus, sodass der Austrieb im nächsten Jahr schwächer ausfallen kann oder gar ausbleibt.
Der Boden sollte feucht und optimalerweise sandig-lehmig sein. Er sollte genügend Wasser halten ohne zur Staunässe zu neigen.
Pflanzen und pflegen
Üblicherweise kannst Du ungefähr ab Februar/März die Rhizome von der Ruhmeskrone im jeweiligen Fachhandel erwerben. Diese solltest Du aber keinesfalls direkt in den Garten setzen, sondern erst ab Mitte Mai an den gewünschten Standort bringen, nachdem das letzte Mal Spätfröste auftreten können. Bis dahin lagerst Du sie in trockenem Torfmull bei ungefähr 13-16 °C. Ungefähr Ende April/Anfang Mai oder wenn die Temperaturen zwischen 18-22 °C liegen, kannst Du das gelagerte Rhizom in einen Topf mit einem Gemisch aus Lauberde, Komposterde und Torfmull setzen. Alternativ kannst Du auch eine fertige Substratmischung mit hohem Humusgehalt verwenden. Das Rhizom sollte allerdings bei beiden Möglichkeiten mit ungefähr 5 cm Substrat bedeckt sein. Bevor Du die Knolle in den Topf setzt, solltest Du sie Dir genau anschauen und nach dem Vegetationspunkt suchen. Von diesem ausgehend werden neue Triebe gebildet. Deshalb sollte er auch oben liegen, wenn das Rhizom im Topf ist. Zudem solltest Du die Knolle leicht schräg in den Topf pflanzen, damit die Wurzeln leichter nach unten und die Triebe leichter nach oben wachsen können. Je nachdem wie groß die Knolle ist, solltest Du die Größe des Topfes anpassen. Bei der Wahl der Topfgröße solltest Du zudem beachten, dass die Triebe bis zu 2 Meter hoch werden können und Du bei einem kleinen Topf ständig gießen müsstest. Auf der anderen Seite sollte der Topf nicht maßlos zu groß sein, da sonst das Substrat im Topf dauerhaft zu nass sein kann und das Rhizom zu faulen beginnt.
Du solltest die Ruhmeskrone während der Wachstumszeit also gleichmäßig feucht und nicht nass halten. Zusätzlich zum Gießen bietet es sich an, die Pflanzen wöchentlich mit einem niedrig dosierten Flüssigdünger zu düngen, entweder mit einem chemisch-synthetischen oder einem biologischen, das bleibt Dir überlassen. Je mehr Blätter die Pflanzen bilden, desto mehr Wasser benötigen sie und desto öfter solltest Du gießen. Das Düngen solltest Du anhand der Packungsanweisung an das Pflanzenwachstum anpassen. Gegen Ende der Wachstumsperiode (Ende August), solltest Du die Düngergabe auf ein Mal pro 3 Wochen reduzieren. Spätestens wenn die Blätter wieder eingezogen werden solltest Du das Düngen als auch das Gießen einstellen.
Das Rhizom kannst Du erst überwintern, wenn die Blätter eingezogen beziehungsweise abgestorben sind. Vor der Überwinterung solltest Du die Reste der Blätter entfernen. Falls die Pflanze selbst im Vollherbst noch komplett grün ist, kannst Du die Triebe auch ohne weiteres abschneiden und das Rhizom überwintern. Das erreichst Du, indem Du das Rhizom samt Topf in einem frostfreien Raum bei ungefähr 13-16 °C und nicht zu trockener Luft lagerst. Im nächsten Jahr bevor Du die Ruhmeskrone in den Garten bringst, holst Du das Rhizom aus dem Topf, teilst es und setzt es in frisches Substrat wieder in einen Topf.
Da die Ruhmeskrone eine Schlingpflanze ist, benötigt sie auch ein Rankgerüst. Es kann zwar lange dauern bis die Triebe sichtbar sind, aber ab einer Länge von ungefähr 10-20 cm ist ein Rankgerüst notwendig, da sie sonst abknicken könnten. In der Hauptwachstumszeit können die Triebe bis zu 10 cm pro Tag wachsen.
Vermehrung
Eine Vermehrung der Ruhmeskrone kannst Du mit einer Rhizomteilung erreichen. Hierfür holst Du im Winter das Rhizom vorsichtig aus dem Topf, schneidest die in diesem Jahr gebildeten Rhizome (sind meistens am Rand und haben einen Vegetationspunkt) mit einem scharfen, desinfizierten Messer ab und lässt die Schnittflächen eintrocknen. Nachdem die Schnittflächen getrocknet sind, kannst Du die Rhizome entweder wieder in einem Topf mit frischem Substrat oder in Torfmull eingewickelt bei nicht zu trockener Luft bis nächstes Jahr lagern.
Krankheiten und Schädlinge
Es können verschiedene Schaderreger an der Ruhmeskrone auftreten. Hierzu zählen unter anderem Blattläuse, die vor allem dann auftreten, wenn die Pflanze zu kühl oder im Zug steht. Bei einem starken Befall solltest Du die Pflanze im nächsten Jahr an einen anderen Standort bringen. Um die Pflanze zu behandeln, kannst Du entweder handelsübliche Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse oder eine Seifenlauge verwenden. Daneben können Spinnmilben bei zu trockener Umgebungsluft auftreten. Da Spinnmilben keine Feuchtigkeit mögen, kannst Du die Pflanzen regelmäßig mit einer Brause absprühen. Vor dem Absprühen solltest Du den Topf jedoch abdecken, damit die Spinnmilben nicht in den Topf gewaschen werden. Zudem solltest Du beachten, wo die Pflanze mit ihrem Rankgerüst steht, also ob das was hinter den Pflanzen ist, nass werden darf.
Zusätzlich kann Fäulnis, vor allem an den Rhizomen auftreten, die durch Staunässe oder dauerhaft zu nasses Substrat hervorgerufen werden. Hierbei solltest Du die faulen Stellen beim Umtopfen im Hausmüll entsorgen und eventuell für eine bessere Drainage im Topf durch zum Beispiel große Kieselsteine am Boden des Topfes sorgen.
Blüte und Bienenfreundlichkeit
Die majestätischen Blüten der Ruhmeskrone sind von Juni bis August an der Pflanze zu finden. Die Pflanze bildet sie einzeln in den Blattachseln. Anfangs ist die Farbe grüngelb, färbt sich dann zu einem kräftigen gelb und geht schließlich in ein leuchtendes, tiefes Scharlachrot über.
Selbst wenn die Ruhmeskrone keine typische Bienenweide ist, so können Bienen und andere sich von Nektar und Pollen ernährende Insekten die Ruhmeskrone nutzen um Nahrung zu finden.
Giftigkeit
Die Ruhmeskrone enthält, wie andere Vertreter der Herbstzeitlosengewächse (Colchiaceae), den sehr giftigen Stoff Colchicin. Dieser Stoff befindet sich vor allem in den Rhizomen der Pflanze. Du solltest also bei allen Arbeiten mit der Knolle Handschuhe tragen und Dir nach dem Arbeiten gründlich die Hände waschen. Auch solltest Du darauf achten, die Rhizome separat zu lagern. Am besten so, dass weder Kinder noch Haustiere sie versehentlich essen könnten und nicht in der Nähe von zum Beispiel Kartoffeln um eine Verwechslungsgefahr zu vermeiden.
Autor: Florian Fleckenstein
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Zum Autor:
Florian Fleckenstein,
B. Sc. Gartenbau
Student M. Sc. Agrarwissenschaften
In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.
Foto Nahaufnahme Ruhmeskrone: Pixabay
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