Im Herbst steht das Thema „Den Garten winterfest machen“ ganz weit oben auf der Garten-to-do-Liste. Die nicht winterharten Kübelpflanzen werden ins Winterquartier gebracht und die winterfesten Pflanzen im Garten vor Kälte und Frost geschützt. Doch was sind winterfeste Pflanzen, brauchen sie einen Winterschutz und wenn ja, welchen, und was ist der Unterschied zu den winterharten Pflanzen? Denn Die Begriffe „winterhart“ und „winterfest“ klingen zwar ziemlich ähnlich. Doch diese Ähnlichkeit ist irreführend, denn für Pflanzen kann es den Kältetod bedeuten, wenn du die Bedeutung der Begriffe nicht kennst.
Winterfeste Pflanzen
Winterfeste Pflanzen sind zwar keine Sensibelchen, was Minusgrade angeht, aber richtig harte Kerle sind sie auch nicht. Winterfest bedeutet, dass sie zwar in der Regel über unsere deutschen Winter kommen, aber Schutz brauchen, um besonders kalte Tage zu überstehen.
Eine genaue Grenze zwischen „winterfest“ und „winterhart“ gibt es dabei nicht, sondern es sind Erfahrungswerte, welche Pflanze in welcher Region gut durch den Winter kommt.
Dabei müssen sie nicht nur vor Kälte, sondern oft noch mehr vor Nässe geschützt werden. Das gilt vor allem für mediterrane Pflanzen, wie zum Beispiel Lavendel oder Rosmarin, bei denen kaltes, nasses Substrat schnell zu Fäulnis an den Wurzeln führt. In der Regel reicht es, den Wurzelbereich mit Laub und Reisig abzudecken, damit Regen und Schnee abgehalten werden.
Winterharte Pflanzen
Bei winterharten Pflanzen handelt es sich häufig um einheimische Zwiebelblumen, Stauden und Gehölze, die an unser Klima angepasst sind und ohne Probleme über den Winter kommen. Sie haben passende Strategien entwickelt, um der Kälte zu trotzen.
Laubbäume lassen zum Beispiel ihr Laub fallen und begeben sich in die Winterruhe. Bei Stauden ziehen die oberirdischen Pflanzenteile ab und nur der Wurzelstock überdauert in der Erde die kalte Jahreszeit – wobei die meisten Stauden gerne ihre vertrockneten Halme und Blätter als schützende Decke den Winter über behalten. Junge Pflanzen brauchen ebenfalls einen Winterschutz, auch wenn es sich um winterharte Pflanzen handelt, da sie noch nicht genügend Zeit zum Anwachsen hatten.
Die Liste winterharter Pflanzen ist lang, beliebte winterharte Gartenpflanzen, hier einige Beispiele.
Winterharte Gehölze
Buchsbaum
Gemeiner Efeu
Europäische Stechpalme
Fingerstrauch
Schneeheide
Winterharte Stauden
Primeln
Storchschnabel
Winterharte Zwiebelblumen
Krokusse
Märzenbecher
Schneeglöckchen
Winterhärtezonen
Wenn wir von winterharten Pflanzen sprechen, meinen wir immer Pflanzen, die in unseren Breiten winterhart sind. In anderen, kälteren Gegenden kann es sein, dass die Pflanzen im Winter eingehen. Genauso sind mediterrane Pflanzen nur in ihrer Region winterhart. Das heißt, dass die Winterhärte immer von der geografischen Lage abhängt. Damit man weiß, in welchen Gegenden Pflanzen winterhart sind, hat man so genannte Winterhärtezonen eingerichtet. Dann weiß man, in welchen Gegenden Pflanzen winterhart sind. Deutschland allein ist in fünf Winterhärtezonen, abgekürzt WHZ, eingeteilt. Die meisten Regionen im Flachland befinden sich in Winterhärtezonen 6 und 7, das heißt, dass die niedrigsten Temperaturen zwischen -12,3 und -23,3 Grad liegen. Im Alpenraum kann es auch schon mal – 28 Grad kalt werden. Wenn Pflanzen für eine bestimmte Winterhärtezone als winterhart gelten, heißt, dass sie mit einer prozentigen Sicherheit den Winter überstehen – eine Garantie gibt es also nicht. Außerdem gibt es auch in den Winterhärtezonen Unterschiede in den Temperaturen. Und auch auf einem sehr kleinem Gebiet, wie zum Beispiel einem Garten, können sich die Bedingungen je nach Lage sehr unterscheiden, je nachdem ob eine Pflanze an einem geschützten Platz vor dem Haus oder an windexponierter Lage steht.
Pflanzen überwintern
Ein bisschen Winterschutz ist also auch bei winterharten Pflanzen zu empfehlen. Eine wärmende Decke aus Laub schützt Pflanzen vor Frost und erleichtert dir die Gartenarbeit im Herbst. Vielen Pflanzen, wie zum Beispiel Halbsträucher wie Lavendel oder Rosmarin, leiden vor allem an der Nässe im Winter. Wenn du sie mit Reisig oder Tannenzweigen abdeckst, wird ein Großteil des Regenwassers abgeleitet und der Wurzelbereich wird trockener. Das Pampasgras ist besonders empfindlich bei zu „nassen Füßen“ im Winter. Seine Blätter werden daher im Herbst zu einem Schopf zusammengebunden, an dem das Wasser außen abläuft und den inneren Bereich des Grases trocken hält. Anderen Pflanzen ist es hingegen im Winter oft zu trocken. Da immergrüne Pflanzen auch im Winter Waser über ihre Blätter verdunsten, brauchen sie Wasser. In trockenen Wintern solltest du sie daher an milden Tagen gießen.
Winterharte Kübelpflanzen brauchen so gut wie immer einen Schutz – für den Kübel. Damit der Pflanzkübel nicht vollkommen durchfriert, solltest du ihn mit Bastmatten, Vlies, Luftpolsterfolie oder ähnlichem Material vor dem Durchfrieren schützen.
Bildnachweis:
Titelfoto von Annie Spratt auf Unsplash
Foto eingezogene Stauden von Nicki auf Pixabay
Foto Ilex Winter von Jasmin Raffaele auf Pixabay
Foto Schneeglöckchen von sunflair
Foto Christrose von Roland Steinmann auf Pixabay
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