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Krankheiten an Tomaten vorbeugen und verhindern

Tomaten aus dem eigenen Garten schmecken die besten. Nur schade, dass Tomatenpflanzen leicht von Krankheiten befallen werden. Mit diesen Tipps kannst du einem Befall vorbeugen und vermeiden.

Tomaten zählen zu den beliebtesten Gemüsearten, die im Garten angebaut werden. Doch leider wird der Anbau von Tomaten nicht immer mit einer reichen Ernte belohnt. Fehler beim Standort führen häufig zu Pilzerkrankungen. Wir nennen die häufigsten Krankheiten und verraten, wie du sie vermeiden kannst. Werden die Tomaten dennoch von einer Krankheit befallen, solltest du sie schnell behandeln, um sie zu retten und zu verhindern, dass andere Pflanzen infiziert werden.

Die wichtigsten Pflegetipps für Tomaten, um Krankheiten zu vermeiden

Kräftige Pflanzen können sich am besten gegen Krankheiten wehren. Achte darauf, dass die wichtigsten Pflegeansprüche der Tomatenpflanzen erfüllt werden.

  • Standort Tomaten mögen es sonnig. Für sie ist der wärmste und sonnigste Platz im Garten genau der richtige.

  • Feuchte Blätter vermeiden Werden die Blätter der Tomatenpflanzen beim Gießen oder durch Regen nass und trocknen nur langsam ab, so ist dies eine ideale Voraussetzung für die Entstehung von Pilzkrankheiten. Gieße Tomaten daher nur im Wurzelbereich, so dass die Blätter nicht nass werden.

Vor Regen schützt ein Tomatenhaus oder zum Beispiel ein Standort unter einer Dachtraufe oder auf einem überdachten Balkon. Achte in einem Tomatenhaus oder Unterstand auf gute Belüftung, so dass feuchte Blätter schnell antrocknen. Wichtig ist auch ein ausreichend großer Abstand zwischen den Tomatenpflanzen.

TIPP: Grabe zwischen Tomatenpflanzen Tontöpfe mit etwa 12 bis 14 Zentimeter Durchmesser und gieße die Pflanzen, indem du die Töpfe mit Wasser füllst. So bleiben nicht nur die Blätter, sondern auch die Erdoberfläche trocken. Der Rand der Töpfe sollte über die Erdoberfläche hinausragen, damit keine Laufkäfer hinein fallen.

  • Tomaten ausgeizen Tomatenpflanzen solltest du regelmäßig ausgeizen. Das heißt, dass die Nebentriebe, die in den Achsen des Stamms wachsen, ausgegebrochen werden. Dadurch geht die Kraft der Tomatenpflanze auf die fruchttragenden Triebe und die Pflanze wird besser durchlüftet. Tomaten sollten an Schnüren oder Stäben eintriebig wachsen.

  • Pflanzen stärken Gesunde, starke Pflanzen können sich besser gegen Krankheiten wehren. Da Tomaten Starkzehrer sind, brauchen sie viel Nährstoffe und müssen während des Sommers immer wieder gedüngt werden. Hornspäne sind eine gute Versorgung zu Beginn der Gartensaison. Neben speziellen Tomatendünger sind auch Brühen, wie zum Beispiel vom Schachtelhalm oder Brennnesseln gute Nährstofflieferanten. Achte schon beim Kauf von Saatgut auf resistente Sorten und wähle beim Kauf von Jungpflanzen nur starke, gesunde Pflanzen aus.

  • Tomatenpflanzen sorgfältig behandeln Verletzungen an den Trieben oder Blättern sind oft ein Einfallstor für Pilzerkrankungen. Sei daher beim Anbinden der Tomatenpflanzen sehr behutsam und verwende keine einschnürenden Materialien. Entferne die Geiztriebe der Tomatenpflanzen, wenn sie noch sehr klein sind, um größere Verletzungen zu vermeiden.

  • Auf Hygiene achten Pilzsporen können auf Pflanzstäben aus Holz lange Zeit überdauern. Besser sind daher Stäbe aus Metall. Auch diese müssen nach einem Pilzbefall gründlich mit Brennspiritus gereinigt werden.

Kraut- und Braunfäule (Phytophtora infestans)

Die Kraut- und Braunfäule ist die häufigste Krankheit von Tomaten. Von ihr werden zuerst ältere Blätter befallen. Auf ihnen sich zuerst grau-grüne Flecken, die später schwarz werden und ineinanderfließen. Auf den Blattunterseiten bildet sich ein dichter Pilzrasen. Bevor die Blätter fleckig werden, zeigen die Tomaten Symptome. Sie bekommen braune, eingesunkene Flecken und können nicht mehr gegessen werden.

Vorbeugen

Der Pilz überwintert auf befallenen Kartoffeln und wird mit dem Wind auf die Tomatenpflanzen übertragen. Tomaten und Kartoffeln sollten daher nicht nebeneinander gepflanzt werden. Verwende Sorten, die widerstandsfähig gegenüber der Kraut- und Braunfäule sind, wie zum Beispiel ‘Phantasia’, ‘Golden Currant’, ‘Philovita’ oder ‘De Berao’.

Dürrfleckenkrankheit (Alternaria solani)

Die Dürrfleckenkrankheit ist ebenfalls eine sehr häufige Erkrankung bei Tomaten. Werden Tomatenpflanzen infiziert, erkennst du dies an dunklen, runden, graubraunen bis braunen Flecken auf Blättern und Stängeln. Zuerst werden die unteren Blätter befallen. Die Blätter rollen sich dann ein und fallen ab. Schreitet die Krankheit voran, werden auch die Früchte befallen und werden weich und faul.

Vorbeugen

Kartoffeln werden ebenfalls häufig von der Dürrfleckenkrankheit betroffen. Du solltest Tomaten daher nicht neben Kartoffeln pflanzen, um eine gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Untere Blätter bis zu einer Höhe von 25 Zentimeter solltest du entfernen.

Frucht- und Stängelfäule (Didymella lycopersici)

Bei der Frucht- und Stängelfäule sinkt das Gewebe am Haupttrieb kurz oberhalb der Erde ein und verfärbt sich scharz. Die Pflanzen beginnen zu welken und die Blätter werden gelb. Die Früchte bekommen dunkle, leicht eingefallene Flecken.

Vorbeugen

Die Stützstäbe befallener Pflanzen müssen gründlich gereinigt und verwendete Schnüre entsorgt werden. Konntest du von den befallenen Pflanzen noch Tomaten ernten, solltest du keine Samen aus ihnen gewinnen. Im nächsten Jahr solltest du an dieser Stelle im Beet keine Tomaten pflanzen, sondern einen Fruchtwechsel vornehmen.

Echter Mehltau (Oidium neolycopersici)

Echter Mehltau ist eine gefürchtete Pilzerkrankung von Pflanzen – nicht nur bei Tomaten. Eine Erkrankung erkennst du an dem mehlartigen, weißen Flecken auf den Blättern, die bei starkem Befall ineinander übergehen. Die Blätter verfärben sich schließlich gelblich-braun und fallen ab.

Vorbeugen

Vorbeugend hilft das regelmäßige Gießen oder Besprühen mit Schachtelhalmbrühe. Ein kaliumbetonter Dünger wirkt ebenfalls präventiv. Weitere vorbeugende Maßnahmen sind das Entfernen von Unkraut rund um die Tomatenpflanzen und das Mulchen des Bodens, damit die Pflanzen möglichst nicht ganz austrocknen.

Falls sich dennoch Pflanzen infizieren, solltest du die befallenen Pflanzenteile sofort entfernen und im Hausmüll entsorgen.

Verwende mögichst resistente Sorten wie die Sorten Philovita (Kirschtomate) oder die Tomatensorte Phantasia F1.

Grauschimmel (Botrytis cinerea)

Einen Befall mit Grauschimmel erkennst du an grauen Flecken auf den Stielen und Blättern. Später wächst ein grauer Sporenrasen über die gesamte Pflanze. Grauschimmel kann krautige Pflanzen, Gemüse- und Obstpflanzen befallen.

Vorbeugen

Wie bei fast allen Pilzerkrankungen entsteht Grauschimmel auch bei hoher Luftfeuchtigkeit. Achte daher auf gute Belüftung und gieße nur im Wurzelbereich. Pflanzenbrühen erhöhen die Widerstandskraft.

Korkwurzeln (Pyrenochaeta lycopersici)

Bei dieser Pilzkrankheit werden die Wurzeln der Tomatenpflanzen geschädigt. Die Wurzeln sind verdickt und von einem korkartigen Gewebe überzogen. An den Wurzeln zeigen sich Längsrisse und das Gewebe kann bei starkem Befall ganz zerfallen. Die Krankheit erkennst du daran, dass die Pflanzen auch bei guter Wasserversorgung welken. Der Pilz Pyrenochaeta befällt nicht nur Tomaten, sondern auch Auberginen, Gurken oder Melonen.

Vorbeugen

Der Pilz Pyrenochaeta kann lange Jahre auf befallenen Wurzelmaterial im Boden überdauern und mit der Zeit immer stärker werden. Starke Pflanzen mit einem guten Wurzelsystem sind weniger anfällig. Wichtig ist ein gesunder Boden, in dem sich die Wurzeln gut entwickeln können und ausreichendes Gießen. Du kannst auch korkwurzelresistente Jungpflanzen im Handel kaufen.

Tomatenwelke (Fusarium)

Auch bei der Tomatenwelke werden die Wurzel der Tomatenpflanzen befallen. Du erkennst den Befall mit dieser Krankheit daran, dass ganze Triebe welken und auf den Früchten kleine braune Flecken mit gelben Rändern auftreten. Gegen diese Krankheit gibt es kein Mittel. Die Pflanzen müssen entfernt und mit dem Hausmüll entsorgt werden.

Vorbeugen

Die Sporen des Fusarium-Pilzes überdauern im Boden. An dieser Stelle im Beet solltest du daher in den nächsten Jahren keine Tomaten mehr anbauen. Die Pflanzstäbe und alle Gartengeräte, die mit den erkrankten Pflanzenteilen in Berührung gekommen sind, müssen gründlich gereinigt werden und verwendete Schnüre entsorgt werden.

Blütenendfäule

Von der Blütenendfäule sind vor allem die Früchte befallen. Die Früchte bekommen Flecken an den Blütenansatzstellen, die sich verhärten und einfallen. Die Tomaten können noch gegessen werden, wenn die verhärteten Teile weggeschnitten werden.

Vorbeugen

Ursache für die Blütenendfäule ist in erster Kalziummangel. Meist ist genügend Kalzium im Boden, jedoch die Aufnahme gestört, zum Beispiel weil zu wenig gegossen wurde.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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