Botanische Information
Die gewöhnliche Mahonie (Mahonia aquifolium) ist ein immergrünes, winterhartes Gehölz (Winterhärtezone 5a) aus der Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae), welches ursprünglich aus Nordamerika stammt. Sie wächst als aufrechter, kompakter Strauch mit einer Wuchshöhe von 80 bis 120 cm und einer Breite von 80 bis 100 cm. Die Blätter sitzen unpaarig gefiedert an den Stängeln und sind dornig gezahnt. Von Frühjahr bis Sommer sind die Blätter zuerst matt, später ledrig-glänzend dunkelgrün. Ab Herbst zeigen diese eine attraktive dunkel bis bronzerote Färbung.
Standort und Boden
Die Mahonie bevorzugt absonnige, halbschattige bis schattige Standorte. Im Garten eignet sie sich gut für die Unterpflanzung von Bäumen und höheren bzw. größeren Sträucher. Sie wurzelt sehr flach, kommt aber dennoch gut mit dem Wurzeldruck anderer Gehölze klar. Auch eignet sie sich für kleine niedrige Hecken, da sie auch gut schnittverträglich ist. Allerdings solltest du das langsame Wachstum der Pflanzen beachten, bevor du diese schneidest. Auch zur Kultivierung in großen Töpfen auf Balkon und Terrasse eignet sich dieses kleine Gehölz. Du solltest aber auf jeden Fall auf eine ausreichend große Topfgröße achten. Die Mahonie bevorzugt durchlässigen sandig bis kiesigen Boden. Dieser sollte humos und leicht sauer ein.
Pflanzen und pflegen
Mahonien können ab dem Frühjahr bis in den späten Herbst gepflanzt werden. In das ausgehobene Loch, kann zur Düngung eine Handvoll Hornspäne gegeben werden. Nach der Pflanzung solltest du das Gehölz gut angießen und auch in den nächsten Wochen und Monaten auf eine gute und ausreichende Wasserversorgung achten. Sobald der Strauch angewachsen ist, reichen Wassergaben in sehr trockenen Perioden des Jahres aus.
Im Frühjahr kannst du mit einer Portion Kompost düngen. Dies ist nicht zwingend notwendig, wirkt sich aber positiv auf das Wachstum des Gehölzes aus.
Mahonien müssen nicht jedes Jahr geschnitten werden. Von Zeit zu Zeit sollte aber nach der Blüte das abgestorbene Holz entfernt und die Pflanze wieder etwas zurecht in Form gebracht werden. So beugst du auch einem Verkahlen der Sträucher von unten vor. Alte und stark vergreiste Exemplare kannst du ab Februar bis Anfang April stark zurückschneiden. Leider musst du in diesem Jahr dann allerdings auf die Blüte des Strauchs verzichten. Bei solchen Schnittarbeiten solltest du unbedingt Handschuhe tragen, da die Blätter böse piksen können.
Über Jahre kann die Pflanze Ausläufer bilden. Sollten diese Überhand nehmen und an dieser Stelle stören, können sie mit einem Spaten abgestochen werden.
Blüten der Mahonie
Die Mahonie zeigt von April bis Mai einfache, je nach Sorte goldgelbe bis schwefelgelbe, duftende Blüten. Diese sind in Trauben angeordnet und 5 bis 10 cm groß. Im Herbst haben sich diese zu dekorativen dunkelbauen bis schwarzen, erbsengroßen Beeren gewandelt. Die Mahonie bietet so auch einen schönen Fruchtschmuck zu dieser Jahreszeit.
Mahonie für Bienen, Insekten und Vögel
Die gelben ungefüllten Blüten sind bei Bienen und anderen bestäubenden Insekten sehr beliebt. Die Pflanze eignet sich demnach auch als Bienenweidepflanze in jedem Garten. Im Herbst dienen die blauen Beeren vielen Vögeln als willkommene Nahrungsquelle.
Vermehrung und Aussaat
Die reine Art (also Mahonia aquifolium) kann über Aussaat vermehrt werden. In der Natur breitet sich diese durch den Verzehr der Beeren durch Vögel aus. Möchtest du diese selbst aussäen, solltest du unbedingt darauf achten vollreife Beeren zur Aussaat zu verwenden. Die verschiedenen Sorten können über Kopfstecklinge vermehrt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Mahonien sind grundsätzlich sehr robust. Gelegentlich kann Blattrost an den Blättern auftreten. Auch tritt immer wieder Mehltau auf, welcher sich durch den weißen Belag auf den Blättern bemerkbar macht. Alle befallenen Pflanzenteile solltest du sofort entfernen und vernichten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Verwendung in der Küche und Giftigkeit
Alle Pflanzenteile sind gering giftig. Die Beeren werden in Amerika zu Gelees, Likören und Wein verarbeitet. Der Verzehr größerer Mengen roher Beeren führt allerdings zu Magenbeschwerden.
Verwechselungsgefahr
Gerne wird die Mahonie mit der europäischen Stechpalme (Ilex aquifolium) verwechselt. Im Gegensatz zu den gelben Blüten und den dunklen Früchten der Mahonie, blüht Ilex allerdings weiß bis rosa und trägt an den weiblichen Pflanzen leuchtend rote Beeren.
Sorten
'Apollo' hat besonders große goldgelbe Blütentrauben
'Dart's Delight' ist eine niedrigwachsende Form mit bronzefarbenem Austrieb
'Hillary' ist eine besonders stark Ausläufer bildende Sorte mit zahlreichen hellgelben Blüten
'Atropurpurea' zeigt ab dem Herbst bis in den Winter eine besonders schöne intensive dunkel bis bronzerote Laubfärbung
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Autorin: Sophia Och
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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau
Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.
Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.
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