Ein Sichtschutz aus Pflanzen ist die schönste Art, um neugierige Blicke auf Terrasse oder Garten abzuwehren. Allerdings sind die Pflanzen, die du kaufst, erst einmal ziemlich klein. Wenn du keine Lust hast, jahrelang zu warten, bis deine Hecke guten Sichtschutz bietet oder viel Geld auszugeben für Sträucher auszugeben, wähle schnell wachsende Sträucher und Heckenpflanzen.
Wir machen Vorschläge für immergrüne und sommergrüne Pflanzen, die etwa zwischen 40 und 70 Zentimeter pro Jahr wachsen. Das tatsächliche Wachstum hängt natürlich immer von der Bodenbeschaffenheit, der Versorgung mit Nährstoffen und Wasser sowie dem Standort ab, so dass es sich immer nur um Richtwerte handelt. Alle von uns vorgeschlagenen Pflanzen für den Sichtschutz sind winterhart.
Bei diesen Vorschlägen wurden stark wachsende Pflanzen nicht berücksichtigt, die sehr groß werden. Unsere Tipps für Pflanzen, die schnellen Sichtschutz bieten, wachsen anfangs zwar stark, werden aber nicht sehr groß. Denn bei Sträuchern und Büschen, die zu groß werden, hast du anschließend viel Arbeit mit dem Schneiden der Pflanzen.
Sommergrüne, schnell wachsende Sträucher für Sichtschutz
Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch (Buddleja davidii)
Der Sommerflieder ist ein toller Strauch für alle, die einen schnellen Sichtschutz suchen. Der Strauch wächst schnell, ohne zu wuchern. Er ist absolut schnittverträglich und blüht umso schöner, wenn du ihn in jedem Frühjahr kräftig zurückschneidest. Der Schmetterlingsstrauch wächst in jedem Jahr zwischen 50 und 150 Zentimeter und erreicht eine Höhe zwischen zwei und drei Metern. Allerdings verbreitet sich der Schmetterlingsstrauch über Samen sehr leicht. Daher solltest du die Samenstände abschneiden oder, noch besser, nur Hybrid-Sorten anpflanzen. Diese bolden nur sterile Samen.
Verwendung: im Frühjahr, nur für frei wachsende Hecken oder als Solitärpflanze
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, nicht zu feucht
Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)
Rispenhortensien wachsen schnell zu schönen, dichten Büschen heran, die auch noch mit wunderschönen Blüten das Auge verwöhnen. Wie alle Hortensien wünschen sie sich einen halbschattigen Standort und eine gute Wasserversorgung. Bei guten Bedingungen wachsen sie zwischen 30 und 100 Zentimeter im Jahr und erreichen eine Höhe zwischen zwei und drei Metern.
Verwendung: für frei wachsende Hecken oder als Solitärpflanze
Standort: halbschattig
Boden: durchlässig, frisch bis feucht, humos
Schwarzer Holunder, Fliederbeere (Sambucus nigra)
Der Holunder hat viele Vorteile, denke nur an die schönen Blütendolden und den leckeren Holunderblütensirup, den du daraus herstellen kannst. Wenn du die Beeren im Herbst nicht ernten willst, freuen sich die Vögel über das tolle Nahrungsangebot. Um gut zu wachsen, braucht der Holunder einen sonnigen bis halbschattigen Standort, einen feuchten, nährstoffreichen Boden. In einer gemischten Hecke wächst er zwischen 50 und 70 Zentimeter im Jahr. Holunderbüsche werden zwischen drei und fünf Meter hoch.
Verwendung: für frei wachsende Hecken oder als Solitärpflanze
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, frisch bis feucht, humos
Forsythie, Goldglöckchen (Forsythia x intermedia)
Die Forsythie ist ein beliebter Strauch, da sie mit ihrer gelben Blütenpracht den Frühling einläutet. Der Strauch wächst in jungen Jahren stark, ohne zu wuchern. Auch ansonsten sind Forsythien schöne und pflegeleichte Gehölze für den Garten, die wenig Ansprüche stellen. Ihr einziger Nachteil ist, dass Bienen die Blüten nicht anfliegen. Forsythien legen jährlich 30 bis 60 Zentimeter an Länge zu, ohne insgesamt höher als etwa drei Meter zu werden.
Verwendung: für frei wachsende Hecken oder geschnittene Hecken
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, frisch bis feucht, humos
Duftjasmin, Bauernjasmin oder Pfeifenstrauch (Philadelphus coronarius)
Der Duftjasmin geht verschwenderisch mit Blüten und Duft um, ohne hohe Ansprüche an Standort oder Pflege zu stellen. Der Strauch bildet schnell hohe Kronen und treibt im Frühjahr viele Blätter, die gut als Sichtschutz dienen. Je nach Sorte werden die Pflanzen zwischen 200 und 400 Zentimeter hoch und wachsen jedes Jahr, je nach Standort und Bodenbeschaffenheit, etwa 30 Zentimeter.
Verwendung: für frei wachsende Hecken oder als Solitärpflanze
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: wenig anspruchsvoll, durchlässig, frisch bis feucht, nährstoffreich
Liguster (Ligustrum vulgare)
Ein großer Vorteil des Ligusters ist, dass er seine Blätter in milden Wintern nicht abwirft und daher auch in der kalten Jahreszeit einen guten Sichtschutz bildet. Liguster trägt im Frühjahr sehr schöne weiße Blüten, die Beeren sind bei Vögeln sehr beliebt. Liguster ist absolut schnittverträglich und fühlt sich auch im Schatten wohl. Liguster kann bis zu 50 Zentimeter pro Jahr wachsen und eine Höhe von 5 Metern erreichen.
Verwendung: für Formhecken
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: wenig anspruchsvoll
Zierjohannisbeere, Blutjohannisbeere (Ribes sanguineum)
Die Zierjohannisbeere wächst in jungen Jahren stark, ohne zu groß zu werden. Ein Blickfang sind ihre blutroten Blüten im Frühjahr. Die Blutjohannisbeere wächst pro Jahr etwa 40 bis 60 Zentimeter und erreicht eine maximale Höhe von 250 Zentimetern.
Verwendung: für frei wachsende Hecken
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: normaler Gartenboden, mäßig nährstoffreich, durchlässig, sandig
Purpur-Hartriegel, Rotholz-Hartriegel (Cornus alba sibirica)
Der Purpurhartriegel wächst nicht nur schnell, sondern auch wegen seiner Herbstfärbung und seiner roten Äste ein Hingucker für jeden Garten im Herbst und Winter. Der Hartriegel muss aber regelmäßig geschnitten werden, denn nur die jungen Äste sind rot gefärbt. Pro Saison wächst der Purpur-Hartriegel zwischen 30 und 60 Zentimetern. Er erreicht eine Höhe zwischen zwei und drei Metern.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Formhecken
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, frisch bis feucht, sauer bis neutral
Blasenspiere (Physocarpus opulifolius)
Die Blasenspiere ist ein anspruchsloses Gewächs, das auf jedem Gartenboden in sonniger bis halbschattiger Lage gedeiht. Das Besondere an der Blasenspiere ist ihr Laub, das je nach Sorte und Jahreszeit grün, gelblich violett oder orange schimmert. Aber auch ihre Blüten, die sich in weißen bis rosafarbenen Dolden zeigen, sind sehr dekorativ. Die Blasenspiere wächst in ihrer Jugend aufrecht, später beugen sich die Äste elegant. Die Blasenspiere erreicht je nach Sorte eine Wuchshöhe von 120 bis 250 Zentimetern und wächst pro Jahr etwa 30 bis 50 Zentimeter.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Solitärpflanze
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, anspruchslos
Sternchenstrauch, Maiblumenstrauch (Deutzia magnifica)
Der Sternchenstrauch zählt nicht nur zu den schnellwachsenden Gehölzen, sondern ist auch ein Blütentraum in den Monaten Mai und Juni, wenn die weißen Doldenrispen erscheinen. Die Deutzie mag einen halbsonnigen Standort und einen nährstoffreichen, feuchten Boden. Anfangs wächst die Deutzie aufrecht, später entwickelt sich die Pflanze zu einem ausladenden Busch. Deutzien erreichen eine Wuchshöhe von 250 bis 300 Zentimetern und werden zwischen 150 und 250 Zentimeter breit. Pro Saison wachsen sie zwischen 20 und 50 Zentimetern.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Solitärpflanze
Standort: sonnig bis absonnig, geschützt
Boden: durchlässig, anspruchslos
Immergrüne schnell wachsende Gehölze
Kirschlorbeer, Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus)
Der Kirschlorbeer zählt zu den am schnell wachsenden Sträuchern unter den immergrünen Pflanzen. Kirschlorbeeren haben keine Ansprüche an den Standort, wünschen sich aber einen frischen und feuchten Boden. Kirschlorbeeren sind beliebt wegen ihrer dekorativen, großen, glänzenden Blätter. Der Strauch sollte mit der Schere gekürzt werden, damit keine Blätter zerschnitten werden, die dann braun und unansehnlich werden. Vorsicht bei kleinen Gärten, da Kirschlorbeeren sehr breit werden können. Kirschlorbeeren wachsen 40 bis 60 Zentimeter pro Jahr und erreichen eine Wuchshöhe von zwischen 200 und 350 Zentimetern.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Solitärpflanze
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: durchlässig, anspruchslos
Feuerdorn (Pyracantha coccinea)
Der Feuerdorn wächst aufrecht und fällt mit seinen sparrigen Ästen auf, an denen spitze Dornen wachsen. Vögel finden daher zwischen den Ästen sicheren Unterschlupf. Im Frühling blüht der Feuerdorn weiß, besonders schön ist er wegen seiner dekorativen roten oder orangefarbenen Früchte vor allem im Herbst. Am besten gedeiht die Pflanze an einem sonnigen Standort, an den Boden stellt er keine besonderen Ansprüche. Die Pflanzen werden werden je nach Sorte 150 bis 400 Zentimeter hoch und breit und wächst jährlich zwischen 30 und 60 Zentimeter.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Formhecken, Solitärpflanze
Standort: sonnig
Boden: durchlässig, trocken bis frisch, mäßig nährstoffreich
Bambus
Bambus wächst sehr schnell zu dichten Hecken heran. Bambus kommt sehr gut mit schattigen oder halbschattigen Standorten zurecht. Es sind Sorten in verschiedenen Farbtönen und Höhen erhältlich. Es gibt horstbildende (Fargesia ) und ausläuferbildende (Phyllostachys) Sorten. Ausläuferbildende Sorten sollten mit einer Rhizomsperre an ihrer Ausbreitung gehindert werden. Bambus wird je nach Sorte ein bis fünf Meter hoch.
Verwendung: für frei wachsende Hecken, Formhecken, Solitärpflanze
Standort: sonnig bis halbschattig
Boden: wenig anspruchsvoll, durchlässig, trocken bis frisch, humos
Die beste Pflanzzeit
Die Faustregel für die Pflanzzeit von sommergrünen Gehölzen ist: Je früher vor dem neuen Austrieb, desto besser. Die beste Pflanzzeit für Gehölze ist somit der Herbst und der Winter, wenn der Boden nicht gefroren ist. So haben die Pflanzen Zeit, bis zum Frühjahr neue Wurzeln zu bilden.
Frisch gepflanzte immergrüne Pflanzen erleiden hingegen bei starken Frösten häufig Schäden. Daher solltest du diese am besten an milden Tagen ab Februar pflanzen, wenn keine allzu starken Fröste mehr zu erwarten sind. Wichtig ist, dass du die Pflanzen regelmäßig gießt, wenn kein Frost herrscht.
Das Pflanzloch sollte ausreichend tief, die Erde gelockert und Steine und Wurzeln anderer Pflanzen entfernt werden. Wenn du dann noch Kompost und Hornspäne in das Pflanzloch gibst, haben die Pflanzen einen guten Start im Frühjahr.
Schnell wachsende Pflanzen richtig pflegen
Wer schnell wächst, hat großen Hunger und Durst. Das gilt auch für Pflanzen. Daher solltest du deine frisch gepflanzte Hecke in den ersten zwei Jahren gut und regelmäßig gießen. Auch mit Dünger kannst du das Wachstum beschleunigen. Am besten „fütterst“ du die neuen Pflanzen mit Kompost und Hornmehl.
Schneiden
Alle Hecken brauchen einen regelmäßigen Formschnitt. Das gilt auch für neu gepflanzte Heckenpflanzen. Bereits nach dem Einpflanzen müssen der Hauptrieb und alle längeren Äste gekürzt werden, damit sich die Äste verzweigen und die Hecke dicht wird. Nach diesem ersten Schnitt wird die junge Hecke regulär einmal im Jahr geschnitten.
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