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Schmucklilien pflanzen und pflegen

Schmucklilien sind wunderschöne und pflegeleichte Kübelpflanzen und wachsen auch im Beet. Wichtig ist nur ein sonniger Standort und regelmäßiges Gießen. Hier Tipps zum Pflanzen, Pflegen, Vermehren und Überwintern.

Schmucklilien sind wahre Schönheiten für Balkon, Terrasse oder Garten. Die runden Blüten sitzen auf dünnen Stängeln und sind weithin sichtbar.

Botanische Information

Schmucklilien (Agapanthus africanus) stammen ursprünglich, wie ihr botanischer Name schon verrät, aus Afrika. Sie werden auch Liebesblumen genannt. Dieser Name ist die deutsche Übersetzung des Gattungsnamens Agapanthus, der sich aus den griechischen Worten ‚agapu‘ Liebe und ‚anthos‘ Blume zusammensetzt.

Die Pflanzen gehören zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae). Die Pflanze bildet Rhizome und dicke Wurzeln, in denen sie Wasser speichern kann.

Von Juli bis in den September blühen die Pflanzen. Sie bilden Kugeln aus vielen Einzelblüten, die an dünnen, hohen Stängeln wachsen. Die meisten Sorten von Agapanthus blühen in den verschiedenen Blautönen oder auch in weiß.

Es gibt zwei Gruppen von Agapanthus. Die eine Gruppe von Schmucklilien hat immergrüne Blätter. Diese sind relativ breit und werden bis zu 75 Zentimeter lang. Die Blätter der anderen Gruppe der Schmucklilien ziehen im Herbst ein, das heißt, dass sie vertrocknen. Diese Pflanzen treiben im Frühjahr neue Blätter aus. Ihre Blätter sind schmaler als die der immergrünen Sorten und erreichen eine Länge von etwa 25 Zentimetern.

Schmucklilien Standort und Boden

Schmucklilien benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten oder auf der Terrasse. Apapanthus wachsen zwar auch an schattigen Standorten. Die Stiele neigen sich dann allerdings in Richtung Sonne und das Blau der Blüten verblasst.

Schmucklilien sind sehr pflegeleicht. Für ein gutes Wachstum ist allerdings ein sehr durchlässiges Substrat und ein Pflanzgefäß mit ausreichend großem Abflussloch erforderlich. Denn auf Staunässe reagieren die Pflanzen sehr empfindlich.

Achte daher darauf, dass das Substrat sehr durchlässig ist. Es ist empfehlenswert, Tongranulat oder Bims unter die Erde zu mischen. So ist das Substrat nicht nur durchlässig, sondern ermöglicht eine gute Belüftung der Wurzeln.

Unter das Granulat einen Langzeitdünger mischen, damit die Pflanzen während der ganzen Vegetationsperiode gut mit Nährstoffen versorgt sind oder die Pflanzen von April bis August regelmäßig mit einem normalen Volldünger düngen.

Schmucklilien pflanzen und pflegen

Stehen die Pflanzen am richtigen Standort und im richtigen Substrat, sind sie sehr pflegeleicht. Sie sollten regelmäßig gegossen werden, auch wenn sie dank ihrer dicken Wurzeln auch längere Trockenheit aushalten können.

Schmucklilien überwintern

Um Agapanthus richtig überwintern zu können, musst du wissen, ob du eine immergrüne oder blatteinziehende Sorte hast. Danach richtet sich, wie die Pflanzen richtig überwintert werden. Für alle Sorten von Schmucklilien gilt, dass sie von November bis März nicht gegossen werden müssen.

Immergrüne Schmucklilien überwintern

Immergrüne Schmucklilien behalten auch im Winter ihre Blätter. Sie müssen auf jeden Fall an einem hellen und kühlen Ort überwintert werden. Wichtig ist, dass es in dem Winterquartier sehr kühl ist, die Temperaturen sollten zwischen 0 und sieben Grad liegen. Ist es im Winterquartier wärmer als 10 Grad, kann es passieren, dass die Liebesblumen im kommenden Jahr nicht blühen.

Blatteinziehende Schmucklilien überwintern

Bei vielen Sorten von Schmucklilien ziehen die Blätter im Herbst ein, das heißt, dass sie vertrocknen. Das macht die Überwinterung einfacher. Zum einen, weil die Knollen in der Erde relativ viel Frost vertragen – kurzfristig halten sie bis zu minus 15 Grad aus. Wichtig ist allerdings, dass die Erde trocken ist. In feuchter Erde, das heißt also auch ausgepflanzt im Freiland, gehen die Pflanzen ein. Um sicher zu gehen, dass die Liebesblumen gut über den Winter kommen, müssen sie an einem frostfreien Platz überwintert werden. Da die Blätter eingezogen sind, brauchen die Schmucklilien keinen hellen Standort zum Überwintern. Sehr gut kommen sie daher in einer Garage oder einem sehr kühlen Keller über den Winter. Wichtig ist, dass es im Winterquartier nicht wärmer als 10 Grad ist. Ist es nämlich zu warm, fehlt die Blühstimulierung und die Pflanzen blühen im nächsten Jahr nicht.

Blatteinziehende Schmucklilien im Freien überwintern

Im Allgemeinen ist es nicht empfehlenswert, Schmucklilien direkt ins Beet zu pflanzen. An einigen Standorten, wie zum Beispiel regengeschützten Eingangsbereichen oder in wärmeren Regionen kann eine Überwinterung von ausgepflanzten Agapanthus aber gelingen. Auf jeden Fall ist ein guter Winterschutz erforderlich. Die Pflanzstellen der Liebesblumen daher mit Laub, Reisig und Winterschutzvlies abdecken. Bei einer Überwinterung von ausgepflanzten Schmucklilien musst du aber mit Ausfällen rechnen.

In milden Regionen kann es auch gelingen, die einziehenden Sorten der Schmucklilien, die in Pflanzkübeln wachsen, im Freien zu überwintern, wenn du kein geeignetes Winterquartier hast. Stelle den Kübel an eine geschützte Stelle, am besten vor eine schützende Hauswand. Das Pflanzgefäß. mit Reisig und Vlies oder Folie gut abdecken, um es vor Regen zu schützen, und auf ein Holzbrett oder Styroporplatte stellen. Dann den Pflanztopf mit Schilf- Oder Kokosmatten umwickeln. So vorbereitet, bestehen gute Chancen, dass die Pflanzen, wenn der Winter nicht allzu hart wird, die kalte Jahreszeit überstehen.

Vorbereitung auf das Frühjahr

Schmucklilien sollten so bald wie möglich, am besten schon im April, aus dem Winterquartier ins Freiland gebracht werden. Bei Frösten die Pflanzen nochmals ins Haus holen oder mit Vlies vor Frost schützen.

Schmucklilien schneiden

Schmucklilien brauchen keinen Schnitt. Nur verwelkte Blätter oder verblühte Blüten des Agapanthus africanus muss man schneiden. Wenn die Blüten verblüht sind, die Blütenstängel so tief wie möglich abschneiden, damit sich neue Blüten bilden und die Pflanze ihre Kraft nicht in die Ausbildung der Samen steckt. Wer Samen zur Vermehrung gewinnen will, muss die Blüten, oder zumindest einige, stehen lassen. Die verblühten Blütenstände sehen übrigens sehr dekorativ aus und passen gut in die herbstliche Stimmung von Gärten.

Schmucklilien umtopfen

Schmucklilien wachsen am liebsten ungestört, ohne umgetopft zu werden. Mit der Zeit entwickeln die Pflanzen allerdings sehr große Wurzelballen, so dass ein Umtopfen unvermeidlich wird, da die Wurzeln sonst den Pflanztopf sprengen. Ein Umtopfen ist dann erforderlich, wenn sich die Wurzeln der Liebesblumen oben über den Rand des Pflanzgefäßes schieben.

Um nicht jährlich umtopfen zu müssen, wähle am besten einen Pflanztopf, der etwa vier bis fünf Zentimeter größer im Durchmesser als der alte ist. Bis die Schmucklilien den neuen Topf durchwurzelt haben, dauert es etwa vier bis fünf Jahre. Erst dann ist ein erneutes Umtopfen erforderlich. Die richtige Zeit zum Umtopfen ist das Frühjahr.

Agapanthus entwickeln dicke Wurzeln, in denen sie Wasser speichern. Diese werden so stark, dass sie Tontöpfe sprengen können. Daher besser Plastiktöpfe und keine teuren Tontöpfe verwenden.

Die Auffassung, dass Schmucklilien nach Möglichkeit nicht umgetopft werden sollen, ist nicht zutreffend. Wenn Agapanthus nicht blühen, hat es andere Gründe als das Umtopfen. Meistens werden die Pflanzen zu warm überwintert. Allerdings kann die Blüte im Sommer nach dem Umtopfen geringer ausfallen als in den Jahren davor.

Schmucklilien vermehren

Schmucklilien können durch Teilen oder Aussaat vermehrt werden. Geteilte Agapanthus brauchen allerdings etwa zwei Jahre, bis sie sich wieder zu stattlichen Pflanzen entwickeln. Der richtige Zeitpunkt zum Teilen ist das Frühjahr.

Schmucklilien durch Teilen vermehren

Das Umtopfen ist eine gute Gelegenheit, um Schmucklilien zu teilen. Gehe so vor:

• Den Wurzelballen aus dem Topf nehmen

• Die entlang der oberen Triebe teilen. Jeder Trieb muss unverletzte Wurzeln haben

• Die Triebe mit einem scharfen Messer teilen

• Die Wurzeln und die Blätter jeweils um etwa ein Drittel teilen

• Wer möchte, kann die Schnittstellen mit Holzkohle behandeln

• Die einzelnen Triebe in neue Töpfe pflanzen. Achte auf ein ausreichend großes Abflussloch und eine gute Drainage im Topf

Schmucklilien durch Aussaat vermehren

Wenn du nicht alle verblühten Blüten abschneidest, bilden sich Samen. Diese kannst du ernten, um im nächsten Februar kleine Schmucklilien auszusäen. Die Samen in kleine Pflanztöpfe stecken und gut mit Erde bedecken, da die Pflanzen Dunkelkeimer sind. Nach ein bis zwei Wochen beginnen die Samen zu keimen. Die Keimlinge hell stellen und ab Mitte Mai an einen sonnigen Platz im Garten stellen.

Schmucklilien für die Vase schneiden

Agapanthus sind sehr schöne Schnittblumen für die Vase. Die Blüten halten bis zu zwei Wochen. Wichtig ist, das Wasser in der Vase häufig zu wechseln und den Blütenstiel beim Wasserwechsel neu anzuschneiden. Schmucklilien dann schneiden, wenn sich die ersten drei bis vier Einzelblüten geöffnet haben.

Krankheiten und Schädlinge

Schmucklilien sind sehr robust und werden nicht von Krankheiten befallen. Auch Schnen und Blattläuse verschmähen die Blätter und Blüten der Pflanzen. Selten kann ein Befall von Lilien Schmierläusen oder Agapanthus-Gallmücken auftreten.

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