Frische Kräuter schmecken immer besser als getrocknete, findest du nicht auch? Wenn sie im Garten oder auf dem Balkon wachsen, kannst du bei Bedarf immer gerade so viel abschneiden wie du für ein bestimmtes Gericht oder Getränk brauchst. Im Herbst kannst du die Kräuter ernten und trocknen oder einfrieren. Mehrjährige Kräuter oder Kräuter, die sich von allein aussäen, haben außerdem den Vorteil, dass sie jedes Jahr wieder im Garten wachsen und du nicht jedes Jahr neue Pflanzen kaufen und setzen musst.
Kräuter wachsen auch gut in Pflanzkübeln, so dass du sie in einem Bauerngarten, einem essbaren Garten oder auf dem Balkon ziehen kannst. Die Blüten der meisten Kräuter sind wahre Bienenmagnete, so dass mit ihnen dein Garten bienenfreundlich wird. Außerdem sehen viele der Blüten nicht nur gut aus, sondern sind auch essbar.
Hier eine Übersicht über Pflanzen mit essbaren Blüten.
1. Pfefferminze (Mentha x piperita)
Die Pfefferminze ist ein Kraut, das auch im Halbschatten gut wächst. In der Regel ist Pfefferminze so wuchsfreudig, dass du sie besser in einen Pflanztopf kultivierst, um sie davon abzuhalten, ganze Beete zu erobern. Pfefferminze ist allerdings so lecker, dass man durchaus viel davon haben kann. Tee aus frischen Blättern schmeckt sehr erfrischend, ebenso ein Pfefferminzsirup. Wenn du viel Pfefferminze brauchst, kannst du sie im Juni bodennah abschneiden und die Triebe zum Trocknen aufhängen. Die Staude treibt schnell wieder neu aus.
Pfefferminze wird zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch und öffnet seine weißen, rosa oder violetten Blüten zwischen Juni und September. Pfefferminze liebt einen nährstoffreichen und frisch bis feuchten Boden und wächst am besten im Halbschatten.
2. Borretsch (Borago officinalis)
Borretsch ist als Küchenkraut (noch) nicht so bekannt. Ernte vor allem junge Blätter, da ältere von Härchen überzogen sind. Die Blüten schmecken sehr gut und können zur Dekoration vieler Speisen verwendet werden. Vor allem zieht Borretsch viele bestäubende Insekten an, so dass er im Gemüsebeet ein Gewinn ist.
Borretsch ist ein einjähriges Kraut, sät sich aber jedes Jahr neu aus, so dass du nie auf die Pflanze verzichten musst. Er wird zwischen 60 und 100 Zentimeter hoch und blüht zwischen Mai und Juli.
3. Salbei (Salvia
Salbei hat dekorative graugrüne Blätter. Vor allem aber ist Salbei ein sehr gutes Heilkraut, das als Salbei-Tee entzündungshemmend bei Erkältungskrankheiten wirkt.
4. Kamille (Matricaria chamomilla)
Kamille hat ähnliche Blüten wie Gänseblümchen. Das Kraut wird wegen seiner schmerzlindernden und beruhigenden Wirkung geschätzt. Kamille blüht zwischen Mai und Juli und wird zwischen 10 und 40 Zentimeter hoch. Kamille ist einjährig, sät sich aber immer wieder aus. Kamille braucht einen sonnigen und warmen Standort.
5. Bergbohnenkraut (Satureja montana)
Das Bergbohnenkraut ist ein immergrüner Halbstrauch und wird, wie es der Name nahelegt, vor allem zum Würzen von Hülsenfrüchten verwendet.
Das Bohnenkraut blüht von Juli bis Oktober in Weiß, Rosa oder hellem Violett und braucht einen sonnigen und geschützten Standort.
6. Dill (Anethum graveolens)
Dill ist als Gewürz unersetzlich, wenn du Gurken einlegen willst. Als Heilpflanze hilft es gegen Bauchschmerzen und Blähungen. Die gelben Blüten wachsen in Doppeldolden, blühen zwischen Mai und August und locken viele Insekten an. Auch die Samen sind essbar und intensiver im Geschmack als die Blätter.
Dill mag einen windgeschützten, sonnigen bis halbschattigen Standort und einen lockeren und durchlässigen Boden.
7. Rosmarin (Salvia rosmarinus)
Die Blätter des Rosmarins erinnern an Nadeln, so fest sind sie. Das ist ein Zeichen dafür, dass Rosmarin viel Sonne und Trockenheit aushält und einen sonnigen Standort braucht. In rauen Gegenden sollte Rosmarin im Haus überwintert werden.
8. Oregano (Origanum vulgare)
Oregano stammt aus dem Mittelmeerraum und braucht einen vollsonnigen Standort. Das Kraut kann für viele mediterrane Gerichte verwendet werden. Ale Tee hat Oregano eine wohltuende Wirkung bei Halsschmerzen oder Erkältungen.
Oregano wird etwa 40 Zentimeter hoch und trägt purpurfarbene Doldenblüten von Juli bis September.
9. Thymian (Thymus vulgare)
Der echte Thymian ist eine Bienennährpflanze, Heilpflanze und wohlschmeckendes Kraut. Thymian schmeckt nicht nur gut, sondern sorgt dafür, dass fette Speisen leichter verdaut werden. Als Tee wirkt das Kraut entzündungshemmend, zum Beispiel bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder lindernd bei Erkrankungen der oberen Atemwege.
Thymian wächst an trockenen, vollsonnigen Standorten und bevorzugt einen eher mageren und kalkhaltigen Boden. Ein leichter Winterschutz mit Laub oder Reisig ist empfehlenswert.
10. Estragon (Artemisia dracunculus)
Estragon ist eine alte Heil- und Gewürzpflanze. Die Pflanze wird zwischen 60 und 150 Zentimeter hoch und hat schmale Blätter. In milden Lagen bildet Estragon ab Juli an den Triebspitzen kleine, gelbe Blüten. Es kann aber sein, dass sich in unseren Breiten gar keine Blüten bilden. Der Geschmack von Estragon erinnert leicht an Lakritz und passt gut zu Fisch und Geflügel. Estragon kann zwar getrocknet werden, verliert dann aber viel Aroma, so dass das Kraut besser frisch verzehrt wird.
Estragon gedeiht an warmen, sonnigen und geschützten Plätzen. Achte darauf, dass die Pflanze nicht austrocknet und gieße sie im Sommer regelmäßig.
Bildnachweis:
Estragon, Foto von Lebensmittelfotos
Thymian panaschiert, Foto von deluna
Oregano, Foto von Евгения Ксёнз
Rosmarin, blühend, und Pfefferminze, Fotos von Matthias Böckel
Dill, Foto von delo
Bohnenkraut, Foto von Hans
Kamille, Foto von beauty_of_natur
Borretsch, Foto von Petra
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