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Salbeitee selber machen – natürlich Erkältungen bekämpfen

Salbei gilt als effektives Mittel gegen Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum und gegen Schwitzen. Stimmt das, und wenn ja, kann man Salbeitee selber machen und wie bereitet man Salbeitee richtig zu?

Der Echte Salbei (Salvia officinalis) gilt als Wunderwaffe bei Erkältungen, Halsschmerzen und Entzündungen im Mund. Darauf, dass dies richtig ist, weist schon die große Anzahl an Salbeibonbons, Salbeitee oder Salbeiöl hin, die man bei Erkältungskrankheiten kaufen kann. Man kann aber auch den Echten Salbei im Garten oder auf dem Balkon selbst anbauen, ernten und trocknen.

Salbei ist nicht nur gesund, sondern sieht auch schön im Blumenbeet oder im Balkonkasten aus. Die Staude hat attraktive graue Blätter und hübsche lilafarbene Blüten. Sie braucht einen sonnigen Standort und durchlässigen Boden.

Echter Salbei – die Inhaltsstoffe

Der Echte Salbei kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und hat einen sehr intensiven Geschmack. In der Küche wird er gerne für mediterrane Gerichte, wie Saltimbocca, verwendet. Man kann Salbeiblätter auch einfach in der Pfanne herausbraten und die Salbei Chips als raffinierten Snack anbieten.

Dass Salbei so intensiv schmeckt, liegt vor allem an den Bitterstoffen, die unter anderem anregend für die Verdauung wirken. Im Salbei sind ferner die Blütenfarbstoffe Kaffeesäure und Rosmarinsäure enthalten, die eine antibakterielle, entzündungshemmende und entspannende Wirkung haben. Sie helfen bei Erkältungen, Entzündungen im Mundraum, Magen- und Darmbeschwerden sowie Menstruationsbeschwerden.

Die entzündungshemmende Wirkung des Salbeis liegt an der adstringierenden, das heißt zusammenziehenden Wirkung von Salbei. Dadurch geht die Schwellung von entzündeten Schleimhäuten zurück und damit auch die Entzündungszeichen.

Diese Wirkung hilft auch bei übermäßigem Schwitzen, da durch Salbei die Drüsenausgänge verkleinert werden und nicht mehr so viel Flüssigkeit abgesondert werden kann.

Im Salbei ist aber auch Thujon enthalten. In niedriger Dosierung hat er wohltuende Wirkung. Nimmst du Thujon aber in zu großer Menge zu dir, so können Nebenwirkungen, wie Schwindel, Erbrechen und Krämpfe auftreten. Daher solltest du Salbeitee nicht in großen Mengen genießen.

Salbei ernten

Wenn bei dir Salbei im Garten wächst, kannst du die Blätter ernten, trocknen und Tee daraus machen.

  • Um Salbei Tee selber zu machen, werden die Blätter von Salvia officinalis geerntet. Am besten pflückst du die Blätter vor oder nach der Blütezeit. Diese reicht von Juni bis August, so dass die Blätter im Mai oder September geerntet werden. Es ist zwar auch möglich, während der Blütezeit die Blätter zu ernten. Allerdings steckt dann die Pflanze ihre Energie vor allem in die Blüte, so dass die Blätter weniger ätherische Öle enthält und nicht so aromareich sind.

  • Schneide am Vormittag, wenn Regentropfen und Tau abgetrocknet sind, ganze Triebe von der Pflanze. Der Salbei treibt dann besser aus. Außerdem verflüchtigen sich die Inhaltsstoffe des Salbeis nicht, wenn es so wenig Schnittstellen wir möglich gibt.

  • Wasche die Blätter nicht, sondern schüttle nur den Schmutz ab und zupfe gelbe oder vertrocknete Blätter ab. Durch das Waschen verliert der Salbei wertvolle Inhaltsstoffe und das Trocknen dauert länger, wenn die Blätter feucht sind.

  • Beginne nach der Ernte mit dem Trocknen des Krauts, da du dann die beste Qualität erhältst.

Tipp: Wenn du die Blätter gern waschen möchtest, brause die Pflanze am Tag vor der Ernte gut ab.

Salbei Tee machen

Um Salbei Tee zuzubereiten, kannst du frische und getrocknete Blätter verwenden. In der Regel ist die Erne aber so groß, dass man nicht so viel Tee trinken kann, wie man frische Blätter zur Verfügung hat. Daher werden die Blätter in der Regel getrocknet. Das kannst du auf dreierlei Arten machen:

Salbei an der Luft trocknen

Am einfachsten ist es, den Salbei an der Luft trocknen zu lassen. Schneide von der Pflanze ganze Stängel ab, binde sie zu Sträußen und hänge sie kopfüber an einen warmen und luftigen Platz auf. Die Temperatur in dem Raum sollte zwischen 20 und 30 Grad liegen. Nach etwa 10 bis 14 Tagen sind die Blätter ausreichend getrocknet. Achte darauf, dass die Sträuße nicht zu groß und der Abstand zwischen den einzelnen Sträußen ausreichend weit ist, so dass die Luft gut zirkulieren kann.

Die Salbeiblätter kannst du auch liegend an der Luft trocknen. Am besten gelingt das, wenn du eine so genannte Darre hast. Eine Darre besteht aus einem Holzrahmen, der mit einem luftdurchlässigen, feinen Stoff oder einem feinen Netz überspannt ist. Wenn du die Blätter darauflegst, gelangt auch Luft von unten an sie. An einem warmen, trockenen Platz trocknen die Blätter innerhalb von 10 Tagen. Du kannst die Salbeiblätter auch nur auf einem Tuch zum Trocknen ausbreiten. Dann solltest du sie gelegentlich wenden und sie nicht zu dicht auf dem Tuch ausbreiten.

Salbeiblätter im Ofen trocknen

Schneide die Blätter vom Stängel und breite sie auf einem Backblech im Ofen aus. Stelle den Ofen auf 40 Grad ein und stecke einen Löffel in die Ofentür, damit die feuchte Luft entweichen kann. Nach etwa sechs Stunden sind die Blätter trocken. Nachteil dieser Methode ist, dass du sehr viel Energie brauchst.

Blätter im Dörrautomat trocknen

Wenn du einen Dörrautomat hast, kannst du darin die Salbeiblätter trocknen. Stelle den Dörrautomat auf 30 - 35 Grad ein und verteile die Blätter auf den Trockensieben. Nach etwa drei Stunden sind die Salbeiblätter getrocknet. Überprüfe nach drei Stunden, ob die Blätter trocken sind und bei Berührung rascheln. Wenn das nicht der Fall ist, lasse sie noch länger trocknen.

Bevor die die Blätter in luftdicht verschließbare Gläser füllst, müssen sie vollkommen abgekühlt sein, da sich sonst Kondenswasser in den Gefäßen bildet.

Wann ist der Salbeitee getrocknet

Wenn die Salbeiblätter bei Berührung rascheln und sie sich leicht zwischen den Fingern zerreiben lassen, sind sie ausreichend getrocknet.

Salbeitee aufbewahren

Fülle die getrockneten Salbeiblätter in ein dunkles Gefäß, das du luftdicht verschließen kannst, und lagere sie an einem kühlen Ort. Dann ist der Salbeitee etwa ein Jahr haltbar.

Salbeitee zubereiten

Salbeitee lässt sich sehr einfach zubereiten.

  • Verwende für 500 ml Tee einen Teelöffel getrocknete Salbeiblätter oder einige frische Blätter.

  • Übergieße die Blätter mit etwa 80 Grad warmen Wasser und lasse den Tee abgedeckt für etwa 5 Minuten ziehen. Es ist wichtig, den Tee abzudecken, damit sich die ätherischen Öle nicht mit dem Wasserdampf verflüchtigen.

  • Tee aus frischen Salbeiblättern sollte 10 Minuten ziehen.

  • Wenn der Tee lang genug gezogen hat, filtere die Blätter ab und süße den Tee hach deinem Geschmack mit Honig.

  • Bei Verdauungsstörungen sollte der Tee vor den Mahlzeiten getrunken werden.

  • Pro Tag solltest du nicht mehr als ein bis drei Tassen Salbeitee trinken.

Salbeitee abwandeln

Mit Honig kannst du dir den Genuss von Salbeitee versüßen und gleichzeitig die antibakterielle Wirkung des Salbeis verstärken. Einen Vitaminschub erhältst du, wenn du in den Tee, Zitronensaft gibst, sobald der Trinktemperatur erreicht hat.

Gegen festsitzenden Husten hilft eine Teemischung aus Thymian und Salbei. Kamille hat eine ähnliche Wirkung wie Salbei und kann mit Salbeiblättern gemischt als Tee getrunken werden.

Geriebener Ingwer im Salbeitee gibt dem Tee eine frische Note und wirkt ebenfalls entzündungshemmend und schleimlösend

Salbeispülung herstellen

Bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen wirkt es lindernd, wenn du den Mund mit einem sehr starken Salbeitee spülst. Verwende dafür drei Teelöffel getrocknete Salbeiblätter und übergieße sie mit 250 ml heißem Wasser. Lasse den Tee zugedeckt für 10 bis 15 Minuten ziehen und seihe die Blätter ab. Dieser starke Tee wird als Mundspülung verwendet und nicht getrunken. Du kannst ihn mehrmals täglich als Mundspülung verwenden.

Salbeitee gegen übermäßiges Schwitzen

Damit Salbeitee gegen starkes Schwitzen hilft, muss er 10 Minuten ziehen. Verwende für 250 ml 2 Teelöffel getrocknete Salbeibläter. Trinke am Tag zwei bis drei Tassen.

Tipp gegen Schweißfüße: Gegen Schweißfüße hilft ein Fußbad in Salbeitee. Lasse vier Esslöffel getrocknete Blätter in einem Liter heißem Wasser ziehen und bade deine Füße für 15 Minuten darin.

Bildnachwies:

Foto von Pascale Amez

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