Bohnenkraut pflanzen, pflegen, anwenden, ernten & trocknen

Wir geben Tipps zum Anbau von Bohnenkraut im Garten oder auf dem Balkon, verraten wie du das Kraut erntest, trocknest und wie du es als Küchenkraut oder Heilkraut verwenden kannst.

Wissenswertes zum Bohnenkraut

Das Bohnenkraut, zu dem man auch Gartenbohnenkraut, Pfefferkraut oder Saturej sagt, gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die Gattung der Bohnenkräuter umfasst etwa 40 Arten, von denen am bekanntesten das Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) und das Winterbohnenkraut (Satureja montana), oder auch Bergbohnenkraut, sind. Das Sommerbohnenkraut ist eine einjährige Pflanze und wird maximal 40 Zentimeter hoch. Das Winterbohnenkraut ist zwei- bis mehrjährig und wächst als immergrüner Halbstrauch, der gerne als kleine Hecke oder Beeteinfassung gepflanzt wird. Es ist etwas intensiver im Geschmack als das Sommerbohnenkraut wird aber in der Küche ähnlich verwendet. Da sich beide Gattungen im Geschmack und im Aussehen sehr ähneln, wird im Folgenden nur noch vom ‚Bohnenkraut‘ gesprochen.
Der Name ‚Bohnenkraut‘ erinnert daran, dass die Pflanze vor allem zum Würzen von Hülsenfrüchten verwendet wurde und wird. Das Bohnenkraut stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, der Schwarzmeer- und Kaukasusregion sowie aus Kasachstan und Xinjiang und wird seit der Antike als Gewürzpflanze und Heilpflanze verwendet. Höchstwahrscheinlich brachten Mönche das Bohnenkraut im Mittelalter nach Mitteleuropa. Wegen seines scharfen Geschmacks wurde es als Ersatz für den teuren Pfeffer angebaut und verwendet.
Das Bohnenkraut ist eine krautige Pflanze. Ihre Stängel verholzen in den unteren Bereichen. Die Pflanze hat schwach behaarte, längliche, spitz zulaufende Blätter, die etwa 4 cm lang und einen halben Zentimeter breit sind.
Von Juli bis Oktober blüht das Bohnenkraut. Die kleinen, je nach Sorte weiß, rosa oder blass-lila Blüten wachsen in einer aufrechten Traube mit Scheinquirlen mit je zwei bis fünf Blüten. Die Blüten sind eine beliebte Bienenweide.

Standort und Boden

Bohnenkraut kann im Beet oder im Topf kultiviert werden. Da das Bohnenkraut in wärmeren Gegenden zu Hause ist, wünscht es sich einen warmen, sonnigen und geschützten Standort.
Das Bohnenkraut bevorzugt einen mäßig trockenen, kalkhaltigen, stickstoffreichen, durchlässigen und lockeren Boden. Dichte oder lehmhaltige Böden solltest du durchlässiger machen, indem du zum Beispiel Sand untermischst.
Im Gemüsebeet macht sich das Bohnenkraut ein guter Nachbar zu Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch, Rote Bete, Pflücksalat oder Erdbeeren.

Bohnenkraut pflanzen und pflegen

Da Bohnenkraut sehr buschig wächst, ist ein Abstand zu anderen Pflanzen von mindestens 20 Zentimetern erforderlich. Das Pfefferkraut ist an eher nährstoffarme Böden angepasst und muss daher nicht gedüngt werden. Nur das Winterbohnenkraut sollte im Frühling mit etwas Kompost versorgt werden.
Trockenheit wird besser vertragen als zu viel Wasser. Das Pfefferkraut sollte erst gegossen werden, wenn die Erde bis in zwei Zentimeter Tiefe trocken ist.

Bohnenkraut vermehren – Aussaat, Stecklinge, Teilung

Bei der Aussaat von Bohnenkraut, dürfen die Samen nur mit wenig Erde bedeckt werden, da das Bohnenkraut ein Lichtkeimer ist. Ab März kann die Pflanze auf der Fensterbank oder ab April im Freiland ausgesät werden. Säe in Reihen mit einem Abstand von mindestens 25 Zentimetern aus.
Das Winterbohnenkraut kann auch durch Teilen des Wurzelballens im Frühjahr oder über Stecklinge vermehrt werden. Der beste Zeitpunkt zur Stecklingsvermehrung ist Juli oder August. Schneide etwa acht Zentimeter lange, halb verholzte Triebe ab, entferne die unteren Blätter und stecke sie in Töpfe mit Anzuchterde. Halte die Erde feucht, bis die Stecklinge Wurzeln treiben. Unter einer Folienhaube wachsen die Stecklinge schneller an.

Bohnenkraut ernten, trocknen & lagern

Bohnenkraut kann während der Vegetationsperiode laufend geerntet werden. Wenn du Bohnenkraut trocknen willst, um einen Vorrat für den Winter anzulegen, solltest du die Blätter kurz vor der Blüte ernten, da sie dann ein besonders intensives Aroma haben. Nur das Sommerbohnenkraut solltest du komplett ernten. Würdest du das Winterbohnenkraut vollkommen zurückschneiden, würde es nicht mehr austreiben.

Das Bohnenkraut ist sehr gut zum Trocknen geeignet, da es dabei nicht sein Aroma verliert. Schneide die Stängel und binde sie zu kleinen Sträußen gebunden. Diese werden dann kopfüber an einen trockenen Ort aufgehängt. Wenn die Blätter trocken sind, kannst du sie von den Trieben reiben und in dunklen Gläsern mit Schraubverschluss lagern.

Tipp: Wenn du das Winterbohnenkraut im Winter ins Haus holst und an einen hellen Platz stellst, kannst du es das ganze Jahr beernten.

Winterbohnenkraut überwintern

Das mehrjährige Winterbohnenkraut ist winterhart. Dennoch solltest du es vor Frost schützen, indem du Erde um die Pflanze anhäufelst und sie mit Reisig bedeckst. Wächst das Bohnenkraut im Topf, solltest du ihn an einen geschützten Platz, wie zum Beispiel die Hauswand bringen und den Topf mit isolierenden Materialien umwickeln, um ihn vor dem Durchfrieren zu schützen.

Bohnenkraut verwenden

Für was verwendet man Bohnenkraut? Bohnenkraut ist ziemlich scharf und pfeffrig und schmeckt wie eine Mischung aus Thymian und Rosmarin. Sein aromatischer Duft erinnert etwas an den von Thymian. Es wird daher sparsam verwendet. Frische Kräuter werden erst am Ende der Garzeit den Speisen beigefügt. Es harmoniert sehr gut mit anderen mediterranen Kräutern, wie Rosmarin, Oregano, Salbei oder Thymian.
Es wird getrocknet oder frisch zum Würzen von Gemüsegerichten, Eierspeisen, Marinaden, Suppen sowie von Fleisch- und Fischgerichten verwendet. Sehr lecker schmeckt Bohnenkraut auch in Kräuterbutter oder Kräuterquarks. Das Kraut wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd.

Tipp: Binde einige Stängel des Pfefferkrauts zu einem kleinen Strauß, bevor du es in die Speisen gibst. So kannst du die Stängel nach der Kochzeit bequem entfernen.

Bohnenkraut als Heilpflanze

Bohnenkraut wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Es wird vor allem als Tee verwendet und wirkt bei Verdauungsstörungen, aber auch bei Bronchialerkrankungen und Husten sowie bei Kopfschmerzen und Schlafbeschwerden.

Sorten

Es gibt eine Vielzahl empfehlenswerter Sorten, vom

Beispiele empfehlenswerter Sorten des Sommerbohnenkrauts

  • ‘Aromata’: Sehr starkwüchsige und aromatisch Sorte

  • ‘Compact’: Kompakter Wuchs und sehr gutes Aroma

  • ‘Cyrano’: Bis zu 50 cm hoch, besonders große und breite Blätter.

  • ‘Pikanta’: Besonders pfeffriger Geschmack, kompakt wachsend

  • ‘Saturn’: Mit besonders großen Blättern

Beispiele empfehlenswerter Sorten des Winterbohnenkrauts

  • ‘Zitronenbohnenkraut‘: mildes, zitroniges Aroma

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