Thymian pflegen, düngen, schneiden, Standort

Thymian ist ein wichtige und beliebte Heil- und Gewürzpflanze. Wir zeigen, was für den richtigen Anbau im eigenen Garten, bei Standort und Pflege sowie bei der Ernte zu beachten ist.

Der Echte Thymian oder auch Gewöhnliche Thymian (Thymus vulgaris) ist ein beliebtes Küchenkraut, das in keinem Kräutergarten fehlen sollte. Thymian sieht sehr hübsch im Garten aus, blüht bei richtiger Pflege lange und ausdauernd und ist eine wichtige Bienennährpflanze.

Botanische Information zu Thymian

Ursprünglich stammt der Gewöhnliche Thymian überwiegend aus den südlichen Mittelmeerländern und wächst bis heute wild in Frankreich, Spanien und Italien. Thymian gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Wie alle Pflanzen dieser Familie liebt er trockenwarme Gebiete, hat vierkantige Stängel und Blüten, die in Scheinquirlen übereinander sitzen.
Thymian enthält viele Öl-, Gerb- und Bitterstoffe. Wegen seines intensiven Dufts und Geschmacks ist er ein unentbehrliches Küchenkraut. So ist Thymian Bestandteil vieler mediterraner, aber auch deutscher Gerichte, wie zum Beispiel der Nürnberger Rostbratwurst. Denn Thymian schmeckt nicht nur gut, sondern macht besonders fettreiche Gerichte leichter bekömmlich. Die Aromen sind sehr beständig, so dass sie auch mitgekocht, gebraten oder gegart werden können.
Darüber hinaus ist Thymian ein sehr wichtiges Heilkraut. Es wird als Tee bei Erkrankungen der oberen Atemwege eingesetzt oder zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Schon die alten Griechen kannten die Heilwirkungen des Thymians. So stammt der Name von dem griechischen Wort thymos, Mut, ab. Kein Wunder, dass ein Thymianbad die griechischen Kämpfer vor einer Schlacht kräftigen sollte. Im 11. Jahrhundert brachten Mönche des Benediktiner-Ordens Thymian über die Alpen in unsere Breiten, wo er bald Bestandteil der Klostergärten wurde.

Merkmale des Echten Thymians

Thymian ist ein kleiner Strauch der bis zu 40 Zentimeter hoch werden kann. Er hat viele kleine Zweige, die im Inneren verholzen. Seine kleinen Blätter sind an der Unterseite behaart. Die rosa bis hellvioletten Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und erscheinen als kleine Knäuel, oder auch Scheinquirlen, genannt.

Der richtige Standort für Thymian

Wie seine Herkunft schon vermuten lässt, fühlt sich Thymian an sonnigen, trockenen Standorten wohl. In einer Kräuterspirale ist er an den oberen Plätzen gut aufgehoben. Da Thymian ein Hungerkünstler und mit wenig Nährstoffen zufrieden ist, kann er auch in die Fugen von Trockenmauern, zwischen Rasensteinen, als Beeteinfassung oder in Steingärten gepflanzt werden. In Pflanztrögen ist Thymian als Unterpflanzung von kleinen Gehölzen oder unter Hochstämmchen geeignet, sofern die Pflanzgefäße in der Sonne stehen. Da Thymian winterhart und mehrjährig ist, ist er als winterharte Balkonpflanze beliebt. Thymian bevorzugt einen kalkhaltigen, durchlässigen Boden.

Die richtige Pflege von Thymian

Thymian ist gehört zu den sehr pflegeleichten Kräutern. Nur bei starker Trockenheit muss er gegossen werden. Der Echte Thymian ist winterhart, ein Winterschutz aus Laub, Reisig oder Tannenzweigen ist dennoch empfehlenswert. Einige Sorten, wie zum Beispiel Orangenthymian, Lavendelthymian, Zitronenthymian, Kümmelthymian oder Bergamottethymian sind allerdings nicht sehr frosthart und sollten daher an einem frostfreien, hellen Ort überwintert werden.
Im Frühjahr sollte Thymian bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden. Der duftende Strauch muss nicht gedüngt werden. Gelegentliche Kompostgaben tun ihm dennoch gut.

Thymian gießen

Thymian veträgt sowohl Hitze als auch Trockenheit, daher musst du ihn kaum gießen. Bei der Kultur im Topf muss er zwar regelmäßig geossen werden, verzeiht aber, wenn er für einige Tage nicht gegossen wird. Während Trockenphasen wächst Thymian zwar nicht, geht aber auch nicht ein.

Thymian aussäen

Wenn Du Thymian aussäen willst, solltest du ihn im Haus vorziehen, da die Samen eine Keimtemperatur zwischen 16 und etwa 22° benötigen und das feine Saatgut im Freien leicht weggeschwemmt wird. Thymian ist ein Lichtkeimer. Daher wird das Saatgut nur auf die Erde fest angedrückt. Halte es feucht, aber nicht nass. Am besten wird die Erde mit dem Saatgut mit einer Sprühflasche gegossen.
Pflanze die Junppflanzen ab Mitte Mai ins Freiland mit einem Abstand von etwa 25 Zentimeter. Wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, kann Thymian auch direkt ins Freiland gesät werden.

Thymian über Stecklinge vermehren

Wenn du schon Thymian im Garten hast und dir der Sinn nach noch mehr Thymian steht, kannst du ihn auch einfach über Stecklinge vermehren. Dazu etwa 10 Zentimeter lange, verholzte Triebe in ein Blumentöpfchen mit durchlässige Erde stecken und mit einer durchsichtigen Plastiktüte abdecken, bis der Steckling beginnt zu wurzeln. Eine andere Möglichkeit der Vermehrung ist es, die Kräuter alle zwei bis drei Jahre zu teilen.

Thymian ernten

Die Blättchen des Thymians können während der ganzen Wachstumsperiode geerntet werden. Da die Blätter vor der Blüte besonders aromatisch sind, solltest du dann ernten, wenn du die Stängel für eine spätere Verwendung trocknen möchtest. Hier findest du Tipps, wann Kräuter am besten geerntet werden sollten.

Winterharter Thymian

Auf die Frage, ob Thymian winterhart ist, lässt sich keine pauschale Antwort geben. Denn ob Thymian winterhart ist oder nicht, hängt von der Sorte ab. Temperaturen von fast bis zu -30 Grad halten der Sand-Thymian, der Polster-Thymian und der Kaskaden-Thymian aus. Für den Echten Thymian, den Duft-Thymian und den Feld-Thymian sind Temperaturen von bis zu -22 Grad kein Problem. Wenn du deinen Thymian im Garten überwintern möchtest, solltest du dich daher für eine dieser Arten entscheiden. Dennoch solltest du den Thymian an einer geschützten Stelle im Garten pflanzen, da das Kraut vor allem unter den Temperaturschwankungen leidet. Auch eine gute Drainage ist wichtig. Denn Staunässe, wie sie im Winter leicht entsteht, vertragen die Pflanzen gar nicht. Eine Anleitung zum Überwintern von Thymian findest du hier.

Pflege von Thymian im Topf

Thymian kann sehr gut im Topf kultiviert werden. Wichtig ist ein durchlässiges, eher nährstoffarmes Substrat. Sehr gut ist Kräutererde geeignet. Du kannst aber auch Blumenerde verwenden und Sand untermischen. Wichtig ist, dass das Substrat durchlässig ist und der Pflanztopf ein Abflussloch hat. Denn Staunässe verträgt das Küchenkruat gar nicht. Auch wenn Thymian wenig Wasser braucht, wächst er im Topf, musst du ihn regelmäßig gießen. Auch gelegentliches Düngen zwischen April und August ist zu empfehlen.

Weitere Sorten: Thymian in der Gartengestaltung

Thymian hat aufgrund vieler Neuzüchtungen auch einen festen Platz als Zierpflanze in unseren Gärten erobert. So sieht er zwischen Trittsteinen und Fugen toll aus. Dass er dazu noch trittfest ist, macht ihn zum idealen Rasen-Ersatz. Der Sand-Thymian (Thymus serpyllum) mit seiner maximalen Wuchshöhe von 5 bis 10 Zentimeter ist für diese Anwendung zum Beispiel sehr gut geeignet. Andere Sorten würden die Trittsteine zu schnell überwuchern.
Mauern wirken viel natürlicher und passen sich besser in den Garten ein, wenn über ihren Rand oder in ihren Fugen Pflanzen wachsen. Der starkwüchsige Kaskaden-Thymian (zum Beispiel Thymus longicaulis ssp. odoratus) kann sich mit seiner langen Wurzel in den Fugen festhalten und seine rosa Blüten über den Mauerrand herabwachsen lassen.

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