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Schön aber gefährlich – diese Beeren sind giftig

Der Herbst schmückt viele Sträucher mit Beeren. Viele von ihnen sind gesund und essbar, manche aber auch giftig. Wir verraten, welche Beeren du meiden solltest.

Viele Bäume und Sträucher bilden im Herbst dekorative Beeren. Diese sehen nicht nur schön aus, sondern sind auch essbar oder ein beliebter Snack für Vögel und daher wichtig für einen vogelfreundlichen Garten. Doch nicht alle Beeren sind zum Verzehr für Menschen oder Tiere geeignet. Hier eine Liste von Beeren, die giftig sind und nicht verzehrt werden dürfen.

1. Eibe (Taxus)

Eiben sind beliebte Gehölze. Da sie immergrün sind, werden sie häufig als Hecken verwendet. Zudem sind Eiben sehr schnittverträglich – was sie zu einer Ausnahme unter den Nadelgehölzen macht. Im Herbst schmücken sich Eiben mit leuchtend roten Beeren, die an kleine Glöckchen erinnern. Leider ist die Eibe in fast allen Pflanzenteilen giftig. Nur der rote Fruchtmantel ist genießbar. Das ist kein Grund zur Entwarnung, denn der in der Frucht liegende Samenkern enthält das giftige Taxin. Wer kleine Kinder hat, sollte aufpassen, dass sie keine Beeren verzehren oder, noch besser, auf Eiben verzichten. Denn für Menschen führt schon eine geringe Menge dieses Giftes zu Atemlähmung und Herzversagen. Das Taxin tritt aus, wenn man auf den Kernen kaut. Auch für Hunde und Katzen sind Eiben giftig.

2. Holunder (Sambucus nigra)

Holunderblütensirup oder Holunderessig gelten als sehr gesund. Auch Holundersaft, Holundergelee oder -gelee sind ausgesprochen lecker. Doch Vorsicht! Holunderbeeren können nur verzehrt werden, wenn sie gekocht wurden. Rohe Holunderbeeren enthalten cyanogene Glykoside und können zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.
Damit Holunderbeeren bedenkenlos verzehrt werden können, müssen sie lange über 80 Grad erhitzt werden. Bei den Beeren des Roten Holunders müssen zudem die Kerne ausgesiebt werden, da sie auch nach dem Kochen Glykoside enthalten.
Beim Ernten von Holunderbeeren musst du genau darauf achten, nur Beeren vom Roten oder Schwarzen Holunder zu pflücken. Denn sehr ähnlich sieht der Zwergholunder aus, der in allen Pflanzenteilen giftig ist. Seine Beeren dürfen auch nach dem Kochen nicht verzehrt werden. Der Zwergholunder ist kleiner als der Rote oder Schwarze Holunder und wächst als Busch. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass seine Triebe nicht verholzen. Seine Rispen sind hochstehend, während beim Schwarzen Holunder die Rispen herabhängen.

3. Goldregen (Viburnum anagyroides)

Der Goldregen ist ein kleiner Baum, der im Frühjahr wunderschöne gelbe Blüten trägt, die wie goldene Ketten vom Baum hängen. Der Baum ist trockentolerant und robust, hat aber den großen Nachteil, dass der Goldregen in allen Pflanzenteilen giftig ist.
Vor allem seine Früchte sind sehr giftig. Nach der Blüte bilden sich Hülsenfrüchte, die wie getrocknete Erbsenschoten aussehen. Diese enthalten Cytisin, das sehr giftig ist. Symptome einer Vergiftung sind unter anderem Schweißausbrüche, Übelkeit, Brennen im Mund- und Rachenraum und starker Durst. Daher dürfen die Schoten noch die darin liegenden Samen keinesfalls verzehrt werden. Vor allem kleine Kinder sind gefährdet, da die Schoten zum „Essen Spielen“ verleiten. Wenn Kinder 15 bis 20 Samen verzehren, kann das zum Tod führen. Goldregen sollte daher in keinem Garten, in dem Kinder spielen, stehen.

4. Pfaffenhütchen (Euonymous alata)

Das Pfaffenhütchen ist ein kleinwüchsiger Strauch, der bis zu drei Meter hoch wird. Im Herbst hat die Pflanze ihren großen Auftritt. Seine Blätter verfärben sich leuchtend rot, und attraktive Früchte zieren den Strauch. In der Mitte der Früchte befinden sich Kerne, die von einem karminrosa Mantel umgeben werden. Für Vögel sind die Früchte so lecker, dass der Strauch den Namen „Rotkehlchenbrot“ erhalten hat. Menschen und Haustiere hingegen sollten sich von den leuchtenden Farben der Früchte nicht zum Verzehr verleiten lassen. Denn das Pfaffenhütchen ist in allen Teilen giftig, wobei sich die höchste Konzentration in den Früchten befindet. Sie enthalten Steroidglykoside (Cardenolide), außerdem Alkaloide, Evonin, Coffein und Theobromin. Nach dem Verzehr von mehr als drei Samen kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen auftreten. Die Giftzentrale berichtet, dass nach Literaturangaben der Verzehr auch zu Leber- und Nierenschäden bis hin zum Tod kommen kann. Symptome können bis zu 18 Stunden nach dem Verzehr auftreten.

5. Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Das Maiglöckchen ist eine robuste, bodendeckende Staude, die sehr gut im Schatten wächst. Im Mai erfreuen die weißen Blüten, die an Rispen wachsen, den Betrachter. Ab August oder September entwickeln sich aus den Früchten rote Beeren, die bei Vögeln sehr beliebt sind. Menschen sollten aber keinesfalls die roten Früchte verzehren, da sie giftig sind. Symptome einer Vergiftung sind Übelkeit, Durchfall, Schwindel, Verlangsamung des Pulses und Beklemmungsgefühle in der Brust. Bei dem Verzehr einer großen Menge kann es auch zu Herzrhythmus-Störungen kommen.

Besondere Vorsicht ist beim Sammeln von Bärlauch geboten, da sich die Blätter von Maiglöckchen und Bärlauch sehr ähneln. Am einfachsten kannst du Bärlauch am typischen Geruch erkennen, der den Maiglöckchen fehlt. Bärlauch treibt zudem früher aus als die Maiglöckchen. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass die Blätter des Bärlauchs immer einzeln auf einem Stiel, die des Maiglöckchens zu zweit oder dritt aus dem Hüllblatt des Stängels wachsen.

6. Seidelbast (Daphne)

Der Seidelbast ist ein kleiner, zwischen ein und zwei Meter hoher Strauch. Auffällig an ihm sind die rosafarbenen Blüten, die direkt am Stamm wachsen und vor dem Laubaustrieb erscheinen. Aus ihnen bilden sich zwischen Juli und August eiförmige, rote Früchte.
Der Seidelbast ist sehr giftig. Besonders Kinder sind gefährdet, da die leuchtend roten Beeren zum Naschen verleiten. Man sollte auf den Strauch verzichten, wenn Kinder im Garten spielen, denn für Kinder kann der Verzehr von 4 bis 5 Beeren bereits tödlich sein.
Die höchste Konzentration an Giftstoffen ist in der Rinde und den Beeren enthalten. Symptome sind ein Anschwellen der Mundschleimhäute und der Zunge, Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Durchfall. Auch für Tiere, wie Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, ist der Seidelbast giftig.

7. Christophskraut

Sowohl das Weißfruchtige Christophskraut (Actaea pachypoda) als auch das Rotfruchtige Christophskraut (Actaea rubra) sind hübsche Stauden, die bis zu 60 Zentimeter hoch werden und buschig wachsen. Die Beeren sehen sehr hübsch aus, sind aber giftig und sollten nicht verzehrt werden. Symptome einer Vergiftung können Entzündungen von Magen und Darm mit Erbrechen und Übelkeit sein.

8. Aronstab (Arum maculatum)

Der Aronstab ist eine Pflanze, die sich im Schatten wohlfühlt. Im Frühjahr bildet die Pflanze wunderschöne Blüten. In der Mitte sitzt der auffällige Blütenkolben, der von einem dekorativen Hüllblatt umgeben ist. Im Herbst bilden sich knallig rote Beeren, die an dem Kolben sitzen. Leider sind die Beeren sowie die ganze Pflanze giftig für Mensch und Tier. Nach dem Verzehr können Beschwerden wie Schleimhautschwellungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Kreislaufkollaps bis hin zum Schock auftreten.

Bildnachweis:

Holunderbeeren, Bild von Anemone123

Foto Goldregen, Bild von Susann Mielke

Foto Aronstab, Bild von M W

Foto Pfaffenütchen, Bild von Annie

Foto Seidelbast, Bild von Hans

Actaea, Bild von rfotostock

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