Schattige Gartenecken werden oft vernachlässigt. Nicht selten werden sie so pflegeleicht wie möglich gestaltet und dem bodendeckenden Efeu überlassen, der zwar wenig Pflege braucht, aber auch langweilig ist. Dabei gibt es eine große Anzahl von blühenden Stauden oder Blattschmuckstauden, mit denen sich abwechslungsreiche Schattenbeet gestalten lassen. Auch diese brauchen nur in den ersten Jahren etwas Zuwendung und kommen anschließend mit relativ wenig Pflege aus.
Wir geben Tipps für Beete, die im Schatten liegen und liefern 19 Ideen für besonders schöne und pflegeleichte Stauden.
Niedrige Stauden
Niedrige Stauden werden meistens vorne ins Beet oder als Lückenfüller gepflanzt. Wir stellen hier Stauden vor, die bis zu 30 Zentimeter hoch werden.
1. Aronstab (Arum italicum)
Der Aronstab ist eine faszinierende Pflanze mit dekorativem Winterlaub. Die Blätter sind pfeil- oder herzförmig. Im Frühjahr bilden sich die Blüten in Form großer auffälliger Kolben (Spatha), die von einem Hüllblatt umgeben sind. Im Sommer zieht sich die Pflanze zurück. Ein Blickfang sind die roten Fruchtstände. Einziger Nachteil dieser außergewöhnlichen Pflanze ist, dass sie in allen Teilen giftig ist. Sie sollte nicht in Gärten gepflanzt werden, in denen sich Kinder oder Haustiere aufhalten.
Höhe: 30 Zentimeter
Blütezeit: Mai
Boden: frisch bis feucht, humus- und nährstoffreich
2. Bärlauch (Allium ursinum)
Wer Bärlauch im Garten hat, kann im Frühjahr die nach Knoblauch duftenden Blätter ernten, um Bärlauch-Pesto zu machen oder Salate mit ihnen zu verfeinern. Ab April zeigen sich dann die hübschen weißen Blüten. Bärlauch wächst gut unter Büschen oder Bäumen oder an der Nordseite des Hauses. Als Bodendecker ist die Staude nicht geeignet, denn bereits ab Juli ziehen die Blätter ein.
Höhe: 20 – 40 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: frisch bis feucht, humus- und nährstoffreich
3. Christrose (Helleborus)
Christrosen zählen zu den wenigen Stauden, die im Winter blühen. Es gibt Sorten, die in Weiß, Rosa oder Pink blühen. Im Sommer sind die immergrünen Blätter ein guter Bodendecker unter Gehölzen. Weniger bekannt, aber nicht weniger schön ist der Stinkende Nieswurz, ein weiteres Mitglied der Gattung der Helleborus. Er trägt grünliche, glockenförmige Blüten, die ein roter Rand ziert.
Höhe: 10 - 30 Zentimeter
Blütezeit: Januar bis März, November bis Dezember
Boden: humus- und nährstoffreich, kalkliebend
4. Elfenblume (Epimedium x rubrum)
Die Elfenblume bildet filigrane Laubteppiche. Dabei wuchert die robuste Pflanze nicht. Im Frühjahr zeigen sich zarte Blüten in Gelb oder Rosa.
Höhe: 30 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: nährstoffreich, trocken, humos
5. Golderdbeere (Waldsteinia ternata)
Die Golderdbeere ist ein immergrüner Bodendecker, der sich schnell über Ausläufer verbreitet und einen dichten Laubteppich bildet. Während der Blütezeit erscheinen zahlreiche einfache, gelbe Blüten.
Höhe: 10 bis 15 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: frisch, humus- und nährstoffreich, locker
6. Haselwurz (Asarum europaeum)
Die Haselwurz ist eine heimische Wildstaude, die auch an schwierigen Stellen wächst. Die langsam wachsende Pflanze bildet mit der Zeit eine Bodendecke, die auch im Winter grün ist. Die Pflanze hat schöne, nierenförmige Blätter, die wie gewachst wirken. Im Herbst „schluckt“ sie herabfallendes Laub, so dass das lästige Kehren im Frühjahr entfällt. Die kleinen, rotbraunen Blüten sind sehr unauffällig und können nur schwer erkannt werden.
Höhe: 15 - 20 Zentimeter
Blütezeit: März bis April
Boden: frisch, humusreich, durchlässig, kalkhaltig
7. Kaukasus-Vergissmeinicht (Brunnera macrophylla)
Das Kaukasus-Vergissmeinnicht verzaubert den Frühlingsgarten mit seinen zarten, hellblauen Blüten, die denen des Vergissmeinnichts sehr ähneln – daher hat die Pflanze auch ihren Namen erhalten. Nach der Blüte bedecken die herzförmigen Blätter den Boden. Die Pflanze macht sich gut als Bodendecker oder als Einzelpflanze.
Höhe: 30 - 50 Zentimeter
Blütezeit: April bis Juni
Boden: mäßig feucht bis frisch, lehmig, nährstoff- und humusreich
8. Kriech-Günsel (Ajuga reptans)
Günsel wächst unter Gehölzen wie auf Freiflächen, die im Halbschatten liegen. Die niedrige Staude vermehrt sich über Ausläufer und wächst kriechend. Die Staude trägt je nach Sorte lila oder rosafarbene Blütentrauben, die bei Hummeln sehr beliebt sind. Günsel kann zur Unterpflanzung oder als Lückenfüller verwendet werden. Die Pflanze ist wintergrün.
Höhe: bis zu 20 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: frisch bis mäßig feucht, tiefgründig, humus- und nährstoffreich
9. Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen sind robuste Stauden, die auch im trockenen Schatten unter Bäumen tapfer gedeihen. Die Blüten verströmen einen angenehmen Duft, der verrät, dass der Frühling da ist. Leider ist die langlebige Staude in allen Pflanzenteilen giftig.
Höhe: 20 - 25 Zentimeter
Blütezeit: Mai bis Juni
Boden: mäßig trocken bis frisch, locker
10. Schaumblüte (Tiarella cordifolia)
Die Schaumblüte ist eine niedrige Staude, die schnell teppichartige Bestände bildet und ein idealer, immergüner Bodendecker für dunkle Gartenecken ist. Die hellen trichterförmigen Blüten erscheinen ab Mai und sitzen an etwa 30 Zentimeter langen Stielen und bilden eine romatische Blütendecke über dem Laub. Im Herbst verfärbt sich das Laub bei den meisten Arten rot..
Höhe: 20 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: mäßig feucht, durchlässig, leicht sauer
11. Waldmeister (Galium odoratum)
Waldmeister lässt sich nicht nur für die berühmte Bowle verwenden. Das Heilkraut ist ein hübscher Bodendecker, dessen weiße Blüten helle Akzente in schattige Gartenecken zaubert. Die Staude bildet schnell Ausläufer und bedeckt schnell den Boden. Waldmeister fühlt sich wohl unter laubabwerfenden Gehölzen.
Höhe: 10 – 30 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: humusreich, durchlässig
Mittelhohe Stauden mit Höhen zwischen 30 und 80 Zentimetern
12. Funkien (Hosta)
Funkien sind aus Schattenbeeten nicht wegzudenken. Diese großartigen Blattschmuckstauden gibt es in einer sehr großen Anzahl von Arten und Sorten. Funkien blühen in Weiß oder Violett, werden aber vor allem wegen ihrer dekorativen Blätter gepflanzt. Diese können gewellt, lanzettlich bis herzförmig, grün panaschiert mit weißen oder gelben Streifen sein. Panaschierte Exemplare können dunkle Gartenecken optisch aufhellen.
Höhe: 20 – 100 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis September
Boden: humusreich, frisch, durchlässig
13. Lampionblume (Physalis alkekengi)
Die Lampionblume trägt im Herbst leuchtend orangefarbene Lampions, die im Garten und in der Vase bezaubernd aussehen. Die Blüten sind weiß und eher unauffällig. Die Staude ist sehr pflegeleicht, kann aber wegen ihrer Neigung zum Wuchern lästig werden.
Höhe: 50 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis Juli
Boden: nährstoffreich, locker, leicht kalkhaltig
14. Tränendes Herz t (Dicentra spectabilis oder Lamprocapnos spectabilis)
Das Tränende Herz ist eine romantische Blume, denn sie hat herzförmige Blüten, die nacheinander an einer langen Rispe herabhängen. Sie blüht in Weiß oder Rosa. Nach der Blüte zieht die Staude ein und macht Platz für andere Stauden im Beet.
Höhe: 30 - 50 Zentimeter
Blütezeit: April bis Mai
Boden: humusreich, kalkarm, frisch, durchlässig
15. Sterndolde (Astrantia)
Sterndolden sind hervorragende Stauden, um zwischen oder unter Bäumen und Büschen zu wachsen. Sie bevorzugen einen feuchten Boden, tolerieren aber auch einen trockenen Standort, solange sie mit einer Mulchschicht geschützt werden. Sterndolden bilden sehr hübsche, filigrane Blüten. Sie bestehen aus einer Dolde, die ein Kranz Brakteen umgibt. Die Blütenfarben reichen von Weiß, Rosa bis hin zu einem dunklen Pink. Die Blütezeit liegt je nach Sorte zwischen Juni und September. Sterndolden sind bei Bienen, Schwebfliegen und Käfern sehr beliebt.
Höhe: 40 - 70 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis September
Boden: frisch bis feucht, nährstoff- und humusreich
Hohe Stauden
Hohe Stauden werden oft als Leitstauden in Blumenrabatten verwendet.
16. Fingerhut (Digitalis)
Der Fingerhut ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze, die sich von selbst neu aussät und an immer neuen Gartenecken auftaucht. Die Blüten blühen in zarten Pastellfarben und sind vor allem für Bauerngärten und Naturgärten geeignet.
Höhe: 80 – 150 Zentimeter
Blütezeit: Juni bis August
Boden: nährstoff- und humusreich, durchlässig, feucht, eher sauer
17. Herbstanemonen
Herbstanemonen tragen je nach Sorte weiße, rosafarbene, pinkfarbene oder karminrote Blüten. Die Blüten sind schalenförmig und in einer Art Scheindolde angeordnet. Einmal angewachsen breiten sich Herbstanemonen schnell aus. Wenn sie zu viel Platz einnehmen, kannst du sie im Frühjahr teilen und an einem neuen Standort pflanzen. Sie haben dann genügend Zeit anzuwachsen und blühen bereits im Herbst. Anemonen wachsen am liebsten am Gehölzrand. Wenn sie sonniger stehen, musst du auf einen gleichmäßig feuchten Boden achten.
Höhe: zwischen 60 und 140 Zentimeter
Blütezeit: August bis Oktober
Boden: frisch bis feucht, durchlässig, humusreich, locker
18. Prachtspiere (Astilbe)
Prachtspieren blühen in Weiß, Ros und Violett. Bei weiß blühenden Astilben ist das Farbspiel der cremeweißen Knospen hin zu den weißen Blüten besonders attraktiv.
Höhe: zwischen 10 und 100 Zentimeter
Blütezeit: Juli bis August
Boden: frisch bis feucht, durchlässig, nährstoffreich, humusreich, locker
19. Silberkerze, Actaea Cimicifuga)
Silberkerzen wachsen zwar auch an sonnigen Standorten, im Schatten oder Halbschatten fühlen sich die Stauden aber wohler. Zudem kommen in schattigen Gartenecken die hellen Blütenrispen noch besser zur Geltung. In den ersten Standjahren brauchen Cimifugien etwas Zuwendung und müssen regelmäßig gegossen werden. Danach sind sie aber absolut pflegeleichte Stauden.
Höhe: bis 150 Zentimeter
Blütezeit: August bis Oktober
Boden: frisch bis feucht, humos, nährstoffreich
Bildnachweis:
Foto Aronstab von M W
Foto Schaumblüte Bild von Henryk Niestrój
Foto Kaukasus-Vergissmeinnicht von Hans
Foto Maiglöckchen Sanna
Foto Sterndolde von Annette Meyer
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