Der Lebensraum für Wildvögel nimmt immer mehr ab und mit ihm die Zahl der Wildvögel. Vögel weichen daher immer mehr auf Gärten als Lebensraum aus. Doch viele Gärten sind viel zu ordentlich, so dass es für Vögel schwer ist, dort einen Lebensraum und Nahrung zu finden. Das Insektensterben hängt übrigens stark mit dem Rückgang der Vögel zusammen, da jene wichtige Nahrungsquelle sind. Ein vogelfreundlicher Garten ist daher immer ein insektenfreundlicher Garten.
Vögel sind zudem wichtig für das biologische Gleichgewicht im Garten, da viele Pflanzenschädlinge auf ihrem Speiseplan stehen, ebenso wie die lästigen Stechmücken. Es lohnt sich also, auf die Bedürfnisse der Vögel Rücksicht zu nehmen.
Herbst und Frühling sind die richtige Zeit, um den Garten um vogelfreundliche Pflanzen zu erweitern. Hier die wichtigsten Punkte, um Vögeln das ganze Jahr über Futter, Wasser du Schutz zu jeder Jahreszeit zu bieten.
1. Vogeltränke aufstellen
Es wird viel über Vogelfutter geschrieben und darüber vergessen, wie wichtig Wasser für Vögel ist. Jeder vogelfreundliche Garten braucht mindestens eine Vogeltränke. Noch besser ist fließendes Wasser, wie zum Beispiel ein kleiner Bachlauf oder eine seichte Stelle an einem Gartenteich, die noch dazu zu einem Bad einlädt.
Wer keinen Platz für einen Gartenteich hat, kann statt einer Vogeltränke auch einen kleinen Teich in einem großen Topf anlegen. Für die Vögel muss hier ein guter Platz, von dem aus sie trinken können, eingerichtet werden.
Wichtig ist, dass du den Vögeln im Garten das ganze Jahr über Wasser anbietest. In Gartenteichen solltest du daher immer eine Stelle im Teich eisfrei halten. Vogeltränken müssen an frostigen Tagen täglich mit heißem Wasser enteist werden.
2. Weniger Rasenfläche
Ein ordentlich gestutzter, sattgrüner Rasen ist immer noch der Traum vieler Gartenbesitzer. Leider bieten diese grünen Teppiche für Vögel und Insekten kaum Lebensraum. Wenn möglich, solltest du einen Rasenstreifen nicht oder nur selten mähen. Durch den Verzicht auf Rasendünger wird der Rasen abgemagert und immer mehr Wildblumen können sich ansiedeln.
Noch interessanter für Vögel wird ein Garten, in dem eine Wildblumenwiese statt eines Rasens wächst. Abei muss es nicht die ganze Rasenfläche sein, die in eine Wiese umgewandelt wird. Ein Streifen am Rand bewirkt schon sehr viel.
3. Hecken pflanzen
Vögel lieben gemischte Hecken. Sie können sich darin verstecken, in ihnen nisten und Futter finden. Am liebsten haben Vögel gemischte Hecken, mit Sträuchern die Futter und Schutz, zum Beispiel wegen eines dichten Wuchses oder wehrhaften Dornen, bieten. Besonders beliebt bei Vögeln sind Wildobststräucher.
4. Übergang von der Hecke zum Rasen
Vor der Hecke ist meistens der Platz, wo die Hecke auf die Wiese oder einen Weg trifft. Auch diesen kannst du vogelfreundlich gestalten. Zwischen bodendeckenden Stauden verstecken sich gerne Insekten, die für viele Vögel begehrte Leckerbissen sind. Viele tragen Samen und Früchte, die von Vögeln gern gefressen werden. Wildstauden oder sich selbst aussäende Sommerblumen sind nicht nur für die Tierwelt interessant, sondern mach den Garten auch abwechslungsreich und für dich pflegeleicht.
5. Totholzhaufen als Versteck anbieten
In größeren Gärten kannst du im hinteren Teil des Gartens einen Totholzhaufen anlegen. Dies ist eine gute Ergänzung zu einer vogelfreundlichen Hecke, da sie Verstecke für Vögel und Insekten bieten. Auch locker aufgeschichtete Steinhaufen sind durchaus bei Vögeln beliebt.
6. Immergrüne Gehölze nicht vergessen
Immergrüne Gehölze sollten in keinem Garten fehlen. Sie sind für die Gartengestaltung wichtig, da sie im Winter Grün in den Garten bringen. Vor allem bieten sie Vögeln Schutz vor kalten Winden und Versteckmöglichkeiten. Viele tragen auch Beeren, die die Vögel bis in den Winter hinein fressen können. Gut geeignet sind zum Beispiel Eiben, Stechpalmen, Fichten, Kiefern
7. Zäune und Wände begrünen
Je mehr Lebensraum für Vögel zur Verfügung steht, desto besser. Begrüne Zäune und pflanze Kletterpflanzen an Wände zum Beispiel mit Efeu, Clematis, Jelängerjelieber und schaffe so zusätzliche Plätze zum Brüten.
8. Eine Vielfalt an Pflanzen mit Blüten, Früchten und Samen pflanzen
Achte auf eine Vielzahl heimischer Pflanzen, damit Vögel das ganze Jahr über Nahrung finden. Das sind zum Beispiel die Samen von Gräsern, die Früchte von Beerensträuchern, die Früchte von Gehölzen, die bis in den Winter an den Ästen hängen bleiben.
Tipp: Denke daran, dass die meisten Vögel Insekten auf ihrem Speisezettel stehen haben. Insektenfreundliche Pflanzen sind daher auch vogelfreundliche Pflanzen.
9. Nistkästen aufhängen und pflegen
Nistkästen machen den Garten für viele Vögel sehr attraktiv, vor allem, wenn es keine großen Bäume gibt. Nistkästen müssen aber regelmäßig gereinigt werden.
10. Futterhäuser aufstellen
Vögel zu füttern, hilft nicht nur den Vögeln, sondern ist auch wunderschön zu beobachten. Achte darauf, das passende Futter für jede Vogelart anzubieten.
Futterhäuser müssen regelmäßig gereinigt werden. Das bedeutet nicht nur, dass Futterreste entfernt werden müssen. Greife zu Bürste und heißem Wasser und schrubbe das Vogelhaus ordentlich sauber.
11. Verzicht auf Chemie im Garten
Ganz wichtig: Ein vogelfreundlicher Garten ist ein Garten ohne Chemie. Insekten sind aus Sicht von Vögeln leckeres Futter. Wenn du Insekten mit Gift bekämpfst, nimmst du in Kauf, dass auch Vögel das Gift aufnehmen. Schädlinge im Garten kannst du auf natürliche Art und Weise bekämpfen. Das gleiche gilt in gleichem Maße für Herbizide und Fungizide.
12. Garten mulchen
Mulch ist in vielfacher Hinsicht wertvoll für den Garten. Er verbessert die Bodenqualität, schützt den Boden vor dem Verschlämmen und Austrocknen und verhindert Unkraut. Auch Vögel finden eine Mulchschicht super, da sich unter ihr viele leckere Insekten verbergen.
13. Eine wilde Ecke im Garten zulassen
Ein Totholzhaufen, ein Komposthaufen, wucherndes Unkraut – das lässt ein Vogelherz höher schlagen. Wenn es die Größe deines Gartens zulässt, überlasse ein Eckchen deines Gartens der Tierwelt, denn dort finden viele Kleinlebewesen und Vögel Futter und Zuflucht.
14. Nicht zu viel aufräumen
Vor allem im Herbst solltest du auf größere Aufräumarbeiten im Garten verzichten. Insekten, die sich im Laub auf den Beeten verstecken, und Samen von Stauden, die im Herbst nicht geschnitten werden, sind wichtig für Vögel.
15. Sandbadestelle einrichten
Etwas Luxus für die Gefiederpflege darf es schon sein. Viele Vögel leben ein Sandbad. Du kannst es leicht einrichten, indem du eine 5 bis 10 Zentimeter tiefe Grube aushebst und mit Sand füllst. Unter dem Sand sollte kein nährstoffreicher Humus sein, da das Sandbad sonst schnell wieder zuwächst.
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