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Sträucher Schneiden – wann und wie?

Anleitung zum Schneiden von Ziersträuchern, zum richtigen Zeitpunkt und zur Schnitttechnik. Jetzt lesen, wie Sträucher so geschnitten werden, dass sie vital und gesund bleiben.

Ziersträucher brauchen alle drei bis fünf Jahre einen Pflegeschnitt, um vital zu bleiben. Sonst vergreisen die Büsche, werden kahl und unansehnlich. Wir geben Infos zum Schneiden von Ziersträuchern, Halbsträuchern, Rutensträuchern, Schößlingssträuchern und Beerensträuchern.

Sträucher schneiden – der Pflegeschnitt

Beim Schneiden von Ziersträuchern sollte der natürliche Wuchs erhalten bleiben, und zwar so, dass ein Schnitt auf den ersten Blick nicht erkannt wird. Es ist also wichtig, auf die Wuchsform von Sträuchern zu berücksichtigen.

Ein häufiger Fehler beim Sträucher Schneiden ist es, die Triebe von Sträuchern auf einer bestimmten Höhe kappen, so wie es bei einem Formgehölz oder einer Hecke üblich ist. Leider sind nicht alle Sträucher dazu geeignet. An den Schnittstellen treiben die Sträucher dann mit vielen Trieben aus und tragen einen „Bubikopf“ aus vielen Ästen. Dies sieht nicht nur unnatürlich aus, sondert führt auch zum Vergreisen des Strauches, da die Leistungsfähigkeit der Triebstummel nachlässt.

  • Bei Sträuchern, bei denen alle Triebe direkt aus dem Wurzelstock wachsen, wie zum Beispiel einem Haselnussstrauch, werden die ältesten Triebe bodennah abgeschnitten.

  • Bei Sträuchern, bei denen neue Triebe auch aus der Basis älterer Äste wachsen, werden alte Triebe oberhalb des Neuaustriebs abgeschnitten. Wenn es ausreichend junge Triebe gibt, kannst du die älteren Triebe auch bodennah entfernen.

  • Sträucher, die sich etwa auf halber Höhe verzweigen, werden im Inneren ausgelichtet, ohne dass die Spitzen der Büsche gekürzt werden. Schneide einen Trieb kurz über einem Seitentrieb ab, ohne einen Stummel stehen zu lassen. Beispiele für diese Sträucher sind der Hartriegel, die Weigelie oder der Rhododendron.

  • Bei allen Sträuchern werden alle jungen, schwachen Triebe bodennah oder direkt am nächsten Ast abgeschnitten.

  • Totholz wird herausgeschnitten.

Sträucher schneiden – der richtige Zeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt zum Schneiden von Büschen hängt davon ab, wann die Sträucher blühen.

  • Frühjahrs- und sommerblühende Sträucher Frühjahrs- und sommerblühende Sträucher werden nach der Blüte geschnitten, sonst bleibt die Blüte aus. Bei den Hortensien sind es die Bauernhortensien, Samthortensien und Tellerhortensien, die ihre Blüten bereits im Herbst angelegt haben. Bei diesen solltest du im Frühjahr nur die erfrorenen Triebspitzen kürzen. Eine genaue Anleitung zum Hortensien Schneiden findest du hier.

  • Im Sommer oder Herbst blühende Sträucher Im Sommer oder Herbst blühende Sträucher, die am einjährigen Holz blühen, wie zum Beispiel der Roseneibisch werden vor dem Austrieb geschnitten. So haben die Büsche viele Triebe, an denen sich Blütenknospen bilden.

Halbsträucher schneiden

Anders als die „normalen“ Sträucher, müssen Halbsträucher jedes Jahr geschnitten werden. Halbsträucher frieren zum einen im Winter meistens zurück, da die oberen Triebe nicht verholzen und daher sehr frostanfällig sind. Zum anderen verholzen Halbsträucher von unten und bilden ein strauchiges Pflanzgerüst. Da Halbsträucher aus dem alten Holz nicht mehr austreiben, sollte das „Gerüst“ so klein wie möglich gehalten werden. Schneide bei Halbsträuchern im Sommer die verblühten Blüten und die Triebspitzen um etwa fünf Zentimeter zurück. Im Frühjahr, wenn keine starken Fröste mehr zu erwarten sind, werden alle Triebe auf etwa 10 bis 15 Zentimeter gekürzt. Achte darauf, nicht ins alte Holz zu schneiden. Dort treiben Halbsträucher nämlich nicht mehr aus.

Beispiele für Halbsträucher sind der Schleifenblume, Lavendel, Blauraute, Bartblume oder die Zistrose sowie die Kräuter Echter Salbei, Rosmarin, Ysop, Currykraut und Thymian.

Rutensträucher schneiden

Rutensträucher sind Sträucher, die eine Vielzahl wenig verzweigter Triebe haben. Beispiele sind Ginster, Winterjasmin oder Geißklee. Diese kannst du nach der Blüte um ein Drittel kürzen.

Auch wenn man es ihnen nicht ansieht, so zählen auch Spiersträucher, Fingerstrauch und andere Sträucher, die als „Bodendecker“ kultiviert werden, zu den Rutensträuchern. Diese werden am besten alle drei bis fünf Jahre komplett bis auf etwa 10 bis 15 Zentimeter zurückgeschnitten.

Immergrüne Sträucher schneiden

Bei immergrünen Sträuchern werden, soweit es sich nicht um Formgehölze handelt, Äste im Inneren entnommen, so dass die Schnittmaßnahmen kaum auffallen und der Strauch behutsam verjüngt oder in der Größe reduziert wird. Schneide immer oberhalb eines bestehenden Seitentriebs und lasse keinen Stumpen stehen.

Rosen schneiden

Auch Rosen zählen zu den Sträuchern. Der wichtigste Schnitt für Rosen ist im Frühjahr. Zwischen März und April werden alle Triebe bis auf die zweite oder dritte Knospe zurückgeschnitten. Eine Ausnahme bilden die Bodendeckerrosen. Kletterrosen, die nur behutsam gekürzt werden, und einmal blühende Rosen, die ihre Knospen bereits im Herbst angelegt haben. Ein zweiter Schnitt erfolgt nach der Blüte. Dann werden verblühte Blüten oder auch junge Triebe gekürzt, um eine zweite Blüte zu fördern. Ab Mitte Juli sollten Rosen nicht mehr geschnitten werden, da der Neuaustrieb vor dem Winter nicht mehr verholzen und die Gefahr des Zurückfrierens erhöht wäre.

Eine ausführliche Anleitung zum Rosen Schneiden findest du hier.

Beerensträucher richtig schneiden

Beerensträucher müssen anders als Ziersträucher geschnitten werden.

Tipp: So erkennst du ältere Triebe

Bei allen Sträuchern werden die älteren Triebe herausgeschnitten, um den jungen mehr Platz zu machen. Ältere Triebe kannst du an der dunkleren, grauen Farbe des Rinde, die sich teilweise ablöst. Außerdem haben ältere Triebe einen größeren Durchmesser.

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