Auch wenn nicht alle tropischen Pflanzen bei uns erhältlich sind, so ist es doch spannend, über den eigenen Gartenzaun bzw. Tellerrand hinauszuschauen und zu erfahren, welche Kräuter und Früchte in den Tropen als Heil- und Gewürzpflanzen verwendet werden. Wetten, Ihr kennt nicht alle?
1. Windradblume (Tabernaemontana divaricata)
Wer die Blüten dieser hübschen Pflanze sieht, kann sich gar nicht vorstellen, dass diese Pflanze nicht nur schöne Blüten, sondern auch Heilkräfte besitzt. Die Wurzeln werden zur Behandlung von Bluthochdruck, Kopfschmerzen und Krätze sowie in der Volksmedizin als Antiepileptikum und Antioxidans verwendet.
Die Windrad-Blume ist in Südasien heimisch und heute in ganz Südost-Asien anzutreffen. Die Pflanze wächst als kleiner immergrüner Strauch. Wegen der schönen Blüten wird sie in tropischen Regionen gerne als Zierstrauch zum Einfassen von Blumenrabatten verwendet. Am besten wächst die Windradblume an einem vollsonnigen Standort.
2. Pomelo (Citrus maxima)
Der botanische Name verrät es bereits: Die Pomelo ist die größte aller Zitrusfrüchte – immerhin kann die Frucht einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimeter erreichen. Die Frucht wird von einer dicken Schale umgeben, daher sind Pomelos lange haltbar. Pomelo-Bäume sind im Fernen Osten, vor allem in Malaysia, Süd-China und Thailand zu Hause. Die Früchte werden als Glücksbringer und Symbol für Wohlstand für das kommende Jahr gesehen, daher gibt es in China während des Chinesischen Frühjahresfestes kaum einen Haushalt, in dem diese Frucht nicht zu finden wäre.
Pomelo-Bäume werden bis zu acht Meter hoch, bilden eine dichte, schattenspendende Krone und haben immergrüne Blätter. Die Blüten duften so angenehm, dass sie auch zur Herstellung von Parfüms verwendet werden. Pomelo-Bäume wachsen in der vollen Sonne in einem heißen, feuchten Klima.
Pomelo ist reich an Vitamin C Pomelo Vitamin C sowie Kalium und enthält mehrere andere Vitamine, Mineralien sowie Eiweiß und Ballaststoffe.
3. Madagaskar-Immergrün (Vinca rosea)
Wie der Name es bereits verrät, ist die Heimat dieser Pflanze Madagaskar. Heute ist sie überall in den Tropen verbreitet. Auch wenn sie so schöne Blüten trägt, liegt ihr wahrer Schatz in den Inhaltsstoffen. Traditionell werden die Blätter bei Rheuma und Diabetes eingesetzt, während die Blüten Halsschmerzen und Erkältungen lindern helfen. In der modernen Medizin wird die Pflanze verwendet, um Leukämie zu behandeln.
Die Pflanze wächst an sonnigen Standorten und wird zwischen 30 und 100 Zentimeter hoch. Die hat dunkelgrüne, glänzende Blätter und hübsche Blüten in einem kräftigen Rosa. Daher wird die Pflanze auch als Zierpflanze in Rabatten und Pflanzkübeln kultiviert.
4. Taro (Colocasia esculenta)
Taro wird seit sehr langer Zeit als Nutzpflanze genutzt. Die Pflanze wächst unverzweigt und treibt große, dekorative Blätter. Es werden die Wurzeln und die jungen Blätter verwendet. Die Knolle enthält scharfe Calciumoxalat-Kristalle, die Reizungen an der Haut verursachen. Durch Kochen werden sie zerstört. Kultursorten enthalten die Kristalle normalerweise nicht.
Der Taro werden eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften nachgesagt. Die Knollen sollen u.a. wegen ihres hohen Gehalts an Vitamin C, Vitamin B6 und Vitamin E das Immunsystem stärken, Blutdruck senkend wirken und den Blutzuckerspiegel regulieren
5. Luffa (Luffa aegyptiaca, oder Luffa cylindrica)
Luffa, oder auch Schwammgurke, wächst sehr stark und braucht daher ein großes Rankgerüst, das sehr schnell von den Blättern des Kürbisgewächses bedeckt ist. Die Früchte werden getrocknet als Schwamm verwendet. Junge Früchte werden sehr gern roh oder gekocht verzehrt.
Luffa-Gurken sollen u.a. bei der Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen, aber auch bei Schmerzen und Arthritis helfen.
6. Echte Aloe (Aloe Vera)
Aloe Vera ist eine sehr bekannte Heilpflanze, die vor allem wegen ihrer wohltuenden Wirkung bei Verletzungen oder Verbrennungen der Haut geschätzt wird. Die sukkulente Pflanze kann sehr leicht als Zimmerpflanze gehalten, und aus den Blättern das Gel selbst gewonnen werden. Das Fruchtfleisch wird auch für Getränke und Desserts verwendet.
7. Schwertbohnen (Canavalia gladiata)
Schwertbohnen sind schnell wachsende Rankpflanzen, die in jedem frostfreien Klima angebaut werden können und in Süd-Ost-Asien weit verbreitet sind. Die Pflanzen können zwischen bis zu 10 Meter hoch werden. Die Schoten erreichen die stattliche Länge von 40 Zentimetern.
Roh oder gekocht werden die jungen Schoten gegen Durchfall verwendet. Der Verzehr der Wurzeln soll die Durchblutung verbessern. Reife Samen werden in der Regel zum Verzehr in Salz gekocht. Schwertbohnen werden auch als Gründüngungspflanze angebaut.
8. Pfeifenblumen (Aristolochia macrophylla)
Die Blüten der Pfeifenblumen erinnern an Meerschaum-Pfeifen. Daher haben sie im englischen Sprachraum den hübschen Namen ‚dutchman´s pipe‘ erhalten. Die Blüten sehen wunderschön aus. Die Freude an ihnen wird jedoch durch den Geruch nach verfaulendem Fleisch geschmälert, mit der die Pflanze Insekten anlockt. Die Triebe der Kletterpflanze erreichen eine Länge von bis zu fünf Metern und brauchen ein Klettergerüst, an dem sie sich festhalten können. Die schnell wachsenden Pfeifenblumen können auch bei uns im Sommer als Kübelpflanze kultiviert werden und können an einem frostfreien Platz überwintern.
Blätter werden bei Bluthochdruck, Fieber, Insektenstichen und Schwellungen verwendet. Die Wurzeln sind giftig.
9. Blaue Klitorie, Schamblüte (Clitoria ternatea)
Das intensive Blau der Blüten der Blauen Schamblüte oder Blauen Klitorie sind nicht nur eine Augenweide. Die Blüten werden getrocknet als Tee verwendet und helfen gegen Stress und Depressionen, wirken krampflösend und sollen Hautalterung und dem Ergrauen der Haare vorbeugen. Die Blüten werden nicht nur als Tee, sondern auch zum Färben von Speisen und Kleidung verwendet. In tropischen und subtropischen Gebieten zieren die Pflanzen auch Parks und Gärten oder wachsen wild im Unterholz von Wäldern.
10. Curry-Baum (Murraya koenigii)
Die Blätter des Curry-Baums haben ein starkes, intensives Aroma. Sie werden vor allem in Indien und Sri Lanka zum Würzen von Curries verwendet, sind aber nicht Bestandteil vom Currygewürz. Die Blätter werden frisch oder getrocknet beim Kochen in die Speisen gegeben und vor dem Servieren herausgenommen. Die Blätter sind reich an Vitamin C und Antioxidantien. Sie sollen bei Herzerkrankungen helfen sowie bei der Behandlung von Infektionen und Entzündungen.
Der immergrüne Strauch wird etwa 2,5 Meter hoch und hat weiße, süß duftende, trichterförmige Blüten, die in Büscheln wachsen. Aus diesen entstehen runde bis längliche Früchte. Diese sind essbar und reich an Vitamin C.
11. Hiobsträne (Coix lacryma-jobi)
Die Hiobsträne, auch Hiobstränengras oder Chinesische Perlgerste ist eine tropische Getreidepflanze, die in Ostasien und Malaysia zu Hause ist. Sie wird zwischen einem und drei Meter hoch und wird als Nutz- und Zierpflanze verwendet. Ihre Körner sehen sehr dekorativ aus, daher werden sie als Perlen für Rosenkränze, Modeschmuck und Verzierungen für Stammeskopfbedeckungen und Taschen verwendet. Die Körner werden wie Ceralien verwendet oder zu Mehl gemahlen.
12. Galgant, Thai Ingwer (Alpinia galanga)
Galgant und Ingwer lassen sich sehr leicht verwechseln, denn beide gehören zur Familie der Ingwergewächse. Aus den Rhizomen treibt Der Thai-Ingwer bis zu zwei Meter lange, krautige Triebe, an denen 25 bis 30 Zentimeter lange Blätter wachsen. Die Rhizome werden klein geschnitten für verschiedene Speisen, wie zum Beispiel Tom Yam, verwendet oder zu einer Paste verarbeitet. Galgant schmeckt zwar ähnlich wie Ingwer, hat aber ein feineres Aroma. Kleinere Rhizome sind schärfer als große.
Thai-Ingwer wirkt antibakteriell und anti-entzündlich und wird in erster Linie gegen Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Ferner soll Galgant bei Kopfschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Fieber, Schlafstörungen und Nervosität helfen.
13. Pandan-Palme, Schraubenbaum (Pandanus amaryllifolius)
Pandan wird auch als die „Vanille des Ostens“ beschrieben und für Süßspeisen und Desserts verwendet sowie zum Färben grüner Gerichte, wie zum Beispiel Kuchen und Desserts, Hühnergerichte oder Reis. Die Blätter werden auch eingesetzt, um Klebreis, Hühnchen oder Fisch zu hübschen Päckchen zu verschnüren.
Die tropische Pflanze ist in Malaysia beheimatet und hat lange, schmale Blätter. Ihr Aussehen erinnert ein bisschen an das der Yucca-Palme, die Pandan-Palme wird allerdings nur einen Meter hoch. Pandan soll schmerzlindernd bei Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und Arthtitis wirken. Dem Tee aus den Blättern wird Blutzucker senkende Wirkung nachgesagt. Wer Schlafprobleme kann es mit diesem Trick versuchen: ein gefaltetes Blatt der Pandan-Palme unter das Kopfkissen gelegt, soll zu einem tiefen Schlaf führen.
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Bild Pfeifenblume von Thomas Budach
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