Nachreifendes und nicht nachreifendes Obst
Wenn im Garten Bäume und Sträucher voller Obst hängen, stellt sich die Frage, wann der beste Zeitpunkt zum Ernten ist? Dann, wenn das Obst schon richtig reif ist, oder dann, wenn es noch ein paar Tage braucht. Die gleiche Frage stellt sich beim Einkauf im Supermarkt: ist es besser, reife Früchte in den Einkaufswagen zu legen oder solche, die noch nicht ganz reif sind?
Die richtige Antwort auf diese Frage hängt von dem Obst ab. Denn Obst lässt sich im Hinblick auf sein Reifeverhalten in zwei Gruppen einteilen, in nachreifendes und nicht nachreifendes Obst.
Warum Obst nachreift
Wenn Früchte reif werden, verändert sich die Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe. Der Gehalt an Glucose, Fructose und Saccharose steigt, so dass die Frucht süßer wird. Meistens nimmt auch der Stärkegehalt ab und die Farbe verändert sich durch den Abbau von Chlorophyll. Reife Früchte schmecken besonders süß und entwickeln ihr bestes Aroma.
Ausgelöst wird dieser Reifeprozess durch das Pflanzenhormon Ethylen. Nachreifendes Obst produziert Ethylen selbst, auch noch nach der Ernte, so dass die Stoffwechselvorgänge finden weiter stattfinden und die Früchte nach der Ernte weiter reifen. Je wärmer und heller die Früchte gelagert werden desto schneller läuft der Reifungsprozess ab. An einem sauerstoffarmen, dunklen, kühlen Ort mit hoher Luftfeuchtigkeit reifen Früchte deutlich langsamer.
Nicht nachreifendes Obst
Früchte, die nicht nachreifen, werden nach der Ernte nur schlechter. Daher solltest du beim Kauf darauf achten, möglichst reife Früchte zu kaufen bzw. die Früchte erst dann zu ernten, wenn sie schon voll ausgereift sind und keine grünen Stellen mehr haben.
Brombeeren
Clementinen
Grapefruits
Kirschen
Litschi
Mandarinen
Orangen
Stachelbeeren https://freudengarten.de/show/657/stachelbeeren-in-den-garten-pflanzen
Weintrauben
Nachreifende Obstsorten
Nachreifende Früchte können gepflückt werden, wenn sie noch nicht ganz reif sind. Sie reifen bei Zimmertemperatur nach und entwickeln nahezu ihr volles Aroma. Früchte, die am Strauch oder Baum reifen können, schmecken aber immer noch einen Tick besser.
Diese Obstsorten reifen nach:
Aprikosen
Avocados
Bananen
Birnen
Datteln
Guaven
Heidelbeeren
Kiwis
Mangos
Nektarinen
Passionsfrucht
Pfirsiche
Pflaumen
- Zwetschgen
Obst richtig lagern
Nachreifende Früchte produzieren auch nach der Ernte noch das Pflanzenhormon Ethylen und geben es an ihre Umgebung ab. Das heißt, dass Früchte, die neben nachreifenden Früchten in der Obstschale liegen, schneller reifen oder – im Falle nicht nachreifender Früchte altern. Äpfel, Bananen und Tomaten geben besonders viel Ethylen ab und sollten daher nicht neben nicht nachreifendes Obst gelegt werden.
Da nicht nachreifendes Obst nur schlechter wird, solltest du es kühl und dunkel lagern, um den Alterungsprozess zu verlangsamen.
Tipp: Möchtest du, dass geerntete Früchte schneller nachreifen, solltest du sie neben Äpfel oder Bananen legen.
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