Nicht nur Kinder naschen gerne süße Früchte direkt vom Strauch. Viele Beerensträucher, wie Johannis- oder Stachelbeere, sind zudem pflegeleichte Gartenpflanzen oder dekorative Bodendecker, wie zum Beispiel Walderdbeeren und Cranberries. Warum also nicht zwei Vorteile haben: den Genuss süßer Beeren und wenig Arbeit bei der Gartenpflege?
Standort und Boden
Die meisten Beerensträucher lieben einen sonnigen und windgeschützten Standort. Dabei gilt die Faustregel, dass die Früchte der Beerensträucher um so süßer und vitaminreicher werden je sonniger sie stehen. Ein guter Standort ist auch ein Plätzchen vor einer schützenden Wand, am besten an der West- oder Südseite des Hauses.
Der Boden sollte locker und humos und nährstoffreich sein. Wichtig ist vor allem, dass die Erde durchlässig ist, um Staunässe zu vermeiden. Wenn du lehmhaltigen Boden hast, solltest du die Erde vor dem Pflanzen von Beerensträuchern mit Humus oder Laub durchmischen. Bei sandigen Böden hilft Steinmehl, damit die Erde länger das Wasser speichern kann.
Pflanzen und Pflegen
Die beste Pflanzzeit für Beerensträucher ist der Herbst. Dann können die Pflanzen noch gut einwurzeln und im nächsten Frühjahr mit dem Wachstum loslegen. Wurzelnackte Pflanzen müssen vor dem Pflanzen noch eingekürzt werden. Containerware kann von Frühjahr bis Herbst gepflanzt werden und muss auch vor dem Pflanzen nicht gekürzt werden. Dafür sind Beerensträucher im Container auch teurer als wurzelnackte Pflanzen.
Eine Ausnahme bei der Pflanzzeit gilt für die Erdbeeren. Diese werden im Hochsommer gepflanzt.
Achte beim Pflanzen von Beerensträuchern auf ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen, da viele Beerensträucher anfällig für Mehltau bzw. Grauschimmel sind. Bei zu enger Pflanzung erhöht sich das Infektionsrisiko, da die Blätter nach Regenfällen nicht so gut trocknen können. Auch Kräuter, die zu nah an die Pflanzen heranwachsen, machen Beerensträucher anfälliger für Pilzkrankheiten.
Da die meisten Beerensträucher Flachwurzler sind, dürfen sie Pflanzen beim Pflanzen nicht zu tief gesetzt werden. Die Veredelungsstelle der Sträucher darf nicht unter der Erde liegen. Am besten die Pflanzen so tief in die Erde bringen, wie sie im Topf standen. Nach dem Pflanzen die Beerensträucher sehr gut angießen und den Boden nicht hacken.
Wer reich ernten möchte, sollte die Pflanzen im Frühjahr mit einer guten Portion Kompost düngen. Aber Vorsicht mit zu viel Stickstoffdünger! Dieser fördert das Wachstum der Blätter und erhöht die Gefahr einer Erkrankung mit Mehltau. Um die flach wurzelnden Pflanzen durch Hacken und Jäten nicht zu stören, ist es ratsam, im Wurzelbereich gut zu mulchen. So werden die Wurzeln der Pflanzen nicht durchs Jäten verletzt und die Pflanzen trocknen nicht so schnell aus.
Für einen guten Ertrag ist regelmäßiges Schneiden wichtig, da Beerensträucher am jungen Holz Früchte tragen. Die meisten Beerensträucher werden direkt nach der Ernte geschnitten. Entfernt werden die älteren Triebe. Diese erkennst du an der dunkleren Holzfarbe. Die zweijährigen Ruten der Himbeer- und Brombeersträucher werden nach der Ernte ganz zurückgeschnitten.
Beerensträucher für Bienen und andere Insekten
Beerensträucher zählen zu den Trachtpflanzen, da ihre Blüten Bienen wertvollen Nektar liefern. Aufgrund der unterschiedlichen Blütezeiten der Beerensträucher bieten sie Bienen den ganzen Sommer über Nahrung.
Beliebte Beerensträucher für den Garten:
Johannisbeersträucher (Ribes)
Johannisbeeren sind unkompliziert in der Pflege. Da Johannisbeeren nicht sehr groß werden, sind sie auch für kleine Gärten geeignet. Mit den Sträuchern lassen sich auch gut Hecken bilden oder verschiedene Gartenräume voneinander abtrennen.
Von den Johannisbeeren gibt es Sorten, die rote, weiße und schwarze Johannisbeeren tragen. Johannisbeeren sind sehr vitaminreich, pro hundert Gramm haben sie mehr Vitamine als Zitronen.
Beim Pflanzen müssen Johannisbeeren anders als andere Beerensträucher tief gepflanzt werden, der Abstand zu anderen Pflanzen sollte etwas mehr als einen Meter betragen. Wer schwarze Johannisbeeren ernten möchte, sollte mindestens zwei Sträucher im Garten haben.Stachelbeersträucher (Ribes uva-crispa)
Auch Stachelbeeren sind unkomplizierte Gartenpflanzen. Allerdings neigen sie oft zu Mehltau. Daher solltest du beim Kauf darauf achten, mehltauresistente Pflanzen zu erwerben. Der Abstand zu anderen Pflanzen sollte bei Büschen etwa 1,5 Meter betragen, bei Hochstämmchen ist ein Pflanzabstand von etwa einem Meter ausreichend.Himbeeren (Rubus idaeus)
Süße Himbeeren direkt vom Strauch zu naschen ist ein besonders leckerer Genuss. Beim Pflanzen von Himbeeren ist es wichtig, auf einen lockeren Boden zu achten, da die Pflanzen keine Staunässe vertragen. Himbeeren werden am besten in Reihen entlang eines Spaliers gepflanzt, das den Pflanzen Halt gibt. Der Abstand zwischen den Reihen sollte etwa 50 Zentimeter betragen. Bei den früh tragenden Sorten werden die Ruten, die Früchte getragen haben, bodennah zurückgeschnitten, während die jungen Triebe stehen bleiben. Bei den spät tragenden Sorten werden alle Ruten nach der Ernte abgeschnitten.Brombeersträucher (Rubus-Arten)
Brombeersträucher sind sehr anspruchslos. Die Früchte sind nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund. Sie enthalten einen hohen Anteil an Vitamin A und C sowie an Flavonoiden. Neben den Früchten kann man auch die Blätter der Brombeersträucher trocknen und als Kräutertee, am besten mit anderen Kräutern zusammen, verwenden.
Brombeersträucher neigen dazu, sich stark auszubreiten. Daher ist es sinnvoll, sie in Pflanztröge zu setzen. Die Triebe sollten an Spalieren hochgebunden werden - bei stachellosen geht das ganz ohne Kratzer! Die Früchte sind reif, wenn sie sich leicht vom Zapfen lösen lassen.Taybeere (Rubus 'Tayberry)
Die Züchtung Taybeere ist eine Kreuzung zwischen Himbeere und Brombeere. Gepflegt werden die Taybeeren wie die Himbeeren und Brombeeren.Walderdbeeren (Fragaria vesca)
Walderdbeeren tragen nicht nur den ganzen Sommer über kleine, süße, aromatische Früchte, sondern sind auch ein schöner Bodendecker. Walderdbeeren benötigen keine Pflege. Nur wenn sie zu wenig Früchte tragen, solltest du die Blätter im Herbst abschneiden und die Erde mit Humus anreichern.Goji-Beere (Lycium barbarum)
Beliebt ist auch die Goji-Beere. Der Strauch wird bis zu 350 Zentimeter hoch, kann aber auch zurückschnitten im Kübel gehalten werden. Die Beeren sind aufgrund ihres hohen Gehalts an Vitamin A, B2 und C sowie an Zink und Eisen sehr gesund. Doch Pflanze liefert nicht nur leckere und gesunde Früchte, sondern ist mit ihren kleinen lila Blüten auch eine Augenweide im Garten.
Beim Pflanzen auf ausreichend Abstand zu anderen Pflanzen achten, da die Goji-Beere zu Mehltau neigt. Die Pflanzen benötigen wenig Wasser, also bitte nicht zu stark gießen. Die Goji-Beeren können durch Trocknen haltbar gemacht werden.Heidelbeeren (Vaccinium myrtillus)
Heidelbeersträucher sind an sich robuste Pflanzen, brauchen aber sauren Boden. In die Pflanzgrube daher Rhododendren-Erde bzw. Moorbeeterde geben oder am besten in einen Pflanzcontainer mit Rhododendren-Erde pflanzen. Auch beim Düngen solltest du Rhododendron-Dünger verwenden. Zum Gießen ist abgestandenes Wasser aus der Gießkanne oder Regenwasser am besten geeignet. Damit Blaubeeren reich tragen, müssen mindestens zwei Pflanzen nebeneinander gepflanzt werden. Der Standort sollte halbschattig bis schattig sein.
Blaubeeren wachsen die ersten Jahre im Beet ohne Schnitt. Danach die Pflanzen regelmäßig etwas auslichten und jährlich ein bis zwei ältere Triebe kurz über dem Boden abschneiden.Cranberries (Vaccinium macrocarpon)
Cranberries, oder auch Großfruchtige Moosbeere, sind mit den Heidelbeeren verwandt und haben ähnliche Ansprüche an den Boden und Standort. Die immergrünen Pflanzen werden wie Heidelbeeren am besten in Rhododendron-Erde gepflanzt. Bei der Pflege ist darauf zu achten, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Zum Gießen am besten Regenwasser verwenden. Die Früchte haben viel Vitamine und Eisen und wirken entzündungshemmend.
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