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Zwetschgen pflanzen, pflegen ernten

Ab Juli beginnt die Zwetschgen-Zeit. Zwetschenkuchen und -mus sowie andere Köstlichkeiten, die aus Zwetschgen zubereitet werden, stehen jetzt wieder auf dem Speiseplan. Glücklich, wer einen Zwetschgenbaum im Garten hat.

Allgemeines über Zwetschgen

Vermutlich wachsen Zwetschenbäume (Prunus domestica) seit der Römerzeit bei uns. Seit dem Mittelalter wird die „Hauszwetgsche“, eine der ältesten und bekanntesten Sorten bei uns angebaut. Heute gibt es neben dieser Sorte etwa 25 weitere, die in Baumschulen angeboten werden. Die Bäume werden fünf bis 10 Meter hoch und sind sehr pflegeleicht. Die Früchte sind nicht nur wohlschmeckend, sondern auch sehr gesund, denn sie enthalten Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphat sowie Kalium und haben einen hohen Gehalt an Ballaststoffen. Daneben finden sich in den Früchten das Provitamin A sowie fast alle B-Vitamine.

Übrigens wird die Zwetschge nur in Süd- und Mitteldeutschland sowie in der Schweiz Zwetschge genannt. In Norddeutschland trägt die süße Frucht den Namen Zwetsche und in Österreich wird von der Zwetschke gesprochen.

Was ist der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen?

Alle, die gern kochen und backen, wissen, dass besser Zwetschgen als Pflaumen in den Kochtopf oder in den Backofen wandern. Denn die kleineren Zwetschgen haben weniger Saft als Pflaumen und zerfallen daher beim Kochen und Backen nicht so sehr. Außerdem lässt sich der Stein der Zwetschgen viel leichter vom Fruchtfleisch lösen als der von Pflaumen. Pflaumen sind süßer und saftiger und besser geeignet, um roh verzehrt zu werden. Den Unterschied zwischen den Früchten kannst du aber nicht nur schmecken, sondern auch sehen. Die Zwetschgen sind viel stärker blau gefärbt und haben eine deutlich sichtbare Bauchnaht. Ihre Form ist länglich und sie fassen sich fest an. Pflaumen können blau, lila oder gelb sein, ihre Form ist eher rundlich bis oval, sie haben keine Bauchnaht und weiches Fruchtfleisch. Aus botanischer Sicht sind Zwetschgen eine Unterart der Pflaumen. Daher sind die Übergänge zwischen Zwetschgen und Pflaumen fließend, da sich Zwetschgen und Pflaumen oft kreuzen.

Standort und Boden

Zwetschgenbäume brauchen einen sonnigen, warmen Standort. Gut geeignet sind geschützte Standorte vor einer Hecke oder dem Haus. Der Boden sollte leicht, nährstoffhaltig und durchlässig sein. Auch wenn viele Zwetschgen-Sorten Selbstbefruchter sind, wachsen mehr Früchte, wenn in der Nähe weitere Zwetschgenbäume oder Schlehen stehen.

Pflanzen, pflegen und schneiden

Zwetschgenbäume werden am besten im Spätherbst gepflanzt. Es ist empfehlenswert, die Wurzeln und Triebe vor dem Pflanzen leicht zu kürzen. Zu anderen Gehölzen sollte der Abstand fünf Meter betragen. Nach dem Pflanzen die Erde gut festtreten, so dass ein Gießrand entsteht und die Pflanze sehr gut angießen.

Zwetschgenbäume benötigen so gut wie keine Pflege. Allerdings tragen sie besser, wenn du sie im Frühjahr mit Kompost und Hornspänen düngst. Achte darauf, dass die Bäume genügend gewässert werden, wenn die Früchte wachsen.

Eine lockere Krone sorgt dafür, dass die Früchte genügend Licht erhalten und beugt Pilz- und Viruskrankheiten vor. Da auch vier bis fünf Jahre alte Triebe keine Früchte mehr tragen, müssen die Bäume regelmäßig ausgeschnitten werden. Da Zwetschgenbäume einen starken Rückschnitt nicht schätzen, kannst du im Hochsommer die Wasserschoße entfernen und auch die Krone etwas kürzen. Ein weiterer guter Zeitpunkt zum Schneiden ist das Frühjahr vor der Blüte.

Blüte

Zwetschgen haben eine Vielzahl kleiner weißer Blüten, die sich im April öffnen. Da die Blüten frostempfindlich sind, ist ein geschützter Standort wichtig. Selbstfruchtbare Sorten sind die Sorte „Hauszwetschge“ oder „Ortenauer“. Es gibt aber viele andere Sorten, die auf gegenseitige Befruchtung angewiesen sind. Wen du nur Platz für einen Pflaumenbaum im Garten hast,ist es wichtig darauf beim Kauf zu achten.

Zwetschgenbäume und Bienen

Zwetschgenbäume gelten als gute bis sehr gute Bienenweide, deren Blüten sowohl Nektar als auch Pollen liefern.

Ernte und Verwendung in der Küche

Der Erntezeitpunkt für Zwetschgen ist je nach Sorte Juli bis September. Am besten schmecken Zwetschgen zwei bis drei Wochen, nachdem sie sich blau gefärbt haben, das Fruchtfleisch aber noch immer fest ist. Zwetschgen reifen nicht nach, wenn sie erst einmal gepflückt wurden. Daher nur blaue Früchte ohne gelbe Stellen ernten, die sich durch leichtes Ziehen leicht vom Ast lösen lassen.

Die Früchte lassen sich einige Tage im Kühlschrank lagern. Gewaschen sollten sie aber erst kurz vor dem Verzehr werden. Denn die weiße Schutzschicht, der sogenannte Duftfilm, auf der Haut der Zwetschgen hält sie länger frisch.

Sorten

Der Klassiker ist weiterhin die Sorte ‘Hauszwetschge’ mit ihrem würzigen Aroma. Die Sorte „Jojo“ ist sehr reich tragend, selbstbefruchtend und ist für kleinere Gärten geeignet, da sie nur schwach wächst. Die Sorte „Hanita“ ist tolerant gegenüber dem Scharkavirus. Das heißt, dass die Früchte bei einer Infektion nicht leiden.

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