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Gurken vorziehen, pflegen und auspflanzen - so gelingt es

Auf der Fensterbank Gurken vorziehen ist einfach. Hier eine Schritt-für-Schritt Anleitung zum Aussäen von Gurken, dem richtigen Zeitpunkt, zum Pflegen auf der Fensterbank und zum Auspflanzen in den Garten.

Gurken sind das ideale Sommergemüse: sie sind saftig, schmecken frisch und sind ideal als ein kleiner Snack zwischendurch. Außerdem lassen sie sich schnell als saure Gurken haltbar machen. Alles Gründe, um Gurken im Garten oder auf dem Balkon selbst anzubauen. Natürlich kannst du auch vorgezogene Gurken-Pflänzchen in der Gärtnerei kaufen. Da das Vorziehen von Gurken aber so einfach geht, kannst du sie selber aussäen und auf der Fensterbank vorziehen.

Im Haus vorziehen oder gleich ins Freiland Garten säen?

Das Vorziehen von Gurken auf der Fensterbank oder im Gewächshaus bietet mehrere Vorteile. Vorgezogene Pflanzen blühen früher und setzen daher auch früher Früchte an, so dass du bald im Jahr Gurken ernten kannst. Bei der Aussaat im Freiland verschiebt sich der Erntezeitpunkt auf den Spätsommer. Ferner sind die Jungpflanzen, die du im Haus vorziehst, vor gefräßigen Schnecken, unerwarteten Kälteinbrüchen und schlechtem Wetter geschützt.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zur Aussaat?

  • Schlangengurken, die im Gewächshaus wachsen sollen, können bereits ab Mitte März vorgezogen werden.

  • Bei Freilandgurken ist der richtige Zeitpunkt zum Vorziehen vier Wochen bevor die Pflanzen ins Freiland dürfen. Das heißt, dass du ab Mitte April Gurken im Haus oder im Gewächshaus aussäen kannst. Die ideale Temperatur liegt bei 20 bis 25 Grad.

  • Bei der Aussaat im Freiland ist der richtige Zeitpunkt zur Aussaat zwischen Mitte Mai und Mitte Juni.

Welche Gurkensorten ansäen?

Bei der Auswahl der richtigen Gurkensorte spielt der Standort der Gurken während des Sommers eine wichtige Rolle. Daneben gibt es die Unterscheidung zwischen F1-Hybriden und samenechten Gurken.

  • Die F1-Hybrid-Sorten sind nahezu bitterstofffrei. Außerdem sind die Pflanzen, die aus F1-Hybriden entstehen, widerstandsfähiger gegenüber Pilzkrankheiten. Dennoch haben die F1-Hybriden auch Nachteile. Während du aus den Samen von Früchten, die aus samenfestem Saatgut entstanden sind, im nächsten Jahr wieder Pflanzen mit denselben Eigenschaften heranziehen kannst, treten bei F1-Hybriden die genetischen Eigenschaften dieser Pflanzen in den verschiedensten Variationen zutage. Das bedeutet, dass du aus den Pflanzen, die aus F1-Hybriden entstanden sind, zwar Saatgut für die nächste Gartensaison gewinnen kannst, die daraus wachsenden Pflanzen aber ganz andere Eigenschaften haben können.

  • Fürs Gewächshaus sind vor allem Treibgurken geeignet. Von diesen gibt es Salatgurken, wie zum Beispiel die Sorten ‚Eiffel‘ und ‚Dominica‘, Midigurken und Snackgurken wie ‘Iznik’ oder ‘Picolino’. Alle Sorten für das Gewächshaus sind meist F1-Hybriden.

  • Die Sorten fürs Freiland sind robuster und tragen kleinere Früchte. Samenechte Sorten sind zum Beispiel die Salatgurken ‚Johann‘, ‚Hoffmanns Giganta‘ Oder ‚Chinesische Schlangen‘, sowie die Einlegegurke ‘Vorgebirgstrauben’ oder die Universalsorte ‘Delikateß’. Wer auf farbliche Abwechslung steht, kann auch die weiße Sorte ‘White Wonder’, die runde weiße ‘Kristallapfelgurke’, oder die gelbe Sorte ‘Lemon’ oder ‘Riesenschäl’ anbauen. Die letztere ist übrigens eine Schälgurke mit besonders großen Früchten, die bis zu drei Kilogramm auf die Waage bringen können. Diese Gurken werden geschält, die Kerne entfernt und entweder in Eintöpfen oder für Senfgurken verarbeitet.

Was benötige ich, um Gurken vorzuziehen?

Neben Gurkensamen brauchst du zum Vorziehen auf der Fensterbank kleine, etwa 10 x 10 Zentimeter große Töpfe, Anzuchterde und eine durchsichtige Plastiktüte, ein großes Glas oder ein Zimmergewächshaus, um die Töpfchen abzudecken, bis die Samen keimen.

Wie säe ich Gurken im Haus richtig aus?

So klappt es mit der Aussaat:

  • Wenn du zu den ungeduldigen Gärtnern gehörst, kannst du die Gurkensamen vor der Aussaat einen Tag lang in Wasser legen. Dann keimen sie schneller.

  • Fülle in kleine Pflanztöpfe Aussaaterde und stecke in jeden Topf zwei Gurkensamen etwa drei Zentimeter in die Erde tief und bedecke die Samen mit Erde. Verwende keine Saatschalen, denn Gurken möchten nicht pikiert werden. Daher werden sie gleich in Pflanztöpfchen gesät, in denen sie bis zum Auspflanzen ins Freie bleiben dürfen.

  • Gieße die Erde mit zimmerwarmen Wasser gut an.

  • Bedecke die Töpfe mit Folie, einer Abdeckhaube oder einem Glas und stelle sie an einen warmen, hellen Platz am Fenster.

  • Die Keimtemperatur von Gurken liegt bei 20 Grad. Achte darauf, dass es den Gurken die Fensterbank nicht zu kalt ist, denn oft stellt das Fensterbrett eine Kältebrücke dar. Dann die Töpfe entweder auf eine dicke Schicht von isolierenden Zeitungen, ein Holzbrett oder auf eine Heizmatte stellen

  • Halte die Erde feucht und nimm gelegentlich die Abdeckung zum Lüften ab.

  • Nach ein bis zwei Wochen keimen die Samen. Wenn beide Samen aufgehen, lass´ nur den stärkeren von beiden stehen und reiße den anderen raus - auch wenn es weh tut. Wenn du nur einen Samen in die Erde gesteckt hast, geht eventuell keiner auf.

  • Nimm´ die Abdeckung ab und achte weiter darauf, dass die Erde nicht austrocknet.

  • Stelle die Pflänzchen jetzt nach Möglichkeit etwas kühler.

  • An schönen Tagen kannst du die Gurkenpflanzen zum Abhärten in den Garten oder auf den Balkon stellen. Die pralle Sonne solltest du allerdings meiden.

  • Nach den Eisheiligen Mitte Mai können die Gurken ins Freiland gepflanzt werden.

Tipp: Fülle die Pflanztöpfchen nur zur Hälfte mit Erde . Wenn der Keimling so groß geworden ist, dass seine Blätter über den Rand des Blumentopfs hinausragen, fülle den Topf bis zum Rand mit Erde auf. Am Stiel der Pflänzchen bilden sich nochmals Wurzeln, die so genannten Adventivwurzeln. Durch das Auffüllen der Töpfe mit Erde wachsen sie Pflanzen kompakter

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Junge Gurken ins Beet auspflanzen

Gurkenpflanzen zählen zu den Starkzehrern. Das heißt, dass sie eine ordentliche Portion an Nährstoffen benötigen, um eine Vielzahl an Gurken produzieren zu können. Bevor du die Jungpflanzen ins Beet, egal ob ins Freiland oder Gewächshaus, pflanzst, solltest du pro Quadratmeter fünf Liter Kompost oder Stallmist in die Erde einarbeiten. Trotzdem müssen die Gurken während der Haupterntezeit noch mit einem organischen Flüssigdünger versorgt werden.

Der Standort für Gurken im Freiland sollte sonnig sein.

Wie tief soll ich Gurken einpflanzen?

Deine vorgezogenen Gurkenpflänzchen solltest du nach dem Pikieren oder beim Auspflanzen in den Garten etwas tiefer pflanzen. Es bilden sich dann noch zusätzliche Wurzeln und die Pflanze wächst stabiler.

Anders ist es bei veredelten Gurkenpflanzen, die du gekauft hast. Bei diesen muss die Veredelungsstelle über der Erde sein.

Standort für Gewächshausgurken

Gurken sind sehr empfindlich bei Zugluft. Gurken daher nicht neben Türen oder Abzugslüftungen pflanzen. Auch vor der prallen Mittagssonne sollten die Pflanzen geschützt werden. Als Schattenspender eignen sich Schattiernetze oder andere Pflanzen, wie zum Beispiel Tomaten.

Gurken ins Freiland säen

Ab Mitte Mai kannst du Gurkensamen direkt ins Freiland säen. Vor der Aussaat den Boden mit Kompost, Hornspänen oder Stallmist anreichern. Dann drei Samen im Abstand von 30 bis 60 Zentimetern etwa drei Zentimeter tief in den Boden stecken und mit Erde bedecken. Die Erde in den kommenden Wochen feucht halten. Damit die Temperatur des Bodens nicht so stark schwankt, empfiehlt sich eine Abdeckung mit Folie.

Wenn die Samen gekeimt sind, pro Pflanzloch nur den kräftigsten Keimling stehen lassen. Weiter gut gießen, die Pflanzen aber nicht zu nass halten. Wenn du die Gurken an Rankgerüsten wachsen lassen möchtest, rechtzeitig das Rankgitter neben den Pflanzen in die Erde stecken, um die Pflanzen nicht zu verletzen.

Gurkenpflanzen kaufen statt selber ziehen

Im Handel werden auch veredelte Gurken angeboten. Als Unterlage dienen Kürbis-Sämlinge. Diese haben besonders robuste Wurzeln und sind gegenüber Pilzkrankheiten besonders widerstandfähig.

Das brauchst du zum Vorziehen auf der Fensterbank

Erde und Töpfe

Zimmergewächshaus

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