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Endiviensalat anbauen, pflanzen, setzen, ernten

Du möchtest Endiviensalat anbauen? Dann hier eine Anleitung zum Säen, Pflanzen, Pflegen, Ernten, Fruchtfolge und Sorten lesen.

Die Endivie ist ein typischer Spätsommersalat, der im Spätsommer für eine willkommene Abwechslung in der Küche sorgen kann. Hier Tipps, worauf Du beim Pflanzen und Pflegen von Endivie achten solltest.

Fakten zum Endiviensalat

Die Endivie heißt mit lateinischem Namen Cichorium endivia und gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae). Sie bildet keine geschlossenen Salatköpfe wie zum Beispiel Eisbergsalat aus. Die Blätter sind in einer Rosette angeordnet.

Die bei uns bekanntesten Arten sind die glatte (Cichorium endivia var. latifolium, Escariol/Glatte Endivie) und die krause Form (Cichorium endivia var. crispum, Frisée/Krausblättrige Endivie).

Wir essen lediglich die frischen Endivienblätter und diese meist als Salat.

Standort und Boden

An den Boden hat Endivie relativ geringe Ansprüche. Er sollte durchlässig sein, aber auch feucht genug um die Pflanzen gleichmäßig mit Wasser versorgen zu können. Bei unregelmäßiger Wasserversorgung (zeitweise sehr feucht und zeitweise sehr trocken) kann das Wachstum negativ beeinflusst werden, sodass die Rosette kleiner bleibt.

Die Endivie zählt zu den Mittelzehrern, Du solltest den Boden vor der Aussaat oder Pflanzung also auf alle Fälle düngen, zum Beispiel mit reifem Kompost.

Die Aussaat findet normalerweise im Juni statt, wodurch sich die Ernte bis in den November hinein ziehen kann. Die Pflanzen ertragen abgehärtet und zugedeckt Temperaturen von bis zu -4 °C, nass jedoch nur bis zu -2 °C.

Pflanzen und pflegen

Du kannst Endivie entweder direkt an die Stelle im Garten aussäen oder in kleineren Töpfen vorkultivieren und sie später als Jungpflanzen in den Garten setzen. Beide Aussaaten führst Du ungefähr Mitte Juni durch. Als optimale Keimtemperatur gelten Temperaturen zwischen 20 und 22 °C, bei denen die Keimung innerhalb von ungefähr 5-6 Tagen abgeschlossen ist. Die selbst vorgezogenen oder gekauften Jungpflanzen setzt Du am besten einen Monat später als die Aussaat, also Mitte Juli, an die gewünschte Stelle im Garten. Die Abstände der einzelnen Pflanzen sollten ungefähr 30 cm zwischen den einzelnen Reihen und ungefähr 25 bis 30 cm in der Reihe betragen, damit die Pflanzen schöne Rosetten ausbilden. Auch wenn die Direktaussaat die Gießarbeit beim Pflanzen der Jungpflanzen erspart, kann es sinnvoller sein, die Arbeit in Kauf zu nehmen. Zum Beispiel wenn Du noch keinen Platz im Garten für Endivie hast, bietet sich die Vorkultur in Töpfen für Jungpflanzen sehr an. Die Jungpflanzen solltest Du nicht zu tief pflanzen, also nicht tiefer als sie in den vorkultivierten Töpfen sind, da sie sonst keine schönen Rosetten ausbilden. Anschließend solltest Du die Jungpflanzen gut angießen.

Da die Kulturdauer von Endivie relativ lange ist, solltest Du der Unkrautbekämpfung eine große Aufmerksamkeit schenken. Als beste Bekämpfungsmöglichkeit gilt hier das Hacken per Hand. Mulchen mit Stroh ist nicht empfehlenswert, da der Abbau von Stroh durch die Bodenflora und –Fauna dem Boden Stickstoff entzieht, den die Endivie zum Wachstum benötigt.

Wenn das Herz der Rosette (das Innere) gelb ist, ist es ein Zeichen für eine gute Qualität von Endivie. Früher wurden die Rosetten abgedeckt oder zusammengebunden damit das Herz bleicht und gelb wird. Die heutigen Sorten bleichen aber im Laufe des Wachstums von den Pflanzen von alleine, sodass Du nichts weiter machen brauchst.

Fruchtfolge bei Endivien

In Bezug auf die Fruchtfolge eignet sich Endivie sehr gut vor oder nach Bohnen, Kartoffel, Möhren oder Porree. Allerdings solltest Du Endivie nicht vor oder nach Chicorée, Haferwurzel, Radicchio oder Sellerie auf der gleichen Fläche anbauen. Andernfalls könnten sich Fruchtfolgekrankheiten anreichern.

Falls Du gefallen an einer Mischkultur hast, so kannst Du Endivie zusammen mit Fenchel, Karotte oder Lauch zeitgleich auf derselben Fläche kultivieren.

Vermehrung

Die Vermehrung von Endivie geschieht über Saatgut. Wenn Du die Arbeit auf dich nehmen willst, so solltest Du einige ausgepflanzte Pflanzen im Garten belassen. Wie viele andere Salatarten beginnt auch die Endivie erst im zweiten Jahr zu schossen, also Blüten zu bilden. Der Langtag (Sonnenscheindauer von über 14 Stunden pro Tag) löst die Schosserbildung aus. Zusätzlich fördern bei Endivie auch Temperaturen unter 17 °C die Schosserbildung, wobei Temperaturen ungefähr um 4 °C besonders kritisch sind.

Alternativ kannst Du also auch Endivie im Frühjahr aussäen (Ende März), sodass die sich entwickelnden Pflanzen den Kältereiz erfahren und im weiteren Verlauf in den Langtag hinein wachsen. So können sie im gleichen Jahr der Aussaat zur Blüte gebracht werden. Die Blüten werden von Bienen und anderen Insekten bestäubt. Die Samen kannst Du dann gewinnen, wenn sich ein Fruchtstand ähnlich wie beim Löwenzahn entwickelt hat.

Falls Dir diese Prozedur zu aufwändig ist, kaufst Du einfach eine Saatgutpackung im jeweiligen Fachhandel.

Krankheiten und Schädlinge

Bei Endivie treten einige Schaderreger auf. Hiervon sind vor allem Blattläuse, Schnecken, Wurzelläuse und Fäulnis durch verschiedene pilzliche Erreger zu nennen.

Schnecken kannst Du vorbeugend mit einem Schneckenzaun, direkt durch Ablesen oder Schneckenkörner bekämpfen. Blattläuse lassen sich mit im Fachhandel erhältlichen Präparaten für den ökologischen Anbau oder Seifenlauge bekämpfen. Damit behandelte Pflanzen solltest Du vor dem Verzehr gründlich waschen. Wurzelläuse treten vor allem im Juni und Juli nach der Aussaat beziehungsweise Pflanzung auf. Um sie zu bekämpfen deckst Du die Jungpflanzen oder Samen mit einem Netz zu dieser Zeit ab. Die Erreger von Fäulnis lassen sich nur vorbeugend durch einen nicht zu dichten Bestand sowie die Auswahl widerstandsfähiger Sorten eindämmen. Auch solltest Du als vorbeugende Maßnahme die Pflanzen im Sommer seltener aber ausgiebiger und nur morgens gießen, sowie sie im Herbst vor Nässe und Frost schützen.

Blüte und Bienenfreundlichkeit

Da wir bei Endivie die vegetativen Pflanzenorgane (die Blätter) essen möchten und die Pflanzen erst nach dem für uns unerwünschten Schossen (Übergang von der vegetativen zur generativen Phase der Pflanze) anfangen zu blühen, sind die Blüten bei der Kultur nicht von Bedeutung. Endivie ist deshalb auch nicht für Bienen geeignet.

Sorten

Die Sorten unterscheiden sich in der Form der Blätter (kraus oder glatt) sowie im Erntezeitraum (Früh- oder Spätherbst).

´Jeti´ und ´Bubikopf´ sind Sorten mit glatten Blättern für die Ernte im Frühherbst, wohingegen ´De Meaux´ und ´St. Laurent´ (sehr fein gekraust) Sorten mit krausen Blättern für die Ernte im Frühherbst sind.

Die Sorte ´Grüner Eskariol´ ist eine Sorte mit glatten Blättern für die Ernte im Spätherbst.

Verwendung in der Küche

Neben der Verwendung von Endivie roh als Salat in den unterschiedlichsten Varianten (zum Beispiel mit Apfel und Senfdressing, mit Kartoffeln und gebratenem Speck oder mit Möhren) kannst Du sie auch in Eintöpfen oder Suppen mitkochen (zum Beispiel Endivien-Paprika-Gorgonzola Suppe). Endivie kannst Du aber auch als Gemüse ähnlich wie Spinat oder Mangold zubereiten. Daneben können die Blätter verschiedenen Beilagenplatten ein interessantes und abwechslungsreiches Aussehen verleihen.

In ein feuchtes Tuch eingepackt hält sich der Salat problemlos für ungefähr zwei bis drei Tage im Gemüsefach Deines Kühlschranks.

Autor: Florian Fleckenstein

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Zum Autor:

Florian Fleckenstein,

B. Sc. Gartenbau

Student M. Sc. Agrarwissenschaften

In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.


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