Fakten zu Begonien
Die Heimat der Begonien (Begonia), die zur Familie der Schiefblattgewächse (Begoniaceae) gehören, sind die tropischen Regenwälder Südamerikas. Dort stehen sie im Schatten der Bäume und sind vor Stürmen oder starken Regenfällen geschützt. Dies ist durchaus wichtig, da die Blätter der Begonien sehr brüchig sind und die Pflanzen nicht verholzen. Seit etwa Ende des 19. Jahrhunderts werden die Pflanzen auch bei uns kultiviert und verschönern Balkon und Terrasse.
Begonien werden maximal 30 Zentimeter hoch und wachsen sehr buschig. Die Blätter sind asymmetrisch angeordnet und meist eiförmig mit einem glatten oder unregelmäßig gezähnten Rand. Auffallend an den Blättern ist ihr schöner Glanz. In den fleischigen Stängeln und Blättern kann die Pflanze Wasser speichern.
Unter den mehr als 1000 verschiedenen Sorten der Begonien ist für jeden Geschmack etwas dabei. Am bekanntesten sind Knollenbegonien (Begonia × tuberhybrida ), Eisbegonien (Begonia-Semperflorens-Hybriden), und Eliatorbegonien (Begonia-Elatior-Hybriden). Eliatorbegonien sind werden häufig auch als Zimmerpflanze gehalten.
Begonien sind vor allem beliebt wegen ihrer großartigen Blütenpracht. Die Blüten sind einfach oder gefüllt, die Blütenfarben sind, je nach Sorte, weiß, rosa, pink, rot oder gelb. Nur die Farbe Blau ist im Farbenspektrum der Pflanzen nicht vertreten. Es gibt aber auch viele Liebhaber der Blattbegonien, die wegen ihrer auffälligen Blätter sehr dekorativ sind.
Standort und Boden
Begonien mögen es hell, vertragen aber keine direkte Sonne. Wie an ihren natürlichen Standorten lieben sie indirektes Licht oder das Licht- und Schattenspiel unter Bäumen. Am besten pflanzst du sie unter Bäume oder auf eine überdachte Terrasse oder Balkon. Auch wenn einige Sorten, wie die Wachs-Begonien, auch direkte Sonneneinstrahlung tolerieren, fühlen sie sich an halbschattigen Standorten wohler und wachsen besser.
Begonien als Zimmerpflanzen sollten ebenfalls hell, aber nicht sonnig stehen. Wichtig ist vor allem die Temperatur: Im Zimmer sollte es nicht wärmer als 20 Grad sein. Kühle Schlafzimmer oder Flure sind daher als Standort ideal.
Der richtige Boden für Begonien ist durchlässig, humos und nährstoffreich.
Pflanzen und pflegen
Begonien benötigen einen Pflanzabstand zu ihren Nachbarn von etwa 20 Zentimetern. Wenn du Begonien mit anderen Balkonpflanzen in einen Pflanzkübel oder Balkonkasten pflanzst, achte darauf, dass diese nicht zu stark wuchern und ähnliche Standortbedingungen haben. Gute Pflanznachbarn sind zum Beispiel Männertreu oder Studentenblumen (Tagetes).
Nach dem Pflanzen im Frühjahr solltest du die Spitzen der ersten Triebe abschneiden. Diese so genannte Entspitzen sorgt dafür, dass die Begonien zwar etwas später blühen, aber schön buschig wachsen.
Begonien sind sehr pflegeleicht. Nur beim Gießen musst du darauf achten, dass der Wurzelballen über längere Zeit nicht austrocknet. Zu nass dürfen Begonien aber auch nicht stehen. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Alle zwei Wochen müssen Begonien mit einem Blumen-Flüssigdünger gedüngt werden.
Noch ein Vorteil der Begonien ist, dass die verblühten Blüten nicht ausgeputzt werden müssen – die neuen Blätter und Blüten wachsen einfach über Verwelktes.
Begonien überwintern
Begonien sind nicht winterhart. Vor dem ersten Frost müssen sie daher ins Haus geholt werden. Am einfachsten ist die Überwinterung der Knollen. Grabe im Herbst die Pflanzen aus und schneide die Blätter und Stiele ab. Diese müssen noch einige Tage an einem trockenen, schattigen und frostfreien Platz zum Trocknen ausgelegt werden. Lege die Knollen dann in eine Kiste mit Torf, Sand oder in Lagen von Zeitungspapier. Diese wird dann an einem kühlen, dunklen Ort den Winter über aufbewahrt. Ab Februar kannst du die Pflanzen im Haus vortreiben und ab Mitte Mai ins Freie pflanzen.
Begonien für Bienen
Für Bienen sind die dekorativen Balkonpflanzen leider nicht sehr nützlich. Die Blüten enthalten nur geringe Mengen an Nektar und Pollen.
Begonien vermehren
Begonien werden am einfachsten durch Stecklinge vermehrt.
Dazu einen etwa sechs bis acht Zentimeter langen Trieb abschneiden und die unteren Blätter entfernen. Den Trieb in einen Topf mit nährstoffarmer Blumenerde, bzw. Anzuchterde, stecken und gut angießen. Den Topf mit einer Folienhaube oder durchsichtigen Tüte abdecken, um eine hohe Luftfeuchtigkeit für die Pflanze zu erreichen. Regelmäßig lüften.Stecklinge können auch im Wasserglas bewurzelt werden. Dazu die Triebe ins Wasser stellen. Nach einigen Tagen bilden sich die ersten Wurzeln. Nach etwa vier Wochen kannst du den Steckling einpflanzen. Dabei darauf achten, die Wurzeln nicht zu verletzen. Dann die kleine Pflanze hell stellen und die Erde feucht halten.
Auch die Vermehrung mit Blattstecklingen ist möglich. Dazu Blätter der Begonie abschneiden und je eine Blattader vorsichtig mit einem scharfen Messer einritzen. Die Blätter mit der Blattunterseite nach oben in einen Topf mit Blumenerde legen und mit einem kleinen Stein beschweren, so dass das Blatt gut Kontakt mit der Erde hat. Den Topf mit einer Folie abdecken. Regelmäßig lüften, um ein Schimmeln der Blätter zu verhindern. Die Pflänzchen pikieren, wenn sich drei bis vier Blätter gebildet haben.
Eine weitere Möglichkeit, Begonien zu vermehren ist das Teilen der Begonienknollen. Und hier die Anleitung: Der richtige Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr vor dem Pflanzen der Knollen. Die Knollen mit einem Messer so teilen, dass jedes Teilstück mindestens ein Auge hat. Die Schnittstellen mit Holzkohlepulver einreiben, um Fäulnis zu verhindern. Die geteilten Knollen dann in Töpfe setzen und gut feucht halten.
Die Vermehrung durch Samen ist aufwändiger und nur für Blattbegonien zu empfehlen. Dazu die feinen Samen mit Sand mischen und auf der Blumenerde verteilen. Gut festdrücken, aber nicht oder nur wenig mit Erde bedecken, da Begonien Lichtkeimer sind. Die Pflanztöpfe mit Folie abdecken und an einen hellen Platz stellen.
Essbare Blüten
Die Blüten der Begonien sind essbar und können zur Dekoration von Speisen verwendet werden.
Krankheiten und Schädlinge
Am häufigsten werden Begonien von Mehltau befallen. Dem kannst du vorbeugen, indem du welke Blätter und Blüten regelmäßig entfernst. Auch verschiedene Fäulnis-Pilze machen den Begonien oft zu schaffen. Ursache ist meist ein zu feuchtes Substrat oder ein zu sonniger Standort. Befallene Pflanzen schnell entsorgen, um eine Ansteckung der gesunden Begonien zu vermeiden. Blattläuse fallen eher selten über Begonien her.
Sorten
Die Anzahl der Sorten ist so groß, dass sie hier nicht aufgezählt werden können. Daher hier nur der Hinweis, dass es neben den buschig wachsenden Begonien auch die weniger bekannten Hängebegonien gibt. Beispiele sind die Sorten Beauvilia White oder Summerings, die in Hängeampeln wunderschön aussehen.
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