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Teekräuter im Garten anbauen - so gelingt ein Teegarten

Viele Blätter, Blüten und Früchte bestimmter Gartenpflanzen lassen sich als Teekräuter nutzen. Wir verraten, welche heimischen Teekräuter du im Garten anbauen kannst.

Im Sommer, wenn alle Kräuter wachsen und gedeihen, liegt nichts ferner als Gedanken an kalte Wintertage und Erkältungen. Doch wenn eben diese kalten Winterabende da sind, freuen wir uns sehr über eine wohltuende Tasse Tee, die uns an die warmen Sommertage erinnert. Und welcher Tee könnte unsere Stimmung besser aufhellen als selbst geernteter Tee aus dem eigenen Garten, der unsere Glieder und Erinnerungen an die schönen Sommertage erwärmt. Außerdem haben viele Kräuter heilende Wirkung und können Beschwerden lindern.

Warum eigenen Tee anbauen?

Neben den Erinnerungen, die dich mit dem Duft des Tees umwehen, weißt du beim Anbau eigenen Tees genau, wie und wo er angebaut wurde. Außerdem kannst du deine eigenen Teemischungen nach deinen Vorlieben - und deiner Gartensituation - erstellen.

Wie mache ich eigenen Tee?

Die meisten Teesorten werden aus getrockneten Teeblättern hergestellt. Es werden aber auch getrocknete Wurzeln, Früchte, Samen oder Blüten zur Herstellung von Tee verwendet.

Woher kommt das Aroma der Blüten?

Die Pflanzen enthalten Öle, die den Blättern, Blüten oder Wurzeln ihren Geschmack verleihen. Dieser wird durch das Trocknen noch intensiver. Der Geschmack des Tees wird aber auch durch die Temperatur des Wassers, der Methode des Aufbrühens, die Kanne oder Tasse beeinflusst.

Einen Teegarten anlegen

Wenn du nun Lust bekommen hast, eigenen Tee anzubauen, hier ein paar Vorschläge für Teepflanzen zum Anbau im eigenen Garten. Damit du weißt, welche Kräuter sich gut kombinieren lassen, sind die Teepflanzen nach Standorten sortiert.

Sonnige Standorte, nährstoffarme, durchlässige Böden

  • Olivenblätter Wer bei Olivenbäumen nur an die Olivenfrüchte denkt, lässt die gesunden Blätter außer Acht. Tee aus Olivenblättern soll zur Stärkung des Immunsystems beitragen und bei Bluthochdruck, Schlafstörungen sowie Nervosität helfen. Die Blätter können frisch oder getrocknet verwendet werden, geschnitten oder als ganze Blätter. Bis sich die Inhaltsstoffe aus ganzen Blättern lösen, dauert es länger und der Tee muss daher länger ziehen.

Olivenbäume sind nicht zuverlässig winterhart. In der Regel zieren sie als Kübelpflanzen unsere Gärten oder Balkone. Den Winter müssen sie entweder frostfrei oder an einem geschützten Platz im Freien und mit ausreichend Winterschutz geschützt verbringen.

  • Salbei (Salvia officinalis) Salbei ist ein sehr wichtiges Heilkraut und kann Erkältungskrankheiten und vor allem Husten lindern. Daher ist Salbeitee ein Muss in jedem Haushalt. Salbei sieht mit seinen graugrünen Blättern und den lila Blüten zudem sehr dekorativ aus. Salbei benötigt einen sonnigen Standort und einen durchlässigen, nährstoffarmen Boden. Salbei ist nicht zuverlässig winterhart. Ein Winterschutz aus Laub und Zweigen ist daher zu empfehlen.

Sonniger Standort mit nährstoffreichem Boden

  • Ysop Tee aus den Blüten und Blättern des Ysops helfen gegen Bronchitis und Magen-Darm-Beschwerden. Der Halbstrauch braucht einen nährstoffreichen, durchlässigen Boden und einen sonnigen Standort.

  • Mutterkraut (Tanacetum parthenium) Das Mutterkraut ist bei uns als Heilpflanze nicht sehr bekannt. Die hübschen Blüten des Mutterkrauts ähneln denen der Kamille. Es werden für Tees nur die oberirdischen Teile der Pflanze verwendet. Mutterkraut hat schmerzlindernde – besonders bei Kopfschmerzen - und fiebersenkende Eigenschaften und hilft bei vielfältigen Frauenleiden.

Das Mutterkraut wächst an sonnigen bis halbschattigen Standorten und liebt einen nährstoffreichen, mäßig trockenen bis feuchten Boden. Die einjährige Pflanze samt sich selbst aus, wenn du einige Blütenstände stehen lässt. Sie wird je nach Sorte zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch. Mutterkraut ist eine typische Pflanze für den Bauerngarten . Aufgrund ihrer zarten Blätter und Blüten dominiert sie nicht das Blumenbeet, sondern fügt sich in verschiedene Staudenarrangements ein. Ein schöner Begleiter ist zum Beispiel der Echte Eibisch, aus dessen Blättern auch Tee gewonnen werden kann.

  • Indianernessel Die Indianernessel, auch Monarde oder Goldnessel genannt, ist eine Zierde für jeden Garten. Die bis zu 1,50 Meter hohe Pflanze bringt wunderschöne, scharlachrote Blüten hervor. Zur Herstellung von Tee werden die Blätter benötigt, deren Geschmack etwas an den Earl Grey erinnern und gegen Erkältungen, Erkrankungen der Bronchien und Übelkeit helfen soll.

Indianernesseln brauchen einen sonnigen Standort, feuchte und nährstoffreiche Erde.

  • Sonnenhut (Echinacea purpurea) Der Sonnenhut vereint das Schöne und Nützliche hervorragend in sich. Er ist eine der schönsten blühenden Stauden für den Hochsommer. Seine Inhaltsstoffe bewirken eine Stärkung des Immunsystems und wirken sehr gut bei Infekten. Für Tees werden sowohl die Blätter als auch die Wurzeln verwendet, wobei den Wuzeln höher Wirkung zugeschrieben wird.

Die Staude blüht von Juli bis September. Am besten lässt man die Blütenköpfe nach dem Verblühen stehen, da sie auch im Winter noch sehr dekorativ sind. Der rote Sonnenhut ist anspruchslos was Boden und Standort angeht. Am besten wächst er aber an sonnigen Standorten in durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Da er sehr robust ist, kommt er auch auf den Standorten des Salbei mit diesem als Pflanzpartner gut zurecht.

  • Ringelblume (Calendula officinalis) Aus der Ringelblume werden meistens Cremes oder Salben zur äußeren Anwendung hergestellt. Als Tee helfen die Blüten bei Magenproblemen und Verdauungsstörungen, bei Menstruationsschmerzen, aber auch bei Fieber und Entzündungen im Rachenraum. Außerdem färben die Blüten Teemischungen schön gelb ein.

Ringelblumen sind sehr pflegeleichte Blumen, die sich selbst im Garten aussäen und Lücken zwischen Stauden füllen. Am liebsten ist ihnen ein sonniger Standort und eine nährstoffreiche Erde.

  • Echter Eibisch (Althaea officinalis) Nicht nur die samtigen Blätter und hellen Blüten, sondern auch die Wurzeln des Echten Eibisch sind geeignet, um daraus Tee zu machen. Der Tee wirkt schleimlösend und auswurffördernd. Für Teemischungen ist der Echte Eibisch nicht gut geeignet, da er kalt angesetzt wird. Nach acht Stunden Ziehzeit wird er auf eine angenehme Trinktemperatur erwärmt.

Der Echte Eibisch ist mehr eine Natur- als Zierpflanze, da er auch wild auf Brachflächen wächst. Zur Blütezeit von Juli bis September werden die Blüten stark von Hummeln und Pelzbienen besucht. Die Pflanze wird zwischen 60 und 120, an sehr guten Standorten sogar bis zu 200 Zentimeter hoch.

Der Echte Eibisch liebt einen sonnigen Standort mit einem nährstoffreichen Boden. Er lässt sich daher gut mit dem Mutterkraut kombinieren. Wer die Stockrosen lieber mag, kann auch mit ihren Blüten Tee zubereiten. Diese haben aber keine Heilwirkung.

  • Holunder (Sambucus nigra) Die Blüten des Holunders als Tee sind äußerst gesund. Die Blüten werden geerntet und getrocknet. Der Tee hilft gegen Schlafstörungen und Erkältungskrankheiten und regt den Stoffwechsel an.

Holunder ist ein pflegeleichter Strauch, der am liebsten an sonnigen Standorten in nährstoffhaltiger Erde wächst.

Sonniger bis halbschattiger Standort, mäßig feucht

  • Pfefferminze Pfefferminze ist der Klassiker unter den Teepflanzen. Pfefferminze breitet sich stark aus und wächst sehr schnell. Daher solltest du die Pflanze am besten in einen Pflanzkübel pflanzen und diesen dann ins Beet setzen. Dieser wirkt wie eine Wurzelsperre und verhindert die Verbreitung der Pflanze im ganzen Beet. Es gibt sehr viele Pfefferminzsorten, am intensivsten schmeckt die marokkanische Minze.

  • Zitronenmelisse Einige frische Blätter der Zitronenmelisse schmecken auch im Mineralwasser und einer Scheibe Zitrone sehr gut. Der Geschmack der Weißen Melisse hält sich beim Trocknen besser und sollte daher für Tee verwendet werden.

  • Erbeeren (Fragaria vesca) Vor allem die Blätter der Erdbeersorte Fragaria vesca werden sehr gern zur Zubereitung von aromatischen Tees verwendet. Erdbeerblättertee soll bei Magen-Darm-Katarrh und Entzündungen im Mund helfen sowie wegen seiner harntreibenden Eigenschaften bei Diäten oder Gicht unterstützen.

Zur Zubereitung von Tees werden junge Blätter der Erdbeerpflanzen verwendet und getrocknet.

Erdbeeren mögen einen halbsonnigen Standort und einen feuchten, nährstoffreichen Boden. Sie sind gut als Bodendecker im Vordergrund eines Beets oder zwischen einzelnen Stauden geeignet.

  • Veilchen (Viola odorata) Die zarten Frühlingsblüher sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind als Tee auch noch sehr gesund. Es werden die Blätter und Blüten zur Herstellung eines Tees geerntet und getrocknet. Veilchen-Tee lindert die Beschwerden bei Husten, Heiserkeit und Übelkeit.

Veilchen blühen ab März. Die Pflanze vermehrt sich über Ausläufer an schattigen bis halbsonnigen Standorten auf nährstoffreichen Böden.

Tee trocknen

Am einfachsten ist es, aus den Kräutern einen Strauß zu knoten und diesen kopfüber aufzuhängen. Wenn du viele Kräuter trocknen willst, ist eine lange Schnur auf einem trockenen Dachboden oder einer Scheune sehr gut geeignet. Keinesfalls sollte der Platz zum Trocknen sonnig sein.

Wichtig ist es, die Sträuße nicht zu dick zu binden. Die Stängel in der Mitte des Straußes könnten sonst zu faulen beginnen.

Wer schon weiß, welche Kräuter er zusammen als Tee genießen will, kann gleich kleine Sträußchen für je eine Kann Tee binden. Diese, hübsch in Papier verpackt, sind auch ein ganz persönliches Geschenk für Teeliebhaber.

Ein Trick, um zu testen, ob die Kräuter trocken sind ist folgender: Biege die festen Stängel. Wenn sie leicht brechen, sind sie trocken, und mit ihnen der ganze Strauß. Die Stängel brauchen nämlich am längsten zum Trocknen, da sie am dicksten sind.

Kräuter aufbewahren

Wenn die Kräuter getrocknete sind, werden sie am besten in Gläsern oder in Dosen aufbewahrt. Gläser werden dann an einem dunklen Ort aufbewahrt. Sie haben den Vorteil, dass du erkennen kannst, welche Kräuter sich in ihnen befinden.

Wenn die Kräuter trocken sind, löse die Sträuße auf und breite die Stängel am besten auf einem sauberen Tuch aus. Dann die Blätter entgegen der Wuchsrichtung von den Stängeln streifen und in die Gläser oder Dosen füllen. Damit du auch noch im Winter weißt, um welche Kräuter oder Teemischungen es sich handelt, vergiss die Beschriftung nicht!

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