Winterhart, insektenfreundlich und aromatisch sind nur drei der unzähligen tollen Eigenschaften, die den Ysop zu einer Pflanze machen, die in keinem Kräutergarten fehlen sollte. Neben seiner Verwendung als Würzmittel in der Küche kommt Ysopkraut auch als lindernder Helfer bei zahlreichen Beschwerden zum Einsatz. Obendrauf fungiert das Bienenkraut noch als natürlicher Schutzschild gegen Schädlinge wie Schnecken und Raupen, die wegen seines intensiven Duftes das Weite suchen.
Ysop (Hyssopus officinalis): Botanischer Steckbrief
Die Pflanze Ysop ist im Volksmund unter vielen verschiedenen Namen bekannt. Zu den häufigsten Bezeichnungen zählen Bienenkraut, Eisenkraut und Duftisoppe, aber zuweilen liest man auch Gewürzysop oder Hisopo. Hinter dieser Vielzahl an Begriffen verbirgt sich ein in Deutschland mittlerweile auch sehr häufig in freiem Wildwuchs anzutreffender Halbstrauch mit rispenförmigen, blau-violetten (selterner weiß oder zartrosa) Blüten, die an Bohnenkraut oder Thymian erinnern. An den Trieben, die aus der mit den Jahren zunehmend verholzenden Sprossachse herausschießen, sitzen kleine lanzettlich geformte, schmale Blätter in einem dunklen Grün. Der Ysop wächst recht buschig und aufrecht und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 50 und 80 Zentimetern.
Der botanische Name des Eisenkrauts ist übrigens Hyssopus officinalis, wobei Hyssopus die Gattung bezeichnet, der das Wildkraut angehört. Die übergeordnete Pflanzenfamilie ist die der Lippenblütler (Lamiaceae), zu der auch andere Kräuter wie Rosmarin oder Thymian zählen. Besonders charakteristisch ist der intensive aromatische Duft des Bienenkrauts.
Ursprünglich kommt das Ysopkraut aus dem südlichen und östlichen Europa, von wo aus es sich auch im restlichen Europa, sowie in Westasien und Nordafrika ausgebreitet hat. Mittlerweile findet man den Ysop auch hierzulande als wildwachsende Pflanze. Kultiviert wird das Ysopkraut bereits seit mehreren Jahrhunderten wegen seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten als Gewürz- und Heilpflanze.
Bienenkraut: Standort und Boden
Ysop gedeiht am besten auf nährstoff- und kalkreichen Böden, die gut durchlässig sein sollten. Ideal ist ein windgeschützter Standort mit viel Sonne. Gut zum Einsatz kommt das Ysopkraut im Kräuter- oder Apothekergarten. Aber auch in Töpfen auf der Fensterbank oder der Terrasse lässt sich das Bienenkraut gut kultivieren.
Außerdem gut zu wissen: Wer besonders schädlingsanfällige Pflanzen im Garten hat, der kann diese (bei ähnlichen Standortanforderungen) einfach in die Nähe des Bienenkrauts setzen. Der intensive Geruch der Pflanze Ysop wirkt nämlich von Natur aus repellierend gegen Schädlinge wie Raupen und Co.
Ysopkraut pflanzen und pflegen
Ysop ist überaus pflegeleicht und robust - vorausgesetzt die Bedingungen am gewählten Standort stimmen. Da Bienenkraut auch mit trockenen Böden zurecht kommt, muss man die Pflanze im Beet noch nicht einmal wässern - im Topf hingegen schon. Ein bisschen Kompost hier und da sorgt für ein gesundes Wachstum.
Beim Pflanzen von Ysop sollte man auf einen Mindestabstand von 25 Zentimetern zu anderen Pflanzen achten. Vorgezogene Pflanzen können direkt an den entsprechenden Platz im Garten verpflanzt werden.
Schneiden sollte man den Ysop einmal im Jahr, entweder im Frühjahr kurz vor dem Austrieb oder im Spätherbst. Dabei kann der Halbstrauch ruhig bis zum verholzten Teil der Pflanze zurückgeschnitten werden. Ein Zurückschneiden im Herbst ist gleichzeitig eine gute Vorbereitung auf den Winter. Zwar ist das Bienenkraut grundsätzlich winterhart, zurückgeschnitten übersteht Ysop den Winter allerdings besser.
Insektenfreundliches Bienenkraut: Ysop Blütezeit
Die Ysop Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Über vier Monate hinweg erscheinen an den Trieben kleine violett-blauen Blüten, die zahlreiche Bienen anlocken. Daher auch der Trivialname Bienenkraut.
Vermehrung und Aussaat des Bienenkrauts
Da eine Vermehrung durch Teilung beim Bienenkraut nicht funktioniert, lässt sich der eigene Pflanzenbestand nur durch Aussaat oder Stecklinge vergrößern. Zwischen März und April kann das Ysopkraut auf der Fensterbank vorgezogen werden, bevor die Jungpflanzen dann ab Mitte / Ende Mai ins Freiland gesetzt werden. Ab Mai ist auch die direkte Aussaat im Garten möglich. Für Stecklinge geeignete Triebe können durch den Frühling und Sommer hinweg abgeschnitten und zur Bewurzelung eingepflanzt werden.
Vielfältiges Ysopkraut: Verwendung als Heil- und Gewürzpflanze
Der aromatische Duft des Bienenkrauts lässt auf seine Eignung zum Einsatz in der Küche schließen. Tatsächlich ist der Ysop bereits seit dem 16. Jahrhundert eine beliebte Gewürzpflanze. Junge Blätter können kleingehackt und als Zutat in Salaten und Gemüsebeilagen sowie in Fleisch- und Fischgerichten, Suppen und Saucen verwendet werden. Allerdings sollte man sparsam sein in der Verwendung, um andere Aromen nicht zu übertünchen.
Als Heilpflanze kommt das Ysopkraut bei den verschiedensten Beschwerden zum Einsatz, darunter Magen- und Darmerkrankungen wie Durchfall, Blähungen und Magenkrämpfe. Aber auch bei Blasenbeschwerden, Nervosität und grippalen Infekten verschafft Ysop Linderung.
Während sich in der Küche die Verwendung von frischem Bienenkraut empfiehlt - frische Triebe und Blätter sind bei Weitem am aromatischsten und können durchweg geerntet werden - findet das Ysopkraut in der Heilmedizin am häufigsten in getrockneter Form zum Aufbrühen von Tees Anwendung.
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