Allgemeines
Die Erdbeere trägt den botanischen Namen Fragaria x ananassa. Sie gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist mehrjährig und treibt nach dem Winter wieder aus dem Boden aus. Deshalb wird sie als Staude bezeichnet. Die eigentlichen Samen der Erdbeere sind die kleinen Nüsschen, die sich außen an der Frucht befinden. Botanisch gesehen ist sie deshalb eine Sammelsteinfrucht.
Die meisten Erdbeersorten sind zwittrig. Das bedeutet sie tragen Früchte, egal ob eine andere Sorte als Befruchter-Sorte gepflanzt wird. Bei rein weiblichen Sorten wie zum Beispiel 'Mieze Schindler' ist es dagegen wichtig mindestens eine andere Sorte als Befruchter zu pflanzen.
Standort und Boden
Für einen guten Erdbeerertrag solltest du einen sonnigen, nicht allzu windigen Standort wählen. Der Boden muss locker, tiefgründig und humusreich sein. Auf Böden mit Staunässe breiten sich schnell Wurzelkrankheiten aus. Ist der Boden sehr sandig muss auf eine ausreichende Bewässerung und Humuszufuhr geachtet werden. Der pH-Wert sollte im Bereich zwischen neutral und sauer liegen.
Für Früchte mit hoher Qualität und gutem Ertrag kann die Standzeit der Pflanzen eines Beetes auf zwei Jahre begrenzt werden. Nach entfernen der Erdbeeren von ihrem bisherigen Platz sollte erst nach vier oder fünf Jahre dort wieder ein Erdbeerbeet entstehen. So vermeidet man spezifische Krankheiten.
Erdbeeren pflanzen, pflegen und düngen
Die ideale Pflanzzeit ist Ende Juli/Anfang August bis in den Herbst. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Anstand von ungefähr 30 cm eingehalten werden. So hat jede auch genügend Platz um sich zu entfalten. Jungpflanzen können gekauft oder durch die Ausläufer älterer Erdbeerpflanzen selbst gewonnen werden. Wichtig ist während der Anwachsphase den Pflanzen genügend Wasser zur Verfügung zu stellen, besonders bei heißen, trockenen Temperaturen. Deshalb empfiehlt es sich die Pflanzen nicht mitten in einer Trockenperiode zu setzen und lieber den Termin noch ein paar Wochen nach hinten zu schieben. Auch kann der Boden nach der Pflanzung mit Rasenschnitt dünn gemulcht werden. Das spart Hackarbeit und Wasser. Beim Pflanzen kann direkt etwas Hornmehl mit ins Pflanzloch gegeben werden. Erdbeeren eignen sich auch gut für den Topf, Balkonkasten und in einer Blumenampel.
Im Frühjahr darf altes trockenes Laub entfernt werden. Diese Maßnahme hilft, um Pilzkrankheiten vorzubeugen. Der Boden kann dabei gleich etwas aufgelockert werden. Bei Trockenheit muss zusätzlich bewässert werden. Ab dem Zeitpunkt der Blüte kann unter die Pflanzen Stroh ausgelegt werden. Die Früchte verschmutzen dann weniger und die Gefahr von Grauschimmel an den Früchten sinkt. Außerdem muss, wie immer beim der Verwendung von Mulchmaterialien, weniger gehackt und gegossen werden. Das Stroh sollte besonders in sehr kühlen Jahren allerdings nicht zu früh ausgelegt werden, da es durch seine helle Farbe die Erwärmung des Bodens etwas ausbremst. In besonders warmen Frühjahren ist das dagegen ein sehr positiver Effekt.
Nach der Ernte freuen sich die Pflanzen über eine Kompostgabe (3l/m2) und etwas Hornmehl als Dünger. Ein kräftiger Rückschnitt sorgt für einen gesunden Neuaustrieb. Du musst dabei aber unbedingt drauf achten das Herz der Pflanze stehen zu lassen und nicht zu verletzen.
Blüte
In der Regel blüht die Erdbeere von März bis Juni. Das Spektrum der Blütenfarbe reicht von Reinweiß über Rosatöne bis ins kräftige Pink. Die einfach aufgebauten Blüten besitzen immer fünf Blütenblätter.
Für Bienen
Die Blüten der Erdbeere werden gerne von Bienen besucht. Sie sind wichtige Bestäuber. Ohne bestäubende Insekten gibt es auch keine Erdbeerfrüchte.
Vermehrung und Aussaat
Die Pflanzen können ganz einfach über Ausläufer vermehrt werden. Viele Sorten bilden im Sommer lange Triebe, die dann meist direkt Wurzeln bilden. Diese Kindl können einfach mit einer Schere von der Mutterpflanze getrennt werden und am gewünschten neuen Platz eingepflanzt werden.
Monatserdbeeren werden immer über Aussaat vermehrt. Erdbeeren sind Lichtkeimer. Ihre Samen werden auf feuchte Erde gestreut, festgedrückt und nicht mit Erde bedeckt. Die Samen müssen bis zur Keimung feucht gehalten werden.
Verwendung in der Küche
Am besten werden die leckeren Früchte frisch verzehrt. Aber auch als Kuchenbelag, Fruchtaufstrich und in Süßspeisen schmecken Erdbeeren hervorragend. Die Früchte sind leider nicht besonders lange haltbar. Möchte man sie dennoch etwas aufheben, sollten sie unmittelbar nach der Ernte gekühlt werden. Das erhöht deutlich die Haltbarkeit. Die Früchte sind äußerst empfindlich und sollten deshalb vorsichtig behandelt werden. Geerntet werden sie mit Stiel und Kelchblättern. Der Kelch verhindert beim Waschen ein Eindringen des Wassers in die Früchte. Danach kann beides entfernt werden.
Krankheiten und Schädlinge
Eine der häufigsten Krankheiten an der Erdbeere ist der Grauschimmel (Botrytis cinerea). Bei längerer feuchter Witterung tritt dieser als grau-weißer Schimmelbelag besonders an den Früchten auf. Sind die inneren Herzblätter bräunlich verfärbt und gekräuselt kann es sich um Weichhautmilben handeln. Um generell einen Befall vorzubeugen, sollten die Pflegemaßnahmen eingehalten werden. Befallene Pflanzenteile werden immer über den Hausmüll entsorgt.
Sorten
Es gibt einmaltragende und remontierende (mehrmals tragende) Gartenerdbeeren und Monatserdbeeren. Die Früchte der Gartenerdbeersorten sind groß und wohlschmeckend. Monatserdbeeren stammen von der Walderdbeere ab sie tragen von Juni bis Oktober durchgehend sehr kleine, dafür sehr aromatische Früchte. Die bekanntesten Sorten sind 'Rügen' und 'Alexandria'.
Es gibt sehr viele verschiedene Sorten der einmaltragenden Gartenerdbeere. Eher frühe Sorten sind zum Beispiel 'Lambada' und 'Polka'. Mittel bis späte Sorten 'Mieze Schindler' und 'Salsa'.
Remontierende Sorten tragen zum ersten Mal im Juni /Juli Früchte. Nach einer Ruhephase blühen und fruchten sie erneut und bilden Früchte bis in den Herbst. Diese sind jedoch meist etwas kleiner und nicht ganz so üppig wie im Sommer. Bekannte und beliebte Sorten sind 'Mara de Bois' und 'Ostara'.
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Über die Autorin: Sophia Och, B. SC. Gartenbau
Mein Name ist Sophia Och. Ich habe Gartenbau in Freising an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf studiert. Meine freie Zeit verbringe ich am liebsten draußen umgeben von Grün. Neben meinem "beruflichen" Interesse an Pflanzen, bin ich selbst leidenschaftliche Hobbygärtnerin und versuche mich immer wieder gerne an Urban Gardening.
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