Fakten zum Brutblatt
Brutblätter (Kalanchoe daigremontiana) gehören, wie zum Beispiel auch das Flammende Käthchen, zur Familie der Dickblattgewächse (Crassulaceae) und sind mit dem Flammenden Käthchen verwandt (Kalanchoe blossfeldiana). Die Pflanzen stammen ursprünglich aus Madagaskar und sind heute in vielen tropischen und subtropischen Gebieten verwildert. Sie sind auch unter dem Namen ‚Goethepflanze‘ bekannt, weil der berühmte Dichter vermeintlich von der Brutpflanze begeistert war. Ganz stimmt die Geschichte nicht, denn Goethe hat die verwandte Pflanze Kalanchoe pinnata untersucht.
Brutblätter können eine Höhe von 30 bis 150 Zentimetern erreichen. Die Goethepflanze hat dicke, Blätter, die am Ende spitz zulaufen. Die Blattfarbe reicht von hellem Grün bis zu einem Purpurgrün. An den Mulden an den Blatträndern bilden sich die Brutknospen, die der Pflanze zu ihrem Namen verholfen haben. Die Kindel, die aufgereiht wie kleine Perlen am Blattrand wachsen, wurzeln schnell an, wenn sie zu Boden fallen und werden selbst zu stattlichen Brutblättern. Diese Fähigkeit, viel Nachwuchs zu erzeugen hat ihr den Namen ‚Mother of Thousand Plant‘ im englischsprachigen Raum eingebracht.
Die Blüten der Goethepflanze hängen wie kleine Glöckchen an einem langen Stängel und sind rot bis purpurfarben. Aus den Blüten entwickeln sich Balgfrüchte, in denen sich feine Samen befinden.
Die Pflanzen sind giftig und sollten an Standorten stehen, die für Kinder und Haustiere nicht erreichbar sind.
Standort und Boden für Brutblätter
Das Brutblatt liebt es hell! Im Zimmer braucht sie einen Standort, an dem sie mehrere Stunden am Tag Sonne hat. Während der Sommermonate, von Mitte Mai bis September, freut sich Kalanchoe daigremontiana über einen Platz im Freien. Zwar kann das Brutblatt auch ganzjährig im Zimmer stehen, ein Platz im Freien während des Sommers macht die Pflanzen aber widerstandsfähiger. Stelle sie an einen geschützten Platz auf dem Balkon oder der Terrasse. Am Anfang der Freiluftsaison solltest du die Kalanchoe daigremontiana langsam an die Sonne gewöhnen. Am besten gelingt das an einem Standort, an dem sie morgens einige Stunde direkte Sonne hat. Innen wie auch im Garten oder auf der Terrasse sollte die Mother of Thousand Plants nicht in der Mittagssonne stehen. Wenn du keinen anderen Standort hast, solltest du die Pflanze langsam an die Sonnen gewöhnen und sie anfangs zum Beispiel mit Papier abdecken.
Den Winter kann die Goethepflanze entweder im Zimmer bei Zimmertemperatur oder an einem hellen, kühlen Raum bei etwa 10 bis 15 Grad verbringen.
Das Substrat für die Brutblätter muss durchlässig sein. Am besten verwendest du Kakteenerde oder mischt etwas Sand unter normale Blumenerde. Auch Tongraulat oder Bimskies kannst du zum Auflockern der Erde verwenden. Das Substrat hat dabei Auswirkungen auf das Wachstum der Pflanze. Wächst sie in Blumenerde kann sie zu stattlichen Pflanzen heranwachsen. In magerer Kakteenerde bleiben die Pflanzen kleiner. Für eine gute Drainage ist ein Pflanztopf mit Abflussloch eine notwendige Voraussetzung. Da Brutblätter kein großes Wurzelsystem entwickeln, solltest du keine allzu großen Töpfe verwenden.
Brutblätter pflegen
Wie alle Sukkulenten vertragen auch Brutblätter Trockenheit. Sie entwickeln sich aber besser, wenn sie regelmäßig gegossen werden und die Trockenphasen nicht allzu lang sind. Die Erde sollte aber immer austrocknen, bevor die Pflanzen wieder gewässert werden. Ist die Erde dauerhaft nass, kann dies schnell zum Faulen der Wurzeln führen. Dünger brauchen die anspruchslosen Pflanzen kaum. Es reicht, sie während der Sommermonate alle ein bis zwei Monate mit einem handelsüblichen Flüssigdünger zu versorgen. Im Winter brauchen die Pflanzen weniger Wasser, vor allem, wenn sie an einem kühlen Platz stehen.
Brutblätter wachsen sehr schnell in die Höhe. Du solltest ihnen mit einem Stützstab Halt geben oder sie an einem Spalier in die gewünschte Richtung lenken. Steht die Goethepflanze im Winter hell und kühl, wächst sie kompakter.
Brutblatt umtopfen
Brutblätter müssen erst umgetopft werden, wenn ihre Wurzeln aus dem Pflanztopf unten herausschauen. Der beste Zeitpunkt dazu ist das Frühjahr. Verwende einen Pflanztopf mut Abflussloch, um Staunässe zu vermeiden. Ein Tontopf ist gut geeignet, da Feuchtigkeit über den Ton verdunsten und Staunässe leichter vermieden werden kann. Als Substrat ist Kakteenerde oder ein Gemsich aus Blumenerde und Sand/Kies zu empfehlen.
Brutblatt vermehren
Wegen der Vielzahl der Kindel, die an den Blatträndern wachsen, ist die Vermehrung der Goethepflanze sehr einfach. Meistens erledigt das die Pflanze selbst, indem die abgefallenen Kindel im Blumentopf anwachsen. Du kannst die Kindel auch abnehmen und in einen eigenen Topf pflanzen. Auch die Vermehrung über Stecklinge und Samen ist möglich. Hier eine ausführliche Anleitung zur Vermehrung der Brutblätter lesen.
Brutblätter zum Blühen bringen
Brutblätter sind Kurztagpflanzen. Das bedeutet, dass Brutblätter erst dann Blüten bilden, wenn sie für einige Wochen am Tag nur etwa 10 Stunden Licht erhalten. Zwar sind die Tage bei uns im Winter kurz, aber auch künstliche Lichtquellen sind zu vermeiden. Das heißt, dass die Pflanzen über einen Zeitraum von mindestens vier Wochen am frühen Abend mit einem Karton abgedunkelt werden müssen. Beachte, dass nur größere Pflanzen überhaupt Blüten bilden.
Brutblatt schneiden
Wird die Goethepflanze zu groß fürs Fensterbrett oder die Wuchsform nicht mehr schön, kann sie in die gewünschte Form geschnitten werden. Verwende immer ein sauberes, scharfes Messer, um Infektionen an der Schnittwunde zu vermeiden. Die abgeschnittenen Triebe kannst du als Stecklinge zur Vermehrung verwenden. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist das Frühjahr. Trage beim Schneiden der Goethepflanze Handschuhe, da der Pflanzensaft giftig ist.
Brutblatt als Heilpflanze
Die Brutblätter werden als Heilpflanze sehr geschätzt. Äußerlich angewandt sollen sie gegen Fußpilz, Entzündungen, Warzen und Geschwüre helfen. Sie Blätter werden zerdrückt und auf die befallenen Stellen gelegt. Aus den Blättern kann auch Saft gewonnen werden. Dazu werden die Blätter erwärmt und dann ausgepresst. Der Saft soll gegen Ohren-, Atemwegs- und Augeninfektionen, Herzrasen, Rheuma, Nierenschmerzen, Diabetes und Tumore helfen.
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