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Kokardenblumen pflanzen, pflegen, schneiden und mit Samen vermehren

Kokardenblumen wachsen schnell, blühen ohne Pause den ganzen Sommer und sind bei Insekten beliebt. Wir geben Tipps zum Pflanzen, Pflegen, Schneiden und Überwintern.

Die Kokardenblume ist eine prächtige Sommerstaude, die mit ihren leuchtenden Blüten nicht nur für uns Menschen sondern auch für Insekten ein Blickfang ist. Auf was Du beim Pflanzen und Pflegen dieser schönen Staude achten solltest, erklären wir Dir im folgenden Artikel.

Fakten und Wissenswertes zur Konkardenblume

Als Kokardenblumen wird eine Pflanzengattung innerhalb der Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae) bezeichnet. Daneben werden die Kokardenblumen auch Papageien- oder Malerblumen genannt. Im folgenden Artikel beschränken wir uns auf eine der gängigsten Arten innerhalb der Gattung und zwar auf die großblumige Kokardenblume (Gaillardia x grandiflora). Sie ist durch eine Kreuzung zwischen der Prärie-Kokardenblume (Gaillardia aristata) und der kurzlebigen Kokardenblume (Gaillardia pulchella) entstanden. Die Staude ist recht schnellwüchsig und kann ungefähr 60-90 cm hoch werden. Die Pflanzen bilden eine grundständige Blattrosette aus. Hieraus wachsen mehrere Stängel, an denen ebenfalls Blätter wachsen und endständig die Blüten.

Standort und Boden

Die großblumige Kokardenblume solltest Du an einen vollsonnigen bis leicht halbschattigen Standort setzen.

Der Boden sollte trocken bis feucht sein, also bestenfalls sandig-lehmig, kiesig-lehmig oder sandig-tonig sein. Zudem sollte der Boden nährstoff- wie auch humusreich sein und keinesfalls zu Staunässe neigen. Auf der anderen Seite können die Pflanzen zeitweise trockenen Boden schwer tolerieren. Du solltest also auf eine gleichmäßige aber nicht übermäßige Wasserversorgung achten.

Zwar sind die wilden Kokardenblumen an die Temperaturen in unserem Klima angepasst, jedoch kann es sein, dass einzelne Sorten nicht vollständig winterhart sind. Bei solchen Sorten empfiehlt sich entweder die einjährige Kultur oder dass Du die Pflanzen im Winter mit einem entsprechenden Frostschutz versiehst.

Neben der Kultur in Rabatten oder diversen Beeten (Bienenweide, Steingarten, Sonnenstauden, bunte Wildblumengärten) kann die großblumige Kokardenblume auch sehr gut als Schnittblume in Sträußen verwendet werden. Sie hält sich als Schnittblume ungefähr bis zu 14 Tage.

Pflanzen und pflegen

Du kannst entweder bereits fertig kultivierte Kokardenblumen im jeweiligen Fachhandel erwerben oder Du kaufst Dir für die erste Aussaat Samen. Beides solltest Du erst ab ungefähr Mitte Mai, also nach den Eisheiligen und den letzten potentiellen Spätfrösten, an den gewünschten Standort pflanzen beziehungsweise aussäen. Die Samen kannst Du problemlos mittels Direktsaat ausbringen. Beim Pflanzen solltest Du darauf achten, die einzelnen Stauden nicht tiefer in den Boden zu setzen als sie vorher im Topf waren. Bei einer Gruppenpflanzung der großblumigen Kokardenblume solltest Du zudem einen Abstand von ungefähr 30 cm zwischen den einzelnen Pflanzen einhalten.

Im weiteren Vegetationsverlauf solltest Du lediglich darauf achten, die Pflanzen nicht zu stark zu gießen, damit keine Staunässe oder zu feuchte Bedingungen im Wurzelraum entstehen.

Eine Düngung ist im Jahr der Aussaat/Pflanzung nicht notwendig. Im darauffolgenden Jahr solltest Du zum Austrieb einen Langzeit-Volldünger verwenden. Wenn die großblumige Kokardenblume in einem Topf wächst, solltest Du besser einen niedrig dosierten Flüssigdünger verwenden und die Pflanzen ab dem Austrieb wöchentlich düngen. Ab dem Spätsommer solltest Du jedoch nicht mehr düngen, vor allem keinen Stickstoff, da die Pflanzen sonst erneut austreiben und dies die Winterhärte sehr beeinträchtigt.

Wann und wie Kokardenblumen zurückschneiden?

Als Schnittmaßnahmen bei der großblumigen Kokardenblume solltest Du während dem Sommer verblühte Triebe ausputzen und im Frühherbst alle Triebe der Kokardenblume bis kurz über den Boden zurück schneiden. Willst Du von den Pflanzen Samen gewinnen, solltest Du die verblühten Triebe natürlich nicht abschneiden. Der drastische Rückschnitt im Herbst dient dazu, dass die Pflanzen neue Triebe in Form von sogenannten Blattschöpfen für den Austrieb im nächsten Jahr ausbilden. Zudem kann ein solcher Rückschnitt auch die Lebensdauer der Staude erhöhen.

Nach dem Zurückschneiden solltest Du die großblumige Kokardenblume mit einem Frostschutz winterfest machen. Vor allem an exponierten Standorten ist das notwendig. Du kannst zum Beispiel einen Laubhaufen oder ein Vlies als Frostschutz verwenden.

Zur Beetgestaltung reicht die großblumige Kokardenblume als Gruppenpflanzung völlig aus und kann ihre volle Schönheit entfalten. Falls Du aber etwas Abwechslung möchtest, kannst Du die großblumige Kokardenblume in einem Beet zusammen mit Indianernessel, Lupine, Mädchenauge, Präriemalve, Feinstrahlaster, Rudbeckie, Sonnenhut und/oder Salbei pflanzen.

Konkardenblume vermehren

Da die großblumige Kokardenblume recht kurzlebig ist (ungefähr 4 Jahre bei guter Pflege und optimalem Standort), ist es sinnvoll wenn Du sie von Zeit zu Zeit vermehrst, um sie in deinem Garten zu erhalten.

Die Pflanzen bilden im Herbst Samen aus, die denen von Löwenzahn ähneln. Die großblumige Kokardenblume ist allerdings eine Arthybride, was zur Folge hat, dass die durch Samen gezogenen Pflanzen nicht mehr die gleichen Merkmale wie die Mutterpflanze aufweisen.

Deshalb ist eine vegetative Vermehrung über Wurzelteilung sinnvoller. Hierbei sind die neuen Pflanzen identisch mit der alten. Die Wurzelteilung führst Du am besten im Frühjahr vor dem Austrieb durch (ungefähr Ende April). Zuerst gräbst Du die Pflanzen vorsichtig aus, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Anschließend nimmst Du ein scharfes und desinfiziertes Messer und schneidest einzelne Stücke von der Pflanze ab. Du solltest jedoch darauf achten, dass jedes abgeschnittene Stück mindestens einen „Blattschopf“ besitzt, aus dem die Pflanze später erneut austreiben kann. Nachdem Du die Wurzel geteilt hast, solltest Du die einzelnen Stücke direkt wieder einpflanzen, damit sie nicht austrocknen.

Krankheiten und Schädlinge

Je nach Standort können Schnecken zu einem großen Problem werden. Zur Bekämpfung kannst Du entweder Schneckenkorn ausstreuen oder Bretter um die Pflanzen legen, diese regelmäßig wenden und die darauf haftenden Schnecken absammeln.

Bei zu feuchtem Boden können diverse Wurzelfäulen entstehen. Befallene Pflanzen solltest Du im Hausmüll entsorgen. Vorbeugend solltest Du weniger gießen.

Auch falscher und echter Mehltau können an der großblumigen Kokardenblume auftreten. Du kannst diese zwei Pilze aktiv mit im Fachhandel erhältlichen Pflanzenschutzmitteln bekämpfen. Zusätzlich solltest Du die Pflanzen nicht von oben gießen und falls möglich für eine bessere Durchlüftung sorgen.

Blüte und Bienenfreundlichkeit

Die großblumige Kokardenblume entwickelt ihre Blüten von Juni bis Oktober. Über die gesamte Zeit bildet die Pflanze reichlich und durchgängig Blüten. Sie erstrahlen in kräftigen Rot-, Orange- und Gelbtönen. Die Mitte ist meist violett, braun oder ebenfalls gelb oder rot gefärbt. Die äußeren Spitzen der Blüten sind meist in einem schönen Kontrast zu den anderen Farben gelb gefärbt.

Die Blüten dienen zudem Bienen und zahlreichen anderen Insekten als Nahrungsquelle.

Sorten

  • Die Sorte ´Burgunder´ hat dunkelrote Blüten und wird ungefähr 50-60 cm hoch. Sie blüht auch in lichtem Halbschatten und eignet sich als Schnittblume.

  • ´Kobold´ hat rote Blüten mit gelben Spitzen und wird nur ungefähr 25-30 cm hoch. Auch Pflanzen dieser Sorte eignen sich als Schnittblume, bevorzugen aber einen vollsonnigen Standort.

  • Bei der Sorte ´Tokajer´ handelt es sich um generativ vermehrte (über Samen) Pflanzen. Dadurch variiert die Blütenfarbe etwas in unterschiedlichen Orange-Tönen. Alle weisen aber große Blüten auf. Sie wird ungefähr bis zu 70 cm hoch und eignet sich daher auch beispielsweise für die zweite Reihe in einem Steppen-Beet.

Autor: Florian Fleckenstein

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Zum Autor:

Florian Fleckenstein,

B. Sc. Gartenbau

Student M. Sc. Agrarwissenschaften

In meiner Freizeit bin ich sehr gerne im Grünen und gärtnere selbst, ob es der Anbau von Tomaten oder Chilis auf dem Balkon ist, die Pflege von Familien-Obstbäumen oder die Lese von Weintrauben im elterlichen Weingut.

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