Zitronenbaum pflegen, gießen, schneiden und überwintern

Die Pflege eines Zitronenbaums ist nicht kompliziert, wenn der Standort richtig gewählt ist. Jetzt Tipps zum Pflegen, Gießen und Düngen lesen.

Ein Zitronenbaum (Citrus limon) zaubert mediterranes Flair auf den Balkon oder in den Garten. Außerdem trägt ein Zitronenbaum bei richtiger Pflege auch bei uns viele Früchte.

Botanische Information

Zitronenbäume gehören zur Gattung der Zitruspflanzen. Die ursprüngliche Heimat ist Indien und Asien, heute verbinden wir mit den dekorativen Pflanzen die Erinnerung an den letzten Urlaub am Mittelmeer. Der immergrüne Baum kann eine Höhe zwischen zwei und sieben Metern erreichen. Die Blätter der Zitrusbäume sind länglich, schmal und fest. Sie sind wechselständig an den Trieben angeordnet. Die Triebe sind mit schmalen Dornen versehen. Es gibt keine feste Blütezeit. Daher finden sich häufig die weißen bis violettfarbenen Blüten und Früchte zur gleichen Zeit an einem Baum.

Der richtige Standort und Boden für einen Zitronenbaum

Im Sommer benötigt der Zitronenbaum einen geschützten, vollsonnigen Standort. Am besten steht er vor einer Südwand unter einem Dachüberstand oder einer schützenden Hecke.
Das Substrat für den Zitronenbaum muss nährstoffreich sein und Feuchtigkeit speichern können. Verwende entweder spezielle Erde für Zitruspflanzen oder mische Blumenerde mit Humus und Lehm.

Wie gieße ich einen Zitronenbaum richtig?

Zitronenbäume müssen nur selten gegossen werden. Dennoch kann es in heißen Sommern nötig sein, sie einmal am Tag zu gießen. Gieße immer durchdringend, das heißt so viel, dass die Erde im Pflanztopf vollkommen feucht, aber nicht durchnässt ist. Du musst immer dann zur Gießkanne greifen, wenn die oberen drei bis vier Zentimeter des Substrats trocken sind. Da die Pflanzen einen hohen Kalziumbedarf haben, werden sie am besten mit normalen Leitungswasser gegossen.

Zitronenbäume leiden aber stärker unter zu viel Wasser als unter gelegentlicher Trockenheit. In regenreichen Sommern solltest du daher die Untersetzer unter den Pflanzkübeln kontrollieren und eventuell darin stehendes Wasser abgießen. Da dies vor allem bei größeren Pflanzen sehr mühsam sein kann, kannst du das Pflanzgefäß auch auf kleine Füße stellen, so dass das Wasser immer ungehindert abfließen kann.

Zitronenbaum pflegen

Am richtigen Standort ist sind Zitronenbäumchen sehr pflegeleicht. Die mediterrane Pflanze muss erst gegossen werden, wenn die oberste Erdschicht abgetrocknet ist. Der Wurzelballen darf aber auch nicht vollkommen austrocknen. Daher lieber häufiger, aber nicht allzu viel gießen.

Wann und wie den Zitronenbaum düngen?

Zitronenbäume werden in der Hauptvegetationszeit von von März bis August alle zwei Wochen mit einem handelsüblichen Grünpflanzendünger oder einem speziellen Dünger für Citruspflanzen gedüngt. Der Dünger sollte vor allem stickstoffreich sein. Ab August solltest du das Düngen einstellen, da das Zitronenbäumchen noch austreiben würde, die Zeit bis zum Herbst aber nicht ausreicht, damit die Triebe verholzen.

Zitronenbäume schneiden

Zitronenbäume werden nur sehr wenig geschnitten. Der Schnitt beschränkt sich auf das Entfernen abgestorbener Äste und Triebe und einen vorsichtigen Formschnitt im Frühjahr. Nach innen und steil nach oben wachsende sowie sich kreuzende Triebe können entfernt werden. Schneide Äste und Triebe immer senkrecht ab. So kann kein Wasser auf den Schnittstellen stehen bleiben.

Zitronenbaum umtopfen

Zitronenbäume benötigen alle zwei bis drei Jahre einen größeren Pflanztopf. Das neue Pflanzgefäß sollte nur zwei bis drei Zentimeter größer sein als das alte. Um Staunässe zu vermeiden, achte darauf, dass der Pflanztopf über ein ausreichend großes Abflussloch verfügt. Lege darüber eine Tonscherbe und als Drainage eine Schicht aus Blähton oder Lavasplitt. Achte darauf, beim Umtopfen die Wurzeln so wenig wie möglich zu beschädigen. Wächst dein Zitronenbaum in einem Tontopf, hilft es, den Zitronenbaum vor dem Umtopfen sehr gut zu wässern. Der Wurzelballen lässt sich dann leichter aus dem Topf ziehen.

Wenn du den Wurzelballen aus dem Pflanzgefäß gezogen hast, befreie ihn so gut wie möglich von der alten Erde. Setze ihn dann in den neuen Pflanztopf und fülle den Pflanztopf mit spezieller Erde für Zitruspflanzen oder Blumenerde, die du mit Lehm und Humus gemischt hast, auf. Drücke die Erde gut an und gieße die Pflanze großzügig an.
Der beste Zeitpunkt zum Umtopfen ist der Herbst oder Winter. Dann hat Citrus limon genügend Zeit zum Einwurzeln bevor die nächste Vegetationsphase beginnt.

Zitronenbaum überwintern

Zitronenbäume sind nicht winterhart. Die kälteempfindlichen Pflanzen halten nur Temperaturen nur bis -1 Grad aus. Sie müssen also bereits Ende September ins Haus geholt werden. Wenn im Winterquartier Temperaturen zwischen fünf und 10 Grad herrschen, fällt der Zitronenbaum in Winterruhe und benötigt nicht sehr viel Licht. Je wärmer es ist, desto heller muss der Zitronenbaum stehen, um zu vermeiden, dass der Baum seine Blätter abwirft. Als Winterquartiere geeignet sind ungeheizte Wintergärten, Gewächshäuser, unbeheizte, helle Treppenhäuser oder Garagen mit Fenstern.
Im Winterquartier muss der Zitronenbaum nur alle vier Wochen gegossen werden. Ist die Erde zu nass, bildet sich leicht Schimmel.
Ab Mitte Mai kann der Zitronenbäume wieder ins Freiland gebracht werden. Stelle ihn in den ersten Wochen noch nicht an einen vollsonnigen, sondern an einen schattigen Standort, bis er sich wieder an die Sonne gewöhnt hat.

Zitronenbäume vermehren

Ein Zitronenbaum lässt sich sehr leicht über Samen vermehren. Der Nachteil an selbstgezogenen Pflanzen ist, dass sie erst nach 10 bis 15 Jahren blühen und oft auch sehr blühfaul sind. Und so geht es:

  • Zitronenkerne einige Tage trocknen lassen

  • Anzuchterde in einen Blumentopf füllen und ein bis zwei Zitronenkerne ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde stecken

  • Die Erde feucht halten. Dies fällt mit einer Abdeckung aus Folie oder Glas leichter. Die Abdeckung täglich zum Lüften entfernen

  • Nach drei bis sechs Wochen keimen die ersten Samen

  • Die Pflanzen anfangs hell, aber nicht sonnig stellen

Auch eine Vermehrung mit Stecklingen ist möglich. Allerdings wurzeln nicht alle Stecklinge an, so dass es sinnvoll ist, mehrere Stecklinge zu schneiden. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr, wenn der Zitronenbaum in Form geschnitten wird und Triebe als Material für Stecklinge anfallen. Verwende zur Stecklingsvermehrung etwa 20 Zentimeter lange Triebe und entferne die unteren Blätter. Dann die Triebe in ein Wasserglas stellen. Bis die Stecklinge Wurzeln treiben, kann es einige Monate dauern. Die bewurzelten Triebe dann in humusreiche Erde einpflanzen. Nach einiger Zeit den Hauptrieb kürzen, damit die Pflanzen schön buschig wachsen.

Krankheiten und Schädlinge

Besonders im Winterquartier sind Zitronenbäume anfällig für Schädlinge. Bei einem zu dunklen Standort und zu trockener Luft kann es zu einem Befall mit Spinnmilben kommen. Im Sommer stillen Blattläuse gern ihren Hunger an den Blättern von Zitronenbäumen. Diese lassen sich mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen oder mit einem Brennnesselsud bekämpfen.
Als Krankheit kann Chlorose, oder auch Pflanzen-Gelbsucht genannt, auftreten. Dabei verfärben sich die Blätter des Zitronenbaums hellgelb. Vorbeugend hilft die Verwendung von eisenhaltigem Dünger.

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