Botanische Information
Feigenbäume gehören zur Familie der Familie der Maulbeergewächse und zählen zu den ältesten Kulturpflanzen.
Die ursprüngliche Heimat des Feigenbaums ist nicht mehr bekannt, wird aber in Südwestasien vermutet. Bereits seit der Antike sind Feigenbäume im Mittelmeerraum verbreitet, wo sie auch wild wachsen. Dort werden Feigen bis zu 10 Meter hoch, in Deutschland erreichen die Pflanzen in geschützten Lagen eine Höhe von bis zu sechs Metern.
Die Beliebtheit der Feigenbäume beruht zum einen auf den großen, dekorativen, gelappten Blättern, die an ausladenden Ästen wachsen und im Sommer ideale Schattenspender sind. In erster Linie verdanken die Feigenbäume ihren Siegeszug durch die nördlicheren Gärten wegen ihrer süßen, schmackhaften Früchte. Sie schmecken nicht nur roh sehr gut, sondern lassen sich auch zu vielen Leckereien verarbeiten, wie zum Beispiel Konfitüre, Chutney, Kuchen oder Pralinen oder können getrocknet lange Zeit aufbewahrt werden.
Bei uns ist die Feige, wie der Feigenbaum auch kurz genannt wird, vor allem als Kübelpflanze beliebt. Dort wird sie zwei bis drei Meter hoch. Im Garten ausgepflanzte Exemplare können aber je nach Sorte bis zu sechse Meter hoch und ebenso breit werden.
Standort und Boden
Feigen sind sehr robuste Pflanzen und vertragen zumindest kurzzeitig auch sehr niedrige Temperaturen im Winter. Dennoch sind sie nicht zuverlässig winterhart und sollten nur in milderen Lagen, wie zum Beispiel Weinbaugebieten oder in geschützten Standorten in den Garten gepflanzt werden. In klimatisch raueren Gegenden empfiehlt es sich, Feigenbäume in Pflanzkübeln zu kultivieren, damit sie den Winter entweder an geschützten Stellen oder einem frostfreien Ort verbringen können.
Als mediterrane Pflanze sind Feigen die reinsten Sonnenanbeter. Sie benötigen einen sonnigen, möglichst windgeschützten Standort im Garten oder auf dem Balkon, am besten direkt vor einer schützenden Hauswand. Der Boden sollte humos, locker, durchlässig und nährstoffreich sein. Bei schweren Böden solltest du etwas Sand oder Kies unter die Erde mischen, damit die Feige nicht unter Staunässe leidet. Für Feigen im Pflanzkübel ist gute Erde für Balkonpflanzen vollkommen ausreichend.
Pflanzen und Pflegen
Der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen einer Feige in den Garten ist das Frühjahr nach dem letzten Bodenfrost. Dann kann der Feigenbaum noch gut über den Sommer einwurzeln und den Winter gut überstehen. Im Herbst gepflanzte Feigen sind noch nicht gut für den Winter gewappnet und überstehen die kalte Jahreszeit schlechter.
Beim Pflanzen in den Garten das Pflanzloch gut vorbereiten, Steine und Wurzeln entfernen und die Erde mit Kompost anreichern. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so breit wie der Wurzelballen sein. Um den Wurzelballen vor Frost zu schützen, die Feige etwa sieben Zentimeter tiefer pflanzen als sie im Topf stand. Vor dem Pflanzen die Feige noch in ein Wasserbad stellen, damit sich der Wurzelballen gut mit Wasser vollsaugen kann. Nach dem Pflanzen die Feige sehr gut angießen. Wenn Feigen an einer Hauswand stehen, kannst du sie an einem Spalier ziehen.
Feigen, die in Pflanzkübeln wachsen, sollten in ein möglichst großes Gefäß von mindestens 30 bis 40 Zentimetern gesetzt werden. Wichtig ist, dass der Pflanzkübel ein ausreichend großes Abflussloch hat. Über das Abflussloch eine Tonscherbe legen, um zu verhindern, dass die Wurzeln das Loch verstopfen. Eine Schicht aus Blähton oder Kieselsteinen unten im Pflanztopf verbessert die Drainage. Je nach Bedarf ist ein Umtopfen des Feigenbaums etwa alle zwei oder Jahre erforderlich. Auch hier ist der richtige Zeitpunkt das Frühjahr.
Feigenbaum gießen
Feigenbäume benötigen viel Wasser und möchten sehr ausgiebig gegossen werden, so dass die Erde richtig nass ist. Daher ist es so wichtig, dass der Pflanzkübel eine gute Drainage hat und das Pflanzsubstrat durchlässig ist.
Achte darauf, dass die Erde nicht vollkommen trocken ist, bevor du gießt, sondern noch feucht ist.
Feigenbaum düngen
Feigenbäume benötigen viel Nährstoffe, um ihre Früchte ausbilden zu können. Während der Sommermonate müssen sie daher einmal im Monat gedüngt werden. Geeignete Dünger sind Dünger für Zitruspflanzen, organischer Flüssigdünger oder auch Kompost. Ab September werden Feigenbäume nicht mehr gedüngt, da die Pflanzen in der Winterruhe sind.
Feigenbäume schneiden
Feigen benötigen keinen Schnitt. Nur Äste, die im Winter erfroren sind, müssen entfernt werden. Da die Pflanzen aber einen sehr breiten Wuchs haben, ist ein Schnitt aus Platzgründen oft nicht zu vermeiden oder, um die Pflanze auszulichten. Der Rückschnitt sollte im Frühjahr vor dem Austrieb erfolgen. Um die Pflanze auszulichten, zuerst die langen Triebe kürzen und alle Äste, die zu dicht stehen oder sich kreuzen, entfernen. Immer bis kurz über eine nach außen zeigende Knospe zurückschneiden. Doch naschsüchtige Gärtner sollten vorsichtig mit der Schere sein: Die Früchte wachsen am zweijährigen Holz. Daher nicht alle einjährigen Triebe entfernen. Eine ausführliche Anleitung zum Feigenbaum Schneiden findest du hier.
Blüte und Ernte
Die Blüten der Feigenbäume sind sehr unscheinbar und fallen kaum auf. Die Früchte reifen im Spätsommer bis in den Herbst. Feigen werden nicht gleichzeitig reif, sondern reifen hintereinander. Das heißt, dass sich Feigenbaumbesitzer täglich einige Früchte pflücken können. In verregneten oder kühlen Sommern kann es jedoch passieren, dass die Früchte nicht mehr am Strauch reifen. Ein sonniger, geschützter Standort erhöht daher die Chancen auf eine reiche Feigen-Ernte.
Feigenbaum vermehren
Feigenbäume lassen sich leicht durch Anzucht aus Samen, Stecklinge oder Steckhölzer vermehren. Eine genaue Anleitung findest du hier.
Sorten
Bei der Wahl der passenden Sorte solltest du vor allem darauf achten, eine selbstbefruchtende Sorte zu kaufen. Ansonsten brauchst du zwei Pflanzen im Garten. Von Zier-Feigenbäumen rate ich ab, da sie, wie der Name schon nahelegt, nur schön aussehen, aber keine Früchte tragen. Ferner ist es wichtig, eine Feige zu kaufen, die zu den klimatischen Verhältnissen deines Wohnorts am besten passt. Denn es gibt zwar sehr viele robuste, winterharte Sorten, die süßesten Früchte tragen aber immer noch die Pflanzen, die am empfindlichsten auf Kälte reagieren. Die Kunst bei der Sortenauswahl besteht also darin, die Sorte zu erwerben, die so nur winterhart wie nötig ist. Tipps zur Sortenauswahl erhältst du hier.
Feigenbaum kaufen
Auch noch interessant:
Es wurden noch keine Kommentare verfasst.