Liebst du auch Feigen (Ficus carica) und möchtest den noch mehr dieser Früchte ernten? Oder liebst du einfach nur den mediterranen Flair, den die Büsche in den heimischen Garten zaubern und dich an den Sommerurlaub erinnern? Egal, welcher der Gründe zutrifft, du kannst wählen, ob du Feigen durch Stecklinge, Steckhölzer oder Samen vermehren möchtest.
Vermehrung durch Stecklinge
Die Vermehrung mit Stecklingen ist die einfachste Art, um Feigen zu vermehren. Und so geht es:
Ein etwa 10 Zentimeter langes Stück eines Astes abschneiden
du kannst die Spitze eines Triebs oder auch ein Mittelstück verwenden
die unteren Blätter entfernen und die oberen Blätter halbieren
Den Trieb in die Erde stecken
und mit einem Glas oder Folie abdecken
die Erde feucht halten und abwarten
Oft wurzeln die Stecklinge auch ohne Abdeckung an. Zur Vermehrung mit Stecklingen kannst du einjährige oder verholzte Triebe verwenden. Nur Triebe, an denen Blüten wachsen, sind damit überfordert, neben den Blüten auch noch Wurzeln zu bilden. Diese solltest du daher nicht zur Vermehrung schneiden, sondern am Strauch lassen. Je jünger das Holz ist, desto schneller treibt die Feige aus. Ableger vom älteren Holz treiben oft unten aus den Wurzeln aus, die sich gebildet haben.
Zeitpunkt der Vermehrung mit Stecklingen
Feigen können während des ganzen Sommers mit Stecklingen vermehrt werden. Am besten ist die Zeit zwischen Mai und Juni, aber auch während der anderen Sommermonate ist eine Vermehrung möglich. Nur ab September wird es schwierig, dann wurzeln die Stecklinge nicht mehr sicher an.
Vermehrung mit Steckhölzern
Die Vermehrung mit Steckhölzern geht fast genauso wie die mit Stecklingen. Ein Steckholz ist ein mehrjähriger, verholzter Trieb mit einer Länge von etwa 25 Zentimetern. Schneide ein Stück eines Asts einer Feige oberhalb eines Auges im Frühjahr vor dem Austrieb ab und lasse ihn einen Tag liegen, damit die Schnittstelle trocknen kann und nicht in der Erde zu faulen beginnt. Dann das Steckholz in einen Topf mit Sand-Erde-Gemisch stecken und das Substrat feucht halten. Den Topf an einem hellen frostfreien Ort stellen.
Vermehrung mit Samen
Um Feigen aus Samen zu ziehen, brauchst du keine Samen zu kaufen. Einfach aus einer Frucht Samen entnehmen. Und so geht es:
Die Samen aus der Frucht auf einem Stück Papier trocknen lassen
In einen Topf mit normaler Blumenerde je zwei bis drei Samenkörner legen
Die Samen nicht mit Erde bedecken, da Feigen Lichtkeimer sind
Die Erde feucht, aber nicht nass halten
An einen warmen, hellen, aber nicht sonnigen Platz stellen
Die Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad
Eine Abdeckung mit einer Folie oder Glas sorgt dafür, dass sie Samen nicht austrocknen
Die Samen keine nach etwa ein bis zwei Wochen
Nach der Keimung kann die Folie entfernt werden
Wenn die Pflanzen etwas größer geworden sind, die Keimlinge vereinzeln
Junge Feigen pflegen
Junge Feigen nicht in die Sonne, sondern in den Schatten stellen und gut gießen, so dass die Erde gleichmäßig feucht ist. Übertreibe es aber nicht, denn dauerhaft nass darf die Erde nicht sein. Am besten die Pflanzen gut gießen, so dass die Erde im Topf komplett feucht ist. Das nächste Mal erst dann gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Am besten den Daumentest machen!
Überwintern der jungen Feigen
Feigen sind nicht sicher winterhart. Ältere Pflanzen lassen sich meist mit einem guten Winterschutz im Freien überwintern. Junge Pflanzen sind viel frostempfindlicher. Den ersten Winter müssen die Pflanzen daher noch an einem frostfreien Ort überwintern. Im darauffolgenden Jahr sind sie schon gut eingewurzelt und können bei gutem Winterschutz draußen bleiben.
Übrigens: Feigen sind nicht zuverlässig winterhart und sollten nur in milderen Regionen, wie zum Beispiel Weinbaugegenden direkt in den Garten gepflanzt werden. Wer seine Feige sicher über den Winter bringen möchte, sollte sie an einem frostfreien Platz überwintern. Feigen benötigen auf jeden Fall einen guten Winterschutz.
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