Feigenbaum schneiden - der richtige Zeitpunkt und Schnitt

Hast du auch einen Feigenbaum im Garten oder im Kübel auf dem Balkon? Dann fragst du dich sicher, wann und wie du die Feige richtig schneidest. Hier eine Anleitung zum richtigen Zeitpunkt und Schnitt.

An sich müssen Feigenbäume (Ficus Carica) nicht geschnitten werden. Ihr ausladender Wuchs macht einen Rückschnitt aus Platzgründen aber häufig nötig. Denn Feigenbäume werden zwischen drei und 10 Meter hoch und können mit ihren großen Blättern große Bereiche des Gartens im wahrsten Sinn des Wortes in den Schatten stellen.

Damit dies nicht passiert und damit auch die Früchte genügend Licht bekommen, sollten Feigenbäume so geschnitten werden, dass ein lockeres Baumgerüst mit schöner Krone entsteht. Junge Bäume brauchen übrigens nur wenig geschnitten werden. Denn ein Rückschnitt fördert das Wachstum neuer Triebe – was zu Lasten der Bildung von Früchten geht.
Ein behutsamer Schnitt hingegen, der berücksichtigt, dass die Feigen am einjährigen und zweijährigen Holz wachsen, fördert auch die Fruchtbildung.

Wuchs des Feigenbaums

Feigenbäume verzweigen sich schon, wenn der Stamm noch sehr niedrig ist. Daher wachsen sie ihn jungen Jahren eher in die Breite als in die Höhe und beanspruchen viel Platz.

Wann schneidet man einen Feigenbaum? Der richtige Zeitpunkt

Der beste Zeitpunkt zum Schneiden des Feigenbaums ist im März, wenn der Baum noch nicht ausgetrieben hat, aber keine starken Fröste mehr zu erwarten sind. Wähle für den Rückschnitt einen bedeckten, frostfreien Tag.
Das Feigenbaum Schneiden im Herbst ist nicht empfehlenswert, da die Schnittstellen bei kühlem Wetter schlecht heilen und die Pflanze Schäden erleiden könnte. Zudem ist ein Rückschnitt immer ein großer Einschnitt für eine Pflanze und kann den Feigenbaum bei der Vorbereitung auf die Ruhezeit während der kalten Jahreszeit stören.
Außerdem frieren Äste im Winter häufig zurück, so dass du im Frühjahr sowieso die abgestorbenen Äste entfernen musst.

Muss ich meinen Feigenbaum regelmäßig schneiden?

Ein Feigenbaum muss nicht jedes Jahr geschnitten werden. Wenn du viel Platz hast, kannst du ihn auch wachsen lassen. Im Laufe der Jahre wird er dann im Inneren immer kahler werden.

Da es bei großen Bäumen schwieriger ist, sie wieder zu formschönen Gehölzen zu schneiden, ist es empfehlenswert, sie alle zwei bis drei Jahre etwas zurückzuschneiden, um einen Radikalschnitt zu vermeiden.

Ein Zurückschneiden des Feigenbaums ist dann erforderlich, wenn sich viele Äste kreuzen oder die Äste zu lang werden. Im Frühjahr müssen auch zurückgefrorene Äste entfernt werden. Diese abgefrorenen Äste dürfen nicht ganz abgeschnitten werden. Wichtig ist, dass ein kleiner Stummel zurückbleibt. Aus diesem treibt der Feigenbaum dann neu aus.
Wenn du möglichst viele Feigen ernten möchtest, müssen einige der jungen Triebe im Frühsommer entfernt werden. Doch mehr dazu unten.

Wie schneide ich meinen Feigenbaum richtig?

Je nachdem, ob du einen Erhaltungsschnitt, einen Radikalschnitt vornimmst oder deinen Feigenbaum schneiden möchtest, um mehr Früchte zu ernten, musst du auf unterschiedliche Dinge achten.

  • Erhaltungsschnitt
    Beim Erhaltungsschnitt wird die Feige nur behutsam zurückgeschnitten. Ziel ist es, dass der Baum gleichmäßig wächst, nicht zu viel Platz beansprucht und alle Äste in etwa gleich viel Licht erhalten, damit die Früchte gleichmäßig reifen. Mit regelmäßigen Schneiden kannst du auch einen Radikalschnitt verhindern.
    Beim Schneiden deines Feigenbaums solltest du immer mit den unteren Ästen beginnen. Vor allem die unteren Nebentriebe müssen entfernt werden, da sich sonst bald die Äste kreuzen. Außerdem werden alle Triebe, die sich kreuzen, nach innen wachsen, sich gegenseitig beschatten oder krank sind, herausgeschnitten oder stark gekürzt.
    Alle Triebe, die nach außen wachsen, werden nach Bedarf, etwa um ein Drittel, gekürzt. Geschnitten wird immer kurz oberhalb einer Knospe, die nach außen zeigt. Achte darauf, dass alle Triebe in etwa die gleiche Länge haben. So ergibt sich ein harmonischer, gleichmäßiger Wuchs.

  • Schnitt für mehr Früchte bei zwei Mal im Jahr tragenden Sorten
    Nicht alle Feigenbäume tragen zwei Mal im Jahr. Aber auch in unseren Breiten gedeihen in milden Gegenden Feigenbäume, die zwei Mal im Jahr tragen.
    Um diese Feigenbäume so zu schneiden, damit sich möglichst viele Früchte bilden, ist es wichtig zu wissen, an welchen Ästen die Früchte wachsen. Die leckeren Feigen der ersten Ernte wachsen am zweijährigen Holz. Sie bilden sich bereits im Frühjahr und werden im Sommer geerntet. Sorten, die zwei Mal im Jahr tragen, entwickeln an den einjährigen Ästen im Sommer noch einmal Früchte. Diese ergeben dann die zweite Ernte.
    Deswegen sollten zwei Mal im Jahr tragende Sorten einjährige und zweijährige Äste in einem ausgewogenen Verhältnis haben. Wenn du nach dem Austreiben der Äste in etwa jeden zweiten Trieb entfernst, kommst du zu einem guten Ausgleich an ein- und zweijährigen Ästen. Denn an der Schnittstelle treibt die Feige im nächsten Jahr wieder neu aus. An diesen Ästen wachsen dann daran die späten Feigen. Die nicht geschnittenen Triebe tragen die ersten Früchte.

  • Radikalschnitt
    Wenn der Feigenbaum lange nicht geschnitten wurde, ist manchmal ein Radikalschnitt nicht zu vermeiden, da der Baum von innen verkahlt und viele Äste sich kreuzen. Da Feigen sehr schnittverträglich sind, wird sich der Baum schnell erholen und wieder neu austreiben, allerdings ohne in dem Jahr des Rückschnitts Früchte zu tragen. Wenn du nicht auf eine Feigenernte verzichten möchtest, solltest du deinen Feigenbaum regelmäßig kürzen.
    Bei einem Radikalschnitt wird der Feigenbaum komplett auf etwa 30 Zentimeter gekürzt. Der richtige Zeitpunkt ist ein frostfreier Tag im Spätwinter. Im darauf folgenden Sommer darf die Feige sich erholen, die neuen Triebe werden nicht geschnitten. Im Jahr nach dem Radikalschnitt werden die kräftigsten vier bis sechs Triebe um die Hälfte gekürzt. Diese werden die neuen Leittriebe des Baums. Alle anderen Triebe werden entfernt.

Feige als Spalierbaum schneiden

Feigen eignen sich auch gut als Spalierbäume. Zum einen haben sie dort einen geschützten Standort vor einer Wand, zum anderen wachsen die Bäume nicht so breit und beanspruchen nicht so viel Platz.
Das Spalier sollte in einer Höhe von 45 Zentimetern an der Wand befestigt und Verstrebungen oder Drähte sich in einem Abstand von 25 Zentimetern haben.

  • Die Feige etwa in einem Abstand von 20 Zentimetern an das Spalier pflanzen und nur den Haupttrieb und zwei weitere Triebe, die in etwa der gleichen Höhe wachsen, am Baum lassen. Der Haupttrieb wächst senkrecht am Spalier hoch, die Seitentriebe werden im spitzen Winkel am Spalier festgebunden.

  • Im zweiten Jahr die vier kräftigsten Triebe der Seitenäste auswählen und alle anderen abschneiden. Die Triebe sollten am Ende des Astes sowie jeweils an der Ober- und Unterseite sein. Diese an der gewünschten Stelle am Spalier festbinden.

  • Im dritten Jahr werden die Leitäste in etwa auf 60 Zentimeter gekürzt. Ab dem vierten Jahr ist das Grundspalier aufgebaut. Jetzt jedes Frühjahr den Feigenbaum zurückschneiden. Triebe, die zum Haus hin oder von ihm weg wachsen, müssen immer abgeschnitten werden. Neue Triebe, die in die gewünschte Richtung wachsen, etwas kürzen und am Spalier festbinden. Bei sehr schnell wachsenden Feigenbäumen kann es nötig sein, auch im Sommer die jungen Triebe zurückzuschneiden, damit die Blätter nicht zu eng stehen.

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