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Sonnenblumen richtig säen, pflanzen, pflegen und Kerne ernten

Sonnenblumen zu säen und im Garten oder im Topf anzupflanzen, ist nicht schwierig. Damit die Sonnenblumen richtig groß werden, musst du ein paar Tricks beachten. Hier eine Anleitung auf freudengarten.

Bereits im Kindergarten säen Kinder Sonnenblumen aus und staunen, wie aus einem so kleinem Kern eine so große Pflanze und Blüte wachsen kann. Ist Sonnenblumen pflanzen aber tatsächlich kinderleicht? Ja, das Säen schon. Damit aus den Keimlingen aber große Pflanzen werden, müssen ein paar Tricks beachtet werden.

Botanische Information

Der botanische Name der Gewöhnlichen Sonnenblume „Helianthus annuus“ setzt sich aus den beiden griechischen Wörtern „helios“ für Sonne und „anthos“ für Blume zusammen. „Annuus“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „für ein Jahr“. Somit verrät der Name, dass es sich bei der Gewöhnlichen Sonnenblume um eine einjährige Pflanze handelt. Der Namensbestandteil „Sonne“ verweist darauf, dass die Sonnenblume ihre Blüte immer der Sonne zuwendet. Das bedeutet, dass sie morgens nach Osten, mittags nach Süden und abends nach Westen schaut.

Die Sonnenblumen haben eine weitere Besonderheit: sie wachsen sehr schnell. In einem Sommer können sie je nach Sorte eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Die Blüten sitzen auf einem kräftigen, leicht behaarten Stiel, an dem große, herzförmige Blätter wachsen.

Die Sonnenblume ist bei uns seit dem 16. Jahrhundert heimisch. Vermutlich kommt sie ursprünglich aus Nordamerika und Mexiko.

Standort und Boden

Die Sonnenblume möchte einen vollsonnigen Standort im Garten haben. Der Boden sollte stickstoffreich, humos und nicht zu trocken sein.

Pflanzen, pflegen und düngen

Auch wenn ihre Pfahlwurzeln tief in die Erde reichen, müssen Sonnenblumen dennoch viel gegossen werden. Denn über die großen Blätter verdunstet die Pflanze viel Wasser. Auch regelmäßiges Düngen, am besten wöchentlich mit einem Stickstoffdünger, trägt zur guten Entwicklung der Pflanze bei. Hornspäne und Rindenmulch sind weitere wichtige Nährstofflieferanten.

Sonnenblumen erreichen bereits nach drei Monaten ihre endgültige Größe. Der schwere Blütenkopf wird oft vom Wind gebeutelt mit der Folge, dass der Stiel leicht bricht. Sonnenblumen sollten daher an einen Pflanzstab zur Stütze gebunden werden.

Größte Gefahr droht den Sonnenblumen als Keimlinge allerdings durch gefräßige Schnecken. Im Frühjahr solltest du daher auf einen Schneckenschutz für die Pflänzchen achten.

Blüten der Sonnenblumen

Ab Juni recken die Sonnenblumen ihre Blüten der Sonne entgegen. Zwischen 10 und vierzig Zentimeter groß können die Blütenköpfe werden und zählen damit zu den Riesen im Blumenbeet. Dabei besteht eine Blüte genau genommen aus vielen kleinen, braunen Röhrenblüten, die von den sonnengelben Zungenblüten umgeben werden.

Wenn du Sonnenblumen in den Garten pflanzst, achte darauf, aus welcher Richtung die Sonne scheint. Dorthin wird sich die Blüte wenden. Am falschen Standort wird dir die Sonnenblume nur die Rückseite ihrer Blüte zeigen.

Interessantes gibt es beim Fruchtstand der Sonnenblume zu beobachten. Die Kerne sind spiralförmig angeordnet, wobei es links- und rechtsdrehende Spiralen gibt.

Sonnenblumen für Bienen und andere Insekten

Sonnenblumen sind nektar- und pollenreich. Durch ihre späte Blüte sind sie daher ein wichtiger Nahrungs- und Pollenlieferant für Bienen und andere nektarsaugende Insekten. Allerdings werden häufig pollenfreie Sorten angeboten, da von diesen, wenn sie als Schnittblumen verwendet werden, kein Pollen auf das Tischtuch rieselt. Ob und wieviel Pollen und Nektar diese neuen Züchtungen liefern, ist umstritten. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Kauf von Sonnenblumen-Samen darauf achten, dass es sich nicht um pollenfreie Sorten handelt.

Vermehrung und Aussaat

Sonnenblumen vermehren sich sehr gut durch Selbstaussaat, wenn du bereits eine Sonnenblume im Garten hast. Ansonsten kannst du Sonnenblumen bereits ab März am Fensterbrett im Haus vorziehen oder ab April direkt ins Freiland säen.

Bei der Vorkultur drei Samen etwa drei bis fünf Zentimeter tief in einen Topf geben, da die Pflanzen Dunkelkeimer sind. Nach der Keimung nur die stärkste Pflanze stehen lassen und die anderen entfernen. Ab Mitte Mai die Pflänzchen dann ins Freiland setzen.

Bei der Aussaat im Freiland die Sonnenblumen direkt an den gewünschten Platz im Garten aussäen. Die Keimlinge schätzen das Vereinzeln und Umpflanzen nämlich gar nicht und wachsen am besten ungestört. Achte auf einen Pflanzabstand von etwa 40 Zentimetern, damit sich die Pflanzen gut entwickeln können.

Ernte und Verwendung in der Küche

Das Ernten von Sonnenblumen kann eine ziemlich aussichtslose Sache sein. Wenn du nämlich versäumst, die Köpfe der Sonnenblumen zu schützen, werden die Vögel im Garten sicher schneller als du sein. Daher solltest du die Blüten mit einem Vlies umwickeln. Wenn die Blüten verblüht und trocken sind, kannst du sie abschneiden und die Kerne ernten. Bei feuchtem Wetter kann es sein, dass der Blütenstand zu schimmeln beginnt. Dann den Blütenkopf abschneiden und kopfüber an einem trockenen, luftigen Platz trocknen lassen.

Die Sonnenblumenkerne kannst du einfach so knabbern. Auch im Müsli oder im Salat schmecken sie sehr gut.

Neben den Kernen kannst du auch die gelben Blütenblätter der Sonnenblumen klein schneiden und unter einen Salat mischen. Auch wenn sie nicht intensiv schmecken, sieht es sehr dekorativ aus.

Sonnenblumen als Schnittblumen

Die großen gelben Blüten kannst du dir als Schnittblumen ins Haus holen. Sonnenblumen am besten am Vormittag schneiden. Bis auf die obersten drei alle Blätter entfernen und die Stiele schräg anschneiden. Das Wasser täglich wechseln und die Vase beim Wechseln des Wassers gut reinigen.

Krankheiten und Schädlinge

Häufig werden Sonnenblumen vom Sonnenblumenrost befallen. Diese Krankheit kannst du an den hässlichen, braunen Flecken auf den Blättern erkennen. Befallene Blätter sofort abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Auch Mehltau ist eine häufige Krankheit an Sonnenblumen. Als vorbeugende Maßnahme hat es sich bewährt, die Erde um die Pflanze immer feuchten zu halten sowie nur den Wurzelbereich und nicht die Blätter zu gießen.

Blattläuse lassen sich auch gern auf Sonnenblumen nieder, sind aber in der Regel keine Gefahr für die Pflanzen.

Schöne Standorte im Garten und gute Beetnachbarn

Die hohen Sonnenblumen sehen an Zäunen sehr schön aus. Sie bilden dort einen freundlichen Sichtschutz und können gleich an den Zaun gebunden werden, um dort Halt zu finden. Aber auch windgeschützte Stellen vor dem Haus oder im Hintergrund einer Blumenrabatte sind geeignete Standorte für die großen Blumen. Sonnenblumen sind typische Pflanzen für einen Bauerngarten und lassen sich mit allen sonnenliebenden Pflanzen eines ländlichen Gartens gut kombinieren.

Sorten

Es gibt eine Vielzahl an Sorten der Sonnenblumen. Sie blühen von hellem Gelb bis hin zu eher bräunlichen Blütenblättern. Es gibt nicht nur die hohen Sonnenblumen, sondern auch klein bleibende, die im Topf wachsen oder den Beetrand zieren. Die Kerne dieser kleinen Sonnenblumen sollten allerdings nicht gegessen werden,

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