Botanische Information
Die Apfelrose (Rosa rugosa), auch Kartoffelrose, Dünenrose oder im Norden Deutschlands auch Sylt Rose genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und zur Gattung der Rosen (Rosa). Ursprünglich stammen die Pflanzen aus Ostasien und wurden vermutlich 1796 nach Europa eingeführt.
Ihren Namen „Kartoffelrose“ hat die Pflanze aufgrund der Ähnlichkeit ihrer Blätter mit denen von Kartoffeln erhalten. Wegen ihrer großen, roten Früchte wird sie „Apfelrose“ genannt. Der Name „Sylt Rose“ verweist darauf, dass die Rose auf der Insel stark verbreitet ist.
Kartoffelrosen blühen in Weiß (Rosa rugosa Alba), aber meistens in Rosa. Sie haben aufrechte, sehr stachelige Triebe. Apfelrosen werden bis zu 1,50 Meter, bei sehr guten Bedingungen bis zu zwei Meter hoch und bilden undurchdringliche Hecken. Die Pflanzen bilden eine tiefe Pfahlwurzel, die ihnen Halt auch bei starken Winden gibt, und weitreichende Seitenwurzeln. Kartoffelrosen bilden viele Ausläufer, so dass leicht richtige Rosen-Dickichte entstehen. Im Herbst verfärben sich die Blätter in Rot-, Goldgelb- und Brauntöne, bevor sie im November abfallen.
Junge Pflanzen wachsen straff aufrecht, ältere Pflanzen entwickeln eine bogig überhängende Form. Besonders in jungen Jahren wachsen Kartoffel-Rosen bis zu 40 Zentimeter im Jahr.
Standort und Boden
Syltrosen lieben einen sonnigen bis halbsonnigen Standort. An den Boden stellen sie keine großen Ansprüche und geben sich mit nahezu allen lockeren, auch trockenen und sandigen, Böden zufrieden. Frost, Hitze und Trockenheit schaden der Pflanze nicht. Da sie Salzluft und Einsanden verträgt sowie eine hohe Salzresistenz hat, findet man sie häufig in Küstennähe.
Blüte
Am häufigsten findet man rosa oder purpurfarbene Blüten an den Apfel-Rosen. Es gibt aber auch weiß blühende Sorten. Die Blütezeit beginnt im Juni und dauert bis in den Herbst hinein. Sehr dekorativ sieht es aus, wenn im Hochsommer die Blüten mit den roten Hagebutten um die Aufmerksamkeit der Betrachter buhlen.
Apfelrosen pflanzen
Apfelrosen sind äußerst anspruchslos und sehr pflegeleicht. Sollen die Rosen als Hecke wachsen, sind zwei Pflanzen pro Quadratmeter nötig. Die beste Pflanzzeit ist im Herbst, von September bis Oktober. Achte auf einen durchlässigen Boden und füge gegebenenfalls noch etwas Sand ins Pflanzloch. Nach dem Pflanzen gut angießen. Da sich die Kartoffelrosen stark durch Ausläufer vermehren, empfiehlt sich der Einbau einer Wurzelsperre.
Apfelrose Pflege
Sylt Rosen benötigen eigentlich keine Pflege. Wenn du trockene oder abgestorbene Äste regelmäßig entfernst, schaut der Strauch schöner und gepflegter aus. Wird die Hecke zu breit und stehen die Äste zu weit auseinander, kann sie ausgelichtet werden. Dazu an jeder Pflanze die zwei bis drei ältesten Triebe direkt über dem Boden abschneiden.
Apfelrosen im Garten
Apfelrosen sind wegen ihres undurchdringlichen Wuchses im Garten vor allem für Hecken geeignet. Sie bieten Wind- und Sichtschutz und halten ungebetene Gäste aus dem Garten fern.
Apfelrosen für Insekten und Vögel
Mit ihrem Duft lockt die Apfel-Rose viele Insekten an. Vögel lieben die Hagebutten der Kartoffelrosen. Die Früchte stehen bei vielen Vogelarten ganz oben auf dem Speiseplan.
Vermehrung
Kartoffelrosen vermehren sich durch Samen, die die Vögel mit den Hagebutten aufnehmen und unverdaut wieder ausscheiden. Haben sich die Pflanzen erst einmal angesiedelt, verbreiten sie sich durch Wurzelausläufer und bauen monotone Bestände auf.
Früchte und Blüten in der Küche verwenden
Die Früchte der Apfelrose sind besonders groß und fleischig. Die Hagebutten werden nicht nur von den Vögeln geschätzt, sondern sind auch für Menschen zum Verzehr geeignet. Gerne wird aus den Früchten, die viel Vitamin C enthalten, Marmelade, Mus oder Tee hergestellt. Die Hagebutten können aber auch roh gegessen werden. Dazu den Stiel und den Blütenansatz entfernen, die Frucht halbieren und die Kerne mit einem Löffel herausschaben.
Die Rosenblätter eignen sich zum Aromatisieren von Getränken, zum Herstellen von Süßspeisen oder zur Dekoration von Speisen.
Probleme durch die Apfelrose
Gerade in Küstengebieten wird die Kartoffelrose durchaus kritisch gesehen. Da die Pflanze sehr wuchskräftig und widerstandsfähig ist, vertreibt sie die heimische Dünenvegetation, wie zum Beispiel die Stranddistel, Krähenbeere oder Bibernell-Rose. Daher wird die Kartoffelrose, zum Beispiel auf Sylt, bekämpft, indem man einige rosenfreie Küstenabschnitte erhalten möchte.
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