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Rotkohl anbauen: pflanzen, pflegen, Erntezeit

Rotkohl im eigenen Garten anbauen. Tipps und Tricks, wie du erfolgreich Rotkohl anbaust und erntest.

Bei Rotkohl denkt fast jeder von und an die Beilage zum Gänsebraten. Dabei ist Rotkohl auch als vegetarisches Gericht oder als Rohkost-Salat sehr lecker. Auf jeden Fall ist er sehr gesund. Er enthält neben Folsäure, Kalium, Selen, Kalzium sowie Magnesium und Senföle auch die Vitamine A, B, C und E. Außerdem hat er viele Ballaststoffe und macht lange satt. Da er wenig Kalorien hat, eignet er sich für eine kalorienbewusste Ernährung.

Falls du nun Lust auf Rotkohl bekommen hast, baue ihn doch im eigenen Garten an. Hier die wichtigsten Tipps und Tricks.

Allgemeines##

Rotkohl (Brassica oleracea var. capitata), auch Rotkraut und in Süddeutschland Blaukraut genannt, gehört zu den Kopfkohlarten. Die blauen Kohlköpfe stammen aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Rotkohl wächst langsamer als Weißkohl und entwickelt kleinere Köpfe. Rotkohl wird in frühe, mittelfrühe und späte Sorten unterschieden. Die Frühlings- und Sommersorten haben weichere Blätter und bilden relativ kleine Köpfe. Sie können nicht lange gelagert werden und sollten kurz nach der Ernte verbraucht werden. Herbst- und Wintersorten bilden festere Köpfe. Sie sind unempfindlich gegen Kälte und können daher länger auf den Beeten stehen bleiben.

Aussaat von Rotkohl

Der Zeitpunkt der Aussaat richtet sich nach der Sorte. Möchtest du die ersten Kohlköpfe schon Mai oder Juni ernten, kannst du ab Februar mit der Aussaat im frostfreien Gewächshaus beginnen oder ab April direkt ins Freiland säen. Späte Sorten werden ab April und Mai direkt ins Beet gesät.

Du kannst Rotkohl auch im August oder September aussäen und die Jungpflanzen im kalten Frühbeet unter Glas oder in geschützten Lagen im Freien überwintern lassen. Beim Überwintern im Freien ist ein Winterschutz aus Fichtennadeln, zwischen die Pflänzchen gestreut, erforderlich. Die überwinterten Pflänzchen kommen ab März ins Gemüsebeet.

Anzucht im Frühbeet

Ab Februar kann Rotkohl unter Glas vorgezogen werden. Saatgut in Pflanzschalen mit Anzuchterde streuen. Wenn die Keimlinge vier Blätter haben, in kleine Töpfe pikieren und an einen hellen Ort bei etwa 15 bis 18 Grad stellen. Ab März dürfen die Jungpflanzen ins Freie. Die Pflänzchen in einem Abstand von 50 Zentimetern setzen. Den Kohl tief pflanzen, aber darauf achten, dass der Vegetationspunkt oberhalb der Erde liegt.

Tipp: Die optimale Keimtemperatur für Blaukraut liegt bei etwa 20 Grad. Blaukraut, das bei niedriger Temperatur keimt, neigt zum Schießen. Wenn du daher frühe Sorten im Garten haben willst, kann es sinnvoller sein, Jungpflanzen zu kaufen.

Standort und Boden

Rotkohl zählt zu den Starkzehrern und braucht daher einen nährstoffhaltigen, leicht kalkhaltigen, schweren Boden. Den Boden vor dem Pflanzen mit Blaukraut daher mit Kompost oder Stallmist anreichern. Außerdem sollte der Boden gleichmäßig feucht sein. Am besten wächst Rotkohl an sonnigen Standorten, aber auch halbschattige Standorte sind noch geeignet.

Rotkohl pflegen

Rotkohl benötigt neben vielen Nährstoffen auch viel Wasser. Daher das Gießen, vor allem im Hochsommer während der Kopfbildung, nicht vergessen. Zum Düngen eignen sich Pflanzenjauchen. Damit Unkraut dem Rotkohl keine Nährstoffe und Wasser wegschnappt, regelmäßig Unkraut jäten oder zur Vermeidung von Unkraut die Beete mulchen. Die Standfestigkeit des Blaukrauts zu kannst du durch Anhäufeln verbessern.

Rotkohl ernten

14 bis 21 Wochen nach der Aussaat ist der Rotkohl reif und kann geerntet werden. Einzelne Blätter kannst du schon davor immer wieder abschneiden und zum Beispiel für einen Salat verwenden.

Reif ist der Rotkohl, wenn der Kopf schön fest geworden ist. Bei frühen Sorten wird der Kohlkopf einfach am Strunk, knapp unter dem Kopf, abgeschnitten. Den Wurzelballen solltest du nach der Ernte ausgraben, da sich sonst leicht Krankheiten ausbreiten können.

Späte Sorten sollten so lange wie möglich im Freien bleiben. Vor den ersten stärkeren Frösten im November müssen sie jedoch geerntet werden. Du kannst die Kohlköpfe mit dem ganzen Strunk aus der Erde herausziehen. Zum Lagern entweder das Blaukraut in einem kühlen, feuchten Keller am Strunk mit dem Kopf nach unten aufhängen oder die einzelnen Köpfe in Regale legen.

Tipp: Rotkohl niemals gemeinsam mit Äpfeln lagern. Er wird sonst schnell welk.

Fruchtfolge und Mischkultur

Gute Nachbarschaft ist allen Gemüsesorten wichtig. Kohl mag weder andere Kohlarten noch andere Kreuzblütler neben sich haben. Gute Nachbarn sind Sellerie, rote Rübe, Möhren, Porree, Salat, Erbsen, Petersilie, Zwiebeln, Bohnen, Gurken oder Tomaten.

Wenn du Rotkohl anbaust, solltest du in den nächsten vier Jahren im selben Beet nicht wieder Rotkohl anbauen. Diese Pause gilt übrigens für alle Kohlarten.

Krankheiten und Schädlinge an Blaukraut

Nicht nur wir essen gerne Rotkohl. Auch die Larven von Kohlweißlinge, Kohleulen oder Kohlschaben lieben das Blaukraut und können großen Schaden anrichten. Hier hilft neben der regelmäßigen Kontrolle auch als vorbeugende Maßnahme das Anbringen von Schutznetzen, die die gefräßigen Insekten abhalten.

Wird die Fruchtfolge nicht eingehalten, wird das Blaukraut leicht von der Pilzkrankheit Kohlhernie befallen. Erkrankte Pflanzen wachsen schlecht, später hängen die Blätter und vergilben schließlich. Die Wurzeln der Pflanzen sind verdickt. Vorbeugend kann der Boden gekalkt werden. Erkranken Rotkohl-Pflanzen an der Kohlhernie, darf der Boden sieben Jahre nicht mehr mit Kohl bepflanzt werden. Eine weitere Pilzerkrankung ist die Umfallkrankheit, die du an den schwarzen Flecken an den Strünken erkennen kannst. Auch sie tritt vor allem dann auf, wenn die Fruchtfolge nicht eingehalten wird.

Wieso wird Rotkohl beim Kochen mal blau und mal rot

Rotkohl kann tatsächlich beim Kochen seine Farbe ändern und rot werden. Dies liegt an den verwendeten Zutaten. Verwendest du Wein, Essig oder andere säurehaltige Zutaten verfärbt sich der Rotkohl rot. Würzt du den Rotkohl mit Zucker oder anderen alkalischen (basischen) Zutaten behält der Rotkohl seine Farbe oder verfärbt sich noch etwas ins Bläuliche.

Auch beim Anbau kann man diese Reaktion beobachten. In sauren Böden hat der Rotkohl eher rote Blätter, in alkalischen Böden eher bläuliche. Dies erklärt auch seine unterschiedlichen Namen.

Sorten

Als Faustregel gilt, dass frühe Sorten des Blaukrauts weichere Blätter und kleinere Köpfe haben. Spätere Sorten haben dunklere Blätter und sind robuster.

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Diese Gartenideen wurden verfasst von der Redaktion freudengarten.


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