Du möchtest deine Stauden dazu bringen, länger zu blühen, kompakter zu wachsen und nicht gleich im Beet umzufallen? Dann solltest du den Chelsea Chop ausprobieren! Klingt nach britischem Gartensalon? Ist es auch – und eine richtig clevere Methode für mehr Blütenfreude im Sommer.
Was ist der Chelsea Chop?
Der Chelsea Chop ist ein gezielter Rückschnitt von Stauden, der um die Zeit der berühmten Chelsea Flower Show in London erfolgt – also Ende Mai bis Anfang Juni. Daher auch der Name. Durch diesen sogenannten Vorblüteschnitt regst du deine Stauden zu einem buschigeren Wuchs an und verschiebst gleichzeitig die Blütezeit nach hinten. Perfekt, wenn du dein Beet länger in Blüte halten möchtest.
Wann ist der beste Zeitpunkt für den Chelsea Chop?
Der ideale Zeitpunkt liegt – du ahnst es – rund um die letzte Maiwoche. Wichtig ist, dass die Stauden schon gut gewachsen sind und etwa 20 bis 40 Zentimeter hoch sind. Achte darauf, den Schnitt nicht zu spät durchzuführen, sonst bringt er nicht mehr den gewünschten Effekt.
Drei Wege zum Blütenglück: So funktioniert der Chelsea Chop
Beim Chelsea Chop geht es nicht ums sture Stutzen, sondern um eine gärtnerische Entscheidung. Du hast verschiedene Möglichkeiten – wähle, was zu deinem Beet und deinem Blütentraum passt:
🌸 Alle Triebe kürzen
Schneide alle Triebe einer Pflanze um etwa ein Drittel bis zur Hälfte zurück. Das Ergebnis: Die Pflanze bleibt kompakter, verzweigt sich besser und blüht etwas später – aber genauso üppig.
Geeignet für dich, wenn:
du eher hohe Stauden hast, die leicht umfallen
du eine spätere Blüte bevorzugst
du gleichmäßig kompakte Pflanzen möchtest
🌿 Nur einen Teil der Triebe stutzen
Hier lässt du einige Triebe stehen und kürzt nur einen Teil. So gestaltest du eine zeitlich versetzte Blüte – die Pflanze blüht nicht auf einen Schlag, sondern in Wellen. Das verlängert die Blütezeit und bringt Bewegung ins Beet.
Geeignet für dich, wenn:
- du eine besonders lange Blütezeit erzielen möchtest
- du im Beet verschiedene Höhen und Blühzeiten mischen willst
🌼 Unterschiedlich schneiden – für Vielfalt im Beet
Wenn du mehrere Pflanzen derselben Art hast, kannst du experimentieren: Einige werden kräftig gekürzt, andere gar nicht. So schaffst du eine lebendige Staffelung in Blüte und Höhe.
Für welche Stauden ist der Chelsea Chop geeignet?
Nicht alle Stauden mögen diesen Schnitt – manche wollen ungestört wachsen. Doch viele robuste, spätsommerliche Schönheiten danken dir den Chelsea Chop mit Extra-Blüten.
Diese Pflanzen freuen sich über den Chelsea Chop:
Sonnenhut (Rudbeckia)
Fetthenne (Sedum)
Mädchenauge (Coreopsis)
Indianernessel (Monarda)
Kugeldistel (Echinops)
Margeriten (Leucanthemum)
Katzenminze (Nepata)
Staudensonnenblume (Helianthus)
Sonnenbraut (Hellenium)
Sonnenauge (Heliopsis)
Lass lieber die Schere stecken bei:
Horstartig wachsenden Stauden, wie Purpurglöckchen, Herbstanemonen, Yucca oder Funkien
Frühjahrsblühern wie Akelei oder Tränendem Herz
Zarten Stauden mit nur einem Haupttrieb
Langsam wachsenden oder empfindlichen Arten, wie zum Beispiel dem Rittersporn
Noch ein Tipp zum Schluss
Schneide am besten an einem trockenen, nicht zu heißen Tag – und verwende scharfe, saubere Scheren. Bei längerer Trockenheit solltest du den Vorblüteschnitt nicht machen, da die Pflanzen gut mit Wasser versorgt sein müssen, um neu auszutreiben. Nach dem Schnitt solltest du daher auf jeden Fall gießen und ggf. leicht zu düngen, um die Pflanzen beim Neuaustrieb zu unterstützen.
Bildnachweis:
Helenium, Foto von Sonja Kalee
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