Ameisen sind nützliche Tiere. Sie beseitigen Abfälle in der Natur und lockern mit ihren unterirdischen Gängen den Boden auf. Dennoch können sie im Garten lästig werden, wenn sie unter Terrassenplatten ihre Gänge graben, in sehr großer Zahl auftreten oder im Haus nach Essbarem suchen.
Welche Ameisen kommen in unseren Gärten vor?
In unseren Gärten leben vor allem zwei Ameisen-Arten, die Schwarze Weg-Ameise (Lasius niger) und die Gelbe Weg-Ameise (Lasius flavus). Wie du vielleicht schon beobachtet hast, ist die Schwarze Weg-Ameise am häufigsten zu finden. Daher wird sie auch einfach Garten-Ameise genannt.
Steckbrief: Lebensweise der Ameisen
Ameisen sind in Staaten organisiert. Die meisten Tiere sind Arbeiterinnen. Das sind weibliche, unfruchtbare Ameisen, die für alles zuständig sind, bis auf die Fortpflanzung, den Nestbau und -pflege, die Brutpflege, Verteidigung und die Ernährung. Die Männchen sind geflügelt und sterben nach dem Hochzeitsflug. Die Königin verliert nach dem Hochzeitsflug ihre Flügel und ist für das Legen der Eier zuständig.
Ameisen wohnen in Baumstümpfen oder legen sich einen Bau im Boden an. Sie ernähren sich vom zuckerhaltigen Honigtau der Blattläuse, den Ausscheidungen anderer Läuse, erbeuten kleine Insekten oder fressen Aas
Ameisen orientieren sich vor allem mit ihrem gut ausgebildeten Geruchssinn. Auf ihren Wegen geben Ameisen aus besonderen Drüsen auf ihrem Weg ab. An diesen Duftstraßen orientieren sich Ameisen und finden so zu Futterquellen oder zu ihrem Bau zurück.
Warum sind Ameisen nützlich?
Ameisen haben vielfältige Funktionen. Durch den Bau schichten sie Erde um und bauen pflanzliches Material ab. Sie verteilen Samen, wie zum Beispiel den der Christrosen, und regulieren die Bestände anderer Insekten, indem sie sie jagen. Außerdem sind Ameisen selbst eine wichtige Nahrungsquelle für andere Insekten, Spinnen, Mäuse, Igel, Amphibien und Vögel.
Wusstest du, dass Ameisen wichtig sind, damit die Knospen der Pfingstrosen aufblühen? Denn sie knabbern den klebrigen Zuckersaft ab, den die Blüten vor dem Aufblühen absondern. Mehr dazu erfährst du hier.
Ameisen im Haus oder in der Wohnung bekämpfen
Auch wenn Ameisen nützlich sind, so sind sie im Haus oder in der Wohnung sehr lästig. Wer hat schon gerne eine Ameisenstraße quer durchs Wohnzimmer oder Ameisen in der Zuckerdose? Folgende Tipps helfen, um Ameisen im Haus zu bekämpfen.
Ameisen den Weg ins Haus versperren
Am einfachsten ist es, die Ameisen auszusperren. Da Ameisen durch jede noch so kleine Ritze kommen, musst du sie genau beobachten, um herauszufinden, wie sie ins Haus gelangen. Dichte anschließend die Fuge oder Ritze mit Silikon oder einem anderen passenden Material ab.
Ameisen keine Nahrung bieten
Ameisen werden von Nahrungsresten angelockt. Das kann der Fressnapf des Hundes oder der Katze sein, aber auch Obstschalen oder gebrauchtes Geschirr. Spüle daher regelmäßig die Näpfe aus, räume Geschirr in den Geschirrspüler und verschließe Obst in Dosen. Essensvorräte müssen in fest verschließbaren Dosen aufbewahrt werden, damit Ameisen nicht an sie gelangen.
Auch Mülleimer sind für Ameisen interessant. Wenn sie vom Müll angelockt werden, solltest du ihn in einem verschließbaren Eimer sammeln und täglich leeren.
Ameisen mit Klebeband den Weg versperren
Wenn du die Ameisenstraße gefunden hast, überklebe sie mit einem Klebeband. Die Ameisen verlieren dann die Duftspur, der sie folgen, und können sich nicht mehr orientieren, um die Futterquelle zu finden.
Den Ameisen einen Kreidestrich durch den Weg ziehen
Kreide hat die gleiche Funktion wie ein Klebeband. Ameisen mögen sie nicht überqueren und suchen sich einen neuen Weg.
Ameisen mögen keine starken Gerüche
Ameisen mögen keine starken Gerüche, da durch sie ihr Orientierungssinn gestört wird. Lege auf die Ameisenstraßen Knoblauch, Thymian, Zimtpulver, Zitrone, Lavendel oder Wacholder oder verteile ätherische Öle oder Essig auf den Ameisenwegen. Das Problem ist, dass sich Ameisen dann oft einen anderen Weg suchen.
Ameisen anlocken und beseitigen
Eine weitere Möglichkeit ist es, Ameisen mit Sirup oder Zuckerwasser anzulocken und dann mit dem Staubsauger aufzusaugen. Das Problem ist, dass immer wieder Ameisen nachkommen werden.
Wann werden Ameisen im Garten zur Plage?
Auch wenn Ameisen im Garten weniger stören als im Haus, so gibt es dennoch Situationen, in denen sie sehr lästig oder gar zur Plage werden.
Das ist der Fall, wenn Ameisen ihren Bau unter den Terrassenplatten bauen. Aus Sicht der Tiere verständlich, denn unter den Steinen ist es angenehm warm und der Bau ist vor Feinden geschützt. Wenn die Terrassenplatten aber zu wackeln beginnen, hört für die meisten Gartenbesitzer der Spaß jedoch auf.
Auch im Rasen können Ameisen lästig werden, wenn sie den Sand, den sie beim Bau ihrer Behausung zutage fördern, auf dem Rasen verteilen, so dass braune Flecken entstehen.
Auch wer Blattläuse im Garten bekämpfen möchte, freut sich nicht über eine Ameisenkolonie, die die Blattläuse beschützt, um den süßen Honigtau, den die Blattläuse ausscheiden, naschen zu können.
Ameisen im Garten bekämpfen
Am besten versuchst du, die Ameisen loszuwerden, ohne die chemische Keule zu schwingen. Denn das schadet nicht nur den Ameisen, sondern auch den Tieren, die die toten Ameisen verzehren. Zum Glück gibt es gute Tipps, um Ameisen zu vertreiben und loszuwerden.
Ameisenhaufen umziehen
Die beste und einfachste Methode, um einen Ameisenhaufen loszuwerden, ist es, die Ameisen zum Umzug zu bewegen. Dies gelingt dir, indem du den Tierchen eine schöne Luxusvilla anbietest, der sie nicht widerstehen können.
Da es für die Ameisen ziemlich viel Arbeit ist, einen unterirdischen Bau zu graben, werden sie gerne in einen Bau mit vielen Wegen, die schon vorhanden und nicht extra gegraben werden müssen, umziehen wollen.
Stelle über den Ameisenhaufen einen Eimer oder Blumentopf, den du mit Holzwolle gefüllt hast. Nach einiger Zeit werden die Ameisen in den Topf umziehen. Jetzt musst du nur noch den Topf nehmen und an eine Stelle setzen, an der dich die Ameisen nicht stören. Nimm dazu den Topf mit einer Schaufel auf und bringe ihn an einen Platz, der mindestens 30 Meter entfernt ist, damit die Ameisen nicht wieder in ihren alten Bau zurückkehren.
Wenn die Ameisenkönigin nicht mit umgezogen ist, musst du den Vorgang noch einmal wiederholen.
Ameisennester zwischen Fugen verhindern
Damit sich keine Ameisen zwischen Pflasterfugen ansiedeln, solltest du zum Verfugen statt Sand Basaltsplit verwenden. Außerdem gibt es bestimmten Pflasterfugenmörtel auf Kunstharzbasis, mit dem du die Fugen versiegeln kannst.
Pflanzen gegen Ameisen
Dass Ameisen keine intensiven Düfte mögen, kannst du dir zunutze machen und Pflanzen anpflanzen, die stark duften. Wenn du Glück hast, suchen sich die kleinen Plagegeister einen anderen Platz, um ihren Bau zu graben.
Ameisen mögen nicht:
Lavendel (Lavendula)
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Ringelblume (Calendula)
Studentenblume (Tagetes patula)
Wucherblume (Tanacetum vulgare)
Minze (Mentha)
Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
Salbei (Salvia officinalis)
Fressfeinde anlocken
Ein Garten, in dem sich viele Insekten und Vögel wohl fühlen, ist ein guter Schutz gegen zu viele Ameisen. Denn wenn viele unterschiedliche Tiere im Garten wohl fühlen, stellt sich ein Gleichgewicht ein und keine Tierart kann überhandnehmen. Das bedeutet aber auch, dass du mit einer gewissen Anzahl an Ameisen leben musst.
Hier findest du Tipps für einen einen vogelfreundlichen Garten.
Kreide oder Gartenkalk gegen Ameisen
Mit einem Kreidestrich kannst du eine Ameisenstraße unterbrechen und die Tiere dazu bringen, einen anderen Weg zu wählen. Ein dicker Kreidestrich vor Hauseingängen verhindert, dass Ameisen ins Haus kommen. Im Garten musst du den Kreidestrich erneuern, wenn er vom Regen weggewaschen wurde.
Ameisen im Rasen vertreiben
Ameisen im Rasen lassen sich oft durch regelmäßiges Fluten des Nests vertreiben. Den Rasen freut das viele Nass und die Ameisen suchen hoffentlich das Weite. Eine andere Möglichkeit ist es, den Rasen zu kalken, da Ameisen Kalk gar nicht mögen. Bedenke aber, dass du nicht nur die Stelle mit dem Ameisennest kalken musst, sondern die ganze Rasenfläche. Außerdem darfst du nicht mehr Kalk ausbringen als der Rasen braucht, da sonst der Rasen geschädigt wird.
Diese Mittel solltest du NICHT gegen Ameisen einsetzen
Manche Mittel wirken zwar gegen Ameisen, führen aber zu einem qualvollen Tod. Wir meinen daher, dass man auf sie verzichten sollte.
Ameisen nicht mit Backpulver, Natron oder Hefe bekämpfen
Wenn Ameisen Backpulver, Natron oder Hefe aufnehmen, dehnt sich es sich im Magen aus. Als Folge „explodieren“ die Ameisen und sterben qualvoll. Aus dem gleichen Grund solltest du nicht Maismehl oder Kaffeesatz verwenden.
Oft wird Hefe auch mit Honig oder Zucker vermischt, damit die Ameisen es aufnehmen. Damit werden aber auch Bienen angelockt. Auf diese hat Hefe die gleiche tödliche Wirkung wie auf Ameisen. Da wir Bienen im Garten haben möchten, ist dies ein weiterer Grund, der gegen Hefe zur Bekämpfung von Ameisen spricht.
Ameisen bekämpfen mit Salz
Wenn Ameisen Salz zu sich nehmen, soll dies die gleiche Wirkung haben als wenn sie Hefe oder Backpulver fressen. Daher solltest du auf Salz zur Ameisenbekämpfung verzichten. Außerdem schadet Salz der Umwelt und sollte daher nicht im Garten zum Einsatz kommen.
Ameisen mit kochendem Wasser überbrühen
Eine weitere grausame Methode, um Ameisen zu bekämpfen, ist es, kochendes Wasser in einen Ameisenbau zu gießen. Ganz sicher ist es kein schöner Tod, bei lebendigem Laib verbrüht zu werden. Ausrotten wirst du die Ameisenkolonie damit auch nicht. Zwar wird die Anzahl der Ameisen reduziert. Die Königin wird aber schnell für neue Ameisen sorgen, so dass du nur eine kleine Atempause gewonnen hast. Einziger Pluspunkt dieser Methode: Das Übergießen der Ameisenkolonie mit kochendem Wasser nicht der Umwelt.
Bildnachweis:
Ameise an Ehrenpreis, Bild von kie-ker
Ameise auf Blatt, Foto von Shannon Potter
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