Hast du eben erst mit dem Gärtnern angefangen? Dann kommt es dir sicher so vor, als gäbe es ganz viele Dinge zu wissen und zu beachten. Wann muss man Gemüse pflanzen und wie war das noch mal mit der Bodenverbesserung? Wann und wie schneidet man Hortensien und warum wird der Lavendel kahl? Wann muss man gießen und wird sich der vertrocknete Rasen wieder erholen? Die gute Nachricht ist, dass du im Lauf der Zeit lernen wirst, was funktioniert im Garten und was nicht. Doch für den Anfang ist eine Liste der wichtigsten Gartentipps hilfreich, die die meisten Fragen abdecken und die dich gut über die ersten Gartenjahre bringen. Die wichtigste Regel ist: habe Spaß am Gärtnern!
1. Winterharte und nicht frostfeste Pflanzen unterscheiden
Frust ist angesagt, wenn du, im Frühjahr verlockt vom Angebot an Blumen und Gemüsepflänzchen, in der Gärtnerei nicht frostfeste Pflanzen kaufst und vor Mitte Mai in den Garten setzt. Dann ist die Gefahr sehr hoch, dass es nochmals Nachtfrost gibt und die Pflanzen erfrieren. Bei uns gelten die Eisheiligen zwischen dem 11. und dem 15. Mai als der letzte Termin, an dem es Nachtfröste gibt. Erst danach dürfen nicht frostharte Pflanzen in den Garten gepflanzt werden.
Hier eine Übersicht, welche Pflanzen schon vor Mitte Mai ins Freiland dürfen.
2. Die wichtigsten Schnittzeiten
Im Garten gibt es immer was zum Zurückschneiden. Die meisten Gehölze werden im Spätwinter geschnitten. Ausnahmen sind die im Frühjahr blühenden Ziersträucher, Kletterrosen und Ramblerrosen. Diese werden nach der Blüte geschnitten, da sie ihre Blüten bereits im Herbst bilden. Wenn du diese im Spätwinter schneidest, entfällt die Blüte in der darauf folgenden Saison.
Hier eine Anleitung zum Schneiden von Rosen.
3. Ausputzen nicht vergessen!
Das Ausputzen, das heißt das Abschneiden verblühter Blüten, ist eine gute Gartenpraxis für alle, die Wert auf viele Blüten legen. Wenn du verblühte Blüten regelmäßig ausputzt, regst du Stauden, einjährige Blumen und Rosen dazu an, nochmals Blüten zu bilden. Außerdem stecken die Pflanzen dann ihre Kraft in Blätter oder Wurzeln und nicht in die Bildung von Samen.
4. Ansprüche der Pflanzen an den Standort berücksichtigen
Sonnig oder schattig, was darf´s denn für die jeweilige Pflanze sein? Achte immer auf die Standortansprüche, bevor du Pflanzen kaufst. Die meisten Gemüsepflanzen brauchen viel Sonne. Spinat, Salat, Radieschen und Kohl kommen auch im Halbschatten zurecht.
5. Beikräuter in Schach halten
Unkraut solltest du regelmäßig mit der Hand jäten, damit es nicht überhandnimmt. Vermeide es, zu tief zu graben, um keine Samen an die Oberfläche zubringen. Entferne Beikräuter, bevor sie blühen und Samen bilden. Mulch hilft, den Boden vor Unkraut zu schützen.
Hier Tipps zum Unkraut Jäten.
6. Richtig gießen
Ganz ohne Gießen klappt es meistens nicht im Garten. Aber ein sparsamer Umgang ist sinnvoll, der Natur und dem Geldbeutel zuliebe. Beim Gießen ist es wichtig, seltener, dafür aber durchdringend zu gießen. Das Wasser sollte in tiefere Erdschichten versickern und dort die Wurzeln versorgen. Wird die Erde nur oberflächlich feucht, wurzeln die Pflanzen nicht tief und leiden bei Trockenheit noch schneller Durst. Eine Ausnahme sind frisch gepflanzte und junge Pflanzen. Diese haben noch nicht ausreichend Wurzeln gebildet und müssen häufiger gegossen werden. Gieße nicht in der Mittagshitze, da das Wasser dann zu schnell verdunstet. Der beste Zeitpunkt ist am frühen Morgen oder am Abend (dann freuen sich aber die Schnecken).
Eine genaue Anleitung zum Gießen findest du hier.
7. Nicht alles aufräumen
Dein Garten muss nicht perfekt aufgeräumt sein. Ein wildes Garteneck ist ein Paradies für Insekten, Vögel und Igel. Lasse im Herbst die Stauden stehen. Die trockenen Halme schützen den Boden und sehen schön aus. Vertrocknete Blütenstände sind Futter für Vögel. Auch Ziergräser sehen im Winter noch schön aus und sollten nicht zurückgeschnitten werden.
Hier Tipps für entspannte Gartenarbeit im Herbst.
8. Blumenzwiebeln setzen
Der Herbst ist die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln, wie Schneeglöckchen, Krokusse, Tulpen, Narzissen und Zierlauch zu pflanzen. Denke daran, dass im Frühjahr die Blätter so. lange an den Zwiebeln bleiben müssen, bis sie ganz vertrocknet sind und sich leicht entfernen lassen. Wenn du die Blumenzwiebeln zwischen Stauden setzt, wird das vertrocknete Laub von den Stauden überdeckt.
Hier eine Anleitung und Tipps zum Blumenzwiebeln Pflanzen.
9. Stauden vital halten
Stauden sind pflegeleicht, treiben jedes Jahr neu aus und blühen fleißig. Allerdings lässt die Blühfreude mit den Jahren nach und die Pflanzen brauchen eine Verjüngungskur. Dies geschieht durch das Teilen der Stauden. Im Frühjahr und Frühsommer blühende Stauden werden am besten im Herbst geteilt.
Hier eine Anleitung zum Stauden Teilen.
10. Kompost verwenden
Ein gesunder Boden ist im wahrsten Wortsinn die beste Grundlage für gesunde Pflanzen. Kompost macht den Boden durchlässiger, erhöht die Speicherfähigkeit und versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen. Verteile im Frühjahr Kompost auf den Beeten. Bei Starkzehrern kann es sein, dass du die Beete mehrmals in der Saison mit Kompost düngen musst. Am besten ist ein krümeliger Boden, der sich leicht umgraben lässt und Wasser gut speichern kann.
Wenn du düngen möchtest, verwende organischen Dünger.
Hier eine Anleitung zum richtigen Kompostieren.
11. Herbstlaub verwenden
Hast du im Herbst Berge von Laub? Laub ist zu wertvoll für die Biotonne oder den Häckselplatz. Es ist ideal für den Komposthaufen. Am besten ist es, wenn du das Laub mit dem Rasenmäher einsammelst, da es dann zerkleinert ist und sich schneller zersetzt. Wenn du zu viel Laub hast, um es zu kompostieren, kannst du daraus Lauberde machen. Bereits nach einem Jahr hat sich das Laub zersetzt und du kannst es auf den Beeten verwenden.
Hier die Anleitung zum Herstellen von Lauberde.
Bildnachweis:
Foto Gartenhandschuhe von Foto von Jonathan Kemper auf Unsplash https://unsplash.com/de/fotos/kYl3Yp2hwtQ
Foto buntes Laub von Foto von olena ivanova auf Unsplash https://unsplash.com/de/fotos/jKb0EfemiLk
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